Beschluss: zur Kenntnis genommen

Beschluss:


Der Ausschuss nimmt den Bericht zur Kenntnis; er stimmt der festen Etablierung des Projektes als Teil des Präventionsangebotes im Fachbereich Gesundheitswesen zu.


Im Jahr 2009 startete das Projekt "Früherkennung ab 4" des Kinder- und Jugendärztlichen Dienstes (Fachbereich Gesundheitswesen), im Landkreis Friesland. Im Jahr 2011 wurde es aufgrund der ersten Erfolge verlängert. Im Rahmen dieses Projektes sollen möglichst viele Kinder zwischen vier und fünf Jahren in der Kindertagesstätte auf eventuelle Entwicklungsauffälligkeiten untersucht werden. Das vorrangige Ziel ist es, Entwicklungsstörungen zu erkennen, den Kindern eine frühzeitige individuelle Förderung zukommen zu lassen und so beste Voraussetzungen für die Schullaufbahn und einen gesunden, erfolgreichen Lebensweg zu schaffen.


Mittlerweile fanden vier Durchläufe statt. Mit diesen Daten als Grundlage wurde nun ein Projektbericht erstellt. Die deskriptive Datenauswertung zeigt eine sehr hohe Akzeptanz in den Kindertagesstätten und bei den Eltern (Teilnahmequoten: 89,1% der Kindertagesstätten / 73,0% der Kinder zwischen vier und fünf Jahren). In jedem Durchlauf wurden Kinder mit Auffälligkeiten entdeckt, insbesondere im Bereich Sprachvermögen. So war es möglich diesen Kindern und ihren Familien eine frühzeitige Unterstützung und Förderung anzubieten bzw. Wege dafür aufzuzeigen. Der ausführliche Projektbericht liegt im Fachbereich 53 vor und wird auf Nachfrage sehr gerne weitergeleitet. Das in dieser Vorlage beigefügte Handout (welches nach Genehmigung auf der Homepage des Fachbereiches veröffentlicht werden soll) stellt eine Zusammenfassung der wesentlichen Punkte dar und verschafft bereits einen ersten Eindruck über das Projekt. Die Ergebnisse zeigen den Wert des Projektes auf und sprechen klar für einen weiteren Bedarf der Früherkennung in Kindertagesstätten. Zudem trägt das Projekt zu einer familienfreundlichen Kommune bei und stärkt das positive Ansehen des Landkreises.


Für diese Aufgaben wird eine Kollegin befristet für die Dauer des Projekts beschäftigt. Die Aufgaben sind auf dauerhafte Wahrnehmung ausgerichtet. Ein Befristungsgrund entfällt somit. Es wird daher darauf hingewiesen, dass die befristet eingerichtete Stelle mit dem Stellenplan 2015 dauerhaft einzurichten ist.



Herr Dr. Fuchs stellt den Anwesenden kurz das Projekt „Früherkennung ab 4“ vor und beschreibt, dass sich das Krankheitsspektrum und der Umgang mit Krankheiten in den Jahren deutlich gewandelt habe. Früher undenkbar, seien heute Verhaltens- und Wahrnehmungsstörungen, die keine organischen Ursachen haben, bei Kindern keine Seltenheit mehr.


Damit Erkrankungen nicht erst während der Schuleingangsuntersuchung auffallen und eine frühzeitige Diagnostik möglich ist, wurde das Projekt „Früherkennung ab 4“ initiiert. Die Akzeptanz innerhalb der Bevölkerung ist laut Herrn Dr. Fuchs groß und es gibt weniger Berührungsängste bei der Schuleingangsuntersuchung; so konnte z.B. die Quote der Untersuchungsverweigerer deutlich gesenkt werden. Eine Bachelorstudentin habe das Projekt ausgewertet und ein sehr positives Fazit gezogen. Die Bachelorarbeit stellt das Gesundheitsamt auf Anfrage gerne zur Verfügung.


Frau Kaiser-Fuchs berichtet aus der Praxis, Eltern seien froh, dass sie im Rahmen der „Früherkennung ab 4“ eine realistische Einschätzung über den Gesundheitszustand ihrer Kinder erhalten. Die Diagnostik des Gesundheitsamtes sei z.B. sehr unterstützend für die Kommunikation mit dem eigenen Hausarzt, der ggf. eher gelassen auf Entwicklungsverzögerungen reagiert („das verwächst sich“).


Herr Osterloh stellt fest, es handelt sich bei der „Früherkennung ab 4“ um ein sinnvolles Projekt, das weitergeführt werden sollte. Die Einrichtung der dafür benötigten Stelle sei sinnvoll investiertes Geld.


Abstimmungsergebnis:


einstimmig