Beschluss: einstimmig beschlossen

Beschluss:


1.

Der Übernahme eines monatlichen Betrages in Höhe von 620,00 Euro für Miete und Nebenkosten ab November 2014 für die Nutzung von Räumlichkeiten im Haus des Handwerks durch den außerschulischen Lernort Technik und Natur e. V. wird zugestimmt.


2.

Die Verwaltung wird beauftragt, gemeinsam mit dem Lernort Technik und Natur e. V. und den betreffenden Schulen zu klären, ob zukünftig der außerschulische Lernort in Varel in die Oberschulen Varel bzw. Obenstrohe integriert werden kann.




Zu 1.

Der Lernort Technik und Natur e. V. ist ein vom Land Niedersachsen anerkannter außerschulischer Lernort im Bereich „Bildung einer nachhaltigen Entwicklung“.


Der Lernort ist entstanden aus der Fragestellung „welche Schule braucht die Zukunft unserer Welt“ im Rahmen der EXPO 2000.


Der Lernort möchte


  • bei Schülerinnen und Schülern das Interesse und die Begeisterung an Technik und technischen/ naturwissenschaftlichen Zusammenhängen wecken bzw. langfristig erhalten

  • an Mädchen und Jungen schon früh basale technische Fertigkeiten vermitteln, so dass Ihre eigenen Fähigkeiten entdeckt und ausgebaut werden

  • die Teilnehmer befähigen, sich kritisch- im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung mit technischen Gegenständen und Entwicklungen auseinander zu setzen.


Der Lernort Technik und Natur e. V. hat seinen Hauptsitz seit 2009 in Wilhelmshaven, er ist in die Grundschule Altengroden integriert.


Die Stadt Wilhelmshaven beteiligt sich an der Finanzierung mit der Übernahme von Personal- und Sachkosten, ferner das Niedersächsische Kultusministerium, auch werden Mitgliedsbeiträge, Zuwendungen und Spenden eingeworben. Träger des Lernortes ist der Verein „Lernort Technik und Natur“ in Wilhelmshaven.


Der Lernort Technik und Natur e. V. hat im Rahmen des Projektes „JadeBay forscht“ zwei weitere Standorte außerhalb von Wilhelmshaven in Varel sowie in Nordenham.


In Nordenham wurde der Standort in die BBS Wesermarsch integriert, Schulträger ist der Landkreis Wesermarsch.


Der außerschulische Lernort Technik und Natur e. V. wurde in Varel im Haus des Handwerks untergebracht, das Förderprojekt wurde vor 3 Jahren begonnen, der Standort in Varel wurde 2011 neu eingerichtet und mit den entsprechenden Lehrerstellen bedient.


Ca. 1.500 Schülerinnen/Schüler aus den Grund- und weiterführenden Schulen in der Stadt Varel und in den Gemeinden Bockhorn und Zetel haben im Jahr 2013 den Standort in Varel besucht.


Ihnen wurden technische Kenntnisse vermittelt, die im Rahmen der vorhandenen Werk- und Technikräume der Schulen nicht dargestellt werden können.


Insofern ergänzt der außerschulische Lernort in ganz hervorragender Weise die Werk- und Technikräume in den Grund- und weiterführenden Schulen.


Am Vormittag erfolgen Angebote für die Klassen 2 – 10, an den Nachmittagen werden ergänzend Angebote für den Ganztagsbetrieb und für Arbeitsgemeinschaften unterbreitet. Das Angebotsspektrum wird regelmäßig ergänzt durch wiederkehrende Programme wie beispielsweise das Obenstrohe „MINT-Projekt“ sowie gesonderte Projektwochen.


Darüber hinaus ist für nachhaltige Entwicklungsprozesse auch die Geschlechtergerechtigkeit eine entscheidende Voraussetzung für eine zukunftsfähige gesellschaftliche Entwicklung.


Im Lernort Varel wird – soweit es organisatorisch möglich ist – mit den Gruppen geschlechtergetrennt gearbeitet. Es soll junge Mädchen und Frauen motivieren und ermutigen, sich auch in derzeit „frauenuntypischen“ Tätigkeiten und Berufsfeldern auszuprobieren.


Häufig eröffnet dieses neue Perspektiven für die Mädchen, nach den Projektarbeiten sind viele von ihnen zufrieden und glücklich, erfolgreich eine Maschine gebaut oder einen Roboter programmiert zu haben.


Die hervorragende technische Ausstattung des außerschulischen Lernortes in Varel (u. a. 3D-Drucker, Fertigungsstraßen etc.) kann nicht an allen Schulen angeboten werden, sie wird aber durch den Lernort allen Schulen zur Verfügung gestellt, die gerne darauf zugreifen.


Die derzeitige Finanzierung des Personals und der Räumlichkeiten im Haus des Handwerks ist bis Ende Oktober 2014 gesichert.


Zurzeit steht eine Fortführung der Personalkosten in Aussicht.


Die Räumlichkeiten wurden jedoch über Spenden finanziert, die nicht dauerhaft zur Verfügung stehen.


Die Lokale Agenda Varel hat erklärt, die Mietzahlungen für die Räumlichkeiten im Haus des Handwerks zum 31.10.2014 einzustellen, die Lokale Agenda hat bislang pro Monat die Kosten der Miete oder Nebenkosten in Höhe von 620,00 Euro übernommen, die Stadt Varel fördert das Projekt mit 1.100,00 Euro monatlich durch Mietnachlass.


Da es aus den geschilderten didaktischen Gründen sinnvoll ist, dass das Projekt auch nach dem Ausscheiden der finanziellen Beteiligung durch die Lokale Agenda auch weiterbetrieben werden kann, wird vorgeschlagen, die Kosten der Miete und Nebenkosten in Höhe von monatlich 620,00 Euro ab November 2014 zu übernehmen.







Zu 2.

Wie ausgeführt, befindet sich zurzeit der außerschulische Lernort im Haus des Handwerks in Varel, die zentrale Lage ist vorteilhaft für die Grundschulen in der Stadt Varel sowie für das Lothar-Meyer-Gymnasium, die Oberschule Varel und die Pestalozzischule.


Dennoch gilt es, zu prüfen, ob eine Unterbringung des außerschulischen Lernortes in einer Schule nicht geeigneter wäre. Beispielsweise könnte die Implementierung der Ausstattung des außerschulischen Lernortes in die vorhandene Werk- und Technikausstattung einer Schule Synergieeffekte bedeuten, weil die vorhandenen Geräte und Materialien der Schule und des außerschulischen Lernorts gemeinsam für Experimente genutzt werden können, siehe auch Ausführungen zu 1.


Auch könnten hierdurch die Miet- und Nebenkosten entfallen bzw. reduziert werden.


Unter Berücksichtigung der vorhandenen Ausstattungen wird daher vorgeschlagen, gemeinsam mit dem außerschulischen Lernort und den beiden Oberschulen in Varel zu prüfen, ob eine Unterbringung des außerschulischen Lernortes in einer dieser beiden Schulen möglich ist.


Die Verwaltung würde hierzu zu gegebener Zeit erneut berichten.


Herr Thöle erläutert die Situation des außerschulischen Lernortes.


Der außerschulische Lernort stellt eine sehr gute Ergänzung der Lernmöglichkeiten für die Schulen dar, so dass er die Übernahme der Miete empfiehlt.


Bezüglich einer Überprüfung des Standortes sollte neben den beiden Oberschulen Varel und Obenstrohe auch die Pestalozzischule berücksichtigt werden.


Herr Gburreck findet das Konzept des außerschulischen Lernortes sehr gut, regt aber für die Standortprüfung an auch den Standort an den BBS Varel zu prüfen.


Herr Müller spricht das Problem an, dass für die Fahrten zum außerschulischen Lernort keine Fahrtkosten übernommen werden und die Schulen dies nicht allein aus ihrem Schulbudget zahlen können.


Herr Thöle signalisiert, dass eine Erhöhung des Schulbudgets für das Jahr 2015 geplant ist, damit davon die Fahrtkosten zum außerschulischen Lernort gefördert werden können.



Abstimmungsergebnis:


Einstimmig