6.1 Projekte der Familien- und Kinderservicebüros für das Jahr 2015


Die Familien- und Kinderservicebüros planen für das Jahr 2015 mehrere Projekte in den einzelnen Städten und Gemeinden des Landkreises Friesland mit verschiedenen Netzwerkpartnern. Nachfolgend finden Sie eine Übersicht mit einer kurzen inhaltlichen Beschreibung der einzelnen Projekte.


· FamKi Jever/Wangerland


Im Jahr 2015 wird sowohl im Wangerland als auch in Jever ein Babysitterkurs angeboten. Dieser soll Mädchen und Jungen ab einem Alter von circa 13 Jahren in insgesamt 9 Unterrichtsstunden wesentliche Inhalte hinsichtlich der psychologischen, pflegerischen und allgemeinen Grundlagen zum Thema „Versorgung und Betreuung von Kleinst- und Kleinkindern“ vermitteln. Eine zusätzliche Einheit zum Thema Erste-Hilfe am Kind soll ebenfalls Bestandteil des Kurses sein.

Ziel ist es, jungen Menschen, die Interesse am Umgang mit Kindern haben, durch die Absolvierung des Kurses Sicherheit zu geben und ihnen damit die Steigerung des Selbstvertrauens zu ermöglichen. Außerdem erlangen junge, interessierte Menschen durch die Absolvierung des Kurses und darauf folgende Babysitterjobs die Möglichkeit sich aktiv in ihre Gemeinde einzubringen. Die AbsolventInnen können in einer Kartei hinterlegt werden, sodass interessierte BürgerInnen potentielle BabysitterInnen nachfragen können.

Der Kurs soll in Kooperation mit einer/m ReferentIn, Frau Buck sowie der Oberschule Hohenkirchen erfolgen.

Sowohl der Zeitpunkt als auch der Zeitrahmen für den Kurs kann flexibel und individuell gestaltet werden. So könnte man den Kurs am Wochenende, oder in der Woche im Nachmittagsbereich anbieten. Außerdem wäre die Kursdurchführung sowohl in den Ferien als auch während der Schulzeit möglich.


· FamKi Sande


Im Jahr 2015 soll in Kooperation mit der pro familia-Beratungsstelle Wilhelmshaven, der Oberschule Sande, dem Jugendzentrum und der Straßensozialarbeiterin in Sande ein Projekt für alle 7. Schulklassen stattfinden.

In diesem Rahmen wird in den Räumlichkeiten des Jugendzentrums für jede der aktuellen 7. Klassen ein Seminar zu Themen wie „Sexualität“ und „Verhütung“ stattfinden. Hierbei sollen im Vorfeld anonyme Fragestellungen der Jugendlichen verfasst werden, um das Projekt bestmöglich auf den Bedarf der jeweiligen TeilnehmerInnen abzustimmen.

Ziel ist es, dieses Projekt langfristig im Rahmen der Verfügungsstunde für jede 7. Klasse anzubieten.


Des Weiteren soll ein Selbstbehauptungskurs in Kooperation mit dem Jugendzentrum und der Straßensozialarbeiterin Sande und der Grundschule Sande durchgeführt werden.

Der Selbstbehauptungskurs wird von einem/r TrainerIn für Gewaltprävention der Kampfsportschule Niespor in Wilhelmshaven durchgeführt werden, um der Thematik fachlich gerecht zu werden.

Die Zielgruppe für dieses Projekt werden zunächst Grundschüler ab 9 Jahren sein. Der Selbstbehauptungskurs soll über teilweise theoretische aber vorrangig über praktische Anteile verfügen.


Auch soll ein Projekt mit dem Titel „Kochen mit Jugendlichen“ stattfinden. Dieses Projekt soll in Kooperation mit dem Jugendzentrum und der Straßensozialarbeiterin in Sande stattfinden. Für das Projekt wird eine geschulte/r ÖkotrophologIn/ DiätassistentIn eingesetzt, welche/r den Jugendlichen in mehreren festen Terminen gezieltes Wissen zu der Thematik der gesunden Ernährung vermitteln kann.

Das Projekt wird im Rahmen der Verselbstständigung durchgeführt und ist somit für Jugendliche ab ca. 15 Jahren geplant.

Die Termine sind für einen festen, zusammenhängenden und überschaubaren Zeitraum geplant.


· FamKi Schortens


In der Stadt Schortens wird das bereits Ende 2014 gestartete Projekt „Teens’n’Babies“ im Jahr 2015 weitergeführt und ausgebaut.

Dieses Projekt richtet sich speziell an Mütter und Väter unter 20 Jahren. „Teens’n’Babies“ soll die Möglichkeit bieten, altersbezogene wichtige Themen wie Schule etc. zu behandeln und zudem Kontakte zu anderen jungen Eltern zu knüpfen.

Durch die Altersbegrenzung der TeilnehmerInnen soll die Schwelle für die jungen Eltern besonders niedrig angesetzt werden, da Fragen, Probleme und Wünsche häufig stark zu denen älterer Eltern variieren. Zudem wird durch ein nach oben hin begrenztes Alter der Zugang für besonders junge Eltern erleichtert.

Teens’n’Babies“ umfasst verschiedenste Themen wir bspw. Schule/Ausbildung, aber zu einem großen Teil Aspekte wie Körperpflege des Säuglings, Bindungsaufbau etc..

Das Projekt findet in Kooperation mit dem PFERDESTALL Schortens und einer Familienhebamme statt. Zudem ist geplant, für bestimmte Themen weitere Personen zwischenzeitlich hinzuzuziehen (bspw. die Trageberatung).


· FamKi Zetel


In der Gemeinde Zetel wird der 2014 gestartete „Junge Mütter Treff“ in Kooperation mit einer Familienhebamme weitergeführt. Zielgruppe sind minderjährige und sehr junge Mütter, die aufgrund ihres Alters schlecht Zugang zu anderen Elternangeboten finden. Die Mütter haben die Gelegenheit, sich zu verschiedenen Themen wie Gesundheit, Ernährung oder Erziehung zu informieren. Hierzu werden zu bestimmten Themen Vorträge geplant. Darüber hinaus bietet der Treff den Müttern die Möglichkeit, Kontakt zu gleichaltrigen Müttern zu bekommen und ein Netzwerk untereinander zu bilden.


Ein weiteres Projekt, das in Zetel geplant ist, befasst sich mit dem Thema Übergewicht durch falsche Ernährung und mangelnde Bewegung.

AIs Kooperation mit dem Präventionsrat Zetel, dem Jugendtreff „Steps“ und der IGS Zetel ist für das Jahr 2015 in Zetel ein Projekt zum Thema „Ernährung und Bewegung“ geplant, das sich aus zwei verschiedenen Bausteinen zusammensetzt.

Zum einen findet ein Kurs zum Thema gesunde Ernährung statt, der theoretische Grundlagen und Kochpraxis kombiniert. Ein/e ErnährungsberaterIn sensibilisiert Jugendliche ab 14 Jahren dafür, was es genau heißt, sich gesund zu ernähren und leitet sie an, dies mit einfachen Rezepten auch selbst ausprobieren.

Parallel dazu wird ein Bewegungsprogramm angeboten, um die Jugendlichen zu motivieren, in der Gruppe Spaß an der Bewegung zu entdecken. Hierbei laufen zwei Angebote mit unterschiedlichen Schwerpunkten: Ein Bewegungs- und Fitnesstraining im Neuenburger Urwald in Kooperation mit einem Outdoor-Trainer und ein Zumba-Kurs in Kooperation mit einem/r Zumba-TrainerIn.


· FamKi Bockhorn


Mobilität ist gerade in ländlichen Regionen ein wichtiges Thema. Manchmal scheitert die Teilnahme an Sport- und Freizeitangeboten bei Kindern oder Jugendlichen allein daran, dass das Fahrrad platt ist oder die Bremse nicht funktioniert.

Für Bockhorn ist in Absprache mit der Jugendpflege eine Fahrrad-Selbsthilfe-Werkstatt für Kinder und Jugendliche in Planung. Die Kinder und Jugendlichen werden angeleitet, kleinere Reparaturen an ihren Fahrrädern selbst zu erledigen und sollen langfristig selbst andere Kinder und Jugendliche darin anleiten. Aktuell wird hierfür ein geeigneter Standort gesucht.


· FamKi Wangerooge


Im Jahr 2015 soll in Kooperation mit der Inselschule Wangerooge ein Projekt entstehen.

Auf Wangerooge setzen sich Kinder und Jugendliche aktuell nur selten aktiv für ihre Belange ein. Ein fester Baustein der Kinder- und Jugendbeteiligung auf Wangerooge ist die Schülervertretung. Um die Kinder- und Jugendlichen für eine aktive Beteiligung zu stärken, ist eine gezielte Qualifizierung notwendig. Damit neben der Qualifizierung auch eine Vernetzung entsteht, ist ein landkreisübergreifendes Angebot vorgesehen, dass eine Teilnahme von SchülervertreterInnen der verschiedenen Altersklassen und Schulformen ermöglicht.


· FamKi Varel


Für die Stadt Varel ist ein Fotoprojekt mit Jugendlichen – „Ich zeig dir meine Stadt!- Perspektivwechsel“ geplant. Das Projekt richtet sich an Jugendliche im Alter von 13-19 Jahren und an SchülerInnen der Oberschulen in Varel und Obenstrohe und der BBS in Varel.

Jugendliche nehmen ihre Umwelt anders wahr als Erwachsenen und haben ihre ganz eigenen Bedürfnisse und Wünsche. Jugendliche sind stets ExpertIn in eigener Sache. Die Beteiligung von Jugendlichen an Prozessen und einer Welt, die sie persönlich betrifft ist für eine gesunde gesellschaftliche Entwicklung notwendig.

Unter dem Motto „Zeig mir DEINE Stadt“ sollen Jugendlichen dazu ermutigt werden Fotos, Bilder oder auch Erfahrungen und Geschichten aus ihrer Perspektive öffentlich zu machen. In Kleingruppen soll die Möglichkeit bestehen sich über Bedeutung und Geschichte der Bilder auszutauschen und miteinander über das Erleben in der Lebenswelt und Erfahrungen auszutauschen.

Ziel des Projektes ist es Jugendliche an ihrer Lebenswelt teilhaben zu lassen. Jugendliche verstehen sich als Teil der Gesellschaft, werden in ihren Wünschen, Bedürfnissen, Hoffnungen und Träumen jedoch schnell übersehen und in Randbereiche des öffentlichen Raumes gedrängt. Den Jugendlichen soll die Möglichkeit gegeben werden sich in einem kreativen Prozess auszudrücken und ihre Meinung zu äußern. Gleichzeitig soll das öffentliche Bewusstsein für die Bedarfe Jugendliche angeregt werden.

Dieses Projekt kann in Zusammenarbeit mit der Jugendpflege Varel initiiert und durchgeführt werden. Die Jugendpflege als KooperationspartnerIn bietet einen direkten niedrigschwelligen Zugang zu den Jugendlichen. Das Projekt lässt sich ebenso eine große Veranstaltung der Jugendpflege z. B. den JUZ-Day 2015 angliedern.


Des Weiteren ist ein Themenabend „Der Papa soll die Mama wieder heiraten!“ – Vom Umgang mit dem Umgang nach Trennung und Scheidung geplant.

Kinder betrachten das Zusammenleben mit beiden Elternteilen als selbstverständliche Lebensform von Familie. Deshalb erschüttert eine Trennung der Eltern diese kindliche Sicht familiärer Ordnung erheblich und fordert vom Kind enorme Anpassungsleistung. Dazu kommt dass in der Regel starke Konflikte der Eltern im Vorfeld einer Trennung die psychische Entwicklung der betroffenen Kinder belasten. Oft ist es für Eltern schwer in der eigenen Krisensituation ihrer Verantwortung als Eltern gerecht zu bleiben.

In diesem Sinne soll die Veranstaltung allen Eltern in Trennungs- und Scheidungssituationen praktische Hinweise und Tipps zum Umgang mit der neuen Situation und zur Entlastung der mitbetroffenen Kinder geben.

Neben dem Beratungsangebot und dem Hilfesystem der Jugendhilfe ist es wichtig die (Eigen-) Verantwortung der Eltern zu fördern und diese für die Situation ihrer Kinder zu sensibilisieren. Durch die Möglichkeit eines offenen Austausches und der Erfahrung anderer Betroffener soll die Belastung für die Kinder möglichst gering gehalten werden.

Dieses Projekt kann in Zusammenarbeit mit der SOS- Beratungsstelle in Varel initiiert werden. Auch MitarbeiterInnen freier Träger der Jugendhilfe bieten sich durch jahrelange Erfahrung mit der entsprechenden Thematik als ReferentInnen an.



Da die Übersicht der Projekte der Familien- und Kinderservicebüros für das Jahr 2015 als Tischvorlage verteilt worden ist, bittet Frau Bödecker um eine Möglichkeit der Aussprache in der nächsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses.



6.2 Handeln für eine jugendgerechte Gesellschaft, Broschüre des Zentrums für eigenständige Jugendpolitik


Herr Meyer-Helfers weist auf die Schreiben des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe zum Thema „Handeln für eine jugendgerechte Gesellschaft“ hin (Anlage). Die Broschüre „Eigenständige Jugendpolitik – Dialogprozess, Leitlinien, Herausforderungen“ kann unter dem Link http://www.allianz-fuer-jugend.de/Arbeitsergebnisse/Bilanz-des-Dialogprozesses-bis-Sommer-2014/488/ heruntergeladen werden.



6.3 Frühjahrstagung „Jugend gestaltet Zukunft“


Abschließend weist Herr Meyer-Helfers auf das Anschreiben zur Frühjahrstagung „Jugend gestaltet Zukunft“ hin. Die Koordinierung der Arbeitstagung wird von Frau Sandra Gudehus übernommen, die gerne für Rückfragen zur Verfügung steht.



Die Ausschussmitglieder nehmen die Mitteilungen der Verwaltung zur Kenntnis.