Beschluss: zustimmend zur Kenntnis genommen

Begründung:


Die Funktion des außerschulischen Lernortes Technik und Natur e. V. im Haus des Handwerks in Varel wurde in der Sitzung des Ausschusses für Schule, Sport und Kultur am 14.10.2014 ausführlich dargestellt, siehe Vorlage Nr. 0550/2014 vom 29.09.2014.


In der Anlage 1 informiert die JadeBay GmbH als Träger des außerschulischen Lernortes Technik und Natur über die aktuelle finanzielle Situation.


Dieser Information ist zu entnehmen, dass der außerschulische Lernort Natur und Technik in den letzten drei Jahren aus dem Regionalbudget für die JadeBay im Projekt „JadeBay forscht“ unterstützt wurde, neben dem Hauptstandort in Wilhelmshaven konnten zwei Standorte in Varel und Nordenham aufgebaut werden.


Unter Berücksichtigung von nicht mehr zu erwartenden Fördermaßnahmen steht fest, dass die Außenstandorte Varel und Nordenham nicht mehr in der bisherigen Weise finanziert werden können.


Der Lernort ist noch bis zum 30.06.2015 mit drei Lehrerstellen finanziert. Diese Finanzierung erfolgt durch Rücklagen des Lernortes. Danach würden die Arbeitsverträge grundsätzlich auslaufen.


Für eine Weiterfinanzierung bis Jahresende 2015 ist ein Finanzierungsbedarf in Höhe von ca. 100.000,00 Euro erforderlich. Unter Berücksichtigung der Schülerzahlen entfallen auf den Landkreis Wesermarsch ca. 19.000,00 Euro, auf den Landkreis Friesland ca. 81.000,00 Euro.


Der Gesellschafterversammlung der JadeBay GmbH wird der Vorschlag unterbreitet, aus Geldern der Wirtschaftsförderung eine Weiterfinanzierung bis zum Jahresende 2015 zu gewährleisten.


Die Stadt Wilhelmshaven beteiligt sich jährlich mit einem erheblichen Betrag an der Finanzierung des außerschulischen Lernortes Technik und Natur in Wilhelmshaven.


Damit die Schulen aus dem südlichen Friesland auch in der zweiten Jahreshälfte 2015 den Standort Varel nutzen können, wird vorgeschlagen, dass der Landkreis Friesland übergangsweise die notwendigen Kosten für den Erhalt übernimmt.


Ab 2016 ist vorgesehen, dass die Wirtschaft, d. h. konkret Unternehmen aus der Region mit an der Finanzierung beteiligt werden. Dieses Finanzierungsmodell soll vom Vorstand der JadeBay GmbH bis Mitte 2015 erarbeitet und vorgelegt werden.


Zu 2.

In der Ausschusssitzung für Schule, Sport und Kultur am 14.10.2014 wurde unter o. a. TOP die Verwaltung beauftragt, gemeinsam mit dem Lernort Technik und Natur e. V. und den betreffenden Schulen zu klären, ob zukünftig der außerschulische Lernort in Varel in die Oberschule in Varel, bzw. Obenstrohe integriert werden kann. Die Beauftragung wurde ergänzt um die Überprüfung der Schulräumlichkeiten der Pestalozzischule Varel und der BBS Varel, siehe Niederschrift über die Sitzung des Kreisausschusses des Landkreises Friesland am 19.11.2014, TOP 3.3.2.


Für eine geeignete Unterbringung des außerschulischen Lernortes in einer der genannten Schulen wurden folgende Bedarfe genannt:


  • 2 Unterrichtsräume (normale Klassengröße) mit genügend Steckdosen für PC`s, Lötgeräte, Werkzeuge

  • 1 Unterrichtsraum, (normale Klassengröße) als „Wassertischraum“, also mit Wasserzu- und abläufen

  • 1 Unterrichtsraum (normale Klassengröße) als Pausen-/Aufenthaltsraum für maximal 30 Schülerinnen/Schüler

  • 1 kleiner Raum für Materialien, Vorbereitung durch Mitarbeiter des Lernortes etc.


Es wurde darauf hingewiesen, dass die Räume in einem „zusammenhängenden“ Bereich sein sollten und nicht einzeln im Schulgebäude verstreut. Ein eigener Eingang wäre von Vorteil, eine gute Busverbindung sollte vorhanden sein.


Unter Berücksichtigung dieser Bedarfe wurden im Januar 2015 die genannten vier Schulen gemeinsam mit Vertretern des außerschulischen Lernortes, des Schulträgers und der Schulen dahingehend überprüft, ob eine geeignete Unterbringung möglich ist.


Bei den BBS Varel ist zu beachten, dass wegen der gegebenen Auslastung der Schulräume eine Unterbringung in näherer Zeit nicht möglich sein dürfte, dieses gilt auch eingedenk der beantragten Sprachklassen für Ausländer im Berufsvorbereitungsjahr.


Bei der Oberschule Varel ist eine gute Anbindung/Erreichbarkeit gegeben, im Erdgeschoss ist ein in sich geschlossener Bereich für zwei zusammenhängende Räume vorhanden, ferner ein Aufenthaltsraum, die Räume sind grundsätzlich geeignet, es fehlt jedoch ein benötigter vierter Raum.


Bei der Oberschule Obenstrohe ist die eingeschränkte Erreichbarkeit zu beachten, die Räume unter dem Dach des Altbaus wären zu renovieren, die technische Infrastruktur wäre aufzurüsten. Würde man im Obergeschoss eines anderen Traktes Räume nutzen, würde ein Raum fehlen.


Die Pestalozzischule ist verkehrsmäßig gut angebunden, die räumliche Infrastruktur würde eine Unterbringung des außerschulischen Lernortes erlauben.


Es ist zum jetzigen Zeitpunkt problematisch, eine abschließende Empfehlung für einen endgültigen Standort des außerschulischen Lernortes abzugeben. Zur Begründung ist u. a. auf das Ergebnis der Entwicklung des Gesamtkonzeptes für Förderschulen im Landkreis Friesland hinzuweisen, siehe TOP 4.2.2


Die Entscheidung, ob und an welchem Standort zukünftig eine Förderschule mit bestimmten Förderschulzweigen in Varel errichtet wird, hat Auswirkungen auf den Raumbestand; daher sollte diese Entscheidung abgewartet werden.


Des Weiteren ist auf den Antrag der Oberschule Varel vom 22.04.2013 auf „Umwandlung der Oberschule Varel in eine integrierte Gesamtschule“hinzuweisen, er wurde durch Beschluss des Schulvorstandes vom 19.05.2014 für das Schuljahr 2015/2016 ausgesetzt, siehe hierzu auch den Beschluss des Kreistages des Landkreises Friesland vom 06.11.2013. Unter TOP 6.1.1 (Aktualisierung der Schulentwicklungsplanung im Landkreis Friesland, Vorlage: 0362/2013) wurde die Verwaltung beauftragt, die Errichtung einer IGS in Varel ab dem Schuljahr 2015/2016 prüfend vorzubereiten, sobald der avisierte Erlass des Niedersächsischen Kultusministeriums u. a. zum künftigen Status der integrierten Gesamtschulen vorliegt.


Solange der konkrete Raumbedarf einer IGS in Varel unter Berücksichtigung des notwendigen, geeigneten pädagogischen Konzeptes nicht vorliegt, sollte nicht bereits eine abschließende Entscheidung für einen endgültigen Verbleib des außerschulischen Lernortes getroffen werden. Es sollte vermieden werden, dass ggf. zu einer späteren Zeit eine erneute Verlagerung des außerschulischen Lernortes notwendig ist.


Der außerschulische Lernort ist zurzeit im Haus des Handwerks untergebracht, er sollte daher bis zu den endgültigen politischen Entscheidungen dort verbleiben, ggf. ist er vorübergehend ohne eine umfassende Herrichtung der Räume in eine kreiseigene Schule in Varel zu verlagern.


Herr Thöle stellt nochmals die Situation des außerschulischen Lernortes dar.

Grundsätzlich ist die Unterbringung im Haus des Handwerkes gut, aber eine Verbesserung durch eine Unterbringung in einer Schule ähnlich wie in Wilhelmshaven möglich.

Daher wurden die BBS Varel, die Pestalozzischule, die Oberschule Varel und die Oberschule Obenstrohe durch Herrn Thieme und den Landkreis Friesland besichtigt.

Grundsätzlich sind bis auf die BBS Varel, die dafür derzeit nicht die räumlichen Kapazitäten zur Verfügung haben, alle Schulen geeignet.

Aufgrund der noch nicht geklärten Situation der Förderschulen sowie des alten Antrages der Oberschule Varel auf Errichtung einer IGS, der wieder aktuell werden könnte, wird aber vorgeschlagen den außerschulischen Lernort erstmals im Haus des Handwerkes zu belassen, bevor über einen endgültigen Standort entschieden wird.

Sollte der Mietvertrag für das Haus des Handwerkes gekündigt werden, müsste ein Provisorium in einer der kreiseigenen Schulen in Varel geschaffen werden.



Die Finanzierung für dieses Jahr ist durch die Wirtschaftsförderung des Landkreises Friesland gesichert.

Darüber hinaus soll die JadeBay Vorschläge erarbeiten, wie es unter Einbeziehung der Wirtschaft weiter gehen kann.

Hier ist auch zu beachten, dass der außerschulische Lernort nicht nur durch die weiterführenden Schulen, sondern auch durch die Grundschulen genutzt wird. Insgesamt nutzen das Angebot ca. 1500 Schülerinnen und Schüler.

Herr Bruns weist darauf hin, dass die damalige Anschubfinanzierung des außerschulischen Lernortes schon durch die Wirtschaft erfolgt ist, so dass bei neuen Anfragen für eine Unterstützung nicht zu allgemein vorgegangen werden sollte, sondern gezielt und selektiv.

Herr Ambrosy stellt heraus, dass Mittel aus der Wirtschaftsförderung für den schulischen Bereich zur Verfügung gestellt werden, da insbesondere die MINT-Bereiche auch für die Wirtschaft wichtig sind.

In diesem Zusammenhang weist er darauf hin, dass sich die JadeBay in 2016 mit einem Antrag an der Fachkräfteoffensive beteiligen wird, wo die Beteiligung und Unterstützung des außerschulischen Lernortes ein exponierter Baustein sein kann, so dass er sich hier weitere Fördermittel erhofft.

Zudem gilt es, dem Fachkräftemangel schon früh im schulischen Bereich entgegenzuwirken und Schwerpunkte zu setzen.

Für 2015 ist die Lückenfinanzierung aber gesichert, so dass die weitere Finanzierung in den Haushaltsberatungen für 2016 angegangen werden muss. Auf jeden Fall ist die Weiterführung des außerschulischen Lernortes das Ziel.









Abstimmungsergebnis:


Einstimmig