Beschluss: unter Erweiterung der Beschlussfassung zugestimmt

Beschluss:


1) Das Gremium nimmt die Ausführungen von Herrn Prof. Dr. Waldemar Stange, Leuphana Universität Lüneburg, zu den Ergebnissen der Demografiewerkstätten (Landkreis Friesland) zur Kenntnis.


2) Der Kreisausschuss wird gebeten, die einzelnen Fachkapitel den jeweils zuständigen Fachausschüssen zur Beratung zuzuweisen.


3) Der Kreistag wird gebeten, unter Berücksichtigung der Ergebnisse die MEZ und HSP zu überprüfen.


4) Die Verwaltung wird gebeten, die Ergebnisse bei der Erstellung der Jugendhilfeplanung und des RROP zu berücksichtigen.


5) Die Verwaltung wird gebeten, gemeinsam mit den Jugendlichen einen Vorschlag zu erarbeiten, wie ein kontinuierlicher Beteiligungsprozess der Jugendlichen gewährleistet werden kann.


Das Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend hat am 14. und 15. April 2015 die zweitägige Frühjahrstagung „Jugend gestaltet Zukunft“ durchgeführt.


Im Rahmen dieser Tagung fand eine Jugendkonferenz statt, die der Jugend im Landkreis die Möglichkeit gegeben hat, die eigenen Ideen und Wünsche zur Entwicklung einer jugendgerechten Politik und Demografiestrategie einzubringen.


Verschiedene Jugendgruppen haben unter fachlicher Begleitung der Leuphana Universität Lüneburg Ideen und Vorschläge entwickelt, die dazu beitragen sollen, den ländlichen Raum zukunftsfester machen zu wollen. Hierbei haben die Jugendlichen auch Vorstellungen zur eigenen Zukunft formuliert.


Herr Prof. Dr. Waldemar Stange von der Leuphana Universität stellt in der Sondersitzung des Jugendhilfeausschusses am 28.05.2015 die zentralen Ergebnisse dieser „Demografiewerkstatt“ vor.



Einleitend führt Herr Ambrosy aus, dass Bund und Land auf die in der Vergangenheit vom Landkreis Friesland durchgeführten Maßnahmen zur Beteiligung von Kindern und Jugendlichen aufmerksam geworden seien und daraufhin eine Einladung in die Arbeitsgruppe „Jugend gestaltet Zukunft“ als einer von vier Referenz-Landkreisen erfolgt sei. Innerhalb des Prozesses der sogenannten Demografiewerkstätten seien rund 500 Kinder und Jugendliche beteiligt worden, die eine unglaubliche kreative Kraft gezeigt haben. Für dieses Engagement bedankt sich Herr Ambrosy bei Herrn Prof. Dr. Stange mit seinem Team und allen TeilnehmerInnen.


Herr Prof. Dr. Stange stellt den Anwesenden anschließend sein Team und das Verfahren innerhalb der Demografiewerkstätten vor (Anlage). Herr Bleckwedel ergänzt den Vortrag durch eine Foto-Dokumentation.


Auch Herr Prof. Dr. Stange bedankt sich bei den beteiligten Jugendlichen und versichert, die Ergebnisse aus Friesland haben bundesweit für Furore gesorgt. Die Qualität der rund 1.400 eingegangenen Vorschläge sei so beeindruckend gewesen, dass bei einem Abgleich mit Gutachten der Bundesregierung Überschneidungen festgestellt wurden.

Auf Nachfrage der Anwesenden informiert Herr Prof. Dr. Stange, dass alle Referenz-Landkreise (Friesland, Kyffhäuserkreis, Lichtenfels und Vorpommern-Rügen) trotz aller Unterschiede grundsätzlich ähnliche Voraussetzungen haben. Die Auswahl ländlich geprägter Landkreise sei, vor dem Hintergrund des sich vorrangig auf dem Land durchschlagenden demografischen Wandels, bewusst erfolgt.

Am Ende eines ca. 2 Jahre andauernden Prozesses werden die im Rahmen von „Jugend gestaltet Zukunft“ entwickelten Vorschläge und Methoden in Form eines Handbuchs zusammengefasst.

Herr Prof. Dr. Stange hebt hervor, dass die durch den Landkreis Friesland geplante Weiterarbeit mit den Ergebnissen, u.a. ein Arbeitstermin mit allen Fachbereichsleitungen auf der Insel Wangerooge im Juli 2015, beeindruckend sei.


Herr Ambrosy ergänzt, das weitere Arbeitstreffen unter Beteiligung aller Fachbereichsleitungen erfolge, da nicht nur das Jugendamt von den Ergebnissen der Demografiewerkstätten betroffen sei. Aus diesem Grund schlage die Verwaltung einen Verweis der Ergebnisse durch den Jugendhilfeausschuss in die jeweiligen Fachausschüsse vor.

Ergebnisse zu Themen, die nicht zu den Kernaufgaben der Kreisverwaltung gehören, werden von der Verwaltung an die Land- und Bundestagsabgeordneten aus den Wahlkreisen und ggf. auch direkt an die zuständigen Ministerien weitergeleitet.

Der Landkreis Friesland habe bereits Erfahrungen in der Bürgerbeteiligung und insbesondere der Jugendbeteiligung und könne auch zukünftig auf vorhandene und gewachsene Strukturen zurückgreifen (z.B. LiquidFriesland als Beteiligungs- und Kommunikationsplattform).

Für einen nachhaltigen Effekt der Demografiewerkstätten sei die Durchführung von Jugendkonferenzen zur Bearbeitung von bestimmten Fachthemen denkbar. Zusätzlich kann der Landkreis Friesland von den Ergebnissen der übrigen Referenz-Landkreise profitieren und ggf. dortige Lösungsansätze übertragen.


Nachdem die anwesenden Jugendlichen den Ausschussmitgliedern in Kleingruppen die im Rahmen der Demografiewerkstätten erarbeiteten Ergebnisse zu insgesamt 12 Themenbereichen vorgestellt haben, regt Frau Bödecker eine Ergänzung des Beschlussvorschlages bezüglich einer Beteiligungsmöglichkeit für Jugendliche in den politischen Gremien des Landkreises Friesland an.


Nach ausführlicher Diskussion, ob und wie Jugendliche für eine Mitarbeit in den politischen Gremien des Landkreises Friesland gewonnen werden können, ergeht mit Ergänzung des Beschlussvorschlages sodann folgender


Abstimmungsergebnis:


einstimmig