Beschluss: zur Kenntnis genommen

Küstenschutz Wangerooge – Stand der wesentlichen Maßnahmen

 

Das Küstenschutzsystem auf Wangerooge besteht an der West und Nordseite der Insel aus insgesamt 11,3 km langen Schutzdünen, die in Teilen durch massive Uferschutzwerke und Buhnen geschützt sind. Diese Bauwerke sichern den Bestand der Insel und verhindern, dass die Insel in das Fahrwasser der Seeschifffahrtsstraße Jade hineinwandert.

 

An der Wattseite der Insel sichert eine ca. 6 Kilometer lange Hauptdeichlinie die tiefergelegenen Inselbereiche gegen Sturmfluten. Sie besteht aus dem ca. 1,1 km langem Westgrodendeich, der vom Westturm bis auf Höhe der Saline reicht, dem dünenartigen ca. 1,5 km langen Süddeich sowie dem vom Deichschart an der Müllumschlagstation bis zum Strandübergang Neudeich verlaufenden 3,3 km langen Dorf- und Ostgrodendeich, der Ortslage und Flugplatz schützt.

 

 

Abb 2 _ Küstenschutzanlagen auf Wangerooge

Küstenschutzanlagen Wangerooge – © NLWKN

 

Zuständig für den Erhaltung der Deiche und Schutzdünen ist das Land. Die Deckwerke vom Westen bis etwa zur oberen Strandpromenade liegen in der Unterhaltung des Bundes. Der Landkreis beordnet die binnendeichs liegende 50 m Deichschutzzone.

 

 

 

 

 

 

 

 

Der 3,3 km lange Deichabschnitt Dorf- und Ostgrodendeich wies bis zur 2014 begonnenen Maßnahme zur Erhöhung und Verstärkung der Deichlinie auf Wangerooge durch den NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) Fehlhöhen von teilweise einem Meter auf. Die Maßnahme wird voraussichtlich 2017 abgeschlossen werden. Nähere Informationen finden sich in der Informationsbroschüre des NLWKN (Anlage).

 

Die starken Stürme des Jahres 2013 verursachten eine starke Überspülung über das vorhandene Deckwerk im Westen der Insel und der Flutung des Westinnengroden. Das Technische Hilfswerk Varel musste eine Woche lang den Innengroden auspumpen. Bereits Anfang 2014 waren erste größere Schäden am Deckwerk erkennbar.

 

Im April 2015 kam es am Westdeckwerk auf der Insel zwischen der Buhne E und F zu einer unerwarteten Versackung im unteren Deckwerksbereich. Die Reparatur kostete dem Bund ca. 1,1 Mio €.  

 

Zur langfristigen Sicherung der Deckwerke ist eine Komplettsanierung im Inselwesten nunmehr notwendig, um die Stabilität der Insel und damit letztlich auch die Tiefe des Jadefahrwassers zu gewährleisten. Das neue Deckwerk wird aus Wasserbausteinen bestehen und wird auf einer Länge von 2,9 Kilometern zwischen Harlehörn und Saline erneuert. Die Bauzeit beträgt abhängig von Wind, Wetter und Seegang mindestens drei Jahre. Verbaut werden dazu ca. 400.000 t Wasserbausteine. Die Maßnahme kann voraussichtlich 2017 beginnen.