Sitzung: 28.11.2016 Ausschuss für Umwelt, Abfall und Landwirtschaft
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Küstenschutz Wangerooge –
Stand der wesentlichen Maßnahmen
Das
Küstenschutzsystem auf Wangerooge besteht an der West und Nordseite der Insel
aus insgesamt 11,3 km langen Schutzdünen, die in Teilen durch massive
Uferschutzwerke und Buhnen geschützt sind. Diese Bauwerke sichern den Bestand
der Insel und verhindern, dass die Insel in das Fahrwasser der
Seeschifffahrtsstraße Jade hineinwandert.
An
der Wattseite der Insel sichert eine ca. 6 Kilometer lange Hauptdeichlinie die
tiefergelegenen Inselbereiche gegen Sturmfluten. Sie besteht aus dem ca. 1,1 km
langem Westgrodendeich, der vom Westturm bis auf Höhe der Saline reicht, dem
dünenartigen ca. 1,5 km langen Süddeich sowie dem vom Deichschart an der
Müllumschlagstation bis zum Strandübergang Neudeich verlaufenden 3,3 km langen
Dorf- und Ostgrodendeich, der Ortslage und Flugplatz schützt.
Küstenschutzanlagen
Wangerooge – © NLWKN
Zuständig
für den Erhaltung der Deiche und Schutzdünen ist das Land. Die Deckwerke vom
Westen bis etwa zur oberen Strandpromenade liegen in der Unterhaltung des
Bundes. Der Landkreis beordnet die binnendeichs liegende 50 m Deichschutzzone.
Der
3,3 km lange Deichabschnitt Dorf- und Ostgrodendeich wies bis zur 2014
begonnenen Maßnahme zur Erhöhung und Verstärkung der Deichlinie auf Wangerooge
durch den NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten-
und Naturschutz) Fehlhöhen von teilweise einem Meter auf. Die Maßnahme wird
voraussichtlich 2017 abgeschlossen werden. Nähere Informationen finden sich in
der Informationsbroschüre des NLWKN (Anlage).
Die starken Stürme
des Jahres 2013 verursachten eine starke Überspülung über das vorhandene
Deckwerk im Westen der Insel und der Flutung des Westinnengroden. Das Technische
Hilfswerk Varel musste eine Woche lang den Innengroden auspumpen. Bereits
Anfang 2014 waren erste größere Schäden am Deckwerk erkennbar.
Im April 2015 kam
es am Westdeckwerk auf der Insel zwischen der Buhne E und F zu einer
unerwarteten Versackung im unteren Deckwerksbereich. Die Reparatur kostete dem
Bund ca. 1,1 Mio €.
Zur
langfristigen Sicherung der Deckwerke ist eine Komplettsanierung im Inselwesten
nunmehr notwendig, um die Stabilität der Insel und damit letztlich auch die
Tiefe des Jadefahrwassers zu gewährleisten. Das neue Deckwerk wird aus
Wasserbausteinen bestehen und wird auf einer Länge von 2,9 Kilometern zwischen
Harlehörn und Saline erneuert. Die Bauzeit beträgt abhängig von Wind, Wetter
und Seegang mindestens drei Jahre. Verbaut werden dazu ca. 400.000 t
Wasserbausteine. Die Maßnahme kann voraussichtlich 2017 beginnen.