Beschluss: in Abänderung des Beschlussvorschlages beschlossen

Abstimmung: Ja: 10, Enthaltungen: 1

Beschluss – in Abänderung des Beschlussvorschlages der Verwaltung:

Die Kreisverwaltung wird gebeten, mit der Bildungsregion und den Schulen Gespräche zu führen um zu eruieren, ob es Schulen gibt, die beim Programm IQES auf der Basis der Freiwilligkeit mitmachen wollen. Im Ausschuss für Schule, Sport und Kultur ist über das Gesprächsergebnis zu berichten. Die Übernahme der Kosten wird den Schulen in Aussicht gestellt.

 

 


 

IQES online ist eine innovative Webplattform für die Unterrichtsentwicklung, für webbasierte interne Evaluationen und den Aufbau einer schulischen Feedbackkultur. Die Website bietet für registrierte Benutzer bewährte Feedback- und Evaluationsinstrumente, Praxismaterialien und Methodenkoffer für einen schüleraktivierenden Unterricht. IQES ist derzeit einer der professionellsten Schul- und Unterrichtsentwicklungsansätze. Im deutschsprachigen Raum nutzen rund 2000 Schulen die Schulqualitätsplattform www.IQESonline.net und an mehreren hundert Schulen laufen Unterrichtsentwicklungsprojekte, die das Lernen von Lehrpersonen und Schülern ins Zentrum setzen. IQES online bietet:

-       eine breite Palette von Evaluationsinstrumenten (Ebene Schule) und Feedbackinstrumenten

-       (Ebene Lehrende und Lernende)

-       einen Evaluations-Account für jede Schule: Durchführen von online-Evaluationen, Auswertung von Befragungen nach selber definierten Kategorien (Geschlecht, Standorte etc.), Generierung von automatisch erstellten Ergebnisberichten

-       Methodenkoffer für Unterrichtsentwicklung (kooperatives Lernen, selbständiges Lernen, Bausteine für ein Lernkompetenzen-Curriculum u.a.)

 

Im Rahmen einer Präsentation der Entwicklerfirma aus Winterthur am 24.7.2017 bei der Landesschulbehörde in Osnabrück wurden die Instrumente und Möglichkeiten der Software IQES vorgestellt. Ziel seitens der Landesschulbehörde ist es, die Landkreise Osnabrück und Friesland für eine Teilnahme am Einsatz der Software zu gewinnen und dafür selbst die dafür erforderlichen, eigenen Personalressourcen  kostenlos bereitzustellen. Die beiden Landkreise hätten die lt. Kostenschätzung anfallenden Kosten für das jeweilige Abonnement zu zahlen. Für den Landkreis Friesland und seine weiterführenden Schulen wären dies für ein Sammelabonnement (bis 20 Schulen) 7.000 € pro Jahr, hinzu käme ein Betrag für alle Grundschulen in Höhe von jährlich 10.500 €. Der Landkreis Friesland würde die Städte und Gemeinden sowie die Bildungsregion anregen, den letzteren Betrag aus Mitteln der Bildungsregion zu übernehmen. Der Landkreis Osnabrück hat seine Teilnahme bereits zugesagt.

 

Herr Ambrosy erklärt, dass dieser Tagesordnungspunkt unter Abkürzung der Ladungsfrist ergänzt wurde, da das Programm erst am 24.08.2017 vorgestellt wurde, er es aber gerne schon in dieser Ausschusssitzung besprechen würde.

 

Es wurde bisher nicht mit den Schulleitungen besprochen und findet u.a. Einsatz in Baden-Württemberg. Es soll sich dabei um ein freiwilliges Angebot an die Schulen handeln, dass der Landkreis Friesland gemeinsam mit der Landesschulbehörde anbietet. Bzgl. der finanziellen Kosten handelt es sich um Paketpreise, die Kosten für die weiterführenden Schulen betragen 7.000 € pro Jahr (Paket für 20 Schulen). Die Kosten für die 27 Grundschulen im Landkreis Friesland, die, unter Beteiligung der HVBs ebenfalls ein Angebot erhalten sollen, betragen 10.500 € pro Jahr. Diese letzteren Kosten werde man versuchen, über die Bildungsregion finanziert zu bekommen. Die Landesschulbehörde habe dafür keine finanziellen Mittel, außer einer personellen Unterstützung, die sie beitragen werde. Aus Sicht des Schulträgers sei es überlegenswert, an diesem Programm teilzunehmen. Trotz dieses Angebotes blieben die Schulen natürlich weiterhin selbstständige Schulen. Es sei geplant, sich das Programm in Bremen im Echtbetrieb mal anzusehen und es erscheint sich durch den Einsatz eine gute Vernetzungsmöglichkeit abzuzeichnen. Herr Ambrosy fragt, ob der Ausschuss eine Teilnahme mittragen würde.

 

Frau Vogelbusch stellt ergänzend das Programm vor und erklärt hierzu, dass das Programm bisher in Niedersachsen noch nicht angewendet wird. Das bedeutet, dass es noch auf Niedersachsen angepasst werden müsste. Dennoch sind andere Bundesländer, die bereits mit diesem Angebot für Schulen arbeiten, sehr begeistert von IQES. Der Landkreis Osnabrück hat bereits erklärt, an dem Programm teilzunehmen. Das Angebot soll Verknüpfungen herstellen und die Schulabläufe somit vereinfachen. Dennoch müsse das Programm erst mit den Schulen besprochen werden. Zudem müssen keine langfristigen Verträge unterschrieben werden, das heißt, es könne nach jedem Schuljahr eine Beurteilung darüber abgegeben werden, ob eine Teilnahme weiterhin gewünscht wird.

 

Frau Esser erklärt, dass sie einer Teilnahme an dem Programm positiv gegenüber steht.

 

Frau Stuhm hält IQES für sehr zeitaufwändig und deshalb eine Realisierung aufgrund der derzeitigen Personalsituationen in den Schulen für schwierig. Es sollten  zunächst die Schulen befragt werden.

 

Herr Ambrosy erklärt, dass in Baden Württemberg das Programm bereits eingeführt ist  und aus den anfänglich drei Schulen, die sich beteiligt haben, seien in kurzer Zeit 160 geworden, die freiwillig an dem Programm teilnehmen. Die gemeldeten Ergebnisse waren sensationell. Die Schulen hätten darüber hinaus die  freie Wahl, an dem Programm teilzunehmen. Sollte sich keine Schule dafür entscheiden, dann werde das Programm im Landkreis Friesland auch nicht eingeführt.

 

Herr Ratzel erklärt, dass er das Programm unterstütze, wenn es den Schulen helfe. Jedoch sei ihm der Beschlussvorschlag zu konkret, so dass er diesem heute nicht zustimmen kann. Er bittet darum, erst Gespräche mit den Schulen zu führen.

 

Frau Sudholz stimmt Herrn Ratzel zu und fügt an, dass die Schulen für die Einführung eines neuen Programms aktuell keine freien Kapazitäten hätten. Bevor derart neue Instrumente eingeführt würden, müsse erst einmal die Unterrichtsversorgung sichergestellt werden. Die Schulen können so etwas derzeit nicht leisten. Im Übrigen gebe es bereits Evaluationen in den Schulen.

 

Herr Ambrosy erklärt, dass IQES die Unterrichtsvorbereitung erleichtern soll und daher nicht nur Evaluationsmodule anbiete, sondern auch andere Module zur Unterrichtsgestaltung, was letztendlich Zeit und Geld sparen werde. Er bringt noch einmal zum Ausdruck, dass natürlich die Schulen befragt werden, ob sie dieses Programm überhaupt für sinnvoll halten, dennoch hätte er vorab gerne ein Zeichen des Ausschusses, um den Schulen bei der Vorstellung des Programm eine Kostenzusage geben zu können. Insgesamt sei dieses Programm eine große Chance für die Bildungsregion, es gehe nicht um Mehrbelastung, sondern um Entlastung.

 

Auch Frau Wienöbst ist auch der Meinung, dass erst die Schulen befragte werden müssen, da diese dafür viele zeitaufwendigen Fortbildungsmaßnahmen durchführen müssten, obwohl die Belastung der Schulleitung und der Lehrer bereits jetzt schon sehr hoch ist. Sie siehe bei dem Programm inhaltliche Probleme.

 

Frau Esser bezieht sich auf die Aussage von Herrn Ambrosy und stellt noch einmal dar, dass jetzt nur ein Zeichen gegeben werden soll, wie der Ausschuss überhaupt zu dem Programm steht. Zudem habe sie mit einem Schulleiter gesprochen, der bereits sein Interesse bekundet hat.

 

Frau Vogelbusch bemerkt, dass es gleiche Chancen für Bildung für Alle geben müsse. In den Modulen geben es fertige Unterrichtsreihen, die genutzt werden könnten. Besonders erwähnenswert sei auch das Modul „Bibliothek“. Zudem werde sich aus ihrer Sicht die anfängliche Mehrarbeit im Endeffekt lohnen, da es spätere Unterrichtsabläufe deutlich erleichtern wird. Zugleich müssen grundsätzlich immer Investitionen getätigt werden, um überhaupt etwas zu verändern. Aus ihrer Sicht sei es ein gutes Angebot.

 

Frau Sudholz möchte es nicht übereilen und würde das Programm gerne erst einmal zur Kenntnis nehmen und die Kreisverwaltung bitten, mit den Schulen zu reden um heraus zu finden, welche Schulen überhaupt interessiert wären.

 

Herr Ambrosy verdeutlicht, dass es keinen Zeitdruck gäbe, aber man, bevor man mit den Schulen spricht, geklärt haben muss, ob die Kosten übernommen würden, wenn sich Schulen für das Programm entscheiden, damit es bei der Entscheidung der Schulen nicht an diesem Punkt scheitere..

 

Frau Stuhm stellt fest, dass sich das Programm nicht lohne, wenn die Schulen es nur als Materialbörse benutzen. Aus ihrer Sicht läge der Schwerpunkt bei IQES auf den Evaluationen, die es bereits jetzt schon gibt. Deshalb sei das Angebot aus so teuer.

 

Herr Ratzel bittet um Änderung des Beschlussvorschlags wie folgt:

 

„Der weiteren Prüfung einer Beteiligung des Landkreises Friesland am Programm Instrumente für die Qualitätsentwicklung und Evaluation in Schulen – IQES – wird zugestimmt“.

 

Herr Bruns fragt nach, ob es solche Programme bereits an den Schulen gebe. Er halte es für dringend geboten, dass sich Schulen an solchen Programmen beteiligen.

 

Frau Bödecker teilt dazu mit, dass es solche Programme bereits gebe (z.B. SEIS-Studie). Die Teilnahme kann Mehrarbeit bedeuten, dies sei aber nicht zwingend so. Ihr sei aber nicht bekannt, ob friesländische Schulen bisher daran teilgenommen haben.

 

Frau Vogelbusch erklärt, dass die SEIS-Studie Schulen etc. miteinander verglichen habe. Bei IQES sei es möglich, eigene Fragebögen zu entwickeln oder standardisierte Bögen zu verwenden. Der Landkreis Friesland möchte früh, initiativ und innovativ gemeinsam mit dem Landkreis Osnabrück das Programm starten und im Interesse der friesländischen Schülerinnen und Schüler IQES anbieten. Wenn die Schulen eine Teilnahme wünschen, müssen wir die Finanzierung zusichern können.

 

Frau Stuhm erklärt, dass das Land Niedersachsen bereits ähnliche Programme auf seiner Homepage anbiete, auf die jede Schule zugreifen könne.

 

Herr Ambrosy verdeutlicht noch einmal, dass in den Ländern, wo IQES eingesetzt werde, sich eine Hohe Beteiligung sowie positive Rückmeldung zeige. Insofern muss an IQES etwas Besonderes dran sein, das wir jetzt auch anbieten möchten.

 

Herr Ambrosy schlägt daher folgende, neue Formulierung des Beschlussvorschlages vor:

„Die Kreisverwaltung wird gebeten, mit der Bildungsregion und den Schulen Gespräche zu führen um zu eruieren, ob es Schulen gibt, die beim Programm IQES auf der Basis der Freiwilligkeit mitmachen wollen. Im Ausschuss für Schule, Sport und Kultur ist über das Gesprächsergebnis zu berichten. Die Übernahme der Kosten wird den Schulen in Aussicht gestellt.“

 

Herr Ratzel unterstützt diesen Formulierungsvorschlag und zieht seinen Vorschlag zurück.

 

 

 


Abstimmungsergebnis:

einstimmig beschlossen bei 1 Enthaltung

 

Ja:

10

Nein:

 

Enthaltung:

   1