Sitzung: 23.10.2017 Ausschuss für Bauen, Feuerschutz u. Mobilität
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Vorlage: 0266/2017
Beschluss:
Die Ergebnisse der Zustandserfassung und –bewertung der Kreisstraßen im Landkreis Friesland werden zustimmend zur Kenntnis genommen.
Der Handlungsschwerpunkt „Grundlegende Sanierung der Kreisstraßen“ ist weiterhin fortzuführen.
Die Landkreise Friesland und Wittmund haben bekanntlich das Ingenieurbüro
Lehmann + Partner GmbH mit der Zustandserfassung und –bewertung des jeweiligen
Kreisstraßen- und Radwegenetzes beauftragt, so dass im Frühjahr d.J. eine
Befahrung sämtlicher Kreisstraßen und Radwege erfolgt ist, die Aktion wurde im
Rahmen eines Pressetermins am 16.03.2017 vor der Sitzung des Ausschusses für Bauen,
Feuerschutz und Mobilität vorgestellt.
Das Ziel der Maßnahme
war, detaillierte und objektive Kenntnisse über den Zustand des Straßennetzes
zu bekommen, um die finanziellen Mittel zur Erhaltung bzw. Reparatur der
Kreisstraßen noch zielgerichteter einsetzen zu können.
Der Landkreis Friesland hat bekanntlich in 2012 den
Handlungsschwerpunkt „Grundlegende Sanierung der
Kreisstraßen“ gebildet und seitdem die Unterhaltungsmittel für Fahrbahnen und
Radwege erheblich erhöht. Seitdem sind etliche Abschnitte des
Kreisstraßennetzes saniert worden, nur beispielhaft sei hier an die ehemals als
„Moorstrecke“ bekannte Kreisstraße 105 (Bockhornerfeld bis Kreisgrenze zum
Ammerland) erinnert, die mit erheblichem Aufwand in mehreren Teilstücken
verbessert wurde. Um auch weiterhin das Konzept systematisch anzugehen und zu
erkennen, ob die Vermögenswerte zumindest erhalten bzw. erhöht wurden, ist
diese Maßnahme eine wichtige Grundlage.
Wenngleich die
Bewertung nur auf einer optischen Auswertung der Schäden an der Oberfläche
beruhte und dementsprechend umfangreiche (und verhältnismäßig teure)
Beseitigung von Moorstrecken (siehe oben) den gleichen Effekt wie bspw.
Erneuerung von Fahrbahndecken haben, ergeben sich dennoch wichtige
Erkenntnisse, inwieweit die Vermögenswerte erhalten oder gar verbessert wurden.
Hierzu dient der
Vergleich der Ergebnisse der aktuellen Bewertung mit denen der Bewertung der
Fahrbahnen (Radwege wurden seinerzeit nicht betrachtet) aus dem Jahre 2005.
Basierend auf der messtechnischen
Erfassung der vorhandenen Schäden (allgemeine Unebenheiten, Risse,
Flickstellen, Oberflächenschäden, Ausbrüche) erfolgte eine rechnerische
Einstufung in fünf Zustandsklassen (ZK 1 bis 5, d.h. „keine Schäden“ bis
„starke Schäden“) und –farblich dargestellt- die Möglichkeit der Visualisierung
des Kreisstraßennetzes je nach Zustandsklasse.
Im Folgenden wird
dargestellt, dass sich die Durchschnittsnote der Kreisstraßen in Friesland von
3,63 (2005) auf 3,53 (2017) verbessert hat, die mit den Noten 4 und 5
versehenen Abschnitte haben sich von 63,3 % auf 53,0 % reduziert. Demgegenüber
zeigt sich auch die Nachhaltigkeit der derzeitigen Erhaltungsstrategie dadurch,
dass die mit 1 und 2 benoteten Abschnitte von 11,0 % auf 21,0 % gestiegen sind:
Gegenüberstellung
der Auswertungen aus 2005 und 2017 (Fahrbahnen) |
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|
Gesamtwert
(Angabe in %) |
Summe |
Durchschnitt |
||||||
|
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
|
|
||
2005 |
1,00 |
10,00 |
25,70 |
51,20 |
12,10 |
100,00 |
3,63 |
||
2017 |
7,00 |
14,00 |
26,00 |
25,00 |
28,00 |
100,00 |
3,53 |
||
|
2005 |
|
2017 |
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|
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2005 |
2017 |
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Zusammenfassend
bleibt festzuhalten, dass der schleichende Substanzverlust der Kreisstraßen
seit 2005 nicht nur aufgehalten, sondern der Zustand (siehe oben) verbessert
wurde.
Sollten die
derzeitigen Bemühungen fortgesetzt werden, sollte sich eine weitere deutliche
Verbesserung in einer erneuten Zustandsbewertung in spätestens 10 Jahren zeigen.
Die ermittelten
Zustandsdaten fließen nunmehr in die Bauprogramme der künftigen Jahre ein und
sind eine wichtige Grundlage für die Erhaltungsstrategie des Landkreises.
Die Radwege wurden
(siehe oben) erstmals optisch erfasst, wobei sich ein recht gutes Ergebnis
zeigt: Die Bemühungen des Landkreises –einhergehend mit der Profilierung
diverser Radwegabschnitte in den letzten Jahren- zeigt sich an den Ergebnissen,
sind doch nur 7,25 % der Radwege mit der Benotung 4 und schlechter eingestuft.
Dieses Ergebnis ist
Ansporn genug, die Anstrengungen in den nächsten Jahren fortzusetzen, um die
Radwegeinfrastruktur an Kreisstraßen auf einem konstant guten Niveau zu halten
oder ggf. noch weiter zu verbessern:
Auswertungen
Radwege aus 2017 |
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Gesamtwert
(Angabe in %) |
Summe |
Durchschnitt |
|||||||
|
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
|
|
|||
2017 |
2,66 |
28,57 |
61,52 |
7,17 |
0,08 |
100,00 |
2,73 |
|||
|
2017 |
2017 |
||||||||
Herr Hinrichs
erläutert die Vorlage und zeigt sich im Ergebnis zufrieden mit den Ergebnissen,
beinhalten diese doch die Schlussfolgerung, dass der Landkreis Friesland mit
seinem Konzept auf einem guten Weg ist, gleichwohl noch eine Menge Arbeit vor
sich hat. Die Nachfrage von KTA Ratzel nach dem gestiegenen Anteil der
"roten" Strecken wird von Herrn Hinrichs sowie den Herren Golz und
Borcherding dahingehend beantwortet, dass Fahrbahndecken nur eine gewisse
Lebensdauer haben, die Unterhaltung von Kreisstraßen jedoch eine Dauer-Aufgabe
ist, der sich der Landkreis Friesland erfreulicherweise seit einigen Jahren
nachhaltig stellt. Dass die Substanz erhalten bzw. sogar in den letzten Jahren
verbessert wurde, ist ein guter Zwischenschritt, der Anteil der mit der Not 5
bewerteten Strecken ist somit im Kontext mit den anderen Einstufungen zu sehen.