Beschluss: zur Kenntnis genommen

Beschluss:

Die Ergebnisse der Zustandserfassung und –bewertung der Kreisstraßen im Landkreis Friesland werden zustimmend zur Kenntnis genommen.

Der Handlungsschwerpunkt „Grundlegende Sanierung der Kreisstraßen“ ist weiterhin fortzuführen.

 


Die Landkreise Friesland und Wittmund haben bekanntlich das Ingenieurbüro Lehmann + Partner GmbH mit der Zustandserfassung und –bewertung des jeweiligen Kreisstraßen- und Radwegenetzes beauftragt, so dass im Frühjahr d.J. eine Befahrung sämtlicher Kreisstraßen und Radwege erfolgt ist, die Aktion wurde im Rahmen eines Pressetermins am 16.03.2017 vor der Sitzung des Ausschusses für Bauen, Feuerschutz und Mobilität vorgestellt.

 

Das Ziel der Maßnahme war, detaillierte und objektive Kenntnisse über den Zustand des Straßennetzes zu bekommen, um die finanziellen Mittel zur Erhaltung bzw. Reparatur der Kreisstraßen noch zielgerichteter einsetzen zu können.

Der Landkreis Friesland  hat bekanntlich in 2012 den Handlungsschwerpunkt „Grundlegende Sanierung der Kreisstraßen“ gebildet und seitdem die Unterhaltungsmittel für Fahrbahnen und Radwege erheblich erhöht. Seitdem sind etliche Abschnitte des Kreisstraßennetzes saniert worden, nur beispielhaft sei hier an die ehemals als „Moorstrecke“ bekannte Kreisstraße 105 (Bockhornerfeld bis Kreisgrenze zum Ammerland) erinnert, die mit erheblichem Aufwand in mehreren Teilstücken verbessert wurde. Um auch weiterhin das Konzept systematisch anzugehen und zu erkennen, ob die Vermögenswerte zumindest erhalten bzw. erhöht wurden, ist diese Maßnahme eine wichtige Grundlage.

Wenngleich die Bewertung nur auf einer optischen Auswertung der Schäden an der Oberfläche beruhte und dementsprechend umfangreiche (und verhältnismäßig teure) Beseitigung von Moorstrecken (siehe oben) den gleichen Effekt wie bspw. Erneuerung von Fahrbahndecken haben, ergeben sich dennoch wichtige Erkenntnisse, inwieweit die Vermögenswerte erhalten oder gar verbessert wurden.

 

Hierzu dient der Vergleich der Ergebnisse der aktuellen Bewertung mit denen der Bewertung der Fahrbahnen (Radwege wurden seinerzeit nicht betrachtet) aus dem Jahre 2005.

 

 

Basierend auf der messtechnischen Erfassung der vorhandenen Schäden (allgemeine Unebenheiten, Risse, Flickstellen, Oberflächenschäden, Ausbrüche) erfolgte eine rechnerische Einstufung in fünf Zustandsklassen (ZK 1 bis 5, d.h. „keine Schäden“ bis „starke Schäden“) und –farblich dargestellt- die Möglichkeit der Visualisierung des Kreisstraßennetzes je nach Zustandsklasse.

 

Im Folgenden wird dargestellt, dass sich die Durchschnittsnote der Kreisstraßen in Friesland von 3,63 (2005) auf 3,53 (2017) verbessert hat, die mit den Noten 4 und 5 versehenen Abschnitte haben sich von 63,3 % auf 53,0 % reduziert. Demgegenüber zeigt sich auch die Nachhaltigkeit der derzeitigen Erhaltungsstrategie dadurch, dass die mit 1 und 2 benoteten Abschnitte von 11,0 % auf 21,0 % gestiegen sind:

 

Gegenüberstellung der Auswertungen aus 2005 und 2017 (Fahrbahnen)

 

Gesamtwert (Angabe in %)

Summe

Durchschnitt

 

1

2

3

4

5

 

 

2005

1,00

10,00

25,70

51,20

12,10

100,00

3,63

2017

7,00

14,00

26,00

25,00

28,00

100,00

3,53

2005

2017

 

2005

2017

 

 

 

Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass der schleichende Substanzverlust der Kreisstraßen seit 2005 nicht nur aufgehalten, sondern der Zustand (siehe oben) verbessert wurde.

 

Sollten die derzeitigen Bemühungen fortgesetzt werden, sollte sich eine weitere deutliche Verbesserung in einer erneuten Zustandsbewertung in spätestens 10 Jahren zeigen.

 

Die ermittelten Zustandsdaten fließen nunmehr in die Bauprogramme der künftigen Jahre ein und sind eine wichtige Grundlage für die Erhaltungsstrategie des Landkreises.

 

Die Radwege wurden (siehe oben) erstmals optisch erfasst, wobei sich ein recht gutes Ergebnis zeigt: Die Bemühungen des Landkreises –einhergehend mit der Profilierung diverser Radwegabschnitte in den letzten Jahren- zeigt sich an den Ergebnissen, sind doch nur 7,25 % der Radwege mit der Benotung 4 und schlechter eingestuft.

 

Dieses Ergebnis ist Ansporn genug, die Anstrengungen in den nächsten Jahren fortzusetzen, um die Radwegeinfrastruktur an Kreisstraßen auf einem konstant guten Niveau zu halten oder ggf. noch weiter zu verbessern:

 

Auswertungen Radwege aus 2017

 

Gesamtwert (Angabe in %)

Summe

Durchschnitt

 

1

2

3

4

5

 

 

2017

2,66

28,57

61,52

7,17

0,08

100,00

2,73

2017

2017

Herr Hinrichs erläutert die Vorlage und zeigt sich im Ergebnis zufrieden mit den Ergebnissen, beinhalten diese doch die Schlussfolgerung, dass der Landkreis Friesland mit seinem Konzept auf einem guten Weg ist, gleichwohl noch eine Menge Arbeit vor sich hat. Die Nachfrage von KTA Ratzel nach dem gestiegenen Anteil der "roten" Strecken wird von Herrn Hinrichs sowie den Herren Golz und Borcherding dahingehend beantwortet, dass Fahrbahndecken nur eine gewisse Lebensdauer haben, die Unterhaltung von Kreisstraßen jedoch eine Dauer-Aufgabe ist, der sich der Landkreis Friesland erfreulicherweise seit einigen Jahren nachhaltig stellt. Dass die Substanz erhalten bzw. sogar in den letzten Jahren verbessert wurde, ist ein guter Zwischenschritt, der Anteil der mit der Not 5 bewerteten Strecken ist somit im Kontext mit den anderen Einstufungen zu sehen.