Beschluss: einstimmig beschlossen

Beschluss:

Der Gemeinde Wangerooge wird folgender Zuschuss für ein neues Einsatzfahrzeug gewährt:

 

Aus Mitteln der Feuerschutzsteuer                                                   10.000,- €

 

Zuschuss aus dem Budget für Großschadenslagen                                   50.000,- €

 

Gesamtzuschuss                                                                                          60.000,- €

 


Die Feuerwehr der Insel Wangerooge verfügt über insgesamt vier Fahrzeuge. Hier­bei handelt es sich um

-          Tanklöschfahrzeug Daimler Benz-Unimog

-          Löschfahrzeug  Daimler  Benz

-          Drehleiter MAN

-          MTW/ TSF Land Rover

Das letztgenannte Fahrzeug  musste kurzfristig stillgelegt werden und ist nicht mehr zu reparieren.

Dieses Fahrzeug war das „Allround-Fahrzeug“  der Inselwehr und muss dringend ersetzt werden. Es wird für alle  Fahrten und Arbeiten eingesetzt, die nicht mit den speziellen Löschfahrzeugen erledigt werden können (Mannschaftstransport, Einsätze im Strandbereich, Verletztentransport aus unwegsamen Gelände  wie Strand etc…..)

Gerade für die vielfältigen Einsätze am Strand mit seinem unwegsamen  Gelände  ist ein spezielles Allradfahrzeug erforderlich.

 

Der Markt gibt allerdings für solche  speziellen Anwendungen  wenig geeignete Fahrzeuge  her. Es wurden bisher mehrere Fahrzeuge auf der Insel getestet, aller­dings mit mäßigem Ergebnis. Lediglich der VW Amarok erzielte zufriedenstellende Er­gebnisse, ist jedoch für die Aufgaben nicht optimal. Das Fahrzeug besitzt eine kleine Fahrerkabine und eine Ladefläche. Gefordert ist eher ein geschlossener Kasten. Auch Verletzte können beim Amarok auf der Ladefläche nicht transportiert werden.

 

Aus diesem Grunde ist die Suche auch auf Allrad-Kastenwagen erweitert worden. Die Frage war jedoch, ob so ein Werks-Allrad-Fahrzeug  mit dem Gelände am Strand fertig wird, oder ob das Fahrzeug eine Erweiterung des Allradantriebes benötigt.

Zu dieser Frage hat  am 20.07.2017 eine Besichtigung bei einer Firma stattgefun­den, die Werksallradfahrzeuge mit weiteren Allradkomponenten ausrüstet, an der neben Vertretern der Feuerwehr Wangerooge auch Vertreter des Landkreises teil­genom­men haben.

Zur Besichtigung gehörte auch eine entsprechende Probefahrt in einer Sandgrube, wo ähnliche Verhältnisse wie am Inselstrand  vorgefunden wurden.

Hierbei war zunächst das Fahrzeug (Mercedes Sprinter) mit Werksallrad getestet worden.  Im Sand kam dieses Fahrzeug jedoch schnell an seine Grenzen und blieb bei der Fahrt auf einen Sandhügel (ähnlich einer Düne) zum Stehen.

 

Mit dem durch die Firma eingebauten Allradzusatz wurde das Fahrzeug mühelos und eindrucksvoll mit dem Gelände fertig.

 

Fazit der Besichtigung: Das Fahrzeug ist für die vielfältigen Aufgaben auf der Insel bestens geeignet und zu empfehlen. Auch die Lösung als Kastenwagen mit  schnell zu entfernenden Sitzbänken im hinteren Bereich, stellt eine opti­male Flexibilität dar. Es können sowohl Personen, evtl. Verletzte mit einer Trage und auch Material transportiert werden.

 

Bei einem  solchen  Fahrzeug würde mit Kosten in Höhe von ca. 80.000,- €  als Neufahrzeug zu rechnen sein. Gebraucht sind solche Fahrzeuge schwer zu be­schaffen. Die Umbauten können nur auf Mercedes Sprinter erfolgen, so dass die Be­schaffung eines günstigeren Basisfahrzeuges nicht in Frage kommen würde.

Aufgrund dieser Höhe der Kosten ist ein solches Fahrzeug für die Gemeinde Wange­rooge nicht zu finanzieren.

 

Seitens des Fachbereichs Ordnung wird daher folgender Vorschlag unterbreitet:

Seitens des Fachbereichs ist,  haushaltsmäßig abgesichert, die Beschaffung eines Fahrzeuganhängers für den Massenanfall von Verletzten (MANV) für die Insel Wan­gerooge vorgesehen. Dieser Anhänger wäre mit umfangreichem Material für den MANV ausgestattet. Es ist in Vorgesprächen mit der Feuerwehr Wangerooge verein­bart worden, dass dieser Anhänger im Einsatzfall mit den vorhandenen Fahrzeugen  der Feuerwehr zur Einsatzstelle  gezogen werden würde. Für diesen Anhänger (incl. Ausstattung) stehen derzeit  75.000,- € zur Verfügung. Eine informelle Kostenermitt­lung hat einen Preis von ca. 81.000,- € ergeben. Diese Finanzierungslücke soll vom Rettungsdienst Friesland geschlossen werden.

Es wäre jedoch auch praktikabel, wenn das MANV-Material auf entsprechende Roll­wagen verladet und in der Feuerwache (später einmal in einer neu gebauten Ret­tungswache) untergebracht  wird.

Diese Rollcontainer würden dann von der Feuerwehr mit dem neu zu beschaffenden Fahrzeug zur möglichen Einsatzstelle gebracht.

 

 

Da mit diesem Fahrzeug aufgrund seiner Flexibilität nicht nur Material gefahren wer­den kann, sondern ggfls. auch Hilfskräfte oder auch leichter Verletzte, wäre diese Verfahrensweise ein deutlicher Gewinn für die Bewältigung von derartigen Einsatzla­gen  gegenüber dem reinen MANV-Anhänger.

Statt der Beschaffung eines Anhängers würde sich dann ein Zuschuss zur Beschaf­fung des Fahrzeuges anbieten.

 

Folgende Finanzierung wäre denkbar:

 

Zuschuss aus der Feuerschutzsteuer                                                                      10.000,-€

Lt. Satzung 2.050,- €  + 100 % Inselzuschlag = 4.100,- €

+ 5.900,- € Sonderzuschuss (die Festlandsgemeinden erhalten

lt. Beschluss einen Sonderzuschuss für die Beschaffung  von

Chemikalienschutzanzügen)

 

 

Zuschuss  anstelle des MANV Anhängers                                                              50.000,- €

 

Gesamtzuschuss  für das Fahrzeug vom Landkreis                                               60.000,- €

Die Finanzierung des MANV Materials  (Kostenpunkt ca. 43.000,- €) würde dann wie folgt vorgenommen:

 

aus vorhandenem Ansatz 2017                                                                               25.000,- €

Zuschuss Rettungsdienst                                                                                         8.000,- €

 

Gesamt                                                                                                                    33.000,- €

 

Das restliche, dann noch fehlende Großmaterial (Zelt, Notstrom, Rollwagen) könnten aus dem auch im Haushaltsjahr 2018 wieder einzuplanenden Haushaltsansatz für Großschadensereignisse finanziert werden.

 

 

Mit dieser Verfahrensweise  würde

 

-          einem möglichen MANV auf der Insel flexibler begegnet werden können

(sowohl Material, als auch Personen- und Verletztentransport durch das Fahrzeug)

 

-          der Insel wäre durch die Beschaffung eines adäquaten Einsatzfahrzeuges für  allgemeine Einsatzlagen geholfen

 

-          für die Fälle oberhalb von allgemeinen Lagen bis hin zum Katastrophenfall auf  ein vielseitiges Fahrzeug zurückgegriffen werden können und müsste nicht erst per Schiff vom Festland auf die Insel gebracht werden   (sofern überhaupt möglich).

 

KTA Harms fragt ob das Fahrzeug (Land Rover) ein Dieselfahrzeug ist.

 

Dies wird durch Herrn Koehler bejaht.

 

KTA Harms verweist auf die Abwrackprämie, die derzeit sehr hoch ist.

 

Herr Koehler begegnet dem mit der Antwort, dass hinsichtlich der Ertragserzielung noch geprüft wird, ob dass nicht fahrtüchtige Fahrzeug als Ersatzteilträger verkauft wird oder ob die Entsorgung über die Inanspruchnahme der sogenannten Abwrackprämie in Betracht kommt.

 

KTA Harms fragt, wie denn andere Inselgemeinden das  Problem lösen würden.

 

Herr Koehler erklärt, dass der Rettungsdienst bei den benachbarten Inseln nicht in kommunaler Trägerschaft ist. Hier wird der Rettungsdienst zurzeit über einen privaten  Träger  in Nordrhein Westfalen verwaltet und diese sehen die Verwendung des MANV-Anhängers vor. Wie aber schon erläutert, ist der MANV-Anhänger für die Gemeinde Wangerooge keine sinnvolle Lösung.

 


Abstimmungsergebnis:

Einstimmig beschlossen