Frau Breger und Frau Janssen stellen die Suchtberatung im Landkreis Friesland anhand einer PowerPoint-Präsentation vor (Anlage).

 

Frau Vogelbusch informiert die Ausschussmitglieder über die Aufgabenübertragung der Suchtberatung auf STEP. Der jährliche Kreiszuschuss belaufe sich auf rund 170.000 € und werde organisatorisch über den Fachbereich Gesundheitswesen abgewickelt. Grundsätzlich könne Suchtberatung anonym in Anspruch genommen werden, eine Ausnahme gelte für Kunden des Job-Centers, die - sofern ein Vermittlungshemmnis auf Grund von Suchtberatung vorliegt - gesetzlich zur Suchtberatung / Therapie mit entsprechender Nachweiserbringung verpflichtet sind.

 

Die ärztliche Versorgung substituierter Menschen gestalte sich schwierig: Die „Nachwuchsgewinnung“ sei mühsam und im Nordkreis fehle ein bedarfdeckendes Angebot. Herr Ambrosy sagt zu, das Thema mit in die Gesundheitsregion zu nehmen (Fachkräftemangel, Niederlassung von Ärzten).

 

Bei Spielsuchtproblematiken gebe es nur geringe Fallzahlenschwankungen. Unter jungen Menschen habe sich Onlinesucht massiv entwickelt, hier gebe es Überschneidungen mit den Medientrainern, die präventiv an den Schulen arbeiten.

 

Kooperationen der Suchtberatungsstelle mit den Grundschulen gebe es derzeit nicht, allerdings sei über den neu gegründeten Arbeitskreis Suchtprävention eine Zusammenarbeit mit Grundschulen und Tageseinrichtungen für Kinder geplant. Hier sieht sich die Suchtberatungsstelle eher in der Rolle des Multiplikators für ErzieherInnen und LehrerInnen und nicht in der direkten Arbeit mit und am Kind. Für den frühkindlichen Bildungsbereich eignen sich Programme, die Selbstwirksamkeit und Selbstwertgefühl in den Vordergrund stellen und damit suchtpräventiv wirken.

 

Eine Erfolgsquote in der Suchtberatung sei schwierig zu definieren, da Erfolg für die Klienten sowohl Lebenserhaltung als auch Abstinenz für einen gewissen Zeitraum bedeuten kann.

Alkoholmissbrauch stelle eher bei Erwachsenen ein Problem dar, bei Jugendlichen der Konsum von Cannabis und sogenannten Legal Highs. Spielsucht sei ein eher unter Männern vorherrschendes Problem, während Abhängigkeit von Medikamenten eher bei Frauen festgestellt werden kann. Grundsätzlich holen Mädchen und Frauen in sämtlichen Suchtbereichen auf, insbesondere bei den weichen Drogen gebe es kaum noch einen Unterschied zwischen den Geschlechtern.

 

Ein Zukunftsthema werde - neben der Substitution - die Versorgung von Suchtkranken in Alten- und Pflegeeinrichtungen sein, weil Suchtkranke durch die verbesserte Versorgung ein höheres Lebensalter erreichen können.

 

Frau Breger erklärt, es werde nie eine suchtfreie Gesellschaft geben. Es könne jedoch eine Sensibilisierung der Gesellschaft erreicht werden. Frau Sudholz bekräftigt, dass Suchtprävention wieder als Gesellschaftsaufgabe empfunden werden müsse.