Sitzung: 17.09.2018 Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus, Kreisentwicklung und Finanzen
Beschluss: einstimmig beschlossen
Vorlage: 0506/2018
Beschluss:
Die Modernisierung und der Umbau des Strandservicegebäudes im Nordseebad Dangast wird als grundsätzlich förderfähig anerkannt. Dem Eigenbetrieb Kurverwaltung Nordseebad Dangast der Stadt Varel wird zur Teilfinanzierung der Maßnahme ein Kreiszuschuss in Höhe von 30 % der nicht durch Zuschüsse Dritter gedeckten förderfähigen Kosten, maximal höchstens 30.000 Euro bewilligt. Die Auszahlung der Mittel erfolgt nach Baufortschritt unter Berücksichtigung der Haushaltslage des Landkreises Friesland.
Der Eigenbetrieb Kurverwaltung
Nordseebad Dangast der Stadt Varel hat mit Schreiben vom 13.11.2017, ergänzt
und aktualisiert mit Schreiben vom 08.08.2018 einen Antrag auf Gewährung eines
Kreiszuschusses in Höhe von 30% der nicht durch Zuschüsse Dritter gedeckten
Kosten für die Modernisierung und den Umbau des vorhandenen
Strandservicegebäudes in Dangast gestellt.
Nach erfolgreicher Umsetzung der
Projekte Weltnaturerbespielplatz, Weltnaturerbeportal, Weltnaturerbepromenade
und Seekurpark soll das Strandservicegebäude mit seinen Angeboten und
Informationen das Nordseebad Dangast bereichern. Durch die erstklassige Lage
direkt an der Nordsee hat das Strandservicegebäude ein sehr intensives
Alleinstellungsmerkmal.
Das Nordseebad Dangast als Ort für
Kunst, Kultur und Natur hat aufgrund seiner besonderen geografischen Lage mit
dem einmaligen Übergang vom Geestrücken direkt ins Wattenmeer einen besonderen
Status als Tor zum Weltnaturerbe Wattenmeer. Dieser Status wird durch das
Nationalparkhaus Dangast und die oben genannten Projekte bereits intensiv
gelebt und mit speziellen Angeboten dem Gästepublikum (ca. 82.000
Übernachtungsgäste mit rund 600.000 Übernachtungen) wie auch einheimischen und
regionalen Besuchern (ca. 250.000 Tagesgäste) bekannt gemacht.
Das derzeitige Stelzengebäude
hat eine Größe von 63,50 qm. Es befinden sich im Obergeschoss öffentliche
Toiletten und der Sitz der DLRG Strandaufsicht darin. Das Stelzengebäude hat
keine, sich dem Gast erschließenden Angebote- bzw. Themenstrukturen. Das neue
Servicegebäude soll in Form eines Spielschiffes entstehen und einen direkten
Bezug zur Nordsee erhalten. Mit dem Standort, direkt am Wattenmeer, wird der
grundsätzliche Bezug hergestellt. Mit der
Ausgestaltung der Themenfläche „Nordsee“ wird der „Naturraum“ weiter untermauert,
so dass der frequentierende Gast schon durch die Haptik des Gebäudes intuitiv
spürt, er ist unverwechselbar an der Nordsee. Weiteres Grundthema bei der
Gestaltung des neuen Servicegebäudes ist das Thema „Begegnung“. Das
Servicegebäude soll allen Besuchern, mit und ohne Einschränkungen, Verweil- und
Angebotsbereiche bieten.
Aufgrund der
Ausstattung und Lage hat das Servicegebäude ein unverwechselbares
Alleinstellungsmerkmal. Aus diesem Grund wird das Servicegebäude sowohl auf
regionales wie auf überregionales Publikum seine eigene Anziehung ausüben. Das
Servicegebäude nimmt die Grundthemen des Naturraums auf und hat einen direkten
Bezug zum lokalen Raum. So werden dem Gast auch die Landschaftsformen Marsch,
Geest und Moor näher gebracht. Mit speziellen Veranstaltungen zur
Erklärung der lokalen Naturressourcen wie zum Beispiel Wattwanderungen oder „Was lebt denn dort im Watt“
wird das Publikum über den Naturraum informiert und gleichzeitig für einen
schonenden Umgang der Ressourcen sensibilisiert. Diese Veranstaltungen werden
in Kooperation mit der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer und
dem einzig verbliebenen Küstenfischer Dangasts angeboten.
Das neue
Servicegebäude soll eine Gesamtgröße von 127 qm erhalten. Das Erdgeschoss wird
eine Größe von 63,5 qm erhalten und soll nur als Ausstellungs- und Themenfläche
genutzt werden. Da dort viele Veranstaltungen stattfinden, sollen im
Erdgeschoss barrierefreie Sanitäranlagen und ein barrierefreier Aufenthaltsraum
errichtet werden. Die Sanitäranlagen sollen eine Größe von 7 qm und der
Aufenthaltsraum eine Größe von 4 qm erhalten. Das komplette Erdgeschoss wird
barrierefrei errichtet. Die Infotafeln sollen austauschbar sein. Zudem ist
geplant, einen gepflasterten Außenbereich von 74 qm, welcher durch eine Markise
„überdacht“ werden kann, zu errichten. Bei gutem Wetter werden dort ebenfalls
Veranstaltungen angeboten. Das Obergeschoss hat ebenfalls eine Größe von 63,50
qm. Die dort vorhandenen Sanitäranlagen und die Strandaufsicht der DLRG sollen an
die neuen Standards des Erdgeschosses angepasst werden. Das Obergeschoss
befindet sich nicht im Sturmflutgefährdeten Bereich. Das Erdgeschoss wird zur
sturmflutgefährdeten Zeit mit Schotten gesichert. Was nicht gesichert werden
kann, wird zurückgebaut. Die Maßnahme ist im Vorfeld mit der unteren
Deichbehörde abgestimmt worden.
Die Gesamtkosten belaufen sich auf
insgesamt knapp 200.000 Euro netto. Die Projektskizze ist der Lokalen
Aktionsgruppe Südliches Friesland in der Sitzung am 29.05.2018 vorgestellt und
zur Entscheidung vorgelegt worden. Die LAG Südliches Friesland hat der
Förderung des Projektes mit einem Zuschuss in Höhe von 50% = 100.000,00 Euro
zugestimmt. Der endgültige Zuwendungsbescheid vom Amt für regionale
Landesentwicklung liegt noch nicht vor. Ohne die Förderung aus dem
LEADER-Programm und aus Mitteln des Landkreises Friesland könnte das Projekt
auf Grund der angespannten finanziellen Situation der Stadt Varel nicht
realisiert werden.
Die Finanzierung für die
Modernisierung und den Umbau des Strandservicegebäudes ist wie folgt
vorgesehen:
LEADER Südliches Friesland
(50% der förderfähigen Nettokosten) 100.000,00
Euro
Landkreis Friesland
30% der nicht durch Zuschüsse Dritter
gedeckten förderfähigen Kosten 30.000,00 Euro
Eigenmittel Eigenbetrieb Kurverwaltung
Dangast 70.000,00 Euro
Gesamtkosten: 200.000,00
Euro
Die Modernisierung
und der Umbau des Strandservicegebäudes im Nordseebad Dangast wird auf der
Grundlage der Leitlinien des Kreistages des Landkreises Friesland in der
Fassung vom 25.06.2001 für die Gewährung von Zuschüssen für die Errichtung und
Erweiterung von Fremdenverkehrseinrichtungen als förderfähig anerkannt. Die
Verwaltung schlägt vor, dem Eigenbetrieb Nordseebad Dangast zur
Teilfinanzierung der Maßnahme einen Kreiszuschuss in Höhe von 30 % der nicht
durch Zuschüsse Dritter gedeckten förderfähigen Kosten maximal höchstens
30.000,00 Euro zu bewilligen. Die Auszahlung der Mittel erfolgt nach
Baufortschritt unter Berücksichtigung der Haushaltslage des Landkreises
Friesland.
Der Ausschuss nimmt Kenntnis und beschließt wie folgt:
Abstimmungsergebnis:
einstimmig