Beschluss: zur Kenntnis genommen

Inhalt des Berichtes

Der CO2-Fußabdruck der eigenen Institution stellt den Anteil an der weltweiten CO2-Bilanz und auf das Klima dar. Anhand des CO2-Fußabdrucks können die Einsparungen der Treibhausgase dargestellt und die weiteren Klimaschutzaktivitäten geplant werden.

Mit dem Programm ECOSPEED Business wird eine entsprechende Bilanz für den Landkreis unter Verwendung der „Scope 3“ erstellt. Dabei werden nicht nur die Energieverbräuche im Landkreis bilanziert, die durch die eigenen Energieerzeugungsanlagen oder durch die Wärmeerzeugung am Standort entstehen (Scope 1), sondern auch die Emissionen, die mit dem Bezug von Nutzenergie (Strom, Fernwärme) oder auch Lieferanten verbunden sind (Scope 2). Darüber hinaus werden weitere, klimarelevante Stoffströme wie Papierverbrauch, Abfallmengen, Wasser und Abwasser sowie das Mobilitätsverhalten erfasst. Beispielsweise werden innerhalb des Themas „Mobilität“ alle Dienstfahrten der Verwaltung zurückgegriffen. Scope 3 bildet den Downstream, d.h. die Entsorgung der (Abfall-)Produkte und Dienstleistungen ab.

 

Vorgehensweise

Insgesamt wurden für die Bilanzierung des Landkreises Friesland die Daten von 2010 bis 2016 betrachtet. Dabei wurden die statistischen Daten, basierend auf den Verbrauchs- und Erfassungsdaten des Gebäudemanagements und den Stellen für Materialbeschaffung und Fuhrparkverwaltung des Landkreises, eingegeben. Die Daten von den Energieversorgern lagen für das Jahr 2017 noch nicht komplett vor, sodass diese nicht in diesen Bericht mit einfließen konnten.

Für die Erstellung des CO2-Fußabdrucks der Kreisverwaltung wurde zur Unterstützung die Software ECOSPEED Business eingesetzt. In der Berechnung des CO2-Fußabdrucks sind die kreiseigenen Liegenschaften, der kreiseigene Fuhrpark, der verwaltungsinterne Papierverbrauch und die Gesamtabfallmenge im Landkreis eingeflossen. In die Einzelbetrachtung der Schulgebäude sind die zugehörigen Sporthallen und Sportplätze mit eingeflossen, da nicht alle Sporthallen und Sportplätze durch eigene Zähler abgegrenzt werden können. Jede Gebäude spezifische Bilanz ist nach Strom- und Gas-Verbrauch sowie den CO2-Emissionen differenziert betrachtet worden.

 

Bilanz Kreisverwaltung

Die Gesamtemissionen der Kreisverwaltung sinken über die Gesamtbetrachtungsdauer von 2010 – 2016 von 4.521 Tonnen auf 4039 Tonnen absolut, d.h. 10,66 %. Dies ist auf die energetischen Sanierungen an den Liegenschaften sowie den Einsatz von Elektro- und Erdgas betriebenen Dienstfahrzeugen zurückzuführen. Die CO2-Emissionen sind somit um 482 Tonnen innerhalb von sechs Jahren verringert worden. Der witterungsbedingte Heizenergieverbrauch ist im Vergleich 2010 zu 2016 gesunken. Die Einsparung beträgt 2.990 MWh, dies ist gleichbedeutend mit einer CO2 Einsparung von 229 Tonnen.

 

Besonders auffällig waren beispielsweise die Veränderungen in der Liegenschaft des Mariengymnasiums Jever.

 

Beispiel Mariengymnasium

Das Mariengymnasium Jever konnte in dem Betrachtungszeitraum den Gesamtenergieverbrauch stark senken. Von 2010 zu 2016 sind der Stromverbrauch um 14,6 % von 325.161 KWh auf 277.573 KWh und der Erdgasverbrauch um 5,5 % von 1.372.835 KWh auf 1.296.644 KWh gesenkt worden. Hierdurch sind rd. 78 Tonnen CO2 eingespart worden. Bemerkenswert ist hier nicht die Höhe der Einsparungen, sondern der Umstand, dass diese Einsparungen trotz der Auflösung und Verlagerung der Außenstelle in Schortens auf Jever, die verlängerten Unterrichtszeiten und der Errichtung der Mensa erreicht werden konnten. Durch die Auflösung der Außenstelle war ein erhöhter Platzbedarf gegeben. Dieser konnte mit einer starken Erhöhung der Grundfläche erreicht werden.

 

Ausblick

Um den Fortschritt der verschiedenen Maßnahmen und Projekte zu beurteilen, sollte die Energie- und CO2-Bilanz in regelmäßigen Abständen, z. B. alle drei Jahre, fortgeschrieben werden. Die Datenerfassung sollte weiterhin jährlich erfolgen, da so im Bedarfsfall aktuelle Gebäudedaten abrufbar sind.

 

Der fertiggestellte Bericht soll in der nächsten Sitzung des UA präsentiert werden und im Anschluss daran auf der Homepage des Landkreises Friesland jedermann zugänglich sein (Downloadlink). In Sinne des Klima- und Ressourcenschutzes möchten wir davon absehen, den Bericht ausgedruckt zur Verfügung zu stellen.