Sitzung: 11.12.2018 Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus, Kreisentwicklung und Finanzen
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Zu a)
Der Landkreis Friesland übernimmt ab
Januar 2019 auf Nachweis etwaige Fahrt- und Beherbergungskosten für
Praktikanten an den Friesland-Klinken im Rahmen des Medizinstudiums sowie der
in Ausbildung befindlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Pflege.
Erste Kreisrätin Vogelbusch nimmt Stellung zur Thematik:
Demnach hat vor geraumer Zeit innerhalb der Gesundheitsregion JadeWeser (LK Friesland, LK Wesermarsch, Stadt Wilhelmshaven) ein Gespräch mit Vertretern der Kliniken (Geschäftsführern, Ärztliche Direktoren), den Verwaltungsspitzen und der Ärztekammer Niedersachsen (Bezirksstelle Wilhelmshaven) zum Thema „Gemeinsame Grundlagen bei Famulaturen und dem Praktischen Jahr“ stattgefunden.
Die Anwesenden
einigten sich im Ergebnis des Gesprächs auf einen Konsens, um als
Gesundheitsregion aktiv und einheitlich um die Medizinstudenten werben zu
können. Die wesentlichen Inhalte dieses Konsenses bestehen aus folgenden
Punkten:
-
Kostenfreie Unterkunft für Famulanten und
Studenten im Praktischen Jahr (bis zu den zulässigen Höchstgrenzen)
-
Kostenfreie Basisverpflegung für Famulanten
und Studenten im Praktischen Jahr
-
Feste ärztliche Ansprechpartner während des
Aufenthaltes in der Klinik
Bei der Förderung der Studenten im Praktischen Jahr ist zu
beachten, dass die Verträge mit den Universitäten Grenzen der finanziellen
Förderung festsetzen.
Zudem bietet der Landkreis finanzielle Förderung (Fahrt- und/oder Unterkunftskosten im angemessenen Rahmen) für EMS-Studenten aus Oldenburg bei Praktika in Hausarztpraxen an. Hierfür wurde im Haushalt 2019 auf Grundlage der bisherigen Erfahrungen ein Budget in Höhe von 2.000€ eingestellt.
Die finanzielle Förderung der Fahrten der Auszubildenden in der Pflege vom Wohnort zur Ausbildungsstelle ist aus tarifvertraglichen Gründen nicht möglich. Darüber hinaus (bspw. Praktikumsfahrten) wird versucht, eine Lösung bis spätestens zur Kreistagssitzung zu erarbeiten.
Zu b)
Der Landkreis Friesland entwickelt ein
Konzept zur Attraktivitäts-steigerung des Kreisgebietes für
medizinisch-pflegerische Berufe und legt dieses zur Beratung bis zum Ende des
1. Quartals 2019 vor.
Wie bereits oben beschrieben, ist der Landkreis eigenständig und im Rahmen der Gesundheitsregion bereits sehr engagiert bei der Gewinnung von medizinischem und pflegerischem Nachwuchs. Beispielhaft seien an dieser Stelle die Projekte „Land(Er)Leben. Medizin Lernen und Leben von Jade bis Weser“ und „Pflegevorbereitungskurs: Migranten in der Pflege (MiP)“ zu nennen, die auf die Gewinnung von ärztlichem bzw. pflegerischem Nachwuchs abzielen. In der Geschäftsstelle, im Lenkungsausschuss und in den Arbeitskreisen sind moderne Versorgungsstrukturen für die ländliche Region zudem immer wieder Thema.
Im Landkreis selbst werden ebenfalls eigenständig diese Themen angegangen, so zum Beispiel im Bereich Pflegeausbildung. Es wurde eine Arbeitsgruppe installiert, welche ein Konzept für ein „Pflegeausbildungszentrum Friesland“ erarbeitet. Damit werden die vorhandenen Kompetenzen gebündelt und ein fachlich sehr hochwertiges Angebot für Pflegeauszubildende geschaffen.
Durch diese
Weiterentwicklung wird die Region im medizinischen und
pflegerischen Bereich
stetig attraktiver. In den genannten Projekten wird auch die hiesige Region als
solche mit ihren Angeboten in Freizeit und Natur dargestellt, so dass sich
insgesamt schon jetzt ein sehr ansprechendes Paket für den Nachwuchs ergibt.
Der Fachausschuss nimmt Kenntnis. Die Verwaltung wird einvernehmlich beauftragt, zur Kreistagssitzung am 19.12.2018 folgende Punkte zu klären:
- Übernahme von Fahrtkosten der Auszubildenden (Pflege und Krankenhaus) zu Fremdpraktika wie z. B. in den Karl-Jaspers-Kliniken. Information zur Anzahl der Auszubildenden, der jeweiligen Zeitphasen der Praktika und damit des potentiellen Kostenaufkommens. – In diesem Zusammenhang auch Klärung der Frage, ob Auszubildende bei Fremdpraktika Wochenend-/Feiertagszuschläge erhalten, und die Höhe der Kosten.
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