Beschluss: zur Kenntnis genommen

Die Ausführungen werden zur  Kenntnis genommen.


Seit 2009 loben das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit und das Deutsche Institut für Urbanistik jährlich den Wettbewerb "Klimaaktive Kommune" aus. Kooperationspartner sind der Deutsche Städtetag, der Deutsche Landkreistag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund. Teilnahmeberechtigt sind Städte, Landkreise und Gemeinden.

Bewerbungen sind in vier Kategorien möglich:

Kategorie 1 „Ressourcen- und Energieeffizienz in der Kommune“
Kategorie 2 „Klimaanpassung in der Kommune“'
Kategorie 3 „Kommunale Klimaaktivitäten zum Mitmachen“
Sonderpreis „Klimafreundliche kommunale Beschaffung“

In allen Kategorien sind innovative Projekte von besonderem Interesse. Ausdrücklich gewünscht sind ebenfalls Kooperationsprojekte, bei denen die kommunale Verwaltung mit weiteren Akteuren (z.B. Vereinen, Verbänden, Kammern, Handwerk) und/oder mit anderen Kommunen sowie mit kommunalen Unternehmen zusammenarbeitet.

Für das Jahr 2019 ist geplant das Projekt „Klimaschutz und Moorschutz“ als Beitrag des Landkreises Friesland einzureichen.

Landkreis Friesland betreibt derzeit ein Projekt in einem Kerngebiet von ca. 660 ha, welches die Erhaltung, Regeneration und Entwicklung des Moorgebietes von Moorhausen nördlich von Varel umfasst. Dieses Moorgebiet wurde verstärkt im 19. Jahrhundert besiedelt und durch die Entwässerung des Torfkörpers urbar gemacht, wobei insbesondere in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine Ausbau des Entwässerungssystems und eine entsprechende Intensivierung der Nutzung zu konstatieren ist. Aktuell wird das Moorgebiet vorrangig als Grünland landwirtschaftlich genutzt. Das langfristige Projektziel ist eine verminderte Emission von Treibhausgasen unter Beibehaltung und Ausgestaltung einer möglichst nachhaltigen, zukunftsfähigen (landwirtschaftlichen) Nutzung des Gebiets. Das Projekt wird im Rahmen der Förderrichtlinie „Klimaschutz durch Moorentwicklung“ bezuschusst, wobei sich das Projektbudget aus Landes- und EU-Mitteln (EFRE), Eigenmitteln des Landkreises und Mitteln der Barthel-Stiftung sowie der Wasser-und Bodenverbände Friesland zusammensetzt. Nach einer umfassenden naturräumlichen Erkundung des Moorgebiets im Rahmen des ersten Projektabschnitts, ist derzeit beabsichtigt die ermittelten Potentiale für ein optimiertes Wassermanagement kleinräumig auf Versuchs-und Demonstrationsflächen zu testen.


Erster Projektabschnitt: Naturräumliche Erkundung des Moorgebietes

Von Anfang April bis Ende Juni 2017 wurde der Untergrund des Projektgebiets durch 164 Bohrungen erkundet und eine aktuelle Datengrundlage über Art, Mächtigkeit und den Zustand der Torfe im Gebiet geschaffen. Durch Vergleich mit vor ca. 50 Jahren aufgenommenen Bohrprofilen des LBEG wurde im Projektgebiet ein durchschnittlicher Torfschwund von ca. 1,2 cm pro Jahr, also von ca. 0,60 m insgesamt, ermittelt.

Außerdem wurde die Dynamik des Wasserhaushalts im Gebiet erkundet, insbesondere mit einem Fokus auf die Fragestellung, inwiefern Voraussetzungen für ein optimiertes Wassermanagement im Projektgebiet vorliegen. Es konnte festgestellt werden, dass großflächig Bereiche existieren, in denen über längere Zeiträume eine vergleichsweise hohe Differenz zwischen Boden/Grundwasserstand und der Oberkante des Torfkörpers besteht, und eine für die Nutzung der Flächen in diesem Maß nicht notwendige Entwässerung des Torfes erfolgt. In diesen Bereichen ist das Potential zu einer Optimierung des Wassermanagements für einen besseren Schutz des Torfkörpers vorhanden, ohne die bisherige Nutzung in relevantem Maße zu beeinträchtigen.

Zweiter Projektabschnitt / Zwischenprojekt

In der derzeit laufenden Projektphase ist beabsichtigt durch ein gezieltes Wasserstandsmanagement in Form eines abschnittsweisen Grabeneinstaus die ermittelten Potentiale in der Praxis kleinräumig umzusetzen und zu testen. Nach den im Sommer und Herbst 2018 erfolgten Detailuntersuchungen und Abstimmungsgespräche mit den Akteuren und Flächeneigentümern, wird derzeit auf Versuchsflächen durch eine optimierte Regulierung des Grabenwasserstands mehr Wasser im Torfkörper gehalten werden, bei einer gleichzeitigen Gewährleistung einer für die Flächennutzung notwendigen Entwässerung. Auf diese Weise soll der Zersetzung und Mineralisierung des Torfkörpers entgegengewirkt werden. Durch ein Monitoringsystem wird die Wirksamkeit der Maßnahme erfasst und ausgewertet.


Preise:

Auf die Gewinnerkommunen wartet ein Preisgeld von je 25.000 Euro. Die Gewinner müssen das Preisgeld wieder in Projekte investieren, die dem Schutz des Klimas oder der Anpassung an den Klimawandel dienen, und werden vor der Preisverleihung gebeten, die Maßnahmen zu benennen. Damit markiert die

Auszeichnung nicht das Ende der Aktivitäten, sondern ist gleichzeitig Startschuss und Motivation für dasWeitermachen, Optimieren und für neue Aktivitäten.