6.1 Grundwasserstandssituation im Trockenjahr 2018

Auswertung des hydrologischen Jahres 2018 von November 2017 – Oktober 2018

 

Das deutschlandweite Niederschlagsdefizit des Trockenjahres 2018 gemessen von Februar – Juli wurde bisher nur in den Jahren 1921 und 1976 übertroffen. Der Zeitraum von April bis Juli 2018 war der wärmste seit Aufzeichungsbeginn in Deutschland.

 

In der landesweiten Betrachtung stiegen die Grundwasserstände zu Beginn des hydrologischen Jahres von November 2017 bis Januar 2108 auf einen hohes bis sehr hohes Niveau an. Im weiteren Verlauf sind ab Februar sinkende Grundwasserstände zu verzeichnen bis auf ein extrem niedriges Grundwasserniveau zum Ende des hydrologischen Jahres im Oktober 2018.

 

Für die Region der Oldenburg-Ostfriesischen Geest sind die regionalen Absenkungsbeträge im Bereich der Geest und Marsch unterschiedlich. Die Messstellen auf der Geest zeigen vergleichsweise höherer Absenkungen als die Messstellen der Marschstandorte. Dies ist bedingt durch die Entwässerungssysteme der Marsch welche den Grundwasserstand maßgeblich beeinflussen und regulieren. Für die Region Oldenburg-Ostfriesische Geest wurden insgesamt 38 Grundwassermessstellen ausgewertet wobei mehr als 90 % den mittleren Jahrestiefstand des Referenzzeitraumes der letzten 30 Jahre von 1988 – 2017 unterschritten haben.  Die Grundwassertiefststände lagen dabei im Median um 0,30 m tiefer als die mittleren Jahrestiefststände im Referenzzeitraum. Damit gehört die Region mit der Ems-Hunte-Weser-Geest, Lüneburger Heide und dem Weser Bergland zu einer der am stärksten von Grundwasserstandsabsenkung betroffenen Gebieten.

 

Ausblick

Die langfristigen Auswirkungen der Grundwassertiefstände 2018 sind zurzeit nicht absehbar. Durch ausreichende Niederschläge ist eine schnelle Regeneration der Grundwasserstände generell möglich. Jedoch lassen sich langanhaltende Auswirkungen auf grundwasserabhängige Landökosysteme erst in der kommenden Vegetationsperiode betrachten. Zukünftig kann die prognostizierte klimatische Entwicklung dazu führen, dass die Grundwasserstände im langjährigen Mittel stabil bleiben jedoch mit extrem niedrigen Grundwasserständen im Spätsommer. Daher ist eine laufende Überwachung der Grundwassersituation und die Entwicklung und Umsetzung von Anpassungsstrategien sinnvoll. 

 

Quelle:

NLWKN, 2019: Grundwasserbericht Niedersachsen: Sonderausgabe zur Grundwasserstandssituation im Trockenjahr 2018 (Band 36) – als Anlage beigefügt

 

Anlage: Grundwasserstandsbericht NLWKN “Trockenjahr 2018”