Sitzung: 03.12.2019 Ausschuss für Arbeit und Soziales
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Vorlage: 0829/2019
Beschluss:
Dem vorgelegten Integrations- und Arbeitsmarktprogramm
2020 mit seinen geschäftspolitischen Schwerpunkten wird zugestimmt.
Begründung:
Das Integrations- und Arbeitsmarktprogramm beschreibt
im Rahmen des gesetzlichen Auftrags und den hierzu entwickelten Bundeszielen
die geschäftspolitischen Ziele des Jobcenters Friesland für das Jahr 2020 und
legt gleichzeitig fest, mit welchen Aktivitäten diese Ziele erreicht werden
sollen.
Es stellt Transparenz über die Aktivitäten des
Jobcenters her und ist zugleich Grundlage für die Zusammenarbeit mit allen
Akteuren des lokalen Arbeitsmarktes, indem es diese Informationen den
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Jobcenters, den Kooperations- und
Netzwerkpartnern als auch der interessierten Öffentlichkeit zugänglich macht.
Ein kooperatives Miteinander sowie der Ausbau und die
Weiterentwicklung funktionierender und ineinander greifender Netzwerke soll mit
der Umsetzung gemeinsamer Projekte zur Erreichung der Ziele beitragen.
Als Einflussfaktoren wurden im Integrations- und
Arbeitsmarktprogramm die voraussichtliche Entwicklung des Arbeitsmarktes, die
aktuelle Kundenstruktur im Jobcenter, die Ziele für 2020 sowie die personellen
und finanziellen Ressourcen berücksichtigt.
Es bildet den Rahmen für die Entwicklung von Maßnahmen, ist jedoch keine
detaillierte Maßnahmenplanung.
Frau Burkhardt erläutert die Vorlage.
Es werden für die Finanzierung der
Eingliederungsleistungen 4,2 Mio Euro zur Verfügung gestellt. Dies sei in etwa
der Betrag, der auch in diesem Jahr zur Verfügung gestanden habe.
Wichtig sei, dass für jeden Kunden eine individuelle
Integrationsstrategie angeboten werden könne. Hierfür sei ein enger Kontakt mit
den Kunden wichtig, um besser einschätzen zu können, welche Problemlage
individuell vorliegen könnte. Bei vielen Langzeitleistungsbeziehern des
Jobcenters spiele der Gesundheitszustand eine große Rolle. Aus diesem Grund
werde in Zukunft die Gesundheitsförderung in diesem Zusammenhang eine große
Rolle spielen. Hier ist ein Projekt in Zusammenarbeit mit den Krankenkassen
entstanden, in dem Arbeits- und Gesundheitsförderung miteinander verzahnt
werden sollen.
Auch das Teilhabechancengesetz wird im nächsten Jahr
für die Langzeitleistungsbezieher wichtig sein. Bereits in diesem Jahr konnten
in dem Bereich 100 Personen in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen
über die neuen Förderungsinstrumente „§ 16i“ und „§ 16e“ integriert werden;
hier soll im nächsten Jahr angeknüpft werden.
Wichtig wird im kommenden Jahr die individuelle
Beratung im Vier-Augen-Gespräch mit den Kunden sein, ebenso soll der Bereich
Arbeitsgelegenheiten aufgebaut werden. In diesem Jahr wurde beispielsweise das
Projekt „Toys Company“ durchgeführt.
Die Personengruppe der Frauen, hier insbesondere der
geflüchteten Frauen, sollte die Chance erhalten, auf dem Arbeitsmarkt
integriert werden zu können. Grundlage hierfür ist der Besuch der Sprachkurse,
für den diese Frauen motiviert werden müssten. Nach dem Besuch des A1-Kurses
geraten bereits viele Teilnehmer/innen an ihre Grenzen. Etwa die Hälfte der
Teilnehmer/innen würden sich bereits im Anschluss an diesen Kurs mit
Unterstützung des Jobcenters in Arbeitssuche begeben. In einem Integrationskurs
befinden sich die Teilnehmer/innen neun Monate; hier würde bereits ein gutes
Niveau erreicht werden.
Auch alleinerziehende Frauen stellen eine Zielgruppe
für das Jobcenter dar. Sie nehmen einen großen Anteil der
Langzeitleistungsbezieher des Jobcenters Friesland ein. Hier soll zum Beispiel
mit Hilfe von Kinderbetreuungsangeboten versucht werden, diese Frauen in den
Arbeitsmarkt zu integrieren. Das Jobcenter hat sich aus diesem Grund mit dem
Familien-Kinder-Servicebüro eng verzahnt, um die passenden Angebote im Bereich
der Kinderbetreuung zu finden. Es finden regelmäßig Informationsveranstaltungen
statt.
Weiterhin seien auch Migranten eine Zielgruppe für das
Jobcenter Friesland. Hier würde weiterhin die Sprachvermittlung im Vordergrund
stehen.
Fast 80% aller Geflüchteten haben bereits an einem
Integrationskurs teilgenommen und konnten aufbauende Sprachförderung
durchführen.
Die Zielgruppe der Jugendlichen spielt ebenso eine
große Rolle. Die Jugendlichen, die durch das Jobcenter Friesland betreut
werden, befinden sich zum großen Teil im Langzeitleistungsbezug. Wichtig ist
hier, in der Ausbildungsvermittlung zu unterstützen. Weiterhin werde die
Jugendwerkstatt und ausbildungsbegleitende Hilfen vorgehalten. Auch die
Einstiegsqualifizierung ist für die Jugendlichen ein wichtiger Bestandteil.
KTA Wilken stellt die Frage, ob die VHS und IBIS im
Bereich der Sprachförderung mit zuständig sei.
Frau Burkhardt bestätigt dies. Ebenso sei auch das BNW
zuständig, wobei die Konzentration dieses Trägers auf den weiterführenden
Sprachkursen liege.
KTA Wilken fragt, ob das Angebot Sprachkurs mit
Kinderbetreuung weiterhin bestehe.
Frau Burkhardt antwortet, dass ein Sprachkurs mit
Kinderbetreuung durch IBIS am Standort Varel eingerichtet sei. Es sollen
Gespräche mit dem Träger geführt werden, im nächsten Jahr auch am Standort
Jever einen solchen Kurs anbieten zu können.
Abstimmungsergebnis:
Einstimmig zugestimmt.