Beschluss: zur Kenntnis genommen

Beschluss:

Dem vorgelegten Integrations- und Arbeitsmarktprogramm 2020 mit seinen geschäftspolitischen Schwerpunkten wird zugestimmt.

 


Begründung:

Das Integrations- und Arbeitsmarktprogramm beschreibt im Rahmen des gesetzlichen Auftrags und den hierzu entwickelten Bundeszielen die geschäftspolitischen Ziele des Jobcenters Friesland für das Jahr 2020 und legt gleichzeitig fest, mit welchen Aktivitäten diese Ziele erreicht werden sollen.

 

Es stellt Transparenz über die Aktivitäten des Jobcenters her und ist zugleich Grundlage für die Zusammenarbeit mit allen Akteuren des lokalen Arbeitsmarktes, indem es diese Informationen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Jobcenters, den Kooperations- und Netzwerkpartnern als auch der interessierten Öffentlichkeit zugänglich macht.

 

Ein kooperatives Miteinander sowie der Ausbau und die Weiterentwicklung funktionierender und ineinander greifender Netzwerke soll mit der Umsetzung gemeinsamer Projekte zur Erreichung der Ziele beitragen.

 

Als Einflussfaktoren wurden im Integrations- und Arbeitsmarktprogramm die voraussichtliche Entwicklung des Arbeitsmarktes, die aktuelle Kundenstruktur im Jobcenter, die Ziele für 2020 sowie die personellen und finanziellen Ressourcen berücksichtigt.  Es bildet den Rahmen für die Entwicklung von Maßnahmen, ist jedoch keine detaillierte Maßnahmenplanung.

 

Frau Burkhardt erläutert die Vorlage.

 

Es werden für die Finanzierung der Eingliederungsleistungen 4,2 Mio Euro zur Verfügung gestellt. Dies sei in etwa der Betrag, der auch in diesem Jahr zur Verfügung gestanden habe.

Wichtig sei, dass für jeden Kunden eine individuelle Integrationsstrategie angeboten werden könne. Hierfür sei ein enger Kontakt mit den Kunden wichtig, um besser einschätzen zu können, welche Problemlage individuell vorliegen könnte. Bei vielen Langzeitleistungsbeziehern des Jobcenters spiele der Gesundheitszustand eine große Rolle. Aus diesem Grund werde in Zukunft die Gesundheitsförderung in diesem Zusammenhang eine große Rolle spielen. Hier ist ein Projekt in Zusammenarbeit mit den Krankenkassen entstanden, in dem Arbeits- und Gesundheitsförderung miteinander verzahnt werden sollen.

Auch das Teilhabechancengesetz wird im nächsten Jahr für die Langzeitleistungsbezieher wichtig sein. Bereits in diesem Jahr konnten in dem Bereich 100 Personen in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen über die neuen Förderungsinstrumente „§ 16i“ und „§ 16e“ integriert werden; hier soll im nächsten Jahr angeknüpft werden.

Wichtig wird im kommenden Jahr die individuelle Beratung im Vier-Augen-Gespräch mit den Kunden sein, ebenso soll der Bereich Arbeitsgelegenheiten aufgebaut werden. In diesem Jahr wurde beispielsweise das Projekt „Toys Company“ durchgeführt.

Die Personengruppe der Frauen, hier insbesondere der geflüchteten Frauen, sollte die Chance erhalten, auf dem Arbeitsmarkt integriert werden zu können. Grundlage hierfür ist der Besuch der Sprachkurse, für den diese Frauen motiviert werden müssten. Nach dem Besuch des A1-Kurses geraten bereits viele Teilnehmer/innen an ihre Grenzen. Etwa die Hälfte der Teilnehmer/innen würden sich bereits im Anschluss an diesen Kurs mit Unterstützung des Jobcenters in Arbeitssuche begeben. In einem Integrationskurs befinden sich die Teilnehmer/innen neun Monate; hier würde bereits ein gutes Niveau erreicht werden.

Auch alleinerziehende Frauen stellen eine Zielgruppe für das Jobcenter dar. Sie nehmen einen großen Anteil der Langzeitleistungsbezieher des Jobcenters Friesland ein. Hier soll zum Beispiel mit Hilfe von Kinderbetreuungsangeboten versucht werden, diese Frauen in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Das Jobcenter hat sich aus diesem Grund mit dem Familien-Kinder-Servicebüro eng verzahnt, um die passenden Angebote im Bereich der Kinderbetreuung zu finden. Es finden regelmäßig Informationsveranstaltungen statt.

Weiterhin seien auch Migranten eine Zielgruppe für das Jobcenter Friesland. Hier würde weiterhin die Sprachvermittlung im Vordergrund stehen.

Fast 80% aller Geflüchteten haben bereits an einem Integrationskurs teilgenommen und konnten aufbauende Sprachförderung durchführen.

Die Zielgruppe der Jugendlichen spielt ebenso eine große Rolle. Die Jugendlichen, die durch das Jobcenter Friesland betreut werden, befinden sich zum großen Teil im Langzeitleistungsbezug. Wichtig ist hier, in der Ausbildungsvermittlung zu unterstützen. Weiterhin werde die Jugendwerkstatt und ausbildungsbegleitende Hilfen vorgehalten. Auch die Einstiegsqualifizierung ist für die Jugendlichen ein wichtiger Bestandteil.

 

KTA Wilken stellt die Frage, ob die VHS und IBIS im Bereich der Sprachförderung mit zuständig sei.

 

Frau Burkhardt bestätigt dies. Ebenso sei auch das BNW zuständig, wobei die Konzentration dieses Trägers auf den weiterführenden Sprachkursen liege.

 

KTA Wilken fragt, ob das Angebot Sprachkurs mit Kinderbetreuung weiterhin bestehe.

 

Frau Burkhardt antwortet, dass ein Sprachkurs mit Kinderbetreuung durch IBIS am Standort Varel eingerichtet sei. Es sollen Gespräche mit dem Träger geführt werden, im nächsten Jahr auch am Standort Jever einen solchen Kurs anbieten zu können.

 


Abstimmungsergebnis:

Einstimmig zugestimmt.