Beschluss: einstimmig beschlossen

Abstimmung: Ja: 0, Nein: 0, Enthaltungen: 0, Befangen: 0

Beschluss:

Dem Antrag auf Bezuschussung aus dem Inklusionsfonds wird zugestimmt und so lange zurückgestellt, bis die Gesamtfinanzierung geklärt ist und die Fragen zum Konzept geklärt sind.

 


(Vorlage 1064/2020):

Mit ihrer E-Mail vom 27.10.2020 beantragt Frau Haartje-Graalfs eine Förderung aus dem Inklusionsfonds als Anschubfinanzierung für das Inklusionsprojekt "Unverpackt-Laden" in Jever (vgl. Anlage 1).

Der Verein Menschenkinder Inklusion gGmbH ist ein in Jever tätiger gemeinnütziger Verein, der sich in Jever und Umland für die Förderung der Behindertenhilfe und des Wohlfahrtswesens einsetzt. Bislang betraf das die Bereiche „Projekt und Veranstaltungsmanagement Soziales und Inklusion“ sowie „Service und Assistenzangebote“ und soll um den Bereich des Projektes „Alles Ohne – unverpackt“ erweitert werden. Damit greift der Verein den zero-waste-Trend auf, der aus Sicht des Vereins nicht lediglich einen kurzfristigen Trend darstellt, sondern in der Gesellschaft nachhaltig in das Bewusstsein aufgenommen wird.

Einen entscheidenden Hintergrund der Gründung spielt der Gedanke, dass Nachhaltigkeit und Inklusion alle Menschen gleichzeitig in allen Lebensbereichen betreffen und sie u.a. „entscheidend für das Gelingen aktueller und künftiger Gesellschaften sind“.

Der Unverpackt-Laden verfolgt in diesem Sinne folgende Zielrichtung:

-       Ermöglichung des Zugang zur Umweltbildung für Menschen mit Behinderungen,

-       Förderung des Generationenaustausches,

-       Abbau von Vorurteilen,

-       Unterstützung des Einstiegs in das Berufsleben,

-       Gemeinsames, zukunftsorientiertes Handeln von Menschen mit und ohne Behinderung.

Neben der eigentlichen Idee des Geschäftes sollen daran angeschlossen diverse Projekte und Beratungsleistungen angeboten werden (vgl. Anlage 2).

Um das Projekt in die Umsetzung bringen zu können hat die Gesellschaft in Zusammenarbeit mit der Jade-Bay ein umfassendes Konzept sowie einen Wirtschaftsplan erstellt und diese bei den zuständigen Stellen eingereicht. Gleichzeitig wird/wurde eine Crowdfunding-Kampagne zur weiteren Unterstützung gestartet. Die Ergebnisse stehen noch aus.

Frau Haartje-Graalfs hat ihr Konzept im Rahmen der Beratungen im Behindertenbeirat des Landkreises Friesland vorgestellt. Der Beirat hält die Projektidee und die damit einhergehenden Projekte für unbedingt förderungswürdig, da es nicht nur zeitgemäß und innovativ ist, sondern auch ständigen Begegnungen zwischen Menschen mit und ohne Behinderungen schafft. Dennoch empfiehlt er nach ausgiebiger Diskussion, den Antrag zunächst abzulehnen. Diese Entscheidung basiert im Wesentlichen auf der Tatsache, dass das Projekt zum jetzigen Zeitpunkt noch keinen konkreten Finanzierungsansatz für den Fonds bildet und restliche Unklarheiten über Zusagen anderer Investoren bestehen. Das betrifft z.B. den Umstand, dass die Crowdfunding-Kampagne erst jetzt startet und Zusagen vom Landesintegrationsamt oder der N-Bank noch nicht getätigt wurden. Letztlich sieht der Beirat ebenso Probleme darin, eine Unterstützung pauschal für einen entstehenden Betrieb zu leisten, als besser einzelne Projekte oder konkrete Maßnahmen zu unterstützen, zumal ein Verwendungsnachweis nur schwer möglich wäre.

Die Verwaltung folgt der Auffassung des Beirates – sowohl hinsichtlich der grundsätzlichen Förderfähigkeit, aber auch in Bezug auf die noch unkonkrete finanzielle Ausgestaltung.

Aus diesem Grund schlägt die Verwaltung vor, den Antrag zunächst abzulehnen und die Antragstellerin jedoch ausdrücklich auf die Möglichkeit des Folgeantrages hinzuweisen.

 

 

Herr Tetz führt die Vorlage aus.

 

KTA Wilken hebt hervor, dass es sich hier um ein sehr gutes Projekt handele und dieses nicht von vorne herein abgelehnt werden sollte sondern die grundsätzliche Förderung bei Feststellung der konkreten Finanzierung zugesagt werden solle.

 

KTA Neugebauer stimmt zu.

 

EKR`in Frau Vogelbusch ergänzt, dass der Antrag auf Bezuschussung so lange zurückgestellt werden solle, bis die Gesamtfinanzierung und das Konzept für das Projekt stehe. Das Gremium werde entsprechend informiert.

 

KTA Janßen stellt die Frage, wie lange es dauern würde, bis die benötigten Gelder flüssen. Schließlich würden diese Gelder dringend benötigt werden und es handele sich um ein Projekt, das für den Landkreis Friesland einmalig sei.

 

Herr Tetz antwortet, dass die Gelder bereitstehen würden. Er gibt an, dass es sich hier nicht grundsätzlich für Friesland um ein einmaliges Projekt handele, da es bereits einen Unverpackt-Laden in Bockhorn gebe, jedoch dieses Gesamtkonzept – unverpackt und Inklusion –tatsächlich einmalig sei. Wichtig sei hier, unter welchen Voraussetzungen der Landkreis den vollen Betrag tatsächlich auszahle.

 

KTA Pauluschke stellt die Frage, ob es sich hier um eine gGmbH oder einen Verein handele, der gefördert werden solle.

 

Herr Tetz antwortet, dass der Verein schon länger bestehe und sich hier in der Region für die Belange einsetze, die gGmbH sei der neue Träger, der diesen Unverpackt-Laden eröffnen würde. Der Verein bleibe mit all seinen Fassetten bestehen. Drei Gesellschafterinnen und der Verein „Menschenkinder“ gründeten die gemeinnützige GmbH.

 

EKR`in Frau Vogelbusch formuliert den Beschlussvorschlag folgendermaßen: Dem Antrag auf Bezuschussung aus dem Inklusionsfonds wird zugestimmt und so lange zurückgestellt, bis die Gesamtfinanzierung geklärt ist und die Fragen zum Konzept geklärt sind.

 


Abstimmungsergebnis:

Einstimmig beschlossen.