Sitzung: 24.11.2020 Ausschuss für Arbeit und Soziales
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Vorlage: 1055/2020
Beschluss:
Die Informationsvorlage wird zur Kenntnis genommen.
(Vorlage
1055/2020):
Im Fachbereich Gesundheit des Landkreises
Friesland arbeiten 37 Personen. Knapp 25
davon sind mit den Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie beschäftigt.
Außerdem erhält der Fachbereich Gesundheit nun auch von weiteren Kollegen aus
anderen Fachbereichen Unterstützung sowie von drei Bundeswehrsoldat*innen.
I.
Kontaktnachverfolgung
Bei der Eindämmung der COVID-19-Pandemie liegt
das Hauptaugenmerk des Gesundheitsamtes auf der Ermittlung sogenannter
Infektionsketten. Dabei gehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schrittweise
vor: Geht ein positiver SARS-CoV-19- Befund beim Gesundheitsamt ein, wird der
oder die Betroffene vom Gesundheitsamt angerufen, wird gefragt, wie er/sie sich
fühlt, welche Beschwerden es gibt. Außerdem erfragen die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter systematisch alle direkten Kontakte des Betroffenen der vergangenen
Tage. Vor allem die Angaben zur Kontaktdauer und zum Abstand sind hierbei für
das Gesundheitsamt entscheidend, denn hieraus ergibt sich, ob die Kontaktperson
der Kategorie I (höheres Infektionsrisiko) oder der Kategorie II (geringeres
Infektionsrisiko) zugeordnet wird.
Das
Gesundheitsamt informiert die ermittelten Kontaktpersonen der Kategorie I und
stellt sie unter häusliche Quarantäne.
Die Quarantäne soll die Infektionskette
durchbrechen und verhindern, dass die Zahl der Ansteckungen außer Kontrolle
gerät.
Im
Durchschnitt müssten etwa zehn Personen kontaktiert werden. Es gab aber auch
schon Fälle, in denen bis zu 100 Personen angerufen werden mussten.
Kontaktpersonen
(Kategorie I) des Indexfalls, die nicht im Landkreis Friesland wohnhaft sind
werden an die jeweils zuständigen Gesundheitsämter übermittelt. Im
Umkehrschluss erhält auch das friesländische Gesundheitsamt von anderen
Gesundheitsämtern aus dem ganzen Bundesgebiet Mitteilung über Kontaktpersonen
(Kategorie I), die im Kreisgebiet wohnhaft sind.
II.
Weiterführende
Maßnahmen in Zusammenhang mit dem
Infektionsgeschehen / Infektionsgeschehen Ende September
Aufgrund der Mitte
September rapide ansteigenden Inzidenz und vor dem Hintergrund der an Fahrt
aufnehmenden Infektionsdynamik auch in den umliegenden Kommunen, hat der
Landkreis Friesland mit einer Allgemeinverfügung weitere Maßnahmen zur
Eindämmung des Infektionsgeschehens verfügt. In Abstimmung mit dem
Gesundheitsamt wurden dabei Maßnahmen wie die Einrichtung eines
Schichtbetriebes in Schulen (Szenario B) sowie ein Verbot des Ligabetriebs für
Mannschaftssport (Kontaktsportarten) beschlossen. Diese Entscheidungen wurden
insbesondere vor dem Hintergrund getroffen, da der Anteil an Kindern und
Jugendlichen unter den positiv getesteten Personen stieg.
Die systematische Kontaktnachverfolgung und die damit
verbundene, schnelle Unterbrechung der Infektionsketten sowie der Erlass der
Allgemeinverfügung als flankierende Maßnahme konnten ein größeres
Ausbruchsgeschehen verhindern- die Zahl der Neufälle entwickelte sich
rückläufig.
III.
Ausblick
Für eine vorausschauende Planung, die
unterschiedliche Verläufe des
Infektionsgeschehens in den Fokus nimmt und auch regionalen
Gegebenheiten berücksichtigt, hat der Landkreis Friesland überdies ein
Handlungskonzept erarbeitet, welches mögliche Maßnahmen im Rahmen des
Infektionsschutzgesetzes beinhaltet.
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Herr Niebuhr erläutert die Vorlage und befindet sie als nachvollziehbar. Der aktuelle Wert beträgt 50,7 welcher sich im Vergleich zu anderen Landkreisen im unteren Bereich befinde.
Landrat Ambrosy bedankt sich bei dem Stab und den vielen Helferinnen und Helfern des Gesundheitsamtes, weil es so geschafft worden sei, die Infektionsketten nachzuvollziehen. Wir befinden uns aktuell in der vierten Welle, die scheinbar wieder gebrochen werden könne. Die Infektionen seien entweder von außen durch Familienfeiern oder durch ein gewisses Reisegeschehen, zum Beispiel aus beruflichen Gründen entstanden. Ansonsten seien diese Ausbrüche nach heutigem Kenntnisstand eingrenzbar, sodass die jetzigen Maßnahmen ausreichen würden. Die Quarantäne sei die wirkungsvollste Weise, Infektionsketten zu zerstören. Die Akzeptanz sei hier in den allermeisten Fällen sehr gut. Anfang Oktober 2020 hat das Land Niedersachsen eine neue Inzidenz-Ampel eingeführt. Der Landkreis Friesland habe sein Konzept auf das Landeskonzept übertragen und wende dieses an.
Abstimmungsergebnis:
Zur Kenntnis genommen.