Beschluss: zur Kenntnis genommen

Beschluss:

Die Informationsvorlage wird zur Kenntnis genommen.

 


(Vorlage 1055/2020):

Im Fachbereich Gesundheit des Landkreises Friesland arbeiten 37 Personen. Knapp 25 davon sind mit den Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie beschäftigt. Außerdem erhält der Fachbereich Gesundheit nun auch von weiteren Kollegen aus anderen Fachbereichen Unterstützung sowie von drei Bundeswehrsoldat*innen.

I.                    Kontaktnachverfolgung

Bei der Eindämmung der COVID-19-Pandemie liegt das Hauptaugenmerk des Gesundheitsamtes auf der Ermittlung sogenannter Infektionsketten. Dabei gehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schrittweise vor: Geht ein positiver SARS-CoV-19- Befund beim Gesundheitsamt ein, wird der oder die Betroffene vom Gesundheitsamt angerufen, wird gefragt, wie er/sie sich fühlt, welche Beschwerden es gibt. Außerdem erfragen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter systematisch alle direkten Kontakte des Betroffenen der vergangenen Tage. Vor allem die Angaben zur Kontaktdauer und zum Abstand sind hierbei für das Gesundheitsamt entscheidend, denn hieraus ergibt sich, ob die Kontaktperson der Kategorie I (höheres Infektionsrisiko) oder der Kategorie II (geringeres Infektionsrisiko) zugeordnet wird.

Das Gesundheitsamt informiert die ermittelten Kontaktpersonen der Kategorie I und stellt sie unter häusliche Quarantäne.

Die Quarantäne soll die Infektionskette durchbrechen und verhindern, dass die Zahl der Ansteckungen außer Kontrolle gerät.

Im Durchschnitt müssten etwa zehn Personen kontaktiert werden. Es gab aber auch schon Fälle, in denen bis zu 100 Personen angerufen werden mussten.

Kontaktpersonen (Kategorie I) des Indexfalls, die nicht im Landkreis Friesland wohnhaft sind werden an die jeweils zuständigen Gesundheitsämter übermittelt. Im Umkehrschluss erhält auch das friesländische Gesundheitsamt von anderen Gesundheitsämtern aus dem ganzen Bundesgebiet Mitteilung über Kontaktpersonen (Kategorie I), die im Kreisgebiet wohnhaft sind.

 

II.                  Weiterführende Maßnahmen in Zusammenhang mit dem

Infektionsgeschehen / Infektionsgeschehen Ende September

Aufgrund der Mitte September rapide ansteigenden Inzidenz und vor dem Hintergrund der an Fahrt aufnehmenden Infektionsdynamik auch in den umliegenden Kommunen, hat der Landkreis Friesland mit einer Allgemeinverfügung weitere Maßnahmen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens verfügt. In Abstimmung mit dem Gesundheitsamt wurden dabei Maßnahmen wie die Einrichtung eines Schichtbetriebes in Schulen (Szenario B) sowie ein Verbot des Ligabetriebs für Mannschaftssport (Kontaktsportarten) beschlossen. Diese Entscheidungen wurden insbesondere vor dem Hintergrund getroffen, da der Anteil an Kindern und Jugendlichen unter den positiv getesteten Personen stieg.

 

Die systematische Kontaktnachverfolgung und die damit verbundene, schnelle Unterbrechung der Infektionsketten sowie der Erlass der Allgemeinverfügung als flankierende Maßnahme konnten ein größeres Ausbruchsgeschehen verhindern- die Zahl der Neufälle entwickelte sich rückläufig.

 

III.                Ausblick

Für eine vorausschauende Planung, die unterschiedliche Verläufe des  Infektionsgeschehens in den Fokus nimmt und auch regionalen Gegebenheiten berücksichtigt, hat der Landkreis Friesland überdies ein Handlungskonzept erarbeitet, welches mögliche Maßnahmen im Rahmen des Infektionsschutzgesetzes beinhaltet.

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Herr Niebuhr erläutert die Vorlage und befindet sie als nachvollziehbar. Der aktuelle Wert beträgt 50,7 welcher sich im Vergleich zu anderen Landkreisen im unteren Bereich befinde.

 

Landrat Ambrosy bedankt sich bei dem Stab und den vielen Helferinnen und Helfern des Gesundheitsamtes, weil es so geschafft worden sei, die Infektionsketten nachzuvollziehen. Wir befinden uns aktuell in der vierten Welle, die scheinbar wieder gebrochen werden könne. Die Infektionen seien entweder von außen durch Familienfeiern oder durch ein gewisses Reisegeschehen, zum Beispiel aus beruflichen Gründen entstanden. Ansonsten seien diese Ausbrüche nach heutigem Kenntnisstand eingrenzbar, sodass die jetzigen Maßnahmen ausreichen würden. Die Quarantäne sei die wirkungsvollste Weise, Infektionsketten zu zerstören. Die Akzeptanz sei hier in den allermeisten Fällen sehr gut. Anfang Oktober 2020 hat das Land Niedersachsen eine neue Inzidenz-Ampel eingeführt. Der Landkreis Friesland habe sein Konzept auf das Landeskonzept übertragen und wende dieses an.

 


Abstimmungsergebnis:

Zur Kenntnis genommen.