Sitzung: 01.12.2020 Ausschuss für Umwelt, Abfall und Landwirtschaft
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Vorlage: 1086/2020
Die Ausführungen werden zur Kenntnis genommen.
Schaffung von Annahmestellen für
kostenpflichtigen Heckenschnitt in den jeweiligen Städten und Gemeinden
Entwicklung
und Sachstand nach der Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Abfall und
Landwirtschaft am 27.08.2020 in Varel
Hintergrund:
Nach der Satzungsänderung des
Abfallwirtschaftszweckverbandes wird in Wiefels kleinteiliger Heckenschnitt,
genauso wie sonstiger kleinteiliger Bioabfall nur noch gegen eine Gebühr (6 € /
0,5m²) angenommen.
Daraus folgend ist dieser Abfall auch auf
dem Wertstoffhof in Varel nur noch gegen Entgelt abzugeben. Da auf dem
Wertstoffhof in Varel keine Kasse existiert, wurde ein Umweg über die
Bioabfallsack gegangen, den der Wertstoffhofbetreiber auf eigene Rechnung
verkauft. Hierfür sind nunmehr 0,70 € pro 60-Litersack fällig (5,60 € /
0,48m²).
Gedacht war diese Variante zunächst
ausschließlich für Kleinmengen, um für solche Fälle weite Anfahrtswege nach
Wiefels zu sparen. Diese Säcke können in ebenerdig befüllbare Container
geworfen werden. Bei größeren „unverpackten“ Mengen sind große Container
erforderlich, die von oben befüllt werden müssten. Für diese weiteren
Stellplätze ist der Wertstoffhof nicht ausgelegt.
Aktuelle Erfahrungen auf dem Wertstoffhof
Im derzeitigen Betrieb des Wertstoffhofes
kommt es zu keinen Mehrabweisungen im Vergleich zu vorherigen Jahren. Es
scheint, als würden die schon jetzt alternativen Entsorgungsmöglichkeiten
genutzt werden. Neben der „Sacknutzung“ in Varel sind im Herbst diesen Jahres
viele Haushalte auf eine Eigenkompostierung umgestiegen oder lagern den
Heckenschnitt bis zur nächsten Biotonnenabfuhr zwischen.
Lösungsansätze und Kommunikation
Um den Umweg über die Säcke zu entgehen, hat
die Verwaltung unter anderem vorgeschlagen, Öffnungszeiten und
Annahmemodalitäten zu ändern. So wäre es denkbar, die bestehenden Annahmezeiten
zu kürzen und diese gewonnene Zeit für einem weiteren Tag pro Woche
ausschließlich für die Annahme von kostenpflichtigen Grünabfall zu nutzen.
Parallel wurden und werden mit den Städten
und Gemeinden Lösungsmöglichkeiten über weitere dezentrale Sammelplätze in den
Kommunen diskutiert. Denkbar ist es, neben der Anpassung der Servicezeiten auf
dem Wertstoffhof in Varel eine weitere Annahmemöglichkeit im Kreisgebiet zu
schaffen. Dies würde die Bereitschaft der Städte und Gemeinden voraussetzen
dortiges vorhandenes Potential wie Grundstücke, sanitäre Anlagen,
Betriebsgebäude, Maschinen etc. nutzen zu können.
Eine weitere Annahmestelle würde zusätzliche
Kosten von rund 35.000,00 € jährlich erzeugen, wenn die beschrieben Synergien
zustande kämen.
Nach aktuellem
Stand wäre es sinnvoll die Möglichkeit der Öffnungszeitenanpassung näher zu
betrachten. Daneben könnte die Verwaltung mit den Städten und Gemeinden die
Möglichkeit einer zusätzlichen Annahmestelle weiter erörtern, um ein solches
Angebot im Kreisgebiet zu schaffen. Zielsetzung wäre die Schaffung
flächendeckender Entsorgungsmöglichkeiten als zusätzliches Serviceangebot.
Beratung:
KTA Ramke führt aus, dass
öffentlich nicht bekannt zu sein scheint, wie kostengünstig die zweite Biotonne
sei. Für 4 Euro im Monat könne eine zweite Biotonne genutzt werden. Dies
vorausgestellt war es nun mal erforderlich geworden, die Anlieferzahlen in
Wiefels zu reduzieren, da beim AWZ ein Beibehalten der Vorgehensweise nicht
möglich war. Daraus folgte eine stringente Umsetzung der Regelung dahingehend,
dass nur kostenfrei angenommen werden darf, was von der Größe nicht in die
Biotonne passt. Deswegen war auch eine gleichlautende Anpassung auf dem
Wertstoffhof Varel notwendig.
Man solle aber
permanent die Entwicklung im Ganzen betrachten und offen gegenüber Neuem sein.
So sollten Veränderungen und Erweiterungen diskutiert und wie von der
Verwaltung vorgeschlagen weitere Gespräche geführt und Umsetzungsvorschläge
gemacht werden.
KTA Eilers hält
weiterhin die Beibehaltung des bisherigen Systems für ausreichend, gleichwohl
unterstützt seine Fraktion auch ein zusätzliches Angebot auf dem Wertsoffhof
Varel.
KTA Tammen teilt zum Abschluss noch einmal mit, dass das vorhandene Abfallsystem im Landkreis Friesland vorbildlich und kostengünstig sei.