Beschluss: an die Fraktionen, aber weiter an KA

Organisatorischer Beschlussvorschlag:

Der Ausschuss nimmt das Kreismedienkonzept vorberatend zur Kenntnis.

Die Angelegenheit wird zur Beratung zurückverwiesen in die Fraktionen. Die endgültige Beschlussfassung erfolgt im KA am 07.07.2021

 


Begründung:

Das Kreismedienzentrum Friesland sowie verschiedene Akteure der Kreisverwaltung des Landkreises Friesland haben in einem langen Prozess den vorliegenden Entwurf des Kreismedienkonzepts erstellt. Dabei hat insbesondere das Kreismedienzentrum einen erheblichen Beitrag geleistet, in dem auch die inhaltlichen Belange des Niedersächsischen Landesinstituts für Schulqualitätsentwicklung (NLQ) im vorliegenden Entwurf berücksichtigt wurden. Seitens des Landkreises Friesland waren die Schulverwaltung, IT sowie die Bildungsregion beteiligt.

 

Nach der Beschlussfassung zum „Digitalen Klassenzimmer“ (2018) und dem Inkrafttreten des „DigitalPakt Schule“ (2019) wurden Entwurfsinhalte immer wieder angepasst und auf den neuesten Stand gebracht. Das vorliegende Konzept basiert inhaltlich im Kern aber auf dem Kreistagsbeschluss von 2018 und soll zukünftig, mit Blick auf den Stand der Technik sowie auf die  pädagogischen Bedürfnisse stetig erweitert und aktualisiert werden.

 

Anlage:

1.    Entwurf Kreismedienkonzept (Stand 07.06.2021)

 

Herr Gburreck bittet um Zustimmung einer Tonaufnahme für Protokollzwecke.

Das Gremium erklärt sich einverstanden.

 

Frau Vogelbusch beschreibt das Kreismedienzentrum, welches unterstützend für alle Grundschulen und allgemeinbildenden Schulen des Landkreises Friesland tätig ist. Als Voraussetzung für die Antragstellung von Fördermitteln war jede Schule dazu aufgefordert ein Medienkonzept zu erstellen. Insofern wurde in Abstimmung mit den Schulleitungen ein Kreismedienkonzept erstellt.

Der beigefügte Entwurf sei als roter Faden zu sehen und ausreichend für die Antragstellung. Detailkonzepte können nachgereicht werden. Die praktische Umsetzung, wie der Anschluss an das Breitbandsystem oder die technische Ausstattung in den Klassen wurde bereits in 2015 beschlossen und inzwischen weitgehend umgesetzt.  Das Kreismedienkonzept  stellt das pädagogische Konzept für die Nutzung der Medien dar. Wünschenswert sei eine Einbeziehung der digitalen Medien in den Unterrichten. Nicht zuletzt in dieser Zeit mit der Pandemie wurde die Wichtigkeit deutlich.

Frau Renken ergänzt, dass das Kreismedienkonzept einen Rahmen für die individuellen Konzepte der Schule, sowie die rechtliche Grundlage und die umzusetzenden  Anforderungen an den Schulträger darstelle.  Der Landkreis Friesland stattet die Schulen in seiner Trägerschaft mit IT-Netzwerken und notwendiger Hard- und Software aus. Zudem erhalten die IT-Verantwortlichen in den Schulen zur Wahrnehmung eines 1. Supportes eine intensive Einweisung. Ein Fortbildungsangebot zur Nutzung der Medien ist neben dem Fortbildungsangebot des Landes Niedersachsen beschrieben.

 

Frau Vogelbusch informiert das Gremium über ein Schreiben mit heutigem Datum von Herrn W. aus Varel (Anlage).  Er bittet darum, Kriterien der Nachhaltigkeit in das Kreismedienkonzept einfließen zu lassen.

 

Sie bittet das Gremium, auch unter Einbeziehung von fairen Produktionsbedingungen wie in dem Schreiben von Herrn W. beschrieben, zu beraten.

 

Frau Vogelbusch erklärt, dass für die Ausstattung der Lehrkräfte mit Lehrer-PC‘s zunächst das Land Niedersachsen zuständig sei, die Beschaffung der Geräte jedoch an den Landkreis übertragen worden sei. Hierzu wurde lediglich ein Kostenrahmen in Höhe  von 536,00 € pro Gerät vorgegeben. Die Mittel bestünden zu 90% aus Bundes-  und 10% aus Landesmitteln. Eine Aufstockung darüber hinaus sei ggf. aus den Haushaltsmitten des Landkreises zu finanzieren. Nach Abfrage der Schulen habe sich der Bedarf von rund 1000 Geräten ergeben. Hierbei handele es sich um eine Ausschreibung über ca. eine halbe Million über die der Kreistag entscheiden müsse.

 

Den Fokus auf Lebensdauer und Nachhaltigkeit zu legen, so meint Frau Vogelbusch, sei in der IT-Technik eher schwierig. Wichtig zur rechtzeitigen Antragstellung der Fördermittel sei die Entscheidung des Kreisausschusses vor den Sommerferien.

 

Frau Sudholz spricht sich für eine Diskussion und Kenntnisnahme aus. Der vorliegende Entwurf läge weder den Schulen vor, noch sei die Politik beteiligt worden. Sie hinterfragt die Einbeziehung der individuellen Bedürfnisse der Schulen hinsichtlich der Beschaffung von Active-Boards sowie die Umsetzung des First-Level-Supportes an den Schulen und ob inzwischen überall ein schnelles W-Lan zur Verfügung stünde. Sie hinterfragt darüber hinaus, ob für die Einrichtung des schnellen W-Lans für die Schulen Kosten entstanden seien.

 

Frau Vogelbusch begründet zunächst die Beschaffung einheitlicher Activeboards mit dem Support dieser durch den Landkreis. Im Falle besonderer Wünsche einzelner Schulen, sei der Support aufgrund der geforderten Vielfalt nicht zu gewährleisten und müsse entfallen. Sie verweist auf einen Beschluss des Kreistages. Vor Beschaffung seien Muster-Boards in der OBS Hohenkirchen installiert worden. Allen Schulen sei angeboten worden, diese zu testen. Der First-Level-Support sei laut Landesregelung durch die Schule selbst zu leisten. Hierzu würden Stundenkontingente an den Schulen vorgehalten. Darüber seien für den Second-Level-Support neben den zwei  eigen IT-Administratoren an den Berufsbildenden Schulen vier Bedienstete der IT des Landkreises ansprechbar. Der Support der Lehrerendgeräte würde nicht durch die IT-Mitarbeiter des Landkreises abgedeckt. Alle weiterführenden Schulen verfügen über schnelles W-Lan. Nicht an allen Schule sei  jedoch 1 GB freigegeben. Hier seien die Schülerzahlen und das Nutzungsverhalten maßgeblich. Hier gelte es, wirtschaftlich zu handeln, da durch eine höhere Bandbreite auch höhere mtl. Kosten hierfür entstünden. Zusätzliche Kosten würden durch die Erhöhung des Schulbudgets aufgefangen.

 

Frau Renken unterstreicht die Bedenken von Frau Vogelbusch hinsichtlich des Supportes und betont, dass das Land Niedersachsen hier mehr in die Verantwortung genommen werden müsse. Es bliebe abzuwarten, ob die  Stunden im Pool des Fist-Level-Supportes für Lehrer und Schulassistenten ausreichen.

 

Herr Merten erklärt, dass die Linie zwischen First und Second-Support mit entsprechenden Absprachen durch den Landkreis Friesland beschrieben sei. Das Land positioniere sich hierzu nicht hinreichend konkret. Im vorliegenden Kreismedienkonzept seien inhaltlich die Belange des Niedersächsischen Landesinstituts für Schulqualitätsentwicklung berücksichtigt. Nach Beschlussfassung zum „Digitalen Klassenzimmer“ und Inkrafttreten des „DigitalPakt Schule“ sei das Kreismedienkonzept in Zusammenarbeit mit der IT und der Bildungsregion des Landkreises fortwährend aktualisiert worden.

 

Auf Nachfrage erklärt Herr Evers das Flottenmanagement (Drucker etc.) als einen Bestandteil der Firma BMK, welche die Geräte an den Landkreis Friesland vermietet. Die Beschaffung der einheitlichen Drucker an den Schulen mache den gesamten Support durch die Firma GMK inclusive Anlieferung der Toner oder Austausch defekter Geräte möglich. Die IT des Landkreises erfahre hier eine große Entlastung.

 

Weitere Fragen, bezogen auf die Kreismedienkompetenz beantwortet Herr Merten. Hierzu führt er den Orientierungsrahmen Medienbildung des Landes Niedersachsen an, in dem der Übergang von Grundschule in die Sekundarstufe I und weiterhin in Sekundarstufe II berücksichtigt sei. Die Professionalisierung sei geregelt in einer europäischen Vorgabe. Die Medienberatung des NLQ umfasse keine Elternberatung. Herr Merten beschreibt die veränderten Bedarfe an Ausstattung. Beispielsweise würden keine Digitalkameras mehr gebraucht, hingegen aktuell 3-D-Drucker. Die Vorhaltung würde entsprechend den Bedarfen angepasst.

 

Frau Sudholz regt an, die regelmäßige Information der politischen Gremien über die Entwicklung und Fortschreibung des Kreismedienkonzeptes als zusätzlichen Punkt  mit aufzunehmen.

 

Frau Vogelbusch stimmt dem zu.

 

Herr Gburreck versichert sich der Beantwortung aller Fragen zum Kreismedienkonzept.

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Herr Harms berichtet von einer engen Zusammenarbeit der Bildungsregion mit dem Kreismedienzentrum. Er beschreibt die Wichtigkeit einer gleichwertigen Ausstattung an den Grundschulen wie an den  weiterführenden Schulen zur Realisierung eines fließenden Übergangs. Er lobt die Unterstützung des Landkreises bei der Vernetzung der IT-Abteilungen der Städte und Gemeinden. Herr Harms berichtet von der Planung einer Bildungskonferenz ab 17. November und der darauffolgenden Woche. Für einen Vortrag „Zukunft digital leben und lernen“ konnte Herr Professor Dr. Olaf-Axel Burow aus Wiesbaden gewonnen werden. Verschiedene Workshops richten sich an Interessierte aus Kita bis BBS und Elternschaft.

 

Herr Gburreck empfiehlt die Rückgabe zur Beratung in die Fraktionen und Abstimmung im Kreisausschuss am 07.07.2021. Das Gremium nimmt das Kreismedienkonzept beratend einstimmig zur Kenntnis. 

 


Abstimmungsergebnis:

einstimmig