Beschluss: zur Kenntnis genommen

Der Arbeitstitel wurde nicht richtig dargestellt. Daher votiert der Ausschuss einstimmig für den Arbeitstitel „Wasserinformationszentrum“.

 

Vorgestellt wird das Projekt „Wasserinformationszentrum“ am Regionalen Umweltzentrum in Schortens. Parallel zum vorhandenen Parkplatz soll ein in die Natur eingegliederter Mehrzweckanbau mit einer Grundfläche von ca. 140 m² erstellt werden. Die Vorstellung erfolgt durch das Architektenbüro Ralph Thater aus Wittmund/Funnix.

Projektträger ist der Oldenburgische Ostfriesisches Wasserverband (OOWV), welcher auch das inhaltliche Konzept vorstellt.

 

Beide Vorträge sind auf der Internetseite des Landkreises Friesland unter: https://www.friesland.de/umwelt-und-abfall/umweltschutz/ veröffentlicht worden.

Nach der Projektvorstellung durch den OOWV und der Vorstellung des neuen Gebäudes am Regionalen Umweltzentrum durch den Architekten Thater schließt sich folgende Diskussion an:

 

Ein Mitglied des Rates der Stadt Schortens fragt, warum gerade dieser Standort ausgewählt wurde? Nach seiner Auffassung würde das Verkehrsaufkommen durch das neue Angebot im sonst ruhigen Bereich deutlich steigen. Gerade der Bereich rund um den Klosterpark sei aus seiner Sicht jedoch ein Ort der Ruhe.

Landrat Ambrosy, in seiner Funktion als Verbandsvorsteher des OOWV, geht auf diese Fragestellung ein:

Er erklärt, der OOWV setzt als Wasserver- und –entsorger verstärkt auf Umweltpädagogik, um den Menschen als präventive Maßnahme die Wichtigkeit von Sauberkeit und Reinhaltung der Natur und Landschaft zu vermitteln. Dieses Konzept hat der OOWV bereits an diversen anderen Standorten in seinem Verbandsgebiet aufgebaut und betreibt diese mit seinen Partnern erfolgreich.

In der Region Friesland/Wittmund habe man ein solches Zentrum bislang nicht. Deswegen wünsche sich der Landkreis Friesland als hochfrequentiertes Trinkwassergewinnungsgebiet auch eine vergleichbare pädagogische Einrichtung. Da Umweltpädagogik bereits seit langem im Regionalen Umweltzentrum verankert ist, bietet sich der Standort dafür an.

Bereits jetzt werden im Regionalen Umweltzentrum jährlich 6.000 bis 7.000 Besucherinnen und Besucher pädagogisch bedient. Über das neue Wasser- und Umweltzentrum sollen diese Gäste künftig verstärkt auch für das Thema Wasser sensibilisiert werden. Insofern wäre ein Aufbau eines solchen Wasser- und Umweltzentrums am Standort des Regionalen Umweltzentrums ein guter Weg, um in die Daseinsvorsorge zu investieren. Zudem bieten sich dort gute Synergien zwischen den bisher Beteiligten Landkreis Friesland, Stadt Schortens und dem OOWV an.

Herr Bürgermeister Böhling sieht ebenfalls den Synergieeffekt sehr positiv. In diesem Zusammenhang verweist Herr Böhling auf den akuten Sanierungsbedarf des Altbestandes am Regionalen Umweltzentrum hin. Aus seiner Sicht könnten Neubau und Sanierung des Altgebäudes sinnvoll miteinander kombiniert werden. Hinsichtlich der Kostenfrage verweist Herr Böhling darauf, dass dies ein nachgelagertes Thema sei, was noch mit anderen  möglichen Partnern (z. B. Nationalparkverwaltung) oder über Förderung, wie z. B. Leader, zu überlegen sei.

Herr Kraft verweist auf das wasserpädagogische Zentrum in Diekmannshausen (Wesermarsch) als etabliertes Erfolgsmodell. Dort werden die auch für den Klosterpark Schortens überlegten Themen bereits über lange Jahre vermittelt. Wegen der Entfernung zu den anderen Standorten und der Nähe zum Regionalen Umweltzentrum wäre der Standort Klosterpark aus Sicht des OOWV für einen Ergänzungsneubau prädestiniert.

Ein weiteres Ratsmitglied der Stadt Schortens fragt, welche Kosten entstehen und wer diese tragen soll? Er verweist insbesondere auf Folgekosten, wie z. B. durch die erweiterte Straßennutzung.

Herr Ambrosy erläutert nochmals, dass das Thema Kosten und Kostenverteilung (-tragung) erst in einem 2 Schritt konkretisiert werden könne. Erst wenn ein Signal der politischen Entscheidungsträger vorläge, dass man sich das Projekt an der Stelle vorstellen könne,  könne das Projekt weiter vorangetrieben und eine konkrete Kostenkalkulation erarbeitet werden. Auf dieser Basis müsse dann geprüft werden, welche Fördermöglichkeiten es für ein solches Projekt gibt und welche Partner sich in welchem Rahmen an den Gesamtkosten beteiligen möchten. Zur Vorbereitung dieses Schrittes sei aber eben ein politisches Signal erforderlich.

Ein Ratsmitglied der Stadt Schortens wünscht sich mehr Varianten zur Auswahl. Heute sei nur eine Variante vorgestellt worden.

Herr Ambrosy verweist darauf, dass trotz der frühzeitigen Beteiligung der Stadt Schortens, aber auch des Landkreises Friesland, der OOWV die Kosten für die Entwurfserstellung vollständig selbst getragen habe. Insofern habe der OOWV auch eine Entwurfshoheit.

Herr Menke fragt an, ob gewährleistet ist, dass bei Umsetzung des Entwurfes auch Forstfahrzeuge in den hinteren Bereich der Anlage gelangen können?

Wegen des großzügigen Platzangebotes auf der gesamten Anlage sieht Herr Thater dieses Problem nicht.

Ein Ratsmitglied der Stadt Schortens hält einen finanziellen Beitrag der Stadt Schortens an den Gesamtkosten für nicht leistbar.

Herr Böhling verweist erneut darauf, dass die Kosten zunächst noch berechnet werden müssen und vorrangig Drittgelder eingeworben werden sollen (vorrangig Fördermittel).

KTA Neugebauer hält es für erforderlich, den Menschen über pädagogische Angebote klarzumachen, dass die Welt im Wandel sei. Allerdings befürchtet er, die Präsentation sei nur ein Werbemittel des OOWV, um eine möglichst hohe Refinanzierung des Projektes zu erreichen.

KTA Pauluschke widerspricht diesem Ansatz. Die Einrichtung eines solchen Wasser- und Umweltzentrums basiert auf einer Idee, die bereits vor einigen Jahren zur Umgestaltung des „Alten Forsthauses Upjever“ aufgegriffen wurde. Insofern handelt es sich nicht um eine reine Idee des OOWV, sondern vielmehr um einen gemeinsamen Wunsch.

Ein Ratsmitglied der Stadt Schortens verweist nochmals auf die Finanzsituation der Stadt Schortens. Dort gibt es keinen Spielraum für die Unterstützung entsprechender Projekte.

Herr Ambrosy erläutert nochmals, dass es in dem heutigen Termin nicht darum gehe, Kosten final zu verteilen, sondern darum, ein erstes politisches Signal zu erhalten, um weiter machen zu können. Klar dürfte es jedoch sein, dass die öffentlichen Kassen in Gänze keinen finanziellen Handlungsspielraum böten. Gerade deswegen solle es vorrangig darum gehen, Dritt- und Fördermittel anzuwerben. Dies könne aber erst dann erfolgen, wenn klar sei, wie hoch die Kosten des Projektes tatsächlich sein werden, also in einem nächsten Schritt.

KTA Osterloh findet den vorgestellten Entwurf sehr gelungen. Er plädiert für eine Fortführung des Projektes, insbesondere zur Erarbeitung der Kostenkalkulation und des Finanzierungsmodells.

Die Mitgleider des Ausschusses für Umwelt, Abfall und Landwirtschaft des Landkreises Friesland nehmen die Ausführungen beratend zur Kenntnis.

 

Der Ausschussvorsitzende schließt die Sitzung.