Das Gremium nimmt die Ausführungen zur Kenntnis.
Begründung:
Rechtliche Grundlagen:
SGB Vlll, 2. Kapitel, 2.
Abschnitt (§§ 16 - 21): Förderung der Erziehung in der Familie
SGB Vlll, 2. Kapitel, 3.
Abschnitt (§§ 22 - 26): Förderung von Kindern in Kindertageseinrichtungen und
Kindertagespflege
BKiSchG,
§ 3 KKG: Rahmenbedingungen für verbindliche Netzwerkstrukturen im
Kinderschutz
Definition Prävention:
In der Sozialen Arbeit wird der Begriff Prävention häufig in drei Teile
gegliedert:
Primäre Prävention: richtet
sich an alle Eltern und Kinder, unabhängig von ihrer konkreten Lebenslage, vom
Risikomilieu und –niveau zur Förderung psychischer Gesundheit und Verbesserung der
allgemeinen Lebensbedingungen.
Sekundäre Prävention: Richtet sich an Personen und Gruppen, bei
denen aufgrund der psychosozialen Lebenslage ein spezielles Risiko besteht. Die
konkrete Unterstützung/Förderung/Hilfe muss an die unterschiedlichen
Lebenslagen angepasst sein.
Tertiäre Prävention: Richtet sich an bereits von einem
„Störungsprozess“ betroffenen Eltern und Kinder, d.h. hier sind spezifische
Hilfen in belasteten Lebenssituationen gemeint.
Die einzelnen
Bereiche des Sachgebiets sind in den Präventionsbereichen unterschiedlich stark
vertreten. Es werden Angebote für Eltern ab der Schwangerschaft bis zur Volljährigkeit angeboten, wobei der Fokus
hier darauf gerichtet ist, nicht unbedingt nur früh im Alter, sondern vor allen
früh in der Problemlage anzusetzen. Hier greifen alle Bereiche des Sachgebiets
verzahnt ineinander.
Frau Renken stellt
Frau Meisner als Sachgebietsleiterin vor und übergibt ihr das Wort.
Frau Meisner
beschreibt die einzelnen Bereiche des Sachgebietes Prävention.
Die
Familienhebammen begleiten ab der Schwangerschaft bis zum 1. Geburtstag des
Kindes. Das Angebot richtet sich an Familien, Mütter und Väter, die eine über
die allgemeine gesundheitsfördernde Arbeit einer Hebamme hinausgehende,
psychosoziale Betreuung wünschen oder benötigen.
Die Fachberatungen
Kindertagespflege sind die Ansprechpartnerinnen für Tagespflegepersonen,
Interessentinnen oder Interessenten. Zu ihren Aufgaben gehören Akquise,
Eignungsüberprüfung, Organisation von Fortbildungen, Beratungen von
Tagespflegepersonen zu strukturellen und pädagogischen Fragen.
Die Fachberatung
Kindertagesstätten unterstützt und berät im Landkreis Friesland die kommunalen
Krippen und Kindertagesstätten. Zu den Aufgaben gehören Beratung zu
Konzeptionen und Teams, Elementarpädagogik und Elternarbeit, Prozessbegleitung,
Informations- und Netzwerkveranstaltungen, Organisation und z.T. Durchführung
von Fortbildungsveranstaltungen, sowie Qualitätsentwicklung und -sicherung.
Zu der Fachberatung
Kindertagesstätten gehört auch die Fachberatung Sprache. Aufgaben sind
Organisation von Fortbildungen, Beratung hinsichtlich alltagsintegrierter
Sprachbildung und Sprachförderung, Fortschreibung des „Regionalkonzept Sprache“
gemeinsam mit den Trägern und Kita-Vertretern.
Das Familien- und
Kinderservicebüro (FamKi) ist die erste Anlaufstelle für Eltern, Kinder und
Jugendliche in den Städten und Gemeinden.
Kinderbetreuungsmöglichkeiten, Vermittlung zur weiteren Anlauf- oder
Beratungsstellen oder anderen Bereichen des Jugendamtes, Erziehungsberatung,
Freizeitgestaltung, generelle Entwicklungsfragen, Krisen in der Familie,
Trennungs- und Scheidungsberatung gehören zu den verschiedenen Themen in der
Beratung. Wichtiger Bestandteil ist auch die Arbeit im Netzwerk mit den Akteuren
vor Ort.
Die
Koordinierungsstelle Kinderschutz / Netzwerk Frühe Hilfen deckt zwei Bereiche
ab:
Im Netzwerk „Frühe
Hilfen/Kinderschutz“ gehört die Organisation und Durchführung von
Netzwerktreffen, Organisation sowie
teilweise die Durchführung von Veranstaltungen. Frau Meisner berichtet
von der Zusammenarbeit mit Wilhelmshaven.
Zu den Aufgaben der
Koordinierungsstelle Kinderschutz gehört die Entwicklung der Verfahrensabläufe
hinsichtlich Meldungen zur Kindeswohlgefährdung innerhalb des Jugendamtes, sowie Handlungsempfehlungen bei Verdacht auf
Kindeswohlgefährdung außerhalb des Jugendamtes. Neben der engen Zusammenarbeit
mit dem ASD sind die Kolleginnen und Kollegen, außerhalb der Hilfen zur
Erziehung auch in Schulen und KiTas beratend tätig.
Auf Nachfrage
erklärt Frau Meisner, dass neben der direkten Kontaktaufnahme durch die
Familien auch Beratungsbedarf durch die Kinderärzte, KiTas und Schulen gemeldet
wird. Die Bedarfe sind zeitweise sehr unterschiedlich. Große Nachfrage besteht
im Bereich der Trennungs- und Scheidungsberatung. Derzeit begründen sich viele
Beratungen durch Schwierigkeiten im Zusammenhang mit Corona.
Die Fachberatung
Kindertagesstätten ist ab Januar 2022 personell mit 1 ¼ Stellen (2 Kolleginnen) besetzt. Im
Landkreis Friesland gibt es neben den kirchlichen Kindertagesstätten mit
eigenen Fachberatungen ca. 35 kommunale Einrichtungen. Nicht alle
Kindertagesstätten nehmen die Beratungsmöglichkeiten in Anspruch. Die
Kitaleitungen seien gut untereinander vernetzt, jedoch werden generell aufbereitete Themen allen Kindertagesstätten
als Information zur Verfügung gestellt versichert Frau Renken.