Beschluss: zustimmend zur Kenntnis genommen

Abstimmung: Ja: 0, Nein: 0, Enthaltungen: 0, Befangen: 0

Die Ausführungen wurden zur Kenntnis genommen.


Der Vorsitzende verweist auf die Vorlage.

 

Nach einer kurzen Einleitung in das Thema durch Herrn Dr. Dehrendorf stellt Herr Horváth, anhand einer Präsentation die geologische Bewertung der von der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) ausgewiesenen Teilflächen in den Landkreisen Friesland und Wittmund durch die DEEP.KBB GmbH vor. Weiterhin zeigt er Exponate verschiedener Arten von Wirtsgesteinen.

 

Der Vorsitzende bedankt sich bei Herrn Horváth für den Vortrag.

 

Landrat Ambrosy führt aus, dass weitere Informationen für eine umfassende Betrachtung der Fragen nötig sind. Man steht erst am Anfang der Diskussion. Das von Herrn Horváth vorgestellte Gutachten ist für alle Bürger der Landkreise Friesland und Wittmund über die jeweiligen Kreistagsinformationssysteme öffentlich einsehbar.

 

Kreistagsabgeordneter Ratzel (FRI) fragt, welche Rolle die obersten geologischen Schichten bei der Beurteilung der Standortwahl spielen?

 

Diese Schichten sind wesentlich für die geologische Beurteilung. Die zugehörige Beurteilung folgt im Schritt 2 des Verfahrens, so Herr Hellberg.

 

Landrat Heymann sagt, dass die Zusammenarbeit der beiden Landkreise ein wichtiges Signal an die Bevölkerung ist. Es werden weitere Gutachten folgen, wenn es an der Zeit ist. Bisher wurde die Arbeit der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) bestätigt, was auch positiv gesehen werden kann, da es zeigt dass wir hier in guten Händen sind. Man müsse die Eigenarten eines Gebietes betrachten. Die hiesige Gegend ist zwar dünn besiedelt, aber es gibt noch dünner besiedelte Gebiete. Während die vorliegende Untersuchung bisher nur die geologische Sichtweise betrachtet, sind auch strukturpolitische und gesellschaftliche Fragen zu berücksichtigen. Es ist nur schwer vorstellbar, dass ein atomares Endlager mit einem UNESCO-Weltnaturerbe oder der touristischen Prägung unserer Region vereinbar ist.

 

Herr Hellberg erwidert, dass diese Punkte Themen der nächsten Stufe der Endlagersuche sind. Im späteren Prozess werden auch planungswissenschaftliche Kriterien herangezogen. Es ist abzuwägen, welche Faktoren wichtig und welche zu vernachlässigen sind. Erst im Jahr 2031 werde man wissen, was diese Abwägung ergeben hat. Er verweist auf Beispiele aus dem Ausland und erläutert, welche Gebiete dort aus welchen Gründen für entsprechend ähnliche Lager ausgewählt wurden.

 

Landrat Ambrosy sagt, dass beide Landkreise weiter an der Thematik arbeiten müssen und verweist ebenfalls auf die gute Zusammenarbeit. Niemand hier in diesem Plenum möchte ein Endlager in der hiesigen Gegend haben. Daher müssen sich die Landkreise gut auf die weitere öffentliche Diskussion vorbereiten. Landrat Ambrosy kann sich weiterhin nicht vorstelle, dass ein Endlager in der Nordsee unter Wangerooge oder in Küstennähe objektiv überhaupt genehmigungsfähig ist.

 

Kreistagsabgeordneter Münster (WTM) fragt, wie genau ein solches Bergwerk erstellt wird und welche Dimensionen es annimmt. Weiterhin möchte er wissen, wie die durchgeführten Bohrungen wieder sicher verschlossen werden.

 

Herr Hellberg verweist in seiner Antwort auf Gorleben. Die Schächte werden komplett verfüllt, es gibt keine Möglichkeit, dass etwas hinein- oder herausdringt. Die großen Kammern werden zu zementiert, das Bergwerk ist am Ende der Maßnahmen isoliert.

 

Kreistagsabgeordnete Maus (WTM) führt aus, dass ca. 60% des Kaligebietes weggenommen werden müssen. Sie möchte wissen, ob dies auch Stand der BGE ist.

 

Herr Hellberg erwidert, dass ein Kalibergwerk sehr wasserlöslich ist. Bei einem Neubau von Kavernen geht man weit von diesen Flächen weg, um dieses Problem zu umgehen.

 

KTA Neugebauer (FRI) fragt, ob das geplante Endlager auch für internationalen Atommüll vorgesehen ist?

 

Gesucht wird ein Endlager ausschließlich für deutschen Atommüll so Herr Hellberg.

 

Kreistagsabgeordneter Osterloh fragt mit welchen Ungenauigkeiten in dem Gutachten gearbeitet wurde, wäre es in dem Zusammenhang nicht sinnvoller gewesen gleich nach tatsächlich möglichen Standorten zu suchen?

 

In dieser Phase des Verfahrens wurden, so Herr Hellberg nur die vorhandenen Daten geprüft. Ziel des Verfahrens ist es schließlich alle potentiellen Standorte zu lokalisieren, um in weiteren Schritten die besten Standorte finden zu können. Dadurch soll bestmögliche Transparenz erzeugt werden.