Beschluss: einstimmig beschlossen

Abstimmung: Ja: 13, Nein: 0, Enthaltungen: 0

 

Beschlussvorschlag:

Der Landkreis Friesland unterstützt das Projekt „Verlorene Gräber“ mit einem Zuschuss von 4.000 €

 

 

 


Begründung:

Innerhalb des Volksbunds wird das Thema der "verlorenen Gräber" immer mehr beachtet.

 

Dabei geht es um Gräber, die sich eigentlich auf den Kriegsgräberstätten befinden müssten. Aus verschiedenen Gründen sind diese allerdings nie in Gräberlisten aufgenommen worden bzw. sind die Gräber entfernt worden.

 

Zweiteres betrifft vor allem die Kinder von früheren Zwangsarbeiterinnen. In den 1960er Jahren sind diese aufgrund einer fehlerhaften Rechtsauslegung häufig aufgehoben worden, auch im LK Friesland.

Da Herr Holger Frerichs hier schon Vorarbeiten geleistet hat, ist dem Volksbund Deutsch Kriegsgräberfürsorge der Gedanke gekommen, im Landkreis ein Pilotprojekt anzuschieben.

 

Der Hauptteil der Kosten entfällt auf die Erfassung und Recherche zu den Kriegsgräbern und Kriegsgräberstätten.

 

Die anschließende Erstellung einer detaillierten Dokumentation ist mit erheblichem Aufwand verbunden und führt zu weiteren Kosten. Diese Dokumentation als Resultat der Recherchearbeiten wird über den eigentlichen Bereich hinaus für die Arbeit an und mit den Kriegsgräbern – z. B. in den Bereichen Kriegsgräberfürsorge und Bildung – maßgeblich sein. Am Beispiel der Dokumentation zur Kriegsgräberstätte Sande ist nachvollziehbar, welche Auswirkungen möglich sind. So gehen die Umgestaltung des betreffenden Friedhofsareals sowie die endgültige Klärung von Namen darauf zurück.

 

Als institutioneller Kooperationspartner für die oben erwähnten Arbeiten bei Recherche und Dokumentation bietet sich das Schlossmuseum an. Hier könnte dann mit der ausführenden Person – Holger Frerichs als bereits lange mit der Forschungsmaterie vertrauter Historiker bietet sich an – ein Vertrag geschlossen werden.

 

Zudem hat die Stiftung niedersächsische Gedenkstätten (Celle) zugesagt, das Projekt beratend zu begleiten.

 

An dieser Stelle ist es wichtig zu betonen, dass weitere Folgen des Projekts, z. B. Arbeiten zur Korrektur von Namen der Kriegstoten oder Umgestaltungsmaßnahmen auf den Kriegsgräberstätten in die Verantwortung von Friedhofsträgern und Kommunen fallen und in der Regel vom Niedersächsischen Innenministerium erstattet werden. Hier kommen auf den Landkreis also keine Folgekosten zu.

Die Erstellung didaktischer Materialien, bei der maßgeblich unsere Bildungsreferentin gemeinsam mit Lehrerinnen und Lehrern tätig werden wird, stellt einen kleineren Kostenfaktor dar und könnte nach der Erstellung der Dokumentation beginnen.

 

Eine Beschreibung des Projektes und der Kostenplan sind als Anlage beigefügt.

 

Es wird daher um Beschlussfassung im Sinne des Beschlussvorschlages gebeten.

 

Anlagen:

1. Projektbeschreibung

2. Kostenplan (nicht öffentlich)

 

Herr Ernst nimmt Bezug auf die Vorstellung des Projekts „Verlorene Gräber“ in der vorletzten Sitzung des Ausschusses für Schule, Sport und Kultur.

Der Antrag des Volksbundes zur Unterstützung des Projekts mit 4000,00 € liegt vor. Die finanziellen Mittel stünden zur Verfügung. Insofern sei die Bezuschussung zu befürworten.

Herr Ambrosy hebt die angewandte Friedensarbeit des Volksbundes Deutsche Kriegsgräber-fürsorge e.V. hervor. Das Projekt „Verlorene Gräber“ würde zudem von den Museen und der Landesarbeitsgemeinschaft der entsprechenden Denkmäler begleitet. Da es in Zukunft immer weniger Zeitzeugen gäbe, sei es umso wichtiger, Wissenshäuser und Wissensstelen zu installieren um diesen Teil der Geschichte festzuhalten und in folgende Generationen zu transportieren. Herr Ambrosy freut sich über die gute Kooperation mit den Fachlehrkräften an den Schulen, insbesondere im Leistungskurs Geschichte. Auch das Jugendparlament Friesland engagiert sich zu diesem Thema.

 

Herr Kruse bitte das Gremium um Abstimmung.

 


Abstimmungsergebnis:

Einstimmig

 

Ja:

13

Nein:

  0

Enthaltung:

  0