Sitzung: 02.12.2021 Ausschuss für Schule, Sport und Kultur
Beschluss: einstimmig beschlossen
Abstimmung: Ja: 13, Nein: 0, Enthaltungen: 0
Vorlage: 0050/2021
Beschlussvorschlag:
Der Landkreis Friesland unterstützt das Projekt „Verlorene
Gräber“ mit einem Zuschuss von 4.000 €
Begründung:
Innerhalb des
Volksbunds wird das Thema der "verlorenen Gräber" immer mehr
beachtet.
Dabei geht es um
Gräber, die sich eigentlich auf den Kriegsgräberstätten befinden müssten. Aus
verschiedenen Gründen sind diese allerdings nie in Gräberlisten aufgenommen
worden bzw. sind die Gräber entfernt worden.
Zweiteres betrifft
vor allem die Kinder von früheren Zwangsarbeiterinnen. In den 1960er Jahren
sind diese aufgrund einer fehlerhaften Rechtsauslegung häufig aufgehoben
worden, auch im LK Friesland.
Da Herr Holger
Frerichs hier schon Vorarbeiten geleistet hat, ist dem Volksbund Deutsch
Kriegsgräberfürsorge der Gedanke gekommen, im Landkreis ein Pilotprojekt
anzuschieben.
Der Hauptteil der
Kosten entfällt auf die Erfassung und Recherche zu den Kriegsgräbern und
Kriegsgräberstätten.
Die anschließende
Erstellung einer detaillierten Dokumentation ist mit erheblichem Aufwand
verbunden und führt zu weiteren Kosten. Diese Dokumentation als Resultat der
Recherchearbeiten wird über den eigentlichen Bereich hinaus für die Arbeit an
und mit den Kriegsgräbern – z. B. in den Bereichen Kriegsgräberfürsorge und
Bildung – maßgeblich sein. Am Beispiel der Dokumentation zur Kriegsgräberstätte
Sande ist nachvollziehbar, welche Auswirkungen möglich sind. So gehen die
Umgestaltung des betreffenden Friedhofsareals sowie die endgültige Klärung von
Namen darauf zurück.
Als
institutioneller Kooperationspartner für die oben erwähnten Arbeiten bei
Recherche und Dokumentation bietet sich das Schlossmuseum an. Hier könnte dann
mit der ausführenden Person – Holger Frerichs als bereits lange mit der
Forschungsmaterie vertrauter Historiker bietet sich an – ein Vertrag
geschlossen werden.
Zudem hat die
Stiftung niedersächsische Gedenkstätten (Celle) zugesagt, das Projekt beratend
zu begleiten.
An dieser Stelle
ist es wichtig zu betonen, dass weitere Folgen des Projekts, z. B. Arbeiten zur
Korrektur von Namen der Kriegstoten oder Umgestaltungsmaßnahmen auf den
Kriegsgräberstätten in die Verantwortung von Friedhofsträgern und Kommunen
fallen und in der Regel vom Niedersächsischen Innenministerium erstattet
werden. Hier kommen auf den Landkreis also keine Folgekosten zu.
Die Erstellung
didaktischer Materialien, bei der maßgeblich unsere Bildungsreferentin
gemeinsam mit Lehrerinnen und Lehrern tätig werden wird, stellt einen kleineren
Kostenfaktor dar und könnte nach der Erstellung der Dokumentation beginnen.
Eine Beschreibung
des Projektes und der Kostenplan sind als Anlage beigefügt.
Es wird daher um
Beschlussfassung im Sinne des Beschlussvorschlages gebeten.
Anlagen:
1.
Projektbeschreibung
2. Kostenplan
(nicht öffentlich)
Herr Ernst nimmt Bezug auf die Vorstellung des Projekts „Verlorene Gräber“ in der vorletzten Sitzung des Ausschusses für Schule, Sport und Kultur.
Der Antrag des Volksbundes zur Unterstützung des Projekts mit 4000,00 € liegt vor. Die finanziellen Mittel stünden zur Verfügung. Insofern sei die Bezuschussung zu befürworten.
Herr Ambrosy hebt die angewandte Friedensarbeit des Volksbundes Deutsche Kriegsgräber-fürsorge e.V. hervor. Das Projekt „Verlorene Gräber“ würde zudem von den Museen und der Landesarbeitsgemeinschaft der entsprechenden Denkmäler begleitet. Da es in Zukunft immer weniger Zeitzeugen gäbe, sei es umso wichtiger, Wissenshäuser und Wissensstelen zu installieren um diesen Teil der Geschichte festzuhalten und in folgende Generationen zu transportieren. Herr Ambrosy freut sich über die gute Kooperation mit den Fachlehrkräften an den Schulen, insbesondere im Leistungskurs Geschichte. Auch das Jugendparlament Friesland engagiert sich zu diesem Thema.
Herr Kruse bitte das Gremium um Abstimmung.
Abstimmungsergebnis:
Einstimmig
Ja: |
13 |
Nein: |
0 |
Enthaltung: |
0 |