Beschluss: zur Kenntnis genommen

Beschluss:

Der Ausschuss für Arbeit, Gesundheit und Soziales nimmt den Bericht zur Kenntnis.

 


Zum 1. Dezember 2020 wurde Bruder Franziskus – zunächst kommissarisch – zum ehrenamtlichen Beauftragten für den interreligiösen Dialog im Landkreis Friesland bestellt.  Dieser Beschluss wurde durch den Kreistag am 22.12.2021 erneuert, so dass Bruder Franziskus nun für die Dauer der Legislaturperiode für den Landkreis tätig ist. Die formale Ernennung erfolgte am 09.03.2022 durch Frau Vogelbusch.

 

Zu Beginn seiner Amtszeit wird er im Ausschuss für Arbeit, Gesundheit und Soziales einen Tätigkeitsbericht einerseits und andererseits eine Zielplanung für sein Amt vorstellen. Dabei sollen ebenso allgemeine Informationen zu Religionsgemeinschaften und deren Gemeinsamkeiten und Unterschiede vorgestellt werden.

 

Der Ausschuss für Arbeit, Gesundheit und Soziales wird um Kenntnisnahme gebeten.

 

Der Ausschussvorsitzende Herr Janßen stellt die Vorlage vor, heißt Bruder Franziskus in der Ausschusssitzung willkommen und bittet um seinen Bericht.

 

Bruder Franziskus bedankt sich für die Einladung und berichtet anhand eines in der Sitzung ausgegebenen Handouts über seine Tätigkeit als Beauftragter für den interreligiösen Dialog. Das Handout mit den Ausführungen ist dem Protokoll als Anlage beigefügt.

 

Der Ausschussvorsitzende Herr Janßen dankt Bruder Franziskus für seinen Vortrag und erkundigt sich, ob es Fragen an Bruder Franziskus gäbe.

 

KTA Wilken empfindet den interreligiösen Dialog als wertvoll, weil die verschiedenen Religionsgemeinschaften voneinander lernen und mehr voneinander erfahren können. Es sei wünschenswert, weitere öffentliche Veranstaltungen anzubieten, um noch mehr über andere Glaubensgemeinschaften zu erfahren. 

 

Bruder Franziskus stimmt KTA Wilken zu und teilt mit, dass ein großes Interesse bestehe, durch mehr Öffentlichkeit den Dialog weiter zu fördern. Er nehme diese Anregung sehr gern mit, weil beispielsweise auch durch die Corona-Pandemie nicht viele Veranstaltungen haben stattfinden können. Es gäbe verschiedene Kontakte, beispielsweise mit der VHS Wittmund-Friesland, welche ebenfalls ein Interesse an einer Weiterbegleitung haben.

 

KTA Kück erkundigt sich im Zusammenhang mit dem Thema Trauer, ob die Menschen anderer Religionsgemeinschaften Hospiz-Dienste aufsuchen würden.

 

Bruder Franziskus bedankt sich für die Frage und teilt mit, er vermittle gern an Menschen, welche Interesse bekundeten. Es ginge in diesem Zusammenhang aber auch darum, wie beispielsweise Pflegedienste, Krankenhäuser und ähnliche Einrichtungen kultur-sensibel mit dieser Frage umgehen können.

 

Landrat Ambrosy bedankt sich bei Bruder Franziskus für seinen Vortrag und fügt ergänzend hinzu, dass seinerzeit bei der Einführung des Ehrenamtes die Frage gestellt worden sei, wofür man einen interreligiösen Dialog benötige. Der Bericht von Bruder Franziskus zeige, dass hier die lebenspraktischen Dinge im Vordergrund stünden und zeige, welchen wichtigen Stellenwert die Arbeit von Bruder Franziskus habe. Man wisse, dass bei den Bürgerinnen und Bürgern Religion eine große Rolle spiele. Man beobachte beispielsweise, dass islamische Gemeinschaften sehr zurückhaltend seien und man durch den interreligiösen Dialog eine gute Möglichkeit sehe, Kontakte aufzubauen und in Gespräche zu kommen.  Ebenso sei das Thema Impfen im interreligiösem Dialog von Bedeutung. Hier könne eine größere Akzeptanz in den jeweiligen Religionsgemeinschaften geschaffen werden.

 

KTA Esser erkundigt sich nach den Bestattungsmöglichkeiten anderer Glaubensgemeinschaften.

 

Bruder Franziskus antwortet, es gäbe beispielsweise evangelische Friedhöfe, welche sich geöffnet haben und einen Teil der Friedhöfe für muslimische Bestattungen zur Verfügung stellten.  Im Sinne einer Zukunftsfähigkeit der kirchlichen Friedhöfe überlege man gemeinsam, welche Wege man miteinander gehen könne. 

 

KTA Sudholz stellt die Frage, inwieweit es Überlegungen gebe, auch junge Menschen einzubinden und ob es Überlegungen gäbe, wie auf diese Gruppe zugegangen werden könne.

 

Bruder Franziskus sei der Ansicht, dass hier schon viel passiere. Es gäbe in katholischen und evangelischen Kirchen gute Jugendarbeit. Die Kirchen würden hier auch gern mehr tun, allerdings begegne man in der Gruppe der jungen Menschen auch einer gewissen Zurückhaltung.

 

KTA Ratzel meine, zum Thema Arbeitskreis Religionenhaus könne die Kommunikation zwischen den verschiedenen Gemeinden verbessert werden und stellt die Frage, inwieweit hier Verbesserungen erreicht werden konnten.

 

Bruder Franziskus teilt mit, dass es hier noch Verbesserungspotential gäbe. Es gehe nur mit sehr kleinen Schritten voran. Es habe vor drei Wochen beispielsweise ein interreligiöses Gebet in Jever gegeben. Hieran waren Muslime und Kopten beteiligt, welche eigentlich überhaupt nicht miteinander kommunizieren. Es sei gelungen, gemeinsam in einem Raum für den Frieden in der Ukraine zu beten. Dieses sei als ganz großer Erfolg zu werten. 

 

KTA Wilken fügt ergänzend hinzu, dass man möglicherweise mit der Bildungsregion Gespräche führen könne, um von dort aus Ideen in die Schulen zu tragen.

 

KTA Busch bittet im Zusammenhang mit den Themen Geburt oder den Umgang mit Krankheiten um weiterreichende Informationen.

 

Bruder Franziskus sagt zu, diese Anregung mitzunehmen und sich hier um  weitere Informationen zu bemühen.

 

Bruder Franziskus bedankt sich bei der Verwaltung für die hervorragende und vertrauensvolle Zusammenarbeit und teilt mit, dass er sehr dankbar sei, für die Offenheit, mit welcher man ihm begegne.  

 

Der Ausschussvorsitzende Herr Janßen bedankt sich noch einmal bei Bruder Franziskus für seinen Bericht und spricht eine Einladung zu einer der nächsten Ausschusssitzungen aus.

 

Der Ausschussvorsitzende Herr Janßen lässt über den Beschlussvorschlag abstimmen.

 

 

 


Abstimmungsergebnis:

Das Gremium hat den Bericht einstimmig zur Kenntnis genommen.