Die nachfolgenden Kurzberichte wurden im Rahmen der Sitzung als Unterlagen dem Ausschuss bis zur Ziffer 4.5 zur Verfügung gestellt. Die Verwaltung trug die Themen vor.



4.1 Mobile Ferienfreizeit „FrieKi unterwegs“ - Evaluation der Ferienfreizeit vom 06.07.2009 bis 10.07.2009


Das Familien- und Kinderservicebüro unterstützt Familien fachlich durch präventive, ganzheitliche Elternarbeit. Die Voraussetzung dafür ist eine intensive Beziehungspflege. „FrieKi unterwegs“ bietet hier den ersten positiven Impuls für eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen Eltern und den pädagogischen Fachkräften des Familien- und Kinderservicebüros zum Wohle des Kindes.

Im Rahmen dieses Angebotes waren 20 Kinder aus dem Landkreis Friesland ab Montag, 6. Juli, eine Woche lang, auf Entdeckungsreise auf dem Andelhof in Friedrich-Augustengroden im Wangerland.

Impressionen eines besonderen Angebotes: Bildervorführung




Frau Papen verdeutlichte, dass das Projekt „FrieKi unterwegs“ sich als Türöffner in die Familien erwiesen habe. Es gebe jetzt vermehrt Kontakte zu Eltern der teilnehmenden Kinder. „FrieKi unterwegs“ sei nicht ortsgebunden und wurde dieses Mal im Wangerland mit Teilnehmern des Wangerlandes und aus Jever durchgeführt. Es habe eine höhere Nachfrage gegeben als Kinder aufgenommen werden konnten.





4.2 Förderprogramm des Landes für Investitionen in Kindertageseinrichtungen


Im Rahmen des Investitionsprogramms gewähren Bund und Land seit dem 01.01.2008 Zuwendungen für die Schaffung von Betreuungsplätzen der unter Dreijährigen. Das Ziel ist dabei, bis zum Jahr 2013 die Betreuungsplätze für unter Dreijährige auf bundesweit 35% auszubauen.


Dafür wird dem Landkreis Friesland in den Jahren 2008 - 2013 ein entsprechendes Kontingent zur Verfügung gestellt.


Im Jahr 2008 wurden insgesamt sechs Anträge von den Städten und Gemeinden des Landkreises eingereicht. Die Landesschulbehörde als zuständige Bewilligungsbehörde kam mit der Bearbeitung der Anträge zunächst nur schleppend voran, so dass der erste Bewilligungsbescheid für den Landkreis Friesland erst im Januar diesen Jahres erteilt wurde.


Zwischenzeitlich wurde auch über die übrigen Anträge entschieden. Ein Antrag musste abgelehnt werden, da die Betreuungsplätze bereits vor Inkrafttreten des Förderprogramms geschaffen wurde, die übrigen Anträge wurden positiv beschieden. Mit einer Fördersumme von 138.978,24 Euro konnten insgesamt 45 neue Krippenplätze bezuschusst werden.


Aufgrund der Startschwierigkeiten wurden die Kontingente für 2008 und 2009 zwischenzeitlich zusammengelegt, so dass die in 2008 nicht abgerufenen Mittel in 2009 weiterhin zur Verfügung stehen.


Sofern die in 2009 beantragten Zuwendungen alle bewilligt werden, sind die Mittel aus 2008 danach endgültig ausgeschöpft.





4.3 Schließung der Jugendwerkstatt-Süd


Die VHS Friesland-Wittmund teilte mit, dass die Jugendwerkstatt-Süd geschlossen wurde. Grund für diese negative Entwicklung ist die Tatsache, dass das Job-Center Friesland für den Südkreis Frieslands nur noch 8 bis 10 Teilnehmer/Innen für die Jugendwerkstatt zuweisen konnte. Dies reichte laut Mitteilung von Herrn Eden (Leiter der VHS) nicht zum weiteren Betrieb der Jugendwerkstatt aus, da das Land Niedersachsen bzw. die NBank gemäß der Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung von Jugendwerkstätten mindestens 16 Teilnehmer/Innen für eine förderfähige Einrichtung verlangt. Die bereits bewilligte Landes- und ESF-Mittelförderung für die Jahre 2009 und 2010 (ca. 320.000,00 Euro) konnte somit nicht in Anspruch genommen werden. Die NBank teilte der VHS mit, dass die Jugendwerkstatt-Süd rückwirkend zum 01.01.2009 stillgelegt wurde.



Herr Wehnemann erläuterte, dass die Jugendwerkstatt Süd zunächst lediglich stillgelegt worden sei. Dies resultiere daraus, dass das Job-Center keine passenden Klienten mehr habe vermitteln können. Dies sei grundsätzlich positiv zu beurteilen. Der Landkreis lege die Jugendwerkstatt zunächst bis Ende des Jahres 2010 still, es wäre abzuwarten, wie sich die Zukunft der Job-Centren und die Entwicklung der Fallzahlen darstelle.




4.4 Musikland Niedersachsen - Wir machen die Musik

Kooperationen zwischen Tageseinrichtungen für Kinder und der Musikschule Friesland- Wittmund - „Reise ins Musiland“


Herr Mrutzek von der Volkshochschule und Musikschule Friesland-Wittmund teilte mit, dass im Rahmen des Programms „Musikland Niedersachsen - Wir machen die Musik“ eine Zusammenarbeit der Musikschule Friesland-Wittmund mit Kitas angestrebt wird, um das gemeinsame Musizieren von Kindern im Elementarbereich zu fördern.


Insbesondere soll die frühkindliche Musikalisierung gefördert werden, da die damit einhergehende Entwicklung sozialer, kommunikativer und kreativer Kompetenzen geradezu von elementarer Bedeutung für die kindliche Entwicklung ist.

Tageseinrichtungen für Kinder und die Musikschule treffen dafür verbindliche gemeinsame Absprachen mit dem Ziel, ein integriertes musikalisches Angebot in der KiTa zu etablieren. Mit dem musikalischen Angebot soll die größtmögliche Anzahl der Kinder einer KiTa erreicht werden.


Die Musikschule Friesland-Wittmund hat in enger Zusammenarbeit mit VertreterInnen der KiTas schon im Jahr 2008 das Programm „Reise ins Musiland“ entwickelt, für das jetzt ein Zuschuss des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur (MWK) in Höhe von 9.600,00 € angefordert wurde. Damit könnten 12 Kurse in Kitas begonnen werden.


Es wurden dafür alle KiTas im Bereich Friesland angeschrieben, um das Interesse an einer Zusammenarbeit in diesem Rahmen abzufragen. Mit den interessierten Kitas soll die „Reise ins Musiland“ beginnen, sobald eine konkrete Zusage des MWK über die Höhe der Zuschüsse eingegangen ist. Ebenso wurden Wittmunder KiTas kontaktiert.


Die VHS hofft auf eine Zusammenarbeit mit sechs KiTas im Raum Friesland wie auch sechs Kitas im Bereich Wittmund, um die Fördergelder voll ausschöpfen zu können und das Konzept der „Reise ins Musiland“ als Modellversuch für weitere Kooperationen umzusetzen.





4.5 Organisationsuntersuchung im FB Jugend und Familie


Anlässlich der sich in der Vergangenheit mehrfach geänderten Aufgaben- und Personalstrukturen, eines erheblichen Aufgabenzuwachses und Überlastungsanzeigen im Fachbereich Jugend und Familie wurde seitens AL 1 beim FB 01 eine Organisationsuntersuchung in Auftrag gegeben, die von einem externen Berater durchgeführt werden soll. Übergeordnetes Ziel dieser Untersuchung soll es sein, die vorhandenen Arbeitsabläufe und Strukturen in allen Sachgebieten und Bereichen des FB 22 zu durchleuchten.


Der KA hat in seiner Sitzung am 18.03.2009 der Durchführung der Untersuchung zugestimmt. Insgesamt sollen gemeinsame Lernprozesse und deren methodische Begleitung initiiert, Arbeitsabläufe optimiert und ein Klima der Veränderungsbereitschaft und Innovationsfähigkeit geschaffen werden.


Zum derzeitigen Zeitpunkt liegen die schriftlichen Angebote der Referenzfirmen im FB 01 vor, die durch die Firmen vom 17.-21.08.2009 im Rahmen von Präsentationen vorgestellt und erläutert werden. Neben AL 1 und Vertretern des FB 01 nehmen daran auch insgesamt 8 KollegInnen und Kollegen aus dem Fachbereich Jugend und Familie teil. Im September soll dann entschieden werden, welche Firma den Auftrag erhält. Der Beginn der Organisationsuntersuchung ist dann für Anfang Oktober 2009 geplant.



Herr Wehnemann berichtete zur Organisationsuntersuchung des Fachbereiches Jugend und Familie, diese sei aus unterschiedlichen Gründen erforderlich gewesen. Es gebe einen erheblichen Aufgabenzuwachs auch durch präventive Ansätze oder Fälle aus der Presse, es gebe eine neue Fachbereichsgliederung und mehrere Überlastungsanzeigen. Die Verwaltungsleitung wäre aus diesen Gründen zum Handeln gezwungen gewesen. Frau Rohlfs-Jacob ergänzte, dass an der Organisationsuntersuchung des Fachbereiches Jugend und Familie auch der Personalrat und die Gleichstellungsbeauftragte beteiligt seien.




4.6 Entwicklung der Kosten in der Jugendhilfe (sh. auch TOP 8)


Herr Wehnemann wies auf die steigenden Kosten der Jugendhilfe hin. Der Landkreis Friesland würde im Vergleich zu anderen Landkreisen z.B. bei der Anzahl der Inobhutnahmen noch recht gut liegen. Auch gebe es immer mehr Scheidungen. In diesen Scheidungen wären häufig Kinder betroffen, welche ebenfalls oftmals die Kosten in der Jugendhilfe erhöhen. Zu diesen Punkten wurden dem Protokoll Anlagen beigefügt (sh. Anlage 1, 2, 3 und 4).



4.7 Kita-Vorsorgebogen


Herr Wehnemann berichtete, dass sehr erfreulich wäre, dass ca. 200 Eltern im letzten halben Jahr von dem Kita-Vorsorgebogen Gebrauch gemacht hätten.



4.8 Präventionsprojekte


Der Landkreis habe in der letzten Zeit drei Förderbescheide erhalten. Diese Förderbescheide betreffen das Brückenjahr, die Großtagespflege Varel und die Großtagespflege im Nord-West-Krankenhaus Sanderbusch.


Im Nord-West-Krankenhaus wird eine Großtagespflegestelle entstehen, die 24 Stunden Betreuung in Notsituationen ermöglicht. Das Angebot wendet sich insbesondere an alleinerziehende berufstätige Mütter oder Väter. Die Großtagespflege soll keinesfalls die Krippe ersetzen. Zusätzlich soll im Nord-West-Krankenhaus ein Familien- und Kinderservicebüro eröffnet werden, per Bescheid wurde dem Landkreis Friesland eine Personalressource zur Verfügung gestellt. Es kann eine pädagogische Fachkraft mit 30 Stunden und eine Verwaltungskraft mit 20 Stunden für das Familien- und Kinderservicebüro über das Aktionsprogramm Kindertagespflege finanziert werden.



4.9 Qualitätsprozess in den Kitas


Herr Wehnemann sprach auch die Eingabe des Bündnisses der Erzieherinnen im letzten Jugendhilfeausschuss am 27.05.2009 an. Diese Forderungen würden sich in erster Linie an die Gesetzgebung des Landes richten. Es habe zwischenzeitlich ein Gespräch des Landkreises mit den Hauptverwaltungsbeamten der Gemeinden und Städte gegeben, da mehr Qualität auch meistens mehr Kosten bedeutet. Die Vertreter der Städte und Gemeinden sowie die Vertreter des Jugendamtes hätten sich für einen Qualitätsentwicklungsprozess ausgesprochen. Der Landkreis werde kurzfristig zu einer ersten Sitzung einladen. Ggf. sei eine externe Begleitung förderlich. Das Bündnis sei informiert worden.



Der Ausschuss nahm die Mitteilungen der Verwaltung zur Kenntnis.