Einleitend erläutert Herr Wiese die Entstehungsgeschichte des Senioren-Service-Bü­ros. Besonders erläutert er dabei, weshalb der Beschluss durch den Kreisausschuss ohne vorherige Beteiligung des Sozialausschusses, jedoch nach Absprache mit der Sozial­ausschussvorsitzenden, Frau Ralle, beschlossen wurde.

Daraufhin erfolgt der Vortrag von Frau Ihnen. Darin wird ebenfalls zunächst auf die Ent­stehungsgeschichte des Senioren-Service-Büro eingegangen. Frau Ihnen be­schreibt, dass im Jahre 2008 zunächst beim Land ein Konzept eingereicht worden war, welches jedoch bei der Bewilligung nicht berücksichtigt wurde. Hierüber und über die geplante Antragstellung für das Folgejahr wurden die Städte und Gemeinden im Rahmen einer Besprechung über das Thema „Seniorenplan“ am 4. Dezember 2008 informiert. Im Anschluß an die Sitzung traten dann die freien Wohlfahrtsverbände an den Landkreis heran, um ihre Zusammenarbeit bei der Antragstellung anzubieten. Im März des Jahres 2009 hat der Landkreis dann zusammen mit den freien Wohlfahrtsverbänden auf deren Anregung ein überarbeitetes Konzept eingereicht, wobei die Wohlfahrtsverbände offiziell als Kooperationspartner fungierten.Ende Juni 2009 wurde dann ein vorzeitiger Maßnahmebeginn vom Land Niedersachsen für das Senioren-Service-Büro des Landkreises Friesland genehmigt.


Die Förderung für das Senioren-Service-Büro für das Jahr 2009 beträgt 20.000,00 €, hier ist ein halbes Jahr bei der Finanzierung zu Grunde gelegt. Zusätzlich fließen bis zu 3.000,00 € aus dem Programm DUO (Seniorenbegleitung). Für 2010 ist dann von 40.000,00 € für das Senioren-Service-Büro sowie 6.000,00 € für DUO auszugehen.


Ein endgültiger Bewilligungsbescheid für das Senioren-Service-Büro liegt seitens des Landes bislang nicht vor.


Frau Ihnen erläutert dann, inwieweit Sie bzw. weitere Mitarbeiter des Fachbereichs 21 bislang an Veranstaltungen des Landes Niedersachsen zwecks Aufbau des Senioren-Service-Büros teilgenommen haben und welche Vorstellungen und Auf­lagen seitens des Landes dort vorgestellt bzw. erläutert wurden. Des Weiteren berichtet sie, dass es mittlerweile drei Arbeitstreffen mit den Kooperationspartnern hinsichtlich Anlauf und Beginn sowie weiterer Planung bezüglich des Senioren-Service-Büros gegeben hat.


Ebenfalls berichtet Frau Ihnen davon, dass zuletzt am 01. September 2009 das Konzept und der aktuelle Sachstand Senioren-Service-Büro auf einer Besprechung der Sozialamtsleiter des Landkreises Friesland erfolgt ist. Dies war erforderlich geworden, um noch einmal kritische Sichtweisen oder Vorbehalte auf der Fachebene auszuräumen. An der Besprechung nahmen sowohl Sozialamtsmitarbeiter in Leitungs­funktion als auch Sachbearbeiter der Städte und Gemeinden teil. In dieser Besprechung wurden kritische Fragen aber auch Sachverhalte von Seiten der Städte und Gemeinden des Landkreises geäußert, welche sich als unzutreffend erwiesen. Dortige Vorbehalte konnten jedoch im Verlauf der Sozialamtsleiter­besprechung fachlich ausgeräumt werden, insgesamt war die Resonanz seitens der Mitarbeiter der Gemeinden letztendlich positiv. Am Ende der Besprechung der Sozialamtsleiter wurden seitens des Fachbereichs 21 die Teilnehmer darum gebeten, diese aktuellen Informationen auch an die Spitzen ihrer jeweiligen Verwaltungen in den Städten und Gemeinden weiter zu geben. Dies wurde seitens der Sozialamtsleiter bzw. -mitarbeiter der Städte und Gemeinden auch zugesagt.


Frau Ihnen erläutert im Weiteren, dass nunmehr die Personalauswahl für das Senio­ren-Service-Büro erfolgt sei. Als Mitarbeiterin für das Senioren-Service-Büro konnte Frau Eva Hoffmann gewonnen werden. Gleichzeitig werden Stundenanteile von Frau Ihnen und Stundenanteile von zwei Mitarbeiterinnen des Fachbereichs 14 in das Senioren-Service-Büro einfließen. Kurzfristig ist nunmehr geplant, eine Vorstellung der Mitarbeiter bei den Kommunen, Verbänden, Kirchen und sonstigen Organisationen im Landkreis vorzunehmen. Dabei sollen weitere Informationen zum Senioren-Service-Büro gegeben werden.

Gleichzeitig mit dem Beginn der Tätigkeit des Senioren-Service-Büros wird im Rahmen des Programms DUO die Ausbildung von Seniorenbegleitern gefördert. Ein Konzept zur Ausbildung nach den Vorgaben des Landes wurde gemeinsam mit der Volkshochschule Friesland/Wittmund erarbeitet, kurzfristig soll noch in diesem Jahr ein erster Lehrgang angeboten werden. Es werden zur Zeit Freiwillige gesucht, welche als Ehrenamtliche an dieser Ausbildung teilnehmen wollen. Hierbei bestehen schon Kontakte mit der Stadt Jever und der Stadt Schortens, ein Angebot an den Besuchsdienst der Stadt Jever erfolgte bereits. Ebenfalls wird kurzfristig ein Erfahrungsaustausch der Mitarbeiter mit dem Senioren-Service-Büro des Landkreises Wittmund stattfinden, welches bereits im Jahr 2008 gegründet wurde.


Ein offizieller Beginn des Senioren-Service-Büros ist erst nach Terminabsprache mit dem Land Niedersachsen möglich, da das Sozialministerium hier strenge Vorgaben an die offizielle Eröffnung geknüpft hat. Erst nach der offiziellen Eröffnung durch das Sozialministerium darf die Arbeit eigentlich begonnen werden, vorher darf das Senioren-Service-Büro nicht Presse- oder Öffentlichkeitswirksam tätig sein. Der Landkreis Friesland hatte eine offizielle Eröffnung zunächst für Anfang November anvisiert, musste jedoch auf Grund von Schwierigkeiten bei Terminabsprachen hiervon wieder Abstand nehmen. Seitens des Sozialministeriums werden nunmehr frühestens Termine für die offizielle Eröffnung ab Dezember zur Verfügung gestellt, wobei realistisch davon auszugehen ist, dass erst Anfang nächsten Jahres eine offizielle Eröffnung durch die Sozialministerin Frau Ross-Luttmann oder die Staatssekretärin Frau Dr. Hawighorst erfolgen kann.



Nach dem Vortrag von Frau Ihnen stellt Herr Janßen die Frage, was beispielsweise an Wohnberatung in den Gemeinden durchgeführt würde, wie dies vor Ort gemacht werden solle. Frau Ihnen erklärt darauf, dass das Senioren-Service-Büro Wohnberatung vermitteln würde, diese würde dann vor Ort in der Regel im Rahmen eines Hausbesuches durchgeführt werden. Hierbei soll eine enge Verzahnung mit den Angeboten der Städte und Gemeinden erfolgen. Auf weitere Nachfrage erklärt Frau Ihnen, dass das Senioren-Service-Büro sich neben den Gemeinden auch bei den Vereinen und Verbänden oder auch den Seniorenbeiräten vorstellen würde.


Frau Bastrop bittet um eine Erläuterung zum Thema Seniorenbegleitung (DUO) und der Ausbildung hierzu. Dazu wird unter anderem erläutert, dass man für den noch in diesem Jahr geplanten Kurs zur Ausbildung zum Seniorenbegleiter eine Zahl von 10 bis 15 Personen eingeplant habe, dies sei aber keine Begrenzung nach oben oder unten.


Frau Kindo fragt, nach dem sie darauf hingewiesen hatte, dass eine Leistung der Seniorenbegleiter mit etwa 3-5 € die Stunde „vergütet“ werden solle, wie sich denn ärmere Senioren diesen Betrag leisten könnten. Herr Wiese erläutert darauf, dass es sich um eine Aufwandsentschädigung handele, ggf. sei im Rahmen des SGB XII eine Übernahme solcher notwendigen Kosten möglich.


Herr Tischer erläutert, dass im Bereich der Gemeinde Zetel Mitarbeiter des Besuchs­dienstes derzeit eine Aufwandsentschädigung von etwa 40,00 € bekommen würden. Er fragt, inwieweit es Erfahrung gäbe, wie ein Seniorenbesuchsdienst woanders finanziert wird.


Herr Wehnemann erläutert daraufhin, dass beim Thema Betreuung von Senioren grundsätzlich das Ziel sei, ein Netzwerk von Ehrenamt, Nachbarschaft und professionel­ler Hilfe zu bilden. Hierbei sei gerade bei einem ehrenamtlichen Besuchsdienst keine Vergütung vorgesehen.

Dies wird von Frau Ihnen noch untermauert, welche darauf hinwies, dass die Zahlung der Entschädigung in Zetel eine Besonderheit darstellt. Grundsätzlich sind die Besuchsdienste der Gemeinden ehrenamtlich und kostenfrei. Der Unterschied zwischen einem Besuchsdienst und einem Seniorenbegleiter im Sinne von DUO liegt darin, dass die Tätigkeit der Seniorenbegleiter eher Dienstleistungscharakter hat, da es um Begleitung zu Institutionen und Ärzten geht. Daher würde dort auch diese Aufwandsentschädigung von 3 bis 5 € gerechtfertigt sein.


Herr Brunken fragt, ob durch die DUO-Seniorenbegleitung jetzt Besuchsdienste bei den Kirchen weniger würden. Dies wird von Frau Ihnen verneint, da deren System nicht ersetzt werden soll. Dies wird von Herrn Wehnemann bestätigt und untermauert, wobei Herr Wehnemann die Positionierung des Senioren-Service-Büros am Beispiel des Familien- und Kinderservicebüros weiter erläutert. Man könne auch von einer Lotsenfunktion sprechen.