Beschluss:

Dem o.a. Konzept zum energetischen Sanierungs- und Umbaukonzept wird zugestimmt.



In der Sitzung des Ausschusses für Bauen, Feuerschutz und Straßenverkehr am 28.05.2009 und am 03.09.2009 wurde mitgeteilt, dass der Bund und das Land Niedersachsen ein Programm zur energetischen Erneuerung und Modernisierung von Gebäuden der sozialen Infrastruktur in den Kommunen aufgelegt haben.

Der Landkreis Friesland hat daraufhin fristgerecht einen Antrag auf Gewährung einer Zuwendung zur energetischen Erneuerung und Modernisierung des Schulgebäudes der berufsbildenden Schulen in Varel bei der Investitions- und Förderbank Niedersachsen gestellt.

Wie bereits berichtet, ist am 05.10.2009 der Zuwendungsbescheid der N-Bank in Höhe von 75% der Investitionskosten beim Landkreis Friesland eingegangen. Somit wird die geplante Baumaßnahme mit geschätzten Gesamtkosten von ca. 5,9 Mio. Euro zzgl. Investitionskosten und Kosten für die Außenanlagen mit Mitteln aus dem Investitionspakt in Höhe von 4.427.020,00 Euro gefördert.

Die Zuweisung der Mittel erfolgt im folgenden Förderzeitrahmen:

In 2009 mit 221.351,00 Euro, in 2010 mit 1.106.755,00 Euro, in 2011 mit 1.549.457,00 Euro, in 2012 mit 885.404,00 Euro und in 2013 mit 664.053,00 Euro.

Der Baubeginn ist für Mitte 2010 vorgesehen.



Bauliche Maßnahmen:


Veranlassung für die Sanierung der Gebäude der Berufsbildenden Schulen in Varel sind die statischen Baumängel der Stahlbetonkonstruktion sowie das ungedämmte Außenmauerwerk.

Geplant ist eine umfassende Betonsanierung sowie die komplette Außenwanddämmung mittels eines Wärmedämmverbundsystems. Im Erdgeschoss ist zusätzlich eine Verklinkerung mit Verblendmauerriemchen zur Vermeidung von Vandalismusschäden vorgesehen.

Sämtliche Fenster sollen durch neue energetisch hochwertige Kunststofffenster ersetzt werden. Die Flachdächer werden hoch gedämmt und die Feuchtigkeitsschadstellen beseitigt.

Der vorhandene Kriechkeller unter dem Gebäude steht größtenteils unter Wasser. Eine Trockenlegung erfolgt durch die Verlegung einer umlaufenden Drainage und einer Abdichtung der Kelleraußenwände. Nach der Trockenlegung soll die Kellerdecke von unten gedämmt werden. Auch die gesamten Entwässerungsleitungen, Heizungsrohre sowie die Stromleitungen sollen aus dem Kriechkeller entfernt werden und an revisionsfähigen Stellen, beispielsweise unter der Erdgeschossdecke, verlegt werden.

Auch soll der Austausch der Beleuchtung und der dazugehörigen technischen Ausstattung mit Präsenzmeldern und tageslichtabhängiger Steuerung erfolgen. Die Erneuerung der Heizungsanlage ist ebenfalls vorgesehen. Alleine diese Punkte werden dazu beitragen, die Bewirtschaftungskosten zukünftig deutlich zu reduzieren.

Das nachstehende Sanierungskonzept wurde im Vorfeld zusammen mit dem Bauausschuss der Berufsbildenden Schulen Varel, dem Architekturbüro und Vertretern des Landkreises gemeinsam ausgearbeitet und die Schulleitung trägt dieses Konzept voll mit.


Für die Nutzer des Gebäudes wird sich das Bild der Schule ebenfalls ändern, so sind neue, abgehängte und akustisch hochwirksame Deckensysteme vorgesehen, Bodenbeläge werden erneuert und der Wandanstrich wird zeitgemäß gestaltet.


Notwendig gewordene Brandschutzmaßnahmen sowie Auflagen des Gemeindeunfallversicherungsverbandes und einer Neuerstellung der Flucht- und Rettungswegbeleuchtung werden im Zuge der Sanierung umgesetzt.


Das pädagogische Konzept wird mit der Neuerrichtung einer Mediathek/Bibliothek und einer Schüleraufenthaltsfläche im Gebäudebestand verbessert und neu geschaffen.


Die bauliche Struktur des Verwaltungsbereiches wird ausgeweitet und zeitgemäß erneuert, so dass eine optimierte Verwaltungsorganisation möglich ist.


Das rückliegende Werkstattgebäude sowie die Kfz-Werkstatt sind ebenfalls Bestandteil der energetischen Gebäudesanierung und werden umfangreich saniert.


Mit den baulichen Veränderungen ist die Schaffung einer notwendigen zusätzlichen Lehrküche und des dazugehörigen Speiseraumes/Lehrraumes möglich.

Der Rückbau und die Umlegung einer vorhandenen Gasstation kann mit dieser Maßnahme ebenfalls erfolgen.


Detaillierte Angaben des Bauvorhabens zur Bestandsaufnahme, zum geplanten Bauablauf und zur Kostenberechnung wurden bereits als Anlage der Vorlage zu diesem TOP übersandt.

Es ist geplant, die gesamte Baumaßnahme in drei große Bauabschnitte zu unterteilen. Dieses ist unter anderem auch dem Finanzplan des Zuwendungsbescheides geschuldet. Der Investitionsplan ist wie folgt vorgegeben:


Investitionsplan:


Leistungen/
Kostengruppe

Zuwendungsfähige Ausgaben in Euro

Nicht zuwendungsfähige Ausgaben in Euro

Gesamtausgaben in Euro

Baunebenkosten

740.024,15


0,00

740.024,15

Herrichten und Erschließen

27.500,00

0,00

27.500,00

Bauwerk -

Baukonstruktion

3.502.668,50

0,00

3.502.668,50

Bauwerk – Technische Anlagen

1.632.502,00

0,00

1.632.502,00

Gesamtkosten des Projektes

5.902.694,65

0,00

5.902.694,65



Finanzierungsplan:


Zur Deckung der zuwendungsfähigen Ausgaben ist folgender Finanzierungsplan verbindlich:


Herkunft der Mittelanforderung

Euro

Kommunaler Eigenanteil

1.475.674,65

Bundesmittel

2.213.510,00

Landesmittel

2.213.510,00

Summe

5.902.694,65



Die Durchführung des Bauvorhabens soll mit Unterstützung des Fachplaners für die elektrotechnische Ausstattung und die haustechnische Gebäudeausstattung durch ein externes Architekturbüro durchgeführt werden.


Die Bauherrenaufsicht und die Kostenkontrolle erfolgt durch die Mitarbeiter des Gebäudemanagements des Landkreises Friesland.

Ob sich darüber hinaus noch Möglichkeiten der Übernahme weiterer Aufgaben während der Bauzeit ergeben, kann zum jetzigen Zeitpunkt auf Grund der vielfältigen Aufgaben aus dem Programm des Konjunkturpaketes II noch nicht abschließend beurteilt werden.


Die Baumaßnahmen sollen bei laufendem Schulbetrieb unter Ausnutzung der Ferienzeiten durchgeführt werden. Es soll versucht werden, die Sanierung im Inneren des Gebäudes größtenteils außerhalb der Unterrichtszeiten auszuführen. Die Arbeiten an den Fassaden und den Dächern sind jedoch auf Grund ihres Umfangs nicht nur auf die Ferienzeiten zu beschränken. Eine größtmögliche Rücksichtnahme auf die Belange der Schule wird jedoch angestrebt. Nach dem Stand der Dinge ist es nicht ausgeschlossen, dass zusätzlich zeitlich begrenzte Unterrichtsräume wie Modulklassen notwendig sein werden. Die Möglichkeit einer Teilauslagerung von Unterrichtsräumen in die Außenstelle der BBS/HRS Varel soll aber noch geprüft werden.


Herr Wehnemann ergänzte die Vorlage und erläuterte rückblickend nochmals die Entstehung und Notwendigkeit der Baumaßnahme. In der BBS Varel werde neben der Förderschule in Jever die größte Baumaßnahme im Bildungsbereich entstehen und beste Voraussetzungen für die pädagogischen Aspekte geschaffen. Er dankte in diesem Zusammenhang auch Herrn Thöle und Herrn Kapels für den erfolgreichen Einsatz bei der Beschaffung von Fördermitteln. Auch an Herrn Marx ging der Dank für die gute Unterstützung. Herr Wehnemann stellte fest, dass die eingeschlagene Schulentwicklungsplanung richtig war.

Herr Janzen stellte die geplante Baumaßnahme kurz vor. Es werden neben der geplanten energetischen Gebäudesanierung auch im Innenbereich der Schule Maßnahmen zur Verbesserung der Gesamtsituation geschaffen. So werden beispielsweise in den Klassenräumen neue akustisch hochwirksame abgehängte Decken mit Beleuchtung nach dem neuesten Stand der Technik eingebaut, der Wandanstrich wird in Gänze überarbeitet und ein neuer Bodenbelag geschaffen. Sowohl die gesamte Heizungsanlage mit Installation und die Elektrik wird erneuert.


Herr Kapels vom gleichnamigen Architekturbüro Kapels ging nochmals auf die Entstehung der Baumaßnahme ein. So sollte anfangs das Gebäude nur statisch „fit gemacht“ werden.

Im Rahmen der weiteren baulichen Planung wurde jedoch erkennbar, dass eine umfassende energetische Sanierung des Schulgebäudes notwendig und damit sinnvoll ist. Der Förderbescheid versetzt den Landkreis Friesland jetzt in die glückliche Lage, das gesamte Gebäude umfassend sanieren zu können. Das Bauvolumen wird auf drei Jahre verteilt.

Frau Rütters vom Architekturbüro Kapels stellte daraufhin anhand einer Beamerpräsentation die gesamte Planung detailliert vor und erläuterte den vorgesehenen Bauablauf.


Herr Gramberger bat daraufhin Herrn Schulleiter Marx um kurze Stellungnahme.


Herr Marx berichtete, dass es im Vorfeld eine umfangreiche Planungsphase gegeben hat und bestätigte eine sehr gute Zusammenarbeit zwischen Schule, dem Architekturbüro Kapels und dem Landkreis. Das pädagogische Konzept der Schule wird durch die vorgelegte Planung voll umgesetzt.


Die gemeinsam ausgearbeitete Sanierungs- und Umbauplanung wird einvernehmlich von den BBS Varel mitgetragen.


Abstimmungsergebnis:

einstimmig