Sitzung: 25.11.2010 Ausschuss für Umwelt, Abfall und Landwirtschaft
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Vorlage: 812/2010
Beschluss:
Der Fraktion „Die Linke“ wird empfohlen, die Resolution zu begründen und ggfls. neu zu fassen.
Die Kreistagsabgeordneten Frau Anja Kindo hatte mit Schreiben vom 11.09.2010 für
„Die LINKE“ Friesland beantragt, dass der Kreistag des Landkreises Friesland in seiner Sitzung am 22.09.2010 über eine Resolution „Keine Verlängerung der Laufzeit für Atomkraftwerke – erneuerbare Energien fördern und ausbauen“ abstimmt.
Der Kreistag hat diesen Antrag am 22.09.2010 zur Beratung in die Gremien - zunächst an den zuständigen Umweltausschuss - verwiesen.
Der Resolutionsantrag vom 11.09.2010 lautet wie folgt:
„ Der Kreistag des Landkreises Friesland appelliert an die Bundesregierung, an die Fraktionen des deutschen Bundestages und den Niedersächsischen Ministerpräsidenten,
1. die derzeit geltenden Laufzeiten der Atomkraftwerke nicht zu verlängern
den Ausbau der erneuerbarer Energien angesichts der unkalkulierbaren Folgen
einer Verlängerung der Laufzeiten kompromisslos in den Mittelpunkt eines nachhaltigen Energiekonzepts zu stellen.“
Begründung:
Nicht
erst seit Tschernobyl ist klar, dass gravierende Störungen in
Atomkraftwerken nicht nur regionale, sondern globale Folgen nach sich
ziehen. Gleiches gilt für das nach wie vor ungeklärte
Problem der Endlagerung radioaktiver Abfälle. Die Verlängerung
von Laufzeiten der AKW´s setzt die Bevölkerung einem
steigendem tödlichen Unfallrisiko aus und bürdet vielen
Generationen nach uns noch mehr strahlenden Atommüll auf.
Angesichts unserer Verantwortung für die Lebensbedingungen in
unserem Landkreis halten wir es daher für unabdingbar, gegen
jegliche Beibehaltung derartiger Gefahren für die EinwohnerInnen
einzutreten.
Ein dynamischer Ausbau der erneuerbaren Energien
hingegen ermöglicht es, weit schneller als geplant aus der
Atomkraft auszusteigen und gleichzeitig auf den Neubau
klimaschädlicher Kohlekraftwerke zu verzichten. Längere
Laufzeiten der AKW´s stoppen jedoch das Wachstum der
erneuerbaren Energien. Atommeiler blockieren durch ihre unflexible
Stromerzeugung die Stromnetze und verhindern damit zunehmend die
Einspeisung von Wind- und Sonnenenergie.
Mit dem Beschluss
über die Laufzeitverlängerung werden jegliche Anstrengungen
für eine nachhaltige Energiepolitik diskreditiert. Wir bekennen
uns dazu, dass nachhaltige Energiepolitik Investitionen erfordert,
die durch eine Veränderung der Gebrauchsgewohnheiten und durch
eine Veränderung der Art und Weise der Produktion fundiert
werden muss. Die Beschlüsse der Bundesregierung zur Verlängerung
der Laufzeiten sind ein Signal des „Weiter so“, das der
Akzeptanz von Nachhaltigkeit in der Öffentlichkeit
entgegensteht.“
Der Umweltausschuss wird gebeten, über den Resolutionsantrag zu beraten und zu beschließen.