Beschluss: Zustimmung unter Vorbehalt

Abstimmung: Ja: 8, Enthaltungen: 2

Beschluss:

Unter dem Vorbehalt, dass die politischen Gremien der Inselgemeinde Wangerooge zustimmen und die Refinanzierung der Baumaßnahmen durch die Inselgemeinde Wangerooge veranlassten Kosten gewährleistet ist, wird der Aufstockung des eingeschossigen Anbaus sowie den Umbaumaßnahmen im Schulgebäude wegen der angedachten Zusammenlegung der Inselschule mit der Grundschule gemäß der anliegenden Planung grundsätzlich zugestimmt.


Schulausschussvorsitzender Herr Kuchenbuch-Hanken übernahm in Abstimmung mit dem Ausschussvorsitzenden Herrn Gramberger den Tagesordnungspunkt und erläuterte die Vorlage. Herr Kuchenbuch-Hanken regte an, dass im Anschluss der Erläuterungen und der Planvorstellung eine Einwohnerfragestunde erfolgen sollte. Dem Vorschlag wurde zugestimmt. Bürgermeister Kohls erläuterte den bisherigen Planungsverlauf. Grundsätzlich gehe es um die räumliche Integration der gemeindlichen Grundschule in das Gebäude der kreiseigenen Inselschule. So wurden im Vorfeld die Planungsentwürfe gesichtet und in einer Gesamtkonferenz vorgestellt. Wünsche über einen separaten Eingang zur zukünftigen Grundschule wurden in dieser Gesamtkonferenz vorgetragen. Herr Bürgermeister Kohls verwies darauf, dass es noch keine endgültigen Beschlüsse in den Gremien gibt und dass in der heutigen Sitzung lediglich ein Grundsatzbeschluss gefasst werden könne. Das Votum der Grundschule und des Landkreises Friesland sei für die weitere Beschlussfassung jedoch notwendig. Ebenso müsse in weiteren Detailabstimmungen die finanzielle Einbindung der Inselgemeinde und die Finanzplanung berücksichtigt werden. Herr Bürgermeister Kohls erklärte jedoch die grundsätzliche Zustimmung zum Tagesordnungspunkt.

Landrat Herr Ambrosy erläuterte, dass es im Zusammenhang mit der geplanten Zusammenlegung beider Schulen auch um die Absicherung des Schulstandortes der kreiseigenen Inselschule gehe. In den nächsten 5-8 Jahren werden die Schulen auf Wangerooge bis zu 50% ihrer heutigen Schülerzahlen verlieren. Somit gehe es schließlich auch um das Schicksal beider Schulen. Daher kann es nur sinnvoll sein, zwei gute Schulen räumlich zusammenzuführen, um sie als Schulformen zu halten. Landrat Ambrosy erklärte, dass an der Grundschule umfassende Sanierungen anstünden und dass ein Leerstand nicht hinnehmbar sei. In diesem Zusammenhang verwies er auch auf die Anstrengungen, die der Landkreis Friesland im Zusammenhang mit dem Thema Bildungsregion anstrebt. Die Entwicklung eines Kindes ist ganzheitlich zu sehen, es dürfe kein Kind auf dem Weg vom Kindergarten über die Grundschule bis hin zu den weiterführenden Schulen verloren gehen. Durch die Zusammenlegung der Schulen unter einem Dach würden die bislang häufig vorkommenden Bildungsbrüche zwischen den Schulformen vermieden. Auch müsse diese geplante Vereinbarung auch als Chance für eine Vision „Haus des Kindes“ im Zusammenhang mit einer Ganztagsschule und der Öffnung einer Schule über den Unterricht hinaus gesehen werden. Eine Verzahnung gemeindlicher Sozialarbeit mit anderen gemeindlichen Angeboten sowie der Schule kann hier durchaus erreicht werden, als positives Beispiel nannte Herr Ambrosy die Vereinbarung mit der Gemeinde Zetel, wo dieses bereits praktiziert wird. Ziel müsse eine attraktive Bildungslandschaft sein, um junge Familien auf die Insel zu bekommen bzw. zu halten. Herr Ambrosy sieht mit der geplanten Zusammenlegung der Schulen mehr Chancen als Risiken. Auch könnte eine Zusammenlegung der Schulen zum 01.08.2013 vom Landkreis Friesland akzeptiert werden.

Die Finanzierung für die geplante Erweiterung der Inselschule müsse für die Inselgemeinde angemessen sein und dürfe nur die wirklichen zusätzlichen Kosten für die Grundschule beinhalten.


Aus der Runde des Ausschusses wurde die Frage über die Höhe der Kosten der notwendigen Sanierungsmaßnahmen an der Grundschule gestellt. Bürgermeister Kohls beantwortete die Frage und bezifferte die Summe auf ca. 300.000,- € - 350.000,- €.

Herr Zoeke vom gleichnamigen Ingenieurbüro stellte anhand einer Projektion ausführlich die vorgesehene Entwurfsplanung vor.

Die vorgestellten Entwürfe wurden von beiden Ausschüssen zur Kenntnis genommen.


Bezüglich einer möglichen geplanten Photovoltaikanlage wurde darauf hingewiesen, dass es bei einer Zinkdacheindeckung die Möglichkeit einer aufgeschweißten Variante gibt. Herr Zoeke sagte eine Prüfung zu.


Die Schulleiterin der Grundschule Wangerooge, Frau Genuit wurde um Stellungnahme zur vorgestellten Planung gebeten. Frau Genuit berichtete darüber, dass der derzeitige Zustand an der Grundschule nahezu ideal ist. Pädagogisch sehe sie keine Vorteile bei einer geplanten Zusammenlegung beider Schulen. Ohnehin sei es für sie der reine finanzielle Aspekt, der hinter diesen Überlegungen stecke. Sollte die Zusammenlegung in Form einer Aufstockung realisiert werden, warb Frau Genuit sehr wohl dafür einen separaten Eingang mit Treppenhaus für die Grundschule zu schaffen. Sie begründete dieses mit möglicher Unruhe seitens der Grundschule, wenn diese außerhalb der Pausenzeiten ein gemeinsames Treppenhaus nutzen müssten. Frau Genuit appellierte am Ende Ihrer Ausführungen nochmals am Bestehenden festzuhalten, zeigte jedoch Verständnis für die finanzielle Situation.


Ebenso wie Frau Genuit nutzte daraufhin Herr Timmermann als Schulleiter der Inselschule die Möglichkeit zur Stellungnahme. Herr Timmermann nahm das Stichwort Integration auf und berichtete, dass dieses bereits über Jahre an der Inselschule mit ihren verschiedenen Schulformen praktiziert werde. Auch könne er sich vorbehaltlos der o.g. Stellungnahme von Herrn Landrat Ambrosy anschließen. Er bedankte sich in diesem Zusammenhang für die langjährige gute Zusammenarbeit mit dem Landkreis Friesland. Das Thema Bildungsregion ist nach seiner Meinung in der vorgestellten Planung hervorragend umsetzbar. Herr Timmermann ermutigte am Ende seiner Ausführungen die Ausschussmitglieder, dem Beschlussvorschlag ihre Zustimmung zu erteilen. Bauliche Details seien zu einem späteren Zeitpunkt gemeinsam zu besprechen und entsprechend umzusetzen.


Aus der Mitte des Ausschusses wurden einige Stellungnahmen abgegeben, wie: Planung sollte detailliert vorbereitet werden und nicht übers Knie gebrochen werden, seitens des Landkreises stehen entsprechende Haushaltsmittel zur Verfügung, eine Verschiebung der Zusammenlegung auf das Jahr 2013 wäre denkbar, das Raumkonzept müsste von beiden Schulen abgestimmt werden, Stichwort „Haus des Kindes“ sei eine Perspektive für die Gemeinde Wangerooge, durch die geplante Zusammenlegung werde eine große Nachhaltigkeit erwartet, die geplante Aufstockung im 1. Obergeschoss ist für die Grundschule wirklich sinnvoll.


Herr Gramberger wies auf die positiven Erfahrungen des Landkreises hin, wo in den zurückliegenden Jahren eine Vielzahl von Schulen saniert aber auch zusammengeführt wurden. Auch ist ein zusätzlicher Eingang seiner Ansicht nach nicht zweckmäßig und würde nur weitere zusätzliche, nicht vorhandene, Finanzmittel binden.


Aus dem Ausschuss wurde die Frage der Gesamtfinanzierung und der Leistbarkeit gestellt. Auch wurde die Frage einer möglichen Refinanzierung seitens der Gemeinde Wangerooge dargestellt.


Herr Kuchenbuch-Hanken gab, nachdem der Ausschuss sich eingehend über die Planungen ausgetauscht hat, die Bürgerfragestunde frei.
Hier wurden unter anderem folgende Fragen gestellt: Mögliche Nachnutzung der jetzigen Grundschule, Möglichkeit der räumlichen Integration des Kindergartens und die Möglichkeit eines Internats.


Nach der eingehenden Aussprache wurde der Beschlussvorschlag des Landkreises mit folgender gewünschter Änderung sowohl vom Schulausschuss der Inselgemeinde Wangerooge als auch vom Ausschuss für Bauen, Feuerschutz und Straßenverkehr des Landkreises zur Abstimmung gegeben:


Abstimmungsergebnis:

8 Ja-Stimmen, 2 Enthaltungen

Herr Wolfgang Janßen bat um Aufnahme seiner namentlichen Enthaltung.



Anmerkung Protokollführer:
nachrichtlich Abstimmungsergebnis Schulausschuss der Inselgemeinde Wangerooge
5 Ja-Stimmen, 2 Enthaltungen.


Der Schulausschuss der Inselgemeinde Wangerooge wurde um 15:58 Uhr geschlossen.