Beschluss: in Abänderung des Beschlussvorschlages beschlossen

Beschluss:


Der Ausschuss nimmt den Bericht zur Kenntnis.


Dem Kreisausschuss und dem Kreistag wird empfohlen das Projekt „Früherkennung ab 4“ des Fachbereiches Gesundheitswesen in den nächsten Jahren weiter zu betreiben, da dieses Projekt aus der Sicht des Jugendhilfeausschusses dringend erforderlich ist um der Entwicklung der Kinder gerecht zu werden.


Im Rahmen der Neuausrichtung des öffentlichen Gesundheitsdienstes hat der Landkreis verschiedene Präventions- und Vorsorgekonzepte zur Erhaltung und Verbesserung der Kinder- und Jugendgesundheit auf den Weg gebracht.


Beispielhaft sei hier erwähnt:


  • der Vorsorgebogen in den Kindestagesstätten im Rahmen des Konzeptes „HAnd in HaND“ 2008

  • Neustrukturierung der Einschulungsuntersuchung „Vor ABC kommt ESU“ 2009

  • Jahresgesundheitsbericht 2009 mit Handlungsempfehlungen

  • Zahngesundheitsbericht 2008/2009 mit Handlungsempfehlungen



Die Ergebnisse der Einschulungsuntersuchung zeigen, dass es dringend notwendig ist, schon frühzeitiger flächendeckende Untersuchungen von Kindern im Alter von 4 Jahren durchzuführen. Auch im Hinblick auf die Inklusion behinderter Menschen zeichnen sich diese Erfordernisse immer deutlicher ab.


Im November 2009 startete daher der Gesundheitsdienst das Projekt „Früherkennung bei 4 bis 4 ½ jährigen Kindern“; inzwischen erweitert zum Konzept „Früherkennung ab 4“.


Die Ergebnisse nach einem Jahr sollen jetzt vorgestellt werden. Der Bericht liegt als Anlage 1 zu TOP 4.3.1 bei. Frau Dr. Klatte-Meyer und Herr Dr. Fuchs werden die Ergebnisse erläutern.



In der Aussprache nach dem Vortrag von Frau Dr. Klatte-Meyer und Herrn Dr. Fuchs wurde deutlich, dass es immer noch sehr viele Kinder gebe, die vor dem Eintritt in die Schule sprachverzögert seien. Aus der Sicht von Frau Kaiser-Fuchs liege das Problem bei den Ärzten bzw. Krankenkassen. Es gebe viele Eltern die längere Zeit sich um ein entsprechendes Rezept für ihre Kinder bemühten, dem Arzt sei allerdings häufig aufgrund des Budgets keine weitere Ausstellung eines Rezeptes möglich. Diesen Eltern könne man nur raten, sich die direkt an die Krankenkasse zu wenden.


36 Kinder stellten sich im Rahmen des Projektes bei den Untersuchungen in den Kindertagesstätten als nicht altersentsprechend entwickelt dar. Die Erziehungsberechtigten wurden daher gebeten, eine eingehende Entwicklungsdiagnostik im Gesundheitsamt wahrzunehmen. Dieses Angebot wurde von 23 Kindern und ihren Erziehungsberechtigten genutzt. Das Gesundheitsamt bemüht sich um die bisher nicht vorgestellten 13 Kinder, damit auch diese vorstellig werden und ihnen möglichst eine entsprechende Förderung zukommt.


Herr Wehnemann sagte, es müssten jetzt die Schlussfolgerungen gezogen werden. Zum einen müsste das Projekt fortgesetzt werden. Die erschreckenden Ergebnisse ließen keine andere Erkenntnis zu. Zum anderen müsse die Aufklärungsarbeit bei den Eltern, Ärzten, Kindertagesstätten und den Krankenkassen verbessert werden. Die Hirnforschung habe dargelegt, dass die Entwicklungsfenster für bestimmte Fertigkeiten vor der Einschulung liegen, vorwiegend zwischen dem 4. und 6. Lebensjahr. Insofern müssten auch entsprechende Fördermaßnahmen verordnet werden.


In Abänderung des Beschlussvorschlages der Verwaltung ergeht daher folgender Beschluss.



Abstimmungsergebnis:


Einstimmig