Beschluss: zur Kenntnis genommen




Zielsetzung des Regionalen Übergangsmanagements, welches vor 4 Jahren begann, war das Ausloten und Gestalten der Handlungsmöglichkeiten am Übergang Schule-Ausbildung aus Sicht der Gebietskörperschaften, die zwar formal nicht zuständig sind, bei denen aber die Kosten für Transferleistungen für am Übergang gescheiterte Jugendliche anfallen. Ein weiterer Aspekt ist der zunehmende Mangel an qualifizierten Nachwuchskräften in vielen Bereichen, der die Aktivierung aller personellen Ressourcen erfordert. Das Thema Übergangsmanagement hat daher in den letzten Jahren bundesweit an Dynamik gewonnen.


Für das regionale Übergangsmanagement Wilhelmshaven-Friesland lässt sich festhalten: Das Projekt hat eine systematische Bearbeitung des Themenfeldes Übergang Schule-Ausbildung über vier Jahre ermöglicht, die zentralen Akteure in einer konstruktiven Arbeitsatmosphäre zusammengebracht und zu konkreten Ergebnissen geführt. Nicht zuletzt hat das RÜM sich in der Kooperation zwischen den beiden Gebietskörperschaften als wegweisend erwiesen.


Zu den Arbeitsergebnissen im Einzelnen:


  1. Vernetzung der Akteure


  • Zu Beginn der RÜM-Arbeit hat sich eine Projektlenkungsgruppe konstituiert, der Vertreter der Gebietskörperschaften, der BA, der Kammern, des AWV und der VHS angehören. Die Arbeit in diesem Kreis hat sich bewährt, so dass es konkrete Ansätze gibt, diese nicht mit der Projektförderung enden zu lassen.

  • Um keine neuen Strukturen zu schaffen, hat sich das RÜM mit bestehenden Gremien und Arbeitskreisen vernetzt, der Runde Tisch ist hier ein Beispiel, zudem hat das RÜM in den vergangenen Jahren in der AG zur Organisation der Wilhelmshavener Jugendkonferenz mitgewirkt.


  1. Bestandsaufnahme und Angebotstransparenz


  • Zu Projektbeginn erfolgte eine Bestandsaufnahme des regionalen Übergangsgeschehens um festzustellen, welche Angebote durch wen für welche Zielgruppe gemacht werden.

  • Eine regelmäßig aktualisierte Datenbank der regionalen Unterstützungsangebote im Übergang Schule-Ausbildung wurde erstellt und in den RÜM-Internetauftritt eingebunden.


  1. Datenbeschaffung und Bildungsmonitoring


  • Es wurde eine Befragung von Schülerinnen und Schülern der Abschlussklassen an Haupt- und Realschulen, der IGS in Wilhelmshaven sowie an berufsbildenden Schulen durchgeführt, mit einem Schwerpunkt bei den Plänen nach der derzeit besuchten Schulform und einer Folgebefragung zum Verbleib ein halbes Jahr später.


  • Eingeflossen sind die Daten in den im vergangenen Jahr vorgelegten Berufsintegrationsbericht 2011, der auch Handlungsempfehlungen für die Fortentwicklung der Übergangslandschaft aus kommunaler Sicht gibt.

  • Die Implementierung eines Bildungsmonitorings wichtiger Bestandteil des in Wilhelmshaven beschlossenen Handlungskonzeptes. Im Rahmen einer Unterarbeitsgruppe hat das RÜM an der Entwicklung eines für die Stadt angepassten Indikatorensets mitgewirkt.


  1. Qualitätssicherung in der schulischen BO


  • Flächendeckend wurde in der Stadt Wilhelmshaven und im Landkreis Friesland in allen 8. Klassen der Beratungs- und Kompetenzpass eingeführt

  • Das RÜM hat eine Befragung zur Evaluierung der Praxistage an den berufsbildenden Schulen der Region durchgeführt

  • Im Rahmen des RÜM wurde ermittelt, welche Ansätze der beruflichen Orientierung in den Sek.I-Schulen wann und mit welcher Zielsetzung einsetzen. Auf dieser Grundlage wurde ein idealtypisches Verlaufsmodell zu beruflichen Orientierung in den Schulen entwickelt.


  1. Elterneinbindung


  • Zu diesem schwierigen Thema hat das RÜM zwei Expertenworkshops zur Strategieentwicklung mit Lehrkräften und Vertreterinnen und Vertretern weiterer Institutionen durchgeführt.


Sowohl die Stadt Wilhelmshaven als auch der Landkreis Friesland haben sich für die Entwicklung lokaler Bildungslandschaften oder Bildungsregionen entschieden. In diesem erfolgversprechenden Weg zur möglichst bruchlosen Gestaltung von Bildungsbiographien wird auch eine ganze Reihe von Arbeitsansätzen des Regionalen Übergangsmanagements fortgesetzt.




Herr Thöle führt in die Thematik ein und blickt nochmals auf den letzten Bericht über das Regionale Übergangsmanagement im Ausschuss für Schule, Sport und Kultur vom 18.02.2010 zurück.


Das Regionale Übergangsmanagement (RÜM) begann vor 4 Jahren gemeinsam mit der Stadt Wilhelmshaven und sollte vor allem Handlungsmöglichkeiten beim Übergang von Schule zu Ausbildung aufzeigen.


Dadurch sind Verbesserungen initiiert worden und die Vernetzung der handelnden Akteure hat deutlich zugenommen.


Es konnten Bildungsbrüche vermieden werden und der Beratungs- und Kompetenzpass wurde als Unterstützung für die Schüler ab der 7. Klasse eingeführt.


Nach nun mehr 4 Jahren wurde eine Bestandsaufnahme durchgeführt, wohin der weitere Weg gehen soll.


Da es inzwischen die Bildungsregion gibt, soll diese die Aufgabenfelder übernehmen, womit das RÜM begonnen hat.


Dazu gehören u.a. der weitere Ausbau der Berufsorientierung und die Sensibilisierung der Lehrkräfte.


Frau Vogelbusch erklärt, dass es natürlich auch mit der Stadt Wilhelmshaven weitere Gespräche gegeben hat und geben wird, um die Zusammenarbeit weiter zu fördern, auch wenn das RÜM ausläuft. Hier sei beispielhaft der außerschulische Lernort genannt. Auch hier will man sich weiter vernetzen.


An den Arbeitskreisen waren insbesondere die Stadt Wilhelmshaven, der Landkreis Friesland, die Schulen in Wilhelmshaven und Friesland, die IHK, die HWK, die Arbeitsagentur, das Job-Center und der Allgemeine Arbeitgeberverband beteiligt.

Für die Datenbeschaffung und des Bildungsmonitoring wurde eine Befragung von Schülerinnen und Schülern der Abschlussklassen an Haupt- und Realschulen, der IGS in Wilhelmshaven sowie an berufsbildenden Schulen durchgeführt, auf die 683 Schüler geantwortet haben.


Auf Nachfrage bestätigt Herr Thöle, dass bezüglich der Berufsorientierung für eine Umsetzung an den Gymnasien noch eine Vorgabe durch das Land fehlt.


Weiterhin wäre wohl einigen Firmen der Beratungs- und Kompetenzpass nicht bekannt. Herr Thöle erklärt, dass dies u.a. bei der Industrie- und Handwerkskammer vorgestellt worden wäre, die diese Information weitergeben wollten.


Er weist auch daraufhin, dass der Beratungs- und Kompetenzpass nicht aufgrund einer verbindlichen Vorgabe erstellt worden ist, sondern u.a. auch aufgrund der Wünsche der Firmen. Er ist eine Ergänzung zu den Zeugnissen.


Frau Esser macht Bedenken geltend, dass damit SchülerInnen benachteiligt werden könnten.


Herr Ambrosy erläutert, dass der Beratungs- und Kompetenzpass eine zusätzliche Chance für die Schüler darstellt, um z.B. Arbeitgeber auf ihre sozialen Kompetenzen aufmerksam zu machen.


Die Ausführungen werden zur Kenntnis genommen.