Beschluss: zur Kenntnis genommen


Frau Giss stellt den aktuellen Stand der Zielerreichung anhand der Anlage "Bericht zur Arbeitsmarktstatistik und Zielerreichung der Kennzahlen nach § 48 a SGB II" vor.

Sie erläutert, dass das Format des Berichtes beibehalten wurde um die Nachvollziehbarkeit zu erleichtern. Sollte es Änderungswünsche geben, werden diese aber gern mit aufgenommen. Die Mitglieder des Ausschusses haben keine Änderungswünsche am Format.

Allgemeine Zahlen, Daten und Fakten

Die Zahl der Arbeitslosen lag im Januar bei 2.056 Personen. Davon waren 113 Arbeitslose aus dem Bereich U25. Frau Giss weist auf die Unterschiede zwischen den beiden Standorten Jever und Varel bezüglich des Bestandes der Arbeitslosen im Bereich U25 hin. Konkrete Gründe für diesen Unterschied sind nicht bekannt, der Bestand war allerdings von jeher in Varel höher. Ein Grund dafür könnten die unterschiedlichen strukturellen Bedingungen zwischen dem Nord- und dem Südkreis sein. Positiv hervorzuheben ist der Abbau der Jugendarbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich, so sind es insgesamt 46 Arbeitslose weniger als im Januar 2012. Zum Sommer wird bedingt durch das Ende des Schul- und Ausbildungsjahres ein leichter Anstieg erwartet.

Insgesamt gab es einen leichten Anstieg im Vergleich zum Vormonat. Dies ist allerdings nicht auffällig sondern saisonal bedingt. Auch der leichte Anstieg im Vorjahresvergleich ist nicht auffällig, gleicher Trend ist ebenfalls im SGB III zu erkennen. Daneben endeten im Januar zwei Maßnahmen. Sofern die Teilnehmer im Anschluss nicht integriert werden konnten, finden diese sich ebenfalls in der Arbeitslosenstatistik wieder.

KTA Janßen wünscht, dass künftig auch der Bestand der Arbeitslosen der über 50-Jährigen mit aufgeführt wird um einen Überblick der schwerer vermittelbaren Kunden zu bekommen. Frau Giss weist darauf hin, dass dieser Personenkreis aus Ihrer Sicht nicht unbedingt altersbedingt schwerer vermittelbar sei. Der Bestand wird für die nächste Sitzung mit aufgenommen.

KTA Wilken versichert sich, dass im Bestand der Arbeitslosen keine Maßnahmeteilnehmer enthalten sind. Frau Giss bejaht dies. Maßnahmeteilnehmer werden in der Statistik zur Unterbeschäftigung berücksichtigt. Dies allein ist aber ein umfangreiches, kompliziertes Thema. Frau Giss bietet KTA Wilken an, sofern Interesse besteht, ihm dies außerhalb der Sitzung zu erläutern.

KTA Nieraad erkundigt sich, wodurch der unterschiedlich hohe Bestand der Arbeitslosen im Bereich U25 zustande kommt. Frau Giss weist auf strukturelle Unterschiede zwischen dem Nord- und Südkreis hin. Aktuell wird eine interne Strukturanalyse durchgeführt um zu erforschen, ob es weitere Gründe für diese Unterschiede gibt.

KTA Bödecker erkundigt sich nach der Arbeitslosenquote. sie liegt in Friesland bei rund 4% im Bereich SGB II. Die Arbeitslosenquote für den Bereich SGB II kann künftig mit in das Berichtsformat aufgenommen werden. KTA Just ergänzt, dass dies hilfreich wäre, da in der Presse nur die Arbeitslosenquote gesamt - also SGB II und SGB III - ausgewiesen wird.

Bezogen auf die Grundsicherungsstatistik gab es bei den erwerbsfähigen Leistungsberechtigten einen Rückgang von 259 Personen im Vergleich zum Vorjahresmonat. Weiterhin hat sich die Zahl der nichterwerbsfähige Leistungsberechtigten - dazu gehören hauptsächlich Kinder - um 86 Personen im Vergleich zum Vorjahresmonat verringert. Im Vergleich zum Vormonat hat sich die Anzahl der Bedarfsgemeinschaften um 13 erhöht, dies ist aber historisch gesehen ein sehr niedriger Bestand.

Kennzahl 1: Verringerung der Hilfebedürftigkeit

Frau Giss führt aus, dass für die Kennzahl 1 kein Zielwert vereinbart wurde, die Entwicklung wird aber kontinuierlich im Rahmen eines Monitorings beobachtet. Der Planwert sah eine Reduzierung von 4,5 % und einem Jahresfortschrittswert von 12.490.695 € vor. Mit einem Wert von +1,2 % im Dezember im Vergleich zum Vorjahresmonat und einem Platz 43 von 46 im Vergleichstyp in Niedersachsen ist dies kein zufriedenstellendes Ergebnis, nichtsdestotrotz liegen aktuell die kumulierten Ausgaben für das Jahr 2012 mit ca. 13.049.000 € unterhalb der kumulierten Ausgaben des Vorjahres. Prozentual entspricht dies einem Rückgang von -0,2 %. Dies steht allerdings in keinem nachvollziehbaren Verhältnis zum Rückgang der Leistungsbezieher. Es wird aktuell an der Ursache für diese Diskrepanz geforscht. Frau Giss vermutet ein statistisches Problem.

Kennzahl 2: Integrationsquote

Die Integrationsquote liegt im Dezember bei 30,4 %. Dies entspricht dem Rang 6 von 46 in Niedersachsen, was - auch vor dem Hintergrund der Umstellung zur Optionskommune - ein sehr positives Ergebnis ist. Die vereinbarte Zielquote konnte nicht erreicht werden, mit 1.302 erzielten Integrationen liegt das Jobcenter 225 Integration unterhalb des Planwertes. Diese Entwicklung betrifft allerdings auch alle anderen SGB II-Träger, was sich im Rangvergleich widerspiegelt. Frau Giss betont, dass die Mitarbeiter sehr gute Arbeit geleistet haben.

Kennzahl 3: Veränderung des Bestandes an Langzeitleistungsbeziehern

Mit dem Ergebnis zur Veränderung des Bestandes an Langzeitleistungsbeziehern ist Frau Giss ebenfalls sehr zufrieden. Mit einem Rückgang von 5,8 % im Dezember im Vergleich zum Vorjahresmonat liegt das Jobcenter Friesland auf Platz 3 von 46 in Niedersachsen. Dies wiederlegt die allgemeine These, man könne Langzeitleistungsbezieher nicht vermitteln. Die Integrationsquote der Langzeitleistungsbezieher lag demnach bei ca. 20 %.

KTA Chmielewski möchte nochmals auf den Punkt Jugendarbeitslosigkeit in Varel zurück kommen und erkundigt sich, ob eine Jugendwerkstatt in Varel keinen begünstigenden Beitrag leisten würde. Frau Giss weist darauf hin, dass es auch in Varel niedrigschwellige Angebote für diesen Personenkreis gibt und somit der Förderbedarf der jungen Menschen unter 25 Jahre an beiden Standorten gleichermaßen gewährleistet ist.

KTA Janßen erfragt, wie viele Personen ergänzend zu einem Arbeitseinkommen Leistungen nach dem SGB II erhalten. Er wünscht, dass künftig die Anzahl dieser Personen und möglichst der Betrag der ergänzenden Leistungen mit aufgenommen wird, um eventuell Rückschlüsse auf das Lohn- und Gehaltsgefüge in Friesland ziehen zu können und Vergleiche zu anderen Kreisen herzustellen. Frau Vogelbusch merkt an, das Rückschlüsse auf das Lohn- und Gehaltsgefüge in Friesland damit schwer herzuleiten sind, da die Leistungen je Bedarfsgemeinschaft gezahlt werden, welche ggf. aus zahlreichen Personen besteht. Frau Giss merkt an, dass die Beträge der ergänzenden Leistungen nicht ausgewertet werden können, die Personenzahl mit Erwerbseinkommen aus einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung können aber in das Berichtsformat aufgenommen werden. Ergänzend weist sie darauf hin, dass grundsätzlich das durchschnittliche Gehalt in der gesamten Region vergleichsweise niedrig ist.