Betreff
Sachstandsbericht über die Arbeit des "Plus Teams"
Vorlage
1034/2016
Art
Beschlussvorlage

Begründung:

 

Mit der Einführung der inklusiven Beschulung in Niedersachsen ist auf Seiten des Jugendhilfeträgers die Zahl von zu bewilligenden Schulbegleitungen gestiegen. Unter Umständen kommt es außerdem vor, dass in einer Klasse mehrere Inklusionshelfer/innen anzutreffen sind. Diese Ausgangssituation führte zu der Überlegung, bestehende Kooperationsprojekte von Jugendhilfe und Förderschule weiter zu entwickeln und die Idee umzusetzen, einen anderen Umgang mit integrationsbedürftigen Kindern zu ermöglichen.

 

Das Ziel des Modellprojektes „Plus Team“  ist die Abkehr von der reinen Einzelunterstützung eines Kindes hin zu einer gemeinsamen Arbeit mit der gesamten Klasse. Dadurch soll das Gesamtverständnis und -verhalten aller Kinder dieser Klassengemeinschaft verbessert werden und im Idealfall eine Einzelhilfe überflüssig werden. Dieses Modellprojekt wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Mobilen Dienst der Heinz-Neukäter-Schule (öffentliche Förderschule für emotionale und soziale Entwicklung) entwickelt und ist seit Herbst 2015 aktiv umgesetzt. Es sieht vor, sonder- und sozialpädagogische Fachkräfte der Jugendhilfe und der Schule zu bündeln und in Verantwortungsgemeinschaft gezielte Hilfestellungen zur Erhöhung der gesellschaftlichen Teilhabe  bedürftiger Kinder im Klassenverband zu leisten. Durch unterschiedlichste Methoden (z.B. gezielte Lehrerfortbildung, Soziales Training, Klassenräte und Projektarbeiten und auch phasenweise 1:1 -Schulbegleitung) sollen das Klassenzugehörigkeitsgefühl gesteigert und die Soziale Akzeptanz und das Verständnis füreinander erhöht werden. So soll die Akzeptanz für die Verhaltensoriginalitäten erhöht und eine drohende Stigmatisierung durch eine stetige päd. Einzelzuwendung vermindert werden. Das Modellprojekt konzentriert sich auf Kinder im letzten Kindergartenjahr und Schulkinder der 1. bzw. in Ausnahmefällen auch der 2. Klasse. Hierdurch findet eine gezielte Förderung im Übergang Kita-Grundschule statt. Die gelungene Bewältigung des Übergangs zwischen Kindertageseinrichtung und Grundschule, bei der die Systeme Kinder- und Jugendhilfe und Schule gemeinsam und aufeinander abgestimmt handeln, erhöht für die betroffenen Kinder die individuellen Bildungschancen nachhaltig und verbessert die gesellschaftlichen Teilhabemöglichkeiten. Außerdem konnte die Fallbearbeitung aller Eingliederungshilfen im Kontext Schule auf die Fachkompetenz der pädagogischen Fachkräfte des „Plus Teams“ gebündelt werden. In der Folge stehen den Leistungsberechtigten und Bildungsträgern verlässliche und fachkompetente Ansprechpartner*innen zur Verfügung.

 

Neben den fachlichen Argumenten für eine Fortsetzung des Projektes spricht auch die Tatsache, dass durch die Tätigkeit des Projektes die Fallzahlen- und Kostenentwicklung im Bereich des externen Einsatzes von Schulbegleiter*innen stabil gehalten werden konnte. Seit Beginn des Modellprojektes gibt es keine weiteren Steigerungen in den Fallzahlen und den Ausgaben.

 

Entsprechend der Vereinbarung zwischen der Niedersächsischen Landesregierung und den Kommunalen Spitzenverbänden Niedersachsen aus 2015 findet ein Kostenausgleich zur Umsetzung der inklusiven Beschulung statt. Der Landkreis Friesland bekommt auf Grundlage der o.g. Vereinbarung jährlich einen Zuschuss für die investiven Maßnahmen sowie einen Zuschussbetrag für die Hilfen zu einer angemessenen Schulbildung. Für das laufende Haushaltsjahr wurde für die Aufgabe der Integrationshilfen in Schulen ein Betrag in Höhe von 62.034,00 € erstattet.

 

Bei durchschnittlichen Personalkosten für 0,5 Ak (S 11b Stufe 4) in Höhe von ca. 29.500,00 €  werden damit ca. 52,6 % der Gesamtaufwendungen (Personalkosten für 4 Stellen mit 0,5 Ak = 118.000,00 €) gedeckt.

 


Beschlussvorschlag:

 

Das Gremium nimmt den Sachstandsbericht über die Arbeit des „Plus Teams“ zur Kenntnis und befürwortet die Fortsetzung über das Jahr 2017 hinaus.

 

 

Achtung, abweichender Beschlussvorschlag gemäß Empfehlung des Jugendhilfeausschusses:

 

Das Gremium nimmt den Sachstandsbericht über die Arbeit des „Plus Teams“ zur Kenntnis und befürwortet die Fortsetzung und Besetzung der vorhandenen Stellen über das Jahr 2017 hinaus.

 


Finanzielle Auswirkungen:       Ja       Nein

Gesamtkosten der Maßnahmen (ohne Folgekosten)

Direkte jährliche

Folgekosten

 Finanzierung:

  Eigenanteil                objektbezogene Einnahmen

Sonstige einmalige oder jährliche laufende Haushaltsauswirkungen

€ 88.500,00 €

(3 x 0,5 Ak in 2016)

€ 118.000,00

(4 x 0,5 Ak ab 2017)

€ 118.000,00

€ 62.000,00

Erfolgte Veranschlagung:      Ja, mit 50.000,00 € (Zuweisungen vom Land) / 88.500,00 € (Personalkosten)      Nein

im   Ergebnishaushalt    Finanzhaushalt    Produkt- bzw. Investitionsobjekt: P1.03.36.363400.030 (Eingliederungshilfe amb.),

P1.03.36.363400.040 (Eingliederungshilfe teilstat.) und P1.03.36.363400.050 (Eingliederungshilfe stat.)

Vorlage betrifft die demografische Entwicklung:            ja             nein

Falls ja, in welcher Art:

Vorlage bezieht sich auf

MEZ     Nr. 1 / 2

Titel: Gute Rahmenbed. für alle Generationen / Bildung stärken

HSP     Nr  1.2 / 2.10

Titel: Stärkere Verzahnung von Jugendhilfe und Bildungseinrichtungen / Soziale Integration und Sprachförderung

 

 

 

 

Sachbearbeiter/in                Fachbereichsleiter

Sichtvermerke:

 

 

Abteilungsleiterin               Kämmerei                              Landrat

Abstimmungsergebnis:

Fachausschuss

einstimmig 

Ja:

Nein:

Enth.:

Kts. gen.:  

abw.  Beschl.   

Kreisausschuss

einstimmig 

Ja:

Nein:

Enth.:

Kts. gen.:  

abw.  Beschl.   

Kreistag

einstimmig 

Ja:

Nein:

Enth.:

Kts. gen.:  

abw.  Beschl.