Begründung:
Die Feuerwehr der Insel Wangerooge verfügt über insgesamt
vier Fahrzeuge. Hierbei handelt es sich
um
-
Tanklöschfahrzeug
Daimler Benz-Unimog
-
Löschfahrzeug Daimler
Benz
-
Drehleiter
MAN
-
MTW/
TSF Land Rover
Das letztgenannte Fahrzeug musste kurzfristig stillgelegt werden und ist
nicht mehr zu reparieren.
Dieses Fahrzeug war das „Allround-Fahrzeug“ der Inselwehr und muss dringend ersetzt werden. Es wird für alle Fahrten und Arbeiten eingesetzt, die nicht mit den speziellen Löschfahrzeugen erledigt werden können (Mannschaftstransport, Einsätze im Strandbereich, Verletztentransport aus unwegsamen Gelände wie Strand etc…..)
Gerade für die vielfältigen Einsätze am Strand mit seinem unwegsamen Gelände ist ein spezielles Allradfahrzeug erforderlich.
Der Markt gibt allerdings für solche speziellen Anwendungen wenig geeignete Fahrzeuge her. Es wurden bisher mehrere Fahrzeuge auf der Insel getestet, allerdings mit mäßigem Ergebnis. Lediglich der VW Amarok gab zufriedenstellende Ergebnisse, ist jedoch für die Aufgaben nicht optimal. Das Fahrzeug besitzt eine kleine Fahrerkabine und eine Ladefläche. Gefordert ist eher ein geschlossener Kasten. Verletztentransporte auf der Ladefläche sind nicht zielführend und angezeigt.
Aus diesem Grunde ist die Suche auch auf Allrad-Kastenwagen erweitert worden. Die Frage war jedoch, ob so ein Werks-Allrad-Fahrzeug mit dem Gelände am Strand fertig wird, oder ob das Fahrzeug eine Erweiterung des Allradantriebes benötigt.
Zu dieser Frage hat am 20.07.2017 eine Besichtigung bei einer Firma stattgefunden, die Werksallradfahrzeuge mit weiteren Allradkomponenten ausrüstet, an der neben Vertretern der Feuerwehr Wangerooge auch Vertreter des Landkreises teilgenommen haben.
Zur Besichtigung gehörte auch eine entsprechende Probefahrt in einer Sandgrube, wo ähnliche Verhältnisse wie am Inselstrand vorgefunden wurden.
Hierbei war zunächst das Fahrzeug (Mercedes Sprinter) mit Werksallrad getestet worden. Im Sand kam dieses Fahrzeug jedoch schnell an seine Grenzen und blieb bei der Fahrt auf einen Sandhügel (ähnlich einer Düne) zum Stehen.
Mit dem durch die Firma eingebauten Allradzusatz wurde das Fahrzeug mühelos und eindrucksvoll mit dem Gelände fertig.
Fazit der Besichtigung: Das Fahrzeug ist für die vielfältigen Aufgaben
auf der Insel bestens geeignet und zu empfehlen. Auch die Lösung als
Kastenwagen mit schnell zu entfernenden
Sitzbänken im hinteren Bereich, stellt eine optimale Flexibilität dar. Es
können sowohl Personen, evtl. Verletzte mit einer Trage und auch Material
transportiert werden.
Bei einem solchen Fahrzeug würde mit Kosten in Höhe von ca. 80.000,- € als Neufahrzeug zu rechnen sein. Gebraucht sind solche Fahrzeuge schwer zu beschaffen. Die Umbauten können nur auf Mercedes Sprinter erfolgen, so dass die Beschaffung eines günstigeren Basisfahrzeuges nicht in Frage kommen würde.
Aufgrund dieser Höhe der Kosten ist ein solches Fahrzeug für die Gemeinde Wangerooge nicht zu finanzieren.
Seitens des Fachbereichs Ordnung wird daher folgender Vorschlag unterbreitet:
Seitens des Fachbereichs ist, haushaltsmäßig abgesichert, die Beschaffung eines Fahrzeuganhängers für den Massenanfall von Verletzten (MANV) für die Insel Wangerooge vorgesehen. Dieser Anhänger wäre mit umfangreichem Material für den MANV ausgestattet. Es ist in Vorgesprächen mit der Feuerwehr Wangerooge vereinbart worden, dass dieser Anhänger im Einsatzfall mit den vorhandenen Fahrzeugen der Feuerwehr zur Einsatzstelle gezogen werden würde. Für diesen Anhänger (incl. Ausstattung) stehen derzeit 75.000,- € zur Verfügung. Eine informelle Kostenermittlung hat einen Preis von ca. 81.000,- € ergeben. Diese Finanzierungslücke soll vom Rettungsdienst Friesland geschlossen werden.
Es wäre jedoch auch praktikabel, wenn das MANV-Material auf entsprechende Rollwagen verlastet und in der Feuerwache (später einmal in einer neu gebauten Rettungswache) untergebracht wird.
Diese Rollcontainer würden dann von der Feuerwehr mit dem neu zu beschaffenden Fahrzeug zur möglichen Einsatzstelle gebracht.
Da mit diesem Fahrzeug aufgrund seiner Flexibilität nicht nur Material gefahren werden kann, sondern ggfls. auch Hilfskräfte oder auch leichter Verletzte, wäre diese Verfahrensweise ein deutlicher Gewinn für die Bewältigung von derartigen Einsatzlagen gegenüber dem reinen MANV-Anhänger.
Statt der Beschaffung eines Anhängers würde sich dann ein Zuschuss zur Beschaffung des Fahrzeuges anbieten.
Folgende Finanzierung wäre denkbar:
Zuschuss aus der Feuerschutzsteuer 10.000,-€
Lt. Satzung 2.050,- € + 100 % Inselzuschlag = 4.100,- €
+ 5.900,- € Sonderzuschuss (die Festlandsgemeinden erhalten
lt. Beschluß einen Sonderzuschuß für die Beschaffung von
Chemikalienschutzanzügen)
Zuschuss anstelle des
MANV Anhängers 50.000,-
€
Gesamtzuschuss für das Fahrzeug vom Landkreis 60.000,- €
Die Finanzierung des MANV Materials (Kostenpunkt ca. 43.000,- €) würde dann wie folgt vorgenommen:
aus vorhandenem Ansatz 2017 25.000,-
€
Zuschuss Rettungsdienst 8.000,- €
Gesamt 33.000,- €
Das restliche, dann noch fehlende Großmaterial (Zelt, Notstrom, Rollwagen) könnten aus dem auch im Haushaltsjahr 2018 wieder einzuplanenden Haushaltsansatz für Großschadensereignisse finanziert werden.
Mit dieser Verfahrensweise
würde
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einem
möglichen MANV auf der Insel flexibler begegnet werden können
(sowohl
Material, als auch Personen- und Verletztentransport durch das Fahrzeug)
-
der
Insel wäre durch die Beschaffung eines adäquaten Einsatzfahrzeuges für allgemeine Einsatzlagen geholfen
-
für
die Fälle oberhalb von allgemeinen Lagen bis hin zum Katastrophenfall könnte
auf ein vielseitiges Fahrzeug
zurückgegriffen werden und müsste nicht
erst per Schiff vom Festland auf die Insel gebracht werden (sofern überhaupt
möglich).
Beschlussvorschlag:
Der Gemeinde Wangerooge wird folgender Zuschuss für ein neues Einsatzfahrzeug gewährt:
Aus Mitteln der Feuerschutzsteuer 10.000,- €
Zuschuss aus dem Budget für Großschadenslagen 50.000,- €
Gesamtzuschuß 60.000,- €