Betreff
BBS Varel
Vorlage
279/2008
Art
Beschlussvorlage

Begründung:

Zu 1.
Generelle Ausführungen zu den Berufsbildenden Schulen Varel

1.1
An dem Standort Stettiner Straße wurden in den letzten Jahren nachstehende Investitionen getätigt:

Jahr Maßnahme Betrag

1999/2000 Errichtung des Erweiterungsbaus 2.600.000,00 €
1999 Sanierung der Sporthalle 45.000,00 €
1999 Sonstige bauliche Maßnahmen 85.000,00 €
2000 Sanierung der Hofentwässerung 115.000,00 €
2000 Sanierung des Sporthallendaches 80.000,00 €
2000 Sonstige bauliche Maßnahmen 61.000,00 €
2001 Umbau von Fachunterrichtsräumen 37.000,00 €
2001 Herrichtung eines Fachunterrichtsraumes Informatik 18.000,00 €
2001 Sanierung der Drainage 35.000,00 €
2001 Sanierung des Sporthallendaches 38.000,00 €
2001 Reparatur des Werkstattgebäudes 36.000,00 €
2001 Sonstige bauliche Maßnahmen 65.000,00 €
2002 Dachsanierung des Verwaltungstraktes 37.000,00 €
2002 Sonstige bauliche Maßnahmen 64.000,00 €
2003 Dachsanierung der Sporthalle 8.000,00 €
2003 Sonstige bauliche Maßnahmen 45.000,00 €
2004 Fassadensanierung 8.000,00 €
2004 Umbaumaßnahmen im EDV-Bereich 29.000,00 €
2004 Sonstige bauliche Maßnahmen 25.000,00 €
2005 Sonstige bauliche Maßnahmen 46.000,00 €
2006 Umbaumaßnahmen Lehrerzimmer 154.000,00 €
2006 Herrichtung des Werkstattgebäudes 10.000,00 €
2006 Reparatur der Lüftung 6.000,00 €
2006 Installation einer neuen Küche 80.000,00 €
2006 Sonstige bauliche Maßnahmen 50.000,00 €
2007 Vorbereitende Maßnahmen Fassadensanierung 6.000,00 €
2007 Sanierung der Heizung 10.000,00 €
2007 Reparatur der Lüftung 8.000,00 €
2007 Herrichtung eines Fachunterrichtsraumes Computer 4.000,00 €
2007 Reparatur der Regelungstechnik 11.000,00 €
2007 Reparatur der Sportgeräte 10.000,00 €
2007 Erneuerung der Duschen 14.000,00 €
2007 Sanierung der Tribüne 8.000,00 €
2007 Sonstige bauliche Maßnahmen 40.000,00 €

Gesamtkosten: 3.888.000,00 €

1.2
In dem Schulgebäude der Berufsbildenden Schulen Varel an der Stettiner Straße sind 40 Unterrichtsräume bis 50 qm vorhanden. Ferner 4 Räume für Naturwissenschaften, 2 Räume für Hauswirtschaften, 2 Räume für Textilgestaltung, 14 Technikräume (6 x Metall, 6 x Elektro, 2 x Heizung/Kfz), 1 Lernbüro, 1 Kunstraum, 11 Computerräume, 2 Räume für Technik/Bäcker, 1 Forum, 1 Cafeteria, Räume für die Verwaltung sowie 1 Sporthalle (Dreifeldsporthalle).

Die Schulleitung weist darauf hin, dass aufgrund des Anmeldeverlaufs für die Vollzeitschulen für das Schuljahr 2008/09 eine Steigerung von 764 Schülerinnen/Schülern (30.03.2005) auf 1.051 Schülerinnen/Schüler (31.03.2008) gegeben ist.

Zurzeit besuchen im Schuljahr 2007/2008 944 Vollzeitschülerinnen/-schüler und 745 Teilzeitschülerinnen/-schüler die BBS Varel, somit insgesamt 1.689 Schülerinnen/Schüler.


Im laufenden Schuljahr belegt die BBS Varel in der Außenstelle an der Torhegenhausstraße 12 Räume incl. EDV. 8 Klassen sind permanent belegt (BGJ- Agrar, FOS); hierbei handelt es sich um Vollzeit/Teilzeitschülerinnen/-schüler, die mit durchschnittlich 26 Schülerinnen/Schüler eine Klasse besuchen, insgesamt somit ca. 200 Schülerinnen/Schüler, die ab dem Schuljahr 2008/2009 in das Hauptgebäude an der Stettiner Straße zurückkehren werden. Gleichzeitig wird mit Beginn des neuen Schuljahres 2008/2009 die Außenstelle an der Arngaster Straße durch die BBS Varel genutzt. Diese Außenstelle an der Arngaster Straße („III. Bauabschnitt“) wird voraussichtlich durch 9 bis 10 Klassen des Fachgymnasiums sowie durch 2 Klassen der Fachoberschule Wirtschaft genutzt.

1.3
Das Schulgebäude an der Arngaster Straße wurde in dem Zeitraum von 2004 bis 2008 umfassend saniert und umgebaut. Es entspricht dem neuesten Schulstandart und wird höchsten didaktischen Anforderungen gerecht.

Es verfügt nach diesen Baumaßnahmen über insgesamt 39 Klassenräume (33 Klassenräume sind größer als 50 qm, 6 Klassenräume sind bis ca. 50 qm groß).

Ferner stehen diverse Fachunterrichtsräume zur Verfügung, so u. a. 2 Fachunterrichtsräume Biologie, 1 Fachunterrichtsraum Physik, 1 Fachunterrichtsraum Chemie, 2 EDV-Räume, 2 Kunsträume, 2 Musikräume, 1 Küche, 2 Werkräume, 1 Textilraum, sonstige (Aula, Mensa usw.)

Bereits bei dem Beschluss im Jahre 2004, das Schulgebäude an der Arngaster Straße umfassend zu sanieren und umzubauen, wurde seitens der Verwaltung darauf hingewiesen, dass aufgrund des im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel stehenden Schülerzahlenrückgangs verstärkt Räumlichkeiten in diesem Schulgebäude durch die BBS Varel genutzt werden können. Bereits im Jahr 2004 war erkennbar, dass die BBS Varel aufgrund der zu erwartenden Schülerzahlen zusätzlichen Raumbedarf geltend machen würde.

Die mittel- und langfristige Schulentwicklungsplanung vom Schuljahr 2008/2009 bis 2016/2017 hat ergeben, dass die Hauptschule der HS/RS Varel ab dem Schuljahr 2013/2014 durchgängig einzügig sein wird. Die Realschule der HS/RS Varel wird durchgehend zweizügig sein.

Sollte eine Gesamtschule im Landkreis Friesland eingerichtet werden, werden voraussichtlich die Schülerzahlen bei der HS/RS Varel noch weiter zurückgehen.

Ohne Berücksichtigung dieser Eventualität ist festzuhalten, dass unter Berücksichtigung der zu erwartenden Schülerzahlenanmeldungen bei der HS/RS Varel der Raumbedarf an allgemeinen Unterrichtsräumen von 23 Klassenräumen im Schuljahr 2008/2009 auf 18 Klassenräume ab dem Schuljahr 2013/2014 zurückgehen wird.

Dieses bedeutet, dass bereits ab dem Schuljahr 2008/2009 der BBS Varel in dem Schulgebäude der HS/RS Varel 16 Klassenräume zur Verfügung gestellt werden können. Ab dem Schuljahr 2013/2014 wären es 21 Klassenräume, die der BBS Varel zur Verfügung gestellt werden können.

1.4
Die BBS Varel hat in zwei Gesprächen am 04.02.2008 und 01.04.2008 dem Landkreis Friesland mitgeteilt, dass für das kommende Schuljahr 2008/2009 unter Berücksichtigung der Schülerzahlenanmeldungen voraussichtlich 6 weitere Klassenräume benötigt werden. Dieses sind Klassenräume für die Fachoberschule Wirtschaft, Technik, Sozialpädagogik, BFS, Groß- und Industriekaufleute.

Des Weiteren würden sukzessive in den nächsten Jahren 4 zusätzliche Klassenräume benötigt, wenn das Konzept Lernbüro/Verkaufsraum, Mediothek etc. umgesetzt werden soll. Das schulische Konzept liegt noch nicht vor.
Auch stünden nicht genügend Räumlichkeiten für Koordinatoren, Hausmeister sowie Aufenthaltsräume für Schülerinnen/Schüler und Lagerräume zur Verfügung.

1.5
Das Fehl an Klassenräumen wäre durch die Außenstelle in der Arngaster Straße zu decken.

Hierzu wird auf die Anlage 1 (Raumbestand im Schulgebäude Arngaster Straße) zu dieser Vorlage hingewiesen.

Es ist zu beachten, dass grundsätzlich immer noch ein Fehl von einem Klassenraum bis zwei Klassenräume gegeben ist.

Dieses Fehl könnte durch eine geeignete Lenkung des Besuchs von auswärtigen Schülerinnen/Schülern reguliert werden. Im laufenden Schuljahr 2007/2008 besuchen die BBS in Varel 424 auswärtige Schülerinnen/Schüler. Dieses entspricht einem Anteil von ca. 25 %.

Des Weiteren ist darauf hinzuweisen, dass der Schülerzahlenrückgang in den nächsten Jahren um durchschnittlich 20 % auch vor den berufsbildenden Schulen nicht Halt machen wird. Insoweit wird auch bei der BBS Varel ein Schülerzahlenrückgang zu konstatieren sein, der zu einer Entlastung im Raumbestand führen wird.


Ferner ist vor dem Hintergrund der sich verändernden Berufsschullandschaft (Veränderungen im Nds. Schulgesetz und in der Verordnung über berufsbildende Schulen durch die Novellierung des Berufsbildungsgesetzes, Gastschulgelder, Anforderungen für neue Berufsfelder, z. B. durch den JadeWeserPort) zu überlegen, ob man in Abstimmung mit den anderen berufsbildenden Schulen in Jever und in den Nachbarlandkreisen verstärkt regionale Angebote und Ausbildungsschwerpunkte anbietet, so dass auch durch diese Maßnahmen ein reduzierter Raumbedarf erreicht werden kann. Entsprechende Gespräche wurden zwischen den betreffenden Schulen und den Schulträgern geführt. Geeignete Lösungsmöglichkeiten soll noch in diesem Jahr beraten und vorgestellt werden.

Der von der BBS Varel geltend gemachte zusätzliche Raumbedarf für Koordinatoren, Hausmeister sowie Aufenthaltsräume für Schülerinnen/Schüler und Lagerräume wäre im Raumbestand des Schulgebäudes an der Stettiner Straße abzudecken.


Zusätzliche Lagermöglichkeiten können grundsätzlich im Keller zur Verfügung gestellt werden. Die nicht mehr benötigte Schulhausmeisterwohnung im Bestand des Schulgebäudes (ca. 90 qm) kann ebenfalls durch Umbaumaßnahmen für die beantragten Zwecke genutzt werden.


Auch besteht die Möglichkeit, dass nach dem Ausscheiden des jetzigen Schulhausmeisters die Räume des sich separat auf dem Schulgelände befindlichen Schulhausmeisterhauses für schulische Maßnahmen genutzt werden.


Durch den Zukauf von sich in unmittelbarer Nähe befindlichen nicht bebauten Flächen könnte ein zusätzlicher Parkraum geschaffen werden.


1.6
Folgende Maßnahmen sind voraussichtlich in den nächsten Jahren am Schulstandort Stettiner Straße notwendig:

Maßnahme Kosten
€ (ca.)

Fassadensanierung einschl. Dach und Fenster 1.800.000,00
Verlegung einer Drainage 100.000,00
Sanierungsmaßnahmen in einem Fachunterrichtsraum Computer 27.000,00
Erneuerung der Heizung (durch Contracting) 142.000,00
Umbau/Sanierung der Verwaltung/der Mediothek 300.000,00
Neue Küche 80.000,00
Erneuerung von Böden, Beleuchtung etc. 216.000,00
Installation von Heizkörperventilen 12.000,00
Behebung von GUV-Mängeln 69.000,00
Sanierungsmaßnahmen im Treppenhaus 15.000,00
Verlegung einer Gasstation 20.000,00
Erhöhung der Stromversorgung 100.000,00
Erneuerung einer Entwässerung 13.000,00

Erneuerung der Fluchtwegbeleuchtung 13.000,00
Tribünensicherung 6.000,00
Dachsanierung im eingeschossigen Teil 85.000,00
Parkplatzerweiterung 100.000,00
Eine zusätzliche Küche (beinhaltet bauliche Erweiterung) 200.000,00
Neues Mobiliar (Tische und Stühle) für 80 Klassenräume 240.000,00

Gesamt: 3.538.000,00

Diese Maßnahmen beinhalten noch nicht die konkreten Kosten für die Umsetzung der verschiedenen pädagogischen Konzepte der Berufsbildenden Schulen Varel, da diese, wie oben ausgeführt, noch nicht von der Schule vorgelegt wurden.


Auch unter Berücksichtigung der sonstigen Wägnisse etc. kann jedoch davon ausgegangen werden, dass auch bei vorsichtiger Schätzung nicht zusätzliche Kosten in Höhe von mehr als 1.462.000,00 € entstehen werden. In den nächsten Jahren werden somit voraussichtlich Kosten für bauliche Maßnahmen, Grundstückserwerb sowie Mobiliar an dem Standort Stettiner Straße in Höhe von nicht mehr als 5.000.000,00 € anfallen.

1.7
Alternativ wurde überlegt, inwieweit an anderer Stelle die BBS Varel untergebracht werden könnte.

Denkbar wäre es, hierzu auf die Räumlichkeiten der ehemaligen Kaserne in Varel zurückzugreifen.

Das Areal der früheren Kaserne hat eine Fläche von ca. 34 Hektar.

Eine grobe Überprüfung der ehemaligen Kasernenanlage hat ergeben, dass eine räumliche Unterbringung der BBS Varel in dem vorhandenen Raumbestand möglich wäre.

Die ehemaligen Mannschaftsunterkünfte, die in den 30er-Jahren errichtet wurden, bieten eine Bruttogrundfläche von ca. 20.000 qm. Auf dem Kasernengelände befindet sich ein Schulungsgebäude mit 16 Klassenräumen, die für schulische Zwecke genutzt werden könnten. Eine Kantine ist vorhanden, ferner eine Sporthalle. Sportfreiflächen sind vorhanden.

Die vorhandenen Schulgebäude an der Stettiner Straße haben eine Bruttogrundfläche von ca. 10.000 qm.

Unterstellt man, dass die BBS Varel lediglich mit ihrem Raumbestand an der Stettiner Straße in die Räumlichkeiten der Kaserne ziehen würde, wäre mithin eine Bruttogrundfläche in der Größe von ca. 10.000 qm zu berücksichtigen. Die Außenstelle an der Arngaster Straße würde bei dieser Konstellation also weiterhin betrieben.


Bei dem benötigten Raumbestand von ca. 10.000 qm in der Kasernenanlage ist zu beachten, dass die Gebäude umfassend zu sanieren und umzubauen sind. So sind die Gebäude den aktuellen energetischen Anforderungen aufgrund der Vorgaben nach der Energieeinsparverordnung (Wärmedämmung etc.) anzupassen. Ferner sind Brandschutz sowie die Schulbaurichtlinien zu beachten. Dieses bedeutet, dass sämtliche Gebäude mit zusätzlichen Fluchttreppen sowie Fahrstühlen auszustatten wären. Der Schallschutz wäre in geeigneter Form zu gewährleisten.


Da die in den ehemaligen Mannschaftsunterkünften vorhandenen Fenster nicht den erforderlichen Lichtverhältnissen in Klassenräumen genügen dürften, wären die Fenster entsprechend zu vergrößern.


Die Kosten für die notwendigen Sanierungs- und Umbaumaßnahmen belaufen sich aufgrund eigener und anerkannter Ausschreibungserfahrungen auf mindestens ca. 1.100,00 €/qm. Diese Kosten beinhalten die Mehrwertsteuer sowie das Honorar für notwendige Architektenleistungen (Planung, Baubetreuung).


Somit würden sich die Gesamtkosten für die Verlagerung des Raumbestandes von der Stettiner Straße in die Kaserne auf ca. 11.000.000 € belaufen. Etwaige Grundstückskosten wären nicht berücksichtigt.


Dem Landkreis Friesland liegt eine Expertise vor, in der der Umbau einer früheren Mannschaftsunterkunft auf dem Kasernengelände zu einem Verwaltungsgebäude durchgeplant wurde.


Diesen Planunterlagen ist zu entnehmen, dass sich die Gesamtkosten für Sanierung und Umbau auf ca. 1.400,00 €/qm (brutto) belaufen.

Der o. a. Kostenwert in Höhe von 1.100,00 € ist somit eher niedrig angesetzt.

1.8
Zusammenfassend wird aus den nachstehenden Gründen empfohlen, von einer Verlagerung der Räumlichkeiten der BBS Varel an der Stettiner Straße Abstand zu nehmen und statt dessen mit dem Gebäudebestand an der Stettiner Straße und der Arngaster Straße mittel- und langfristig den Bildungsauftrag der Berufsbildenden Schulen Varel zu gewährleisten:

1.8.1.
Nach den erfolgten, o. a. Investitionen am Standort Stettiner Straße wird das Schulgebäude gute Voraussetzungen für eine zukunftsorientierte berufliche Ausbildung bieten.

1.8.2
Die Räumlichkeiten in dem Schulgebäude an der Arngaster Straße sind, wie oben ausgeführt, in einem hervorragenden Zustand. Sie eignen sich in optimaler Weise für das Fachgymnasium, die Fachoberschulen etc.

Die ab dem Schuljahr 2008/2009 der BBS Varel separat zur Verfügung stehenden 4 EDV-Räume sind hervorragend ausgestattet. Die Schülerinnen/Schüler können die sich auf dem neuesten Stand befindlichen naturwissenschaftlichen Fachunterrichtsräume der HS/RS Varel mit nutzen.


Die sonstige schulische Infrastruktur an der Arngaster Straße ist optimal. So stehen auch den Schülerinnen/Schülern der BBS Varel die neuinstallierte Mediothek sowie die Räume der Mensa zur Verfügung. Auf das sehr gut ausgestattete Kreismedienzentrum kann zurückgegriffen werden. Die Sporthalle an der Arngaster Straße steht den Schülerinnen/Schülern der BBS Varel grundsätzlich zur Verfügung. Gleichermaßen verhält es sich mit den Sportfreianlagen. Die verkehrliche Infrastruktur ist durch ausreichend Parkraum für Pkw sowie durch den Busparkplatz ideal.

1.8.3
Die Räumlichkeiten in dem Schulgebäude an der Arngaster Straße wurden speziell für die Zwecke der BBS Varel für ca. 3.000.000,00 € umfassend saniert und umgebaut. Diese Maßnahmen wären unterblieben, wenn nicht bereits im Jahre 2003 durch eine entsprechende Vereinbarung eine Nutzung durch die BBS Varel festgelegt worden ist. Bei einer Nichtnutzung durch die BBS Varel ist eine anderweitigen Verwendung nicht erkennbar.

1.8.4
Für die Verlagerung des Standorts an der Stettiner Straße in andere Liegenschaften wären, wie oben ausgeführt, Umbau- und Sanierungsmaßnahmen von mehr als 11.000.000,00 € zuzüglich etwaiger Grundstückskosten wahrscheinlich. Dieses kann aus wirtschaftlichen und finanziellen Gründen nicht empfohlen werden, da eine Stärkung des Standorts „Stettiner Straße“ durch die o. a. Maßnahmen voraussichtlich nicht mehr als 5.000.000,00 € kosten würde.


1.8.5
Bei einer Verlagerung der Räumlichkeiten der Stettiner Straße wäre die Zukunft des komplexen Gebäudebestands an der Stettiner Straße zu klären. Eine realistische Nachnutzung ist nicht zu erkennen. Ferner wären etwaige Abbruchkosten in nicht unerheblicher Höhe zu berücksichtigen.















Zu 2.
Sanierung der Fassade einschl. des Daches und der Fenster

Am 19.04.2007 haben die Mitglieder des Ausschusses für Bauen, Feuerschutz und Straßenverkehr das Schulgebäude der BBS Varel an der Stettiner Straße 3 in Augenschein genommen. Hierbei wurde insbesondere Bezug genommen auf den Zustand der Fassade. Herr Kapels vom Architekturbüro Kapels aus Zetel erläuterte den Zustand der Fassade, der Fenster und eines Teilbereiches des Daches und ging auf mögliche Sanierungskonzepte ein. In der anschließenden Sitzung des Ausschusses für Bauen, Feuerschutz und Straßenverkehr am 23.04.2007 wurde nochmals unter Berücksichtigung eines vom Architekturbüro Kapels ausgearbeiteten Gutachtens der Zustand des Schulgebäudes erörtet, sh. diesbezüglich die Vorlage Nr. 074/2007 vom 29.03.2007.

Der Sachverhalt wurde in der Sitzung eingehend erörtert. Unter Bezugnahme auf die gutachterliche Stellungnahme vom 13.04.2007 des Architekturbüros Kapels war man der Auffassung, dass eine reine Beton- und Mauerwerksanierung nicht empfohlen werden könne.

Auch unter Berücksichtigung des maroden Zustandes der Fenster, des Daches und der dadurch bedingten hohen Energieverbräuche war man der Auffassung, dass das Schulgebäude umfassend zu sanieren sei. Es sei zu empfehlen, das Gebäude rundherum durch Klinker und durch ein Wärmedämmverbundsystem zu dämmen.

Diese Maßnahme hätte u. a. den Vorteil, dass die Bauteilanschlüsse umfassend abgedichtet würden. Der Wartungsaufwand sei niedriger. Das Raumklima würde nachhaltig verbessert. Ferner würden durch diese Dämmmaßnahme die Heizkosten jährlich um ca. 11.500,00 € reduziert. Dieses würde eine Reduzierung der Gesamtheizkosten von über 41 % bzw. über 440.000 kW/h/Jahr entsprechen. Jährlich würden über 100 t CO2 -Ausstoß eingespart.

Die Kosten für diese umfassende Dämmungsmaßnahme würden sich auf ca. 1.138.000,00 € belaufen. Zuzüglich der Kosten für den Fensteraustausch und die Dachsanierung (674.000,00 €) somit auf ca. 1.812.000,00 €.

Zwischenzeitlich wurde der Sachverhalt durch das Architekturbüro Kapels nochmals eingehend überprüft und aktualisiert.

Hierzu wird auf die sich in der Anlage 2 befindliche Empfehlung des Architekturbüro Kapels vom 25.02.2008 (wird auf dem Postwege versandt) hingewiesen. Gemäß diesem Gutachten wird empfohlen, das Gebäude zu Gesamtkosten in Höhe von ca. 1.800.000,00 € auf der Basis „Klinker + Wärmedämmvebundsystem“ zu sanieren.

Die Sanierung soll in zwei Bauabschnitten erfolgen, beginnend in den Sommerferien 2008, endend im Jahre 2009.

Da die umfassende Sanierung nicht unerheblich in den Schulablauf eingreifen wird (eine Realisierung nur in den Ferien wird nicht möglich sein), wurden bereits entsprechende Details der Sanierung gemeinsam zwischen dem Architekturbüro Kapels und den Berufsbildenden Schulen Varel erörtert.

Nach Möglichkeit soll mit der Sanierung bereits vor den Sommerferien 2008 begonnen werden. Es ist angedacht, den Fensteraustausch, der den Unterricht am massivsten beeinträchtigen wird, in den Sommerferien durchzuführen, so dass die weniger belastenden Fassaden- und Dachsanierungsmaßnahmen während des Schulbetriebs durchgeführt werden können. Sollte während dieser Sanierungsmaßnahmen eine Auslagerung von Klassen unabdingbar sein, wäre ggf. noch für einen befristeten Zeitraum (bis zu den Herbstferien) auf die Räumlichkeiten in dem EWE-Gebäude in Langendamm zurückzugreifen, die ohnehin bis Ende August 08 angemietet worden sind. Dieser Sachverhalt wird zu gegebener Zeit nach endgültiger Festlegung des zeitlichen Ablaufplanes geklärt.








Beschlussvorschlag:


1. Die grundsätzlichen Ausführungen über die BBS Varel werden zur Kenntnis
genommen


2. Dem Fassadensanierungskonzept „Variante 1 A Klinker + Wärmedämm-
verbundsystem“ wird zugestimmt.


Finanzielle Auswirkungen: Ja

Gesamtkosten der Maßnahmen (ohne Folgekosten)

Direkte jährliche Folgekosten

Finanzierung:


Eigenanteil

objektbezogene Einnahmen



Sonstige einmalige oder jährliche laufende Haushaltsauswirkungen


ca. 1.800.000,00

Erfolgte Veranschlagung: Ja

im Verwaltungshaushalt Haushaltsstelle: 2502.50000 im Haushaltsjahr 2008 776.400,00 €


_____________ gez. Thöle

Sachbearbeiter/in Fachbereichsleiter

Sichtvermerke:

____________ ________________ gez. Ambrosy

Abteilungsleiter Kämmerei Landrat

Beratungsergebnis:

Einstimmig

Ja-Stimmen



Nein-Stimmen



Enthaltungen



Kenntnisnahme

Lt. Beschluss­vorschlag

Abweichender Beschluss



Anlagen:



- Raumbestand im Schulgebäude Arngaster Straße – Anlage 1

- Empfehlung des Architekturbüro Kapels vom 25.02.2008 – Anlage 2
(wird auf dem Postwege versandt)