Begründung:
Im Fachbereich Gesundheit des Landkreises
Friesland arbeiten 37 Personen. Knapp 25
davon sind mit den Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie beschäftigt.
Außerdem erhält der Fachbereich Gesundheit nun auch von weiteren Kollegen aus
anderen Fachbereichen Unterstützung sowie von drei Bundeswehrsoldat*innen.
I.
Kontaktnachverfolgung
Bei der Eindämmung der COVID-19-Pandemie liegt
das Hauptaugenmerk des Gesundheitsamtes auf der Ermittlung sogenannter
Infektionsketten. Dabei gehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schrittweise
vor: Geht ein positiver SARS-CoV-19- Befund beim Gesundheitsamt ein, wird der
oder die Betroffene vom Gesundheitsamt angerufen, wird gefragt, wie er/sie sich
fühlt, welche Beschwerden es gibt. Außerdem erfragen die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter systematisch alle direkten Kontakte des Betroffenen der vergangenen
Tage. Vor allem die Angaben zur Kontaktdauer und zum Abstand sind hierbei für
das Gesundheitsamt entscheidend, denn hieraus ergibt sich, ob die Kontaktperson
der Kategorie I (höheres Infektionsrisiko) oder der Kategorie II (geringeres
Infektionsrisiko) zugeordnet wird.
Das
Gesundheitsamt informiert die ermittelten Kontaktpersonen der Kategorie I und
stellt sie unter häusliche Quarantäne.
Die Quarantäne soll die Infektionskette
durchbrechen und verhindern, dass die Zahl der Ansteckungen außer Kontrolle
gerät.
Im
Durchschnitt müssten etwa zehn Personen kontaktiert werden. Es gab aber auch
schon Fälle, in denen bis zu 100 Personen angerufen werden mussten.
Kontaktpersonen
(Kategorie I) des Indexfalls, die nicht im Landkreis Friesland wohnhaft sind
werden an die jeweils zuständigen Gesundheitsämter übermittelt. Im Umkehrschluss
erhält auch das friesländische Gesundheitsamt von anderen Gesundheitsämtern aus
dem ganzen Bundesgebiet Mitteilung über Kontaktpersonen (Kategorie I), die im
Kreisgebiet wohnhaft sind.
II.
Weiterführende
Maßnahmen in Zusammenhang mit dem
Infektionsgeschehen / Infektionsgeschehen Ende September
Aufgrund der Mitte September rapide ansteigenden
Inzidenz und vor dem Hintergrund der an Fahrt aufnehmenden Infektionsdynamik
auch in den umliegenden Kommunen, hat der Landkreis Friesland mit einer
Allgemeinverfügung weitere Maßnahmen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens
verfügt. In Abstimmung mit dem Gesundheitsamt wurden dabei Maßnahmen wie die
Einrichtung eines Schichtbetriebes in Schulen (Szenario B) sowie ein Verbot des
Ligabetriebs für Mannschaftssport (Kontaktsportarten) beschlossen. Diese
Entscheidungen wurden insbesondere vor dem Hintergrund getroffen, da der Anteil
an Kindern und Jugendlichen unter den positiv getesteten Personen stieg.
Die systematische Kontaktnachverfolgung und die damit
verbundene, schnelle Unterbrechung der Infektionsketten sowie der Erlass der
Allgemeinverfügung als flankierende Maßnahme konnten ein größeres
Ausbruchsgeschehen verhindern- die Zahl der Neufälle entwickelte sich
rückläufig.
III.
Ausblick
Für
eine vorausschauende Planung, die unterschiedliche Verläufe des Infektionsgeschehens in den Fokus nimmt und
auch regionalen Gegebenheiten berücksichtigt, hat der Landkreis Friesland
überdies ein Handlungskonzept erarbeitet, welches mögliche Maßnahmen im Rahmen
des Infektionsschutzgesetzes beinhaltet.
Beschlussvorschlag:
Die Informationsvorlage wird zur Kenntnis genommen.
Anlage(n):
1.
7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner_September/Oktober