Begründung:
Beitritt Landkreis Friesland zum Wattenmeerforum (WSF) e.V.
Hintergrund:
Hierzu sei das von Herrn Dr. Ahlhorn mit Datum vom 19.11.2020 verfasste
Anschreiben (Anlage 1) auszugsweise zitiert:
„Mit der Trilateralen
Kooperation für das Wattenmeer von Den Helder (Niederlande) bis Esbjerg
(Dänemark) ist eine international arbeitende Institution eingerichtet worden,
die sich um den Erhalt und die Inwertsetzung des Welterbegebietes Wattenmeer
kümmert. Aber, was ist ein Welterbe ohne den Menschen?
Nur wir als Menschen können diesem
Naturgebiet einen hohen Wert beimessen. Hier liegt ein Augenmerk in der Arbeit
des WSF, den Naturschutz zu respektieren, zu unterstützen und das Bewusstsein
der (Küsten-)Menschen dafür zu wecken, dabei aber nicht den Menschen und seine
Bedürfnisse zu vergessen. Vielfalt ist im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung
zwingend erforderlich, Monotonie ist öde. Da Mensch und Natur hier an der
Wattenmeerküste auf ganz besondere Weise zusammentreffen und auch voneinander
abhängen, ist ein trilateral arbeitendes, integrierendes und
sektorübergreifendes Forum eine ideale Plattform, dies in die Tat umzusetzen.
Aufgrund dieser Vielfalt kann und will sich
das WSF nicht in eine Schublade stecken lassen, denn dann würden wir unseren
Anspruch auf Integration, Partizipation und Multifunktionalität aufgeben, der
uns gegenüber vielen anderen Organisationen auszeichnet. Mit dem WSF kommen wir
dem in den 1960ern entwickelten Idee und in 2000ern in der EU propagierten
Integrierten Küstenzonenmanagement (IKZM) bereits sehr nahe. Themen wie
Klimawandel (Anpassung und Vermeidung), Mobilität, Demographischer Wandel,
Energiesicherheit oder ganz speziell, die Reduzierung der
Lichtemissionen („Dark Sky“), sind nur
einige Beispiele für Themen, die im WSF behandelt werden.
Mitglieder aus unterschiedlichen Sektoren
und Branchen aus allen drei Mitgliedsländern diskutieren hier gemeinsam und
ringen, wenn nötig, hart um einen Konsens.
Die Trilaterale Kooperation hat auf der
neunten Ministerkonferenz in 2002 entschieden, dass die Einwohner sowie die
verschiedenen Branchen und Sektoren in der Wattenmeer Region mitgenommen,
gehört und in die zukünftige Entwicklung eingebunden werden sollen. Diesen
„Auftrag“ erfüllen wir als WSF mit unseren oben skizzierten und in der
Vorbereitung befindlichen Aktivitäten.
Zwingend notwendig für eine weiterhin
erfolgreiche Arbeit ist eine verlässliche finanzielle Unterstützung, die uns
bereits von verschiedenen Seiten gewährt und von anderer Seite zugesagt, aber
leider nicht eingehalten wird. Wir würden gerne unsere erfolgreiche und
konstruktive (Mit-)Arbeit im Sinne der Menschen aus der Wattenmeer Region
fortführen und der Trilateralen Kooperation weiterhin ein adäquater und
kooperativer Sparringspartner sein. Wir bieten einen Diskussionsraum mit
diversen Stakeholdern und Akteuren an, der durch die erfolgreiche Arbeit der
vergangenen Jahre zur Verminderung und sogar zur Vermeidung von Konflikten im
Küstenraum beitragen konnte.“
Beitrittsgründe:
Das WSF befasst sich wie dargestellt mit ausgesuchten Themen die die
Menschen im Küstenraum des Welterbegebiets Wattenmeer bewegen.
Die aktuellen Projekte zeigen nicht nur die Nähe zum Landkreis Friesland
sondern auch zu aktuellen Themen. So stehen die Projekte „Krisenprävention -
Einbindung freiwilliger Helfer im Pandemiefall“ oder „Resilient Wadden Sea
Communities“ für die die gesellschaftlichen Probleme durchdringende
wissenschaftlichen Untersuchungen des WSF. Gerade das letzt genannte Projekt
hat mit der Gemeinde Wangerland als Projektpartner einen unmittelbaren Bezug
zum Landkreis Friesland und soll helfen, die Abwanderung junger Menschen
abzuschwächen (vgl. Projektbeschreibung Anlage Seite 4). Andere Projekte finden
sich im beigefügten Flyer des WSF (Anlage 2) und in der Anlage 1.
Die gewonnenen Erkenntnisse stehen den Vereinsmitgliedern für Ihre
eigenen Planungen und Handlungen zur Verfügung. Durch die Mitgliedschaft kann
sich der Landkreis Friesland aktiv in die Projektplanungen einbringen und
profitiert dabei von der Nähe zum Geschäftssitz in Wilhelmshaven. Ein weiterer
Mitgliedsvorteil ist die gemeinschaftliche Projektfinanzierung, die in der
Regel zudem über Fördermittel (EU) kofinanziert werden kann.
Mitgliedsbeitrag:
Die beteiligten deutschen Küstenkommunen beteiligen sich mit 1.000 € -
7.000 € am Verein. Die niederländischen öffentlichen Mitglieder zahlen je
10.000 € und die dänischen öffentlichen Mitglieder 10.000 – 15.000 €. Bei den
privaten Mitgliedern liegt das Beitragsniveau zwischen 4.500 und 7.500 €.
Als Maßstab schlägt die Kreisverwaltung den Landkreis Aurich mit einer
ähnlichen Küstenlänge vor. Dort hat man den jährlichen Beitrag auf 5.000 €
festgelegt.
Weitere Informationen:
Internet unter: www.waddensea-forum.org
Beschlussvorschlag:
Der Landkreis Friesland tritt dem Wattenmeerforum (WSF) e.V. mit Wirkung
vom 01.01.2021 bei. Der Mitgliedsbeitrag beträgt 5.000 € pro Jahr.
Anlage(n):
Anlage 1:
Vorstellung-WSF-FRI
Anlage 2:
WSF-Flyer2020-de
Anlage 3:
Ministerschreiben