Begründung:
1.
Ausgangslage
1.1
Sportanlage
Jahnstraße
Der Landkreis Friesland ist Eigentümer
der Sportanlagen.
1.1.1
Bestand
An
der Jahnstraße befinden sich ein Fußballrasenplatz, ein
Tennenplatz, kleinere Sportfreiflächen sowie ein
Umkleide-/Duschgebäude. Die Größe beträgt ca.
2,7 ha. Ferner gehört zu der Sportanlage eine
Dreifeldsporthalle, die sich ebenfalls im Eigentum des Landkreises
Friesland befindet. Die Sportfreianlage verfügt über eine
Flutlichtanlage.
1.1.2
Nutzung
Schulisch werden
die Sportfreianlagen genutzt durch kreiseigene Schulen aus Jever,
ferner stehen sie auch den Grundschulen zur
Verfügung.
Außerschulisch werden die Anlagen weit
überwiegend durch den FSV Jever in Anspruch genommen, ferner
durch Jugendliche aus der sich in unmittelbarer Umgebung befindlichen
Jugendherberge.
Insgesamt ist festzuhalten, dass die
Sportfreianlagen, soweit die Witterung es erlaubt, ganzjährig
intensiv genutzt werden.
1.2
Sportanlage an der
Schützenhofstraße in Jever
Eigentümerin der
Sportanlage ist die Stadt Jever, das Umkleide-/Duschgebäude
befindet sich im Eigentum des Landkreises
Friesland.
1.2.1
Bestand
An der Schützenhofstraße
befinden sich ein Fußballrasenplatz, ferner eine Laufbahn um
den Großfeldrasenplatz sowie weitere Anlagen für
Leichtathletikzwecke (beispielsweise Weitsprung), ein
Umkleide-/Duschgebäude sowie das Vereinsheim des FSV Jever. Die
Sportfreianlage verfügt über eine
Flutlichtanlage.
1.2.2
Nutzung
Die
Sportfreianlage wird, soweit es die Witterung erlaubt, ganzjährig
durch Schulen aus Jever sowie durch den FSV Jever genutzt.
Die
Schulen halten auf der Sportanlage insbesondere ihre
Bundesjugendspiele ab, er wird intensiv für die Leichtathletik
genutzt. So wird auf der Anlage regelmäßig auch das
Sportabzeichen abgenommen.
Der FSV Jever benutzt den
Sportplatz sowohl für Übungseinheiten als auch für
Punktspiele.
2.
Ausbau der Sportfreianlagen an der Jahnstraße
zu einem Sport- und Freizeitzentrum
2.1
Sachstand
in den politischen Gremien des Landkreises Friesland
In der
Sitzung des Ausschusses für Bauen, Feuerschutz und
Straßenverkehr am 10.04.2008 (sh. Vorlage Nr. 277/2008 vom
12.03.2008) wurde u. a. über den Sportplatz der Haupt- und
Realschule Jever an der Jahnstraße berichtet.
Es wurde
darauf hingewiesen, dass der Tennenplatz nicht mehr den
Sicherheitsanforderungen entspricht, so dass er für den
Schulsport und reguläre Sportveranstaltungen grundsätzlich
nur eingeschränkt genutzt werden darf. Eine Sanierung des
Tennenplatzes würde ca. 80.000 € (brutto)
kosten.
Alternativ sei zu prüfen, inwieweit der
Tennenplatz zu einem Kunstrasenplatz, wie bei der Schule am Falkenweg
in Sande, umgebaut werden kann, sh. Vorlage Nr. 440/2009 vom
24.02.2009 für die Sitzung des Ausschusses für Bauen,
Feuerschutz und Straßenverkehr vom 09.03.2009.
In der
Sitzung am 10.04.2008 wurde beschlossen, dass für den
Tennenplatz der HS/RS Jever an der Jahnstraße gemeinsam
zwischen dem Landkreis Friesland, der Stadt Jever und dem FSV Jever
erörtert werden soll, unter welchen Voraussetzungen der
Tennenplatz zu einem Kunstrasenplatz umgebaut werden
kann.
2.2
Gespräche zwischen FSV Jever, Stadt Jever
und Landkreis Friesland
In einem ersten Gespräch am
25.06.2008 zwischen dem FSV Jever, der Stadt Jever und dem Landkreis
Friesland wurde dieser Sachverhalt gemeinsam erörtert. Die
Vertreter des FSV Jever erklärten, dass sie bei Berücksichtigung
ihrer zahlreichen Mannschaften (13 Jugend-Mannschaften, 3
Herren-Mannschaften, 1 Frauen-Mannschaft) die Sportplätze an der
Jahnstraße und an der Schützenhofstraße so intensiv
nutzen würden, dass die vorhandenen Kapazitäten nicht
ausreichend wären.
Aus ihrer Sicht sei eine Zentrierung
der sportlichen Aktivitäten des FSV Jever an der Jahnstraße
bei einem entsprechenden Ausbau der vorhandenen Sportanlagen denkbar;
in diesem Falle könnte auf die Sportanlagen an der
Schützenhofstraße verzichtet werden.
Die
Möglichkeit des Ausbaus der Sportfreianlagen an der Jahnstraße
zu einem Sport- und Freizeitzentrum wurden in weiteren Gesprächen
zwischen FSV Jever, Stadt Jever und Landkreis Friesland am
15.06.2009, 24.09.2009, 22.01.2010 und 19.03.2010 erörtert.
In
diesen Gesprächen wurde insbesondere die Frage behandelt, bei
welcher Konstellation der Sportbetrieb des FSV Jever optimiert werden
kann.
Folgende Varianten wurden dabei entwickelt und deren Vor- und
Nachteile abgewägt:
Variante 1
Die zwei
Standorte an der Schützenhofstraße und an der Jahnstraße
bleiben erhalten, der Tennenplatz an der Jahnstraße wird zum
Kunstrasenplatz umgewandelt.
Vorteile:
Vergleichsweise niedrige Kosten für die Platzerstellung bzw. Ertüchtigung.
Der Kunstrasen ermöglicht Spiel- und Trainingsbetrieb auch bei schlechten Wetterperioden. Die Rasenplätze würden geschont.
Nachteile:
Sehr schlechte Parkplatzsituation am Standort ”Schützenhof”.
Die Nachbarschaft am Standort ”Schützenhof” wird mit den sportlichen Aktivitäten auf dem Sportgelände konfrontiert.
Das Umkleide- und Duschgebäude ist sanierungsbedürftig.
Der Versicherungsschutz für das Vereinsheim ist wegen der einsamen Lage schwierig.
Man hält eine doppelte Infrastruktur mit den entsprechenden Konsequenzen vor (sh. Umkleide- und Duschgebäude, Kosten).
Variante 2
Konzentration am Standort ”Schützenhof”, Erweiterung
um ein Spielfeld, Aufgabe des Standortes ”Jahnstraße”.
Vorteile:
Die Sportanlage ”Schützenhof” ist bereits vorhanden.
Zentrale Lösung bedeutet Vorteile bei Spielverlegung, es ist ein geringerer Platzpflegeaufwand gegeben etc.
Nachteile:
Sehr schlechte Parkplatzsituation am Standort ”Schützenhof”.
Die Nachbarschaft am Standort ”Schützenhof” wird mit den sportlichen Aktivitäten auf dem Sportgelände konfrontiert.
Der Versicherungsschutz für das Vereinsheim ist wegen der einsamen Lage schwierig.
Es ist ein zusätzlicher Grundstückserwerb erforderlich. Dieser erscheint zurzeit nicht realistisch.
Schlechter baulicher Zustand des Vereinsheims.
Variante 3
Konzentration am Standort ”Jahnstraße”,
Erweiterung um ein Spielfeld, Errichtung eines Vereinsheims,
Neuanlegung einer vierspurigen Laufbahn, Aufgabe des Standortes
”Schützenhof”
Vorteile:
Eine zentrale Lösung bietet Vorteile bei Spielverlegung, es bedeutet einen geringen Platzpflegeaufwand, doppelte Infrastruktur ist nicht vorzuhalten etc.
Die Sportanlage ”Jahnstraße” ist bereits vorhanden.
Eine Erweiterungsmöglichkeit auf dem Grundstück des Freibades ist gegeben.
Die Parkplatzsituation ist gut.
Der Kunstrasen ermöglicht Spiel- und Trainingsbetrieb auch bei Schlechtwetterperioden. Die Rasenplätze würden geschont.
Ein Sportzentrum mit Fußballplätzen, Turnhalle, Freibad und Skateranlage könnte fortentwickelt werden.
Variante 4
Aufgabe der bisherigen
Standorte ”Jahnstraße” und ”Schützenhof”,
Errichtung eines neuen Standortes an anderer Stelle.
Vorteile:
Der Gestaltungsspielraum wäre am größten.
Die bisherigen Standorte können für andere Projekte (Vermarktung etc.) frei werden.
Die Lärmbelästigung für die Anwohner wäre geringer, beispielsweise bei einer Neuanlegung in einem Gewerbegebiet.
Eine zentrale Lösung würde Vorteile bei Spielverlegung, bei den Kosten für den Platzpflegeaufwand etc. bedeuten.
Nachteile:
Die Kostenbelastung dürfte am größten sein.
Eine zentrale Lösung wäre nicht gegeben, so wären wahrscheinlich die Wege insbesondere für die Jugendlichen weiter.
Bei einer dezentralen Lösung ist die Gefahr von Vandalismus/Einbruch größer.
Im Ergebnis der
Beratungen wurde empfohlen, die Variante 3 (Konzentration am
Standort ”Jahnstraße”, Erweiterung um ein
Spielfeld, Errichtung eines Vereinsheims und neue Laufbahn) bei
Aufgabe des Standortes ”Schützenhof”
weiterzuverfolgen.
Die außerordentliche
Mitgliederversammlung des FSV Jever votierte in ihrer Sitzung am
05.02.2010 einstimmig für eine weitere Verfolgung des vom
Vorstand des FSV vorgestellten Projektes ”Jahnstraße”
(Variante 3).
2.3
Anforderungen an ein Sport- und
Freizeitzentrum an der Jahnstraße
2.3.1
Anforderungen
des FSV Jever
Der FSV benötigt Trainings- und Spielmöglichkeiten für mindestens 20 Mann-
schaften (10
Kleinfeldmannschaften, 10 Großfeldmannschaften)
Im
Einzelnen:
Errichtung eines Kleinfeldplatzes mit Umzäunung
Errichtung eines Großfeldplatzes (Rasen) mit Umzäunung
Errichtung eines Großfeldplatzes (Kunstrasen) mit Umzäunung
Neubau der Unterkünfte (Duschen/Umkleide) sowie eines Vereinsheims
2.3.2
Anforderungen des Landkreises Friesland
Verbesserung der Spielplatzsituation
Wie unter 2.1 ausgeführt gilt es, die Spielplatzsituation zu verbessern. Hierzu gehört die Umwandlung des Tennenplatzes zu einem Kunstrasenplatz. Die Erfahrung bei der Schule am Falkenweg in Sande hat gezeigt, dass der neu angelegte Kunstrasenplatz in idealer Weise durch den Schulsport genutzt werden kann. Er bietet diverse Vorteile im Vergleich zu dem Tennenplatz.
Beibehaltung eines Rasenplatzes für schulische Veranstaltungen
Wegen der intensiven Nutzung der Spielfelder wäre ein Platz nicht ausreichend. Ein Parallelbetrieb muss ermöglicht werden, insoweit gilt es, den Status quo zu erhalten.
Neuanlegung einer Laufbahn
Die Neuanlegung einer vierspurigen Laufbahn mit Weitsprunganlage ist zwingend, wenn der Standort an der Schützenhofstraße aufgegeben wird. Wie zu 1.2.2 ausgeführt, wird die Laufbahn insbesondere für Bundesjugendspiele und für die Abnahme des Sportabzeichens intensiv benötigt.
Eine Verlagerung dieser sportlichen Aktivitäten zur Sportfreianlage an der Beethovenstraße in Schortens scheidet aus logistischen Gründen aus. Es gilt mithin, den gleichen Standard, der jetzt an der Schützenhofstraße vorhanden ist, auch an der Jahnstraße zu gewährleisten.
Verbesserung der Umkleide- und Duschgelegenheiten
Zurzeit besteht für die Nutzer der Sportfreianlagen die Möglichkeit, ein Umkleide- und Duschgebäude an der Jahnstraße zu nutzen. Dieses Gebäude ist stark sanierungsbedürftig. Die erheblichen Kosten für die Sanierung könnten vermieden werden, wenn auch die Schülerinnen/Schüler das neue Umkleide- und Duschgebäude des FSV Jever nutzen könnten.
2.4
Kosten
Die Kostenermittlung
wurde gemeinschaftlich durch den FSV Jever und dem Landkreis
Friesland durchgeführt. Es wurden unter Berücksichtigung
der konkreten Gegebenheiten vor Ort Firmen aufgefordert,
Kostenvoranschläge abzugeben. Vorbehaltlich der notwendigen
Ausschreibungen ergibt sich zurzeit eine Kostenermittlung wie folgt:
Kosten des Kunstrasenplatzes: ca. 470.000,00 € Kosten der vierspurigen Laufbahn um den Großfeldrasenplatz: ca. 350.000,00 € Kosten der neuen Kleinfeldspielfelder: ca. 250.000,00 € Kosten des Vereinsheims: ca. 450.000,00 €
Kosten der Umzäunung: ca. 120.000,00 €
Gesamtkosten: ca. 1.640.000,00 €
2.5
Mögliche
Finanzierung
Der FSV Jever hat erklärt, dass er den auf den Vereinsheim entfallenden Anteil in Höhe von ca. 450.000 € übernehmen wird.
Für den Landkreis Friesland wäre es denkbar, dass er aus den genannten Gründen die Kosten für den Kunstrasenplatz in Höhe von ca. 470.000 € übernimmt. Ferner die Kosten für die Einzäunung des Grundstücks in Höhe von ca. 120.000 €, da diese unabhängig von der Frage des Ausbaus der Anlage zu einem Sportforum bereits jetzt notwendig ist. Die Gesamtkosten für den Landkreis Friesland würden somit ca. 590.000 € betragen, so dass für die Stadt Jever ein Anteil in Höhe von ca. 600.000 € verbleiben würde.
Ergänzend ist darauf hinzuweisen, dass der FSV Jever durch den Landkreis Friesland und die Stadt Jever aufgefordert wurde, weitere Drittgelder bei dem Nds. Fußballverbund, Sponsoren, Stiftungen etc. einzuwerben mit dem Ziel, dass sich die Kofinanzierungskosten für die öffentliche Hand reduzieren. Dieses sicherte der FSV Jever zu.
2.6
Zeitliche
Realisierung
Vorbehaltlich der politischen Beschlüsse
und der Finanzierungsfähigkeit könnten im Jahr 2011 die
notwendigen Ausschreibungsverfahren für eine Realisierung der
Maßnahmen ab 2012 durchgeführt werden.
Bei der
Inaugenscheinnahme der Sportfreianlagen an der Jahnstraße und
an der Schützenhofstraße am 29.04.2010 werden Vertreter
des FSV Jever zugegen sein, ihr Vorhaben erörtern. Die Stadt
Jever wurde ebenfalls zu der Bereisung eingeladen.
Beschlussvorschlag:
Die Ausführungen werden zur Kenntnis genommen.