Beschluss: einstimmig beschlossen

Beschluss:

Dem vorgelegten Integrations- und Arbeitsmarktprogramm 2014 mit seinen geschäftspolitischen Schwerpunkten wird zugestimmt.





Begründung:


Das Integrations- und Arbeitsmarktprogramm beschreibt im Rahmen des gesetzlichen Auftrags und dem hierzu entwickelten Kennzahlensystem die geschäftspolitischen Ziele des Jobcenters Friesland für das Jahr 2014 und legt gleichzeitig fest, mit welchen Aktivitäten die Ziele nach dem SGB II umgesetzt werden sollen.


Es bildet den Rahmen für die Entwicklung von Maßnahmen, es ist jedoch keine Maßnahmeplanung.


Das Integrations- und Arbeitsmarktprogramm dient gleichfalls der Information und Orientierung der Mitarbeiter/innen des Jobcenters sowie der Gremien und der Öffentlichkeit.


Mit diesem Programm soll die Positionierung des Jobcenters Friesland auf dem regionalen Arbeitsmarkt für alle Arbeitsmarktakteure transparent gemacht werden. Ein kooperatives Miteinander und der Ausbau und die Weiterentwicklung funktionierender ineinander greifender Netzwerke soll mit der Umsetzung gemeinsamer Projekte zur Erreichung der Ziele des Jobcenters Friesland beitragen.



Frau Vogelbusch verweist auf die übersandte Vorlage. Der Schwerpunkt der Integrationsarbeit wird auf die Qualifizierung der Leistungsempfänger gelegt. Ziel ist es, mit den verschiedenen Instrumenten der Integrationsarbeit die schlecht oder gar nicht qualifizierten Leistungsempfänger so zu fördern, mit dem Ziel, einen Schul- oder Berufsabschluss zu erlangen, um eine Integration in den ersten Arbeitsmarkt erreichen zu können.

Frau Giss ergänzt, dass die bisherige Arbeit weiter geführt wird werden soll und das Integrations- und Arbeitsmarktprogramm von 2013 in weiten Teilen auch in 2014 fortgeführt wird.

Darüber hinaus liegt ein besonderer Schwerpunkt in der Qualifikation der 25 bis 35jährigen Personen ohne Berufsabschluss. Diese Personengruppe hat einen Anteil von 18 % der arbeitslosen Kunden des Jobcenters. Das Risiko der Arbeitslosigkeit ist bei dieser Personengruppe besonders hoch.

In Kooperation mit dem Jobcenter Wittmund werden in den Berufsfeldern Fachlagerist, Hochbaufacharbeiter, Verkäufer und Fachkraft im Gastgewerbe Personen auf einen anerkannten Berufsabschluss vorbereitet. Hierbei handelt es sich um zweijährige Ausbildungen, die kombiniert bei einem Bildungsträger und in Ausbildungsbetrieben durchgeführt werden.

Im Jobcenter Friesland wurden ca. 300 Kunden auf ihre Eignung für dieses Qualifizierungsangebot gesichtet, wovon 6 Teilnehmer in die Maßnahme eingemündet sind.

Zurzeit wird geprüft, ob noch zusätzliche Maßnahmen, wie z. B. im Pflegebereich mit aufgenommen werden können. Daneben erfolgt die individuelle Qualifizierung von geeigneten Kunden in weiteren Berufsfeldern.

KTA Janßen fragt nach dem Stand der geplanten Lebensmittelfabrik und den damit verbundenen Qualifizierungsmaßnahmen.

Frau Giss erklärt, dass mit den Auswahlverfahren für die Qualifizierungen begonnen wird, sobald der Baubeginn feststeht. Erst dann wird sich zeigen, wie hoch der Personalbedarf ist und für welche Berufsfelder Qualifizierungen angeboten werden.

KTA Gerdes-Borreck fragt, ob es richtig ist, dass Kinder von Arbeitslosengeld II-Beziehern dazu angehalten werden, keine weiterführenden Schulen zu besuchen, bzw. diese zum Zwecke der Arbeitsaufnahme und Beendigung der Hilfebedürftigkeit zu beenden.

Frau Giss erklärt, dass derartige Beratungsansätze nicht verfolgt werden.Im Rahmen der Betreuung durch die Integrationsfachkräfte für unter 25jährige wird geprüft, ob eine gezielte schulische Förderung im Rahmen von Bildungs- und Teilhabeleistungen möglich und zielführend ist. Bei Jugendlichen mit entsprechenden schulischen Leistungen, steht dem Besuch einer weiterführenden Schule nichts entgegen. bzw. ist dieser ausdrücklich erwünscht.

KTA Zillmer fragt nach den aktuellen Fördermöglichkeiten für Berufskraftfahrer, da in diesem Berufsfeld viele Sonderqualifikationen hinzugekommen sind, die erneuert werden müssen.

Herr Bruns erklärt, dass bei den Berufskraftfahrern meist eine Einstellungszusage von Firmen vorliegt, wenn entsprechende Qualifikationen nachgewiesen werden. Hier erfolgt eine einzelfallbezogene Förderung.

Hierzu fragt KTA Böcker, ob die Kosten für derartige Qualifizierungsmaßnahmen zurückgezahlt werden müssen.

Herr Bruns erklärt, dass die die Qualifizierungsmaßnahmen vollständig durch das Jobcenter getragen werden, die Förderung für einen privaten PKW, um eine Arbeitsstelle erreichen zu können,  zum Teil als Darlehen gewährt wird. Dies wird im Einzelfall nach Ausübung von Ermessen beurteilt.

KTA Bödecker fragt, ob es richtig ist, dass die Zahl der Teilnehmer der „Schulpflichterfüller“ in der Jugendwerkstatt  immer geringer wird, so dass weniger Zuweisungen zu diesem Teil der VHS erfolgen.

Frau Vogelbusch erklärt hierzu, dass für diesen Schülerkreis je Jahrgang eine Sonderklasse in der Oberschule Sande eingerichtet wurde (S.U.P.E.R. Klasse), um diese Jugendlichen gezielt zu fördern und einen Schulabschluss zu ermöglichen. Die 5 Plätze für „Schulpflichterfüller“ bei der VHS sind alle belegt.

Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen unter 25 Jahren, für die die Jugendwerkstatt eine geeignete und erforderliche Maßnahme darstellt, ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken. Die Mindestteilnehmerzahl für die Jugendwerkstatt ist entsprechend der aktuellen Förderrichtlinie der N-Bank auf 16 festgelegt. Es wird zunehmend schwieriger, diese 16 Plätze durchgehend tatsächlich zu besetzen, was auf der anderen Seite positiv zu bewerten ist.

Zurzeit wird geprüft, ob die Förderrichtlinien des Landes für die kommenden Jahre ab 2015 eine Reduzierung der Mindesteilnehmerzahl von 16 auf 12 Teilnehmer geändert werden.

KTA Janßen fragt an, ob für die über 50 jährigen eine eigene Arbeitslosenquote ausgewiesen wird.

Herr Bruns erklärt, dass dies nicht der Fall ist, lediglich die Integrationszahlen gesondert ausgewertet werden. Die Jahreswerte der Integrationen über 50jähriger im Gebiet des Jobcenters Friesland wurden in den letzten Jahren kontinuierlich gesteigert.

KTA Janßen fragt, ob in Friesland die Zahl der über 50jährigen besonders hoch ist. Dies wird seitens der Fachbereichsleitung verneint.

KTA Kühne fragt nach dem aktuellen Stand von AktiviA und bedauert, dass diese Maßnahme unter diesem Tagesordnungspunkt nicht mit aufgeführt ist.

Frau Giss erklärt, dass es sich bei dem Integrations- und Arbeitsmarktprogramm (IAP) um die arbeitsmarktpolitische Planung für 2014 handelt und  nicht um eine detaillierte Maßnahmeplanung.

Die aktuellen Kennzahlen bezogen auf die Maßnahme AktiviA sind ergänzend nachstehend aufgeführt:


Statistik "Aktiv in Arbeit - AktiviA"

Stand: 18.12.2013


Antritte insgesamt: 576

  • davon derzeit noch laufend im Projekt: 57

  • Integrationen in sozialversicherungspflichtige

Beschäftigung insgesamt: 44

  • Austritt wg. Wegfall oder Ablehnung von

Arbeitslosengeld II: 45

  • Vorzeitiges Ausscheiden wg. Sonstigen Gründen

(z.B. Übergang in Qualifizierung, Schule o.ä.): 121



Nichtantritte insgesamt: 151

  • davon auf Antragstellung verzichtet oder nicht

abgegeben: 35

  • davon vorher soz.vers.pfl. Arbeit aufgenommen: 22

  • sonstige Gründe (AU, kein wichtiger Grund, usw.) 92


Integrationsquote insgesamt (1): 25,0 %

Integrationsquote isoliert (2): 40,8 %


zu (1): (100 : Antritte insgesamt) x Integrationen

zu (2): (100 : Antritte insgesamt abzgl. vorzeitige Austritte, abzgl. lfd. TN) x Integrationen



Frau Giss informiert, dass die Integrationsquote bei den Teilnehmern von AktiviA bei rund 40 % liegt. Bei den Teilnehmern ist eine hohe Eigenmotivation vorhanden.

KTA Kühne fragt, ob Herr Vink weiter beratend für das Jobcenter Friesland tätig ist.

Frau Giss erklärt hierzu, dass das Land aktuell weitere finanzielle Mittel für die Beratung freigegeben hat, Details sind noch nicht bekannt. Es besteht mit Herrn Vink anhaltender Kontakt und weitere Beratungsstunden in 2014 sind bereits fest vereinbart. Gegenstand der weiteren Beratung soll auch die zunehmende Aufnahme von Bestandskunden in das Projekt sein. Bislang richtet sich dieses zum überwiegenden Teil an Neukunden.

KTA Kühne erklärt, dass die Entwicklung im Rahmen der Betreuung durch AktiviA sehr positiv wahrgenommen wird.

KTA Wilken erklärt, dass er im Rahmen seines Kreistagsmandates auch im Beirat der Kreisvolkshochschule ist. Bei der letzten Beiratssitzung der KVHS wurde die Frage gestellt, ob auch eine Zuweisung von Jugendlichen aus dem Südkreis zur Jugendwerkstatt in Schortens möglich ist.

Hierzu erläutert Frau Giss, dass eine Zuweisung grundsätzlich möglich ist, die Umsetzung jedoch meist an der Mobilität der Teilnehmer scheitert.

KTA Janßen fragt, ob die im Stellenplan ausgewiesenen 97 Stellen im Jobcenter ausreichend Personal für die Arbeit im Jobcenter darstellen.

Hierzu erklärt Frau Giss, dass sowohl die Arbeitsbelastung als auch die Personalfluktuation im Fachbereich Jobcenter nach wie vor hoch, die Personalplanung aber nach aktuellem Stand bedarfsgerecht ist.

KTA Zillmer weist darauf hin, dass eventuelle Krankheitszeiten von Mitarbeitern nicht in die Stellenplanung eingerechnet werden dürfen.

Hierzu erklärt Frau Giss, dass im Vergleich mit anderen Fachbereichen keine Auffälligkeiten im Bereich der Erkrankung von Mitarbeitern festgestellt werden kann und dieser Faktor bei der Stellenplanung auch keine Rolle spielt.



Abstimmungsergebnis:

einstimmig