Beschluss: zur Kenntnis genommen

Der Sachstandsbericht wird zur Kenntnis genommen.


Der Kreistag des Landkreises Friesland hat in seiner Sitzung am 17.07.2014 die Entwicklung und Implementierung eines Gütesiegels für Kindertagesbetreuung im Landkreis Friesland in Kooperation mit den kreisangehörigen Städten und Gemeinden beschlossen, siehe Vorlage Nr. 0483/2014 vom 03.06.2014, ferner ergänzende Sachstandsberichte im Jugendhilfeausschuss am 30.09.2014 unter TOP 5.1.2 und dem Kreistag am 20.10.2014 unter TOP 3.1.3.


Zwischenzeitlich erfolgte ein Austausch mit den kreisangehörigen Städten und Gemeinden als Träger und deren Kinderbetreuungseinrichtungen, um die Grundlagen für die Entwicklung und Implementierung eines Gütesiegels auszuloten. Nach Rückmeldung einzelner kreisangehörigen Städte und Gemeinden wurde die Planung und Ausführung zur Entwicklung der Eckdaten eines Gütesiegels als sehr personal- und sachmittelintensiv beschrieben und der Landkreis wurde gebeten, zu prüfen, inwieweit insbesondere die Erhebungsbögen für die Abfrage in den Einrichtungen optimiert werden können.


In der Diskussion zur Einführung des Gütesiegels ist seitens der Verwaltung darauf hingewiesen worden, dass die Qualitätsentwicklung und -sicherung als fortlaufende Aufgabe verstanden werden muss, die ausschließlich im Dialog mit den Trägern der Einrichtungen erfolgreich umgesetzt werden kann. Vor diesem Hintergrund soll der Eingangsprozess zur Implementierung eines Gütesieges stark verschlankt werden. Für eine zweckmäßige und stringente Bewertung der Einrichtungsqualität eignen sich die Erhebungsbögen des Landkreises Aurich, die nach intensiver Arbeitsphase zwischen allen Akteuren entwickelt wurden und Qualitätsmerkmale zusammenfassen.


Wegen der längeren Erkrankung der zuständigen Fachberaterin für Kindertagesbetreuung hat Frau Paries-Erdmann, tätig im Fachbereich für Jugend, Familie, Schule und Kultur, den Erhebungsbogen des Landkreises Aurich als Grundlage für eine entsprechende Bewertung der Einrichtungen im Landkreis Friesland den Trägern und Einrichtungen im Landkreis Friesland vorgestellt; dieses Verfahren wurde mit dem Landkreis Aurich abgestimmt. In Zusammenarbeit mit den Trägervertretern der kreisangehörigen Städte und Gemeinden und den Einrichtungsleitungen der kommunalen Kitas wird im März 2015 ein Erhebungsbogen für den Landkreis Friesland entwickelt.


Die Träger und Einrichtungen haben bis Ende April 2015 Gelegenheit, die Erhebungsbögen auf ihre Geeignetheit hin zu überprüfen und gegebenenfalls Änderungswünsche mitzuteilen.

Träger und Einrichtungen werden sodann nach Prüfung der Anmerkungen erneut eingeladen, um gemeinsam eine endgültige Fassung des Erhebungsbogens für die Bewertung der Einrichtungsqualität im Landkreis Friesland zu beschließen.


Der abgestimmte Erhebungsbogen wird den Städten und Gemeinden als „Orientierungsbogen“ für die Qualitätsstandards im Landkreis Friesland zur Verfügung gestellt. Träger und Einrichtungen können mit dem Erhebungsbogen selbständig ihre Qualität überprüfen und weiterentwickeln und sich bei erreichter Punktezahl für die Vergabe des Gütesiegels anmelden.


Ein Gütesiegel ist ein nach außen sichtbares Zeichen für die gute Qualität der pädagogischen Arbeit. Die Vergabe steht als Beleg für eine Qualitätsüberprüfung und -entwicklung in den Einrichtungen.


Die Verwaltung wird im nächsten Jugendhilfeausschuss erneut über den Sachstand berichten.



Frau Paries-Erdmann stellt sich den Ausschussmitgliedern vor und berichtet von den mit den kreisangehörigen Städten und Gemeinden geführten Gesprächen bezüglich der Implementierung eines Gütesiegels für Tageseinrichtungen für Kinder.


Frau Vogelbusch dankt Frau Paries-Erdmann für die konstruktiv und im Sinne des beschließenden Gremiums erfolgte Übernahme des Aufgabenbereiches.


Auf Nachfrage von Herrn Janssen erklärt Frau Paries-Erdmann, dass für die Beantwortung des Erhebungsbogens ein Zeitaufwand von rund einer Stunde eingeplant werden müsse. Dem Gütesiegel sei zudem ein Qualitätsentwicklungsprozess vorangestellt. Da Qualitätsentwicklung zu den Kernaufgaben einer Tageseinrichtung für Kinder gehöre, werde dies jedoch in vielen Einrichtungen bereits sehr intensiv betrieben.


Herr Meyer-Helfers ergänzt, der Erhebungsbogen soll ein genaues Abbild des Ist-Zustandes geben. Zusätzlich werden die gemachten Angaben durch Konzepte belegt. Die Beteiligung einer Hochschule sei weiterhin angestrebt, aber nicht abschließend entschieden.


Frau Bödecker betont, dass nicht ausschließlich auf den Erhebungsbogen abgestellt werden dürfe, sondern der Schwerpunkt auf der Qualitätsentwicklung liege. Diese Arbeit werde ohnehin in den Tageseinrichtungen geleistet. Nach Erlangung des Gütesiegels dürfe kein Stillstand erfolgen.


Frau Andersen berichtet von dem Qualitätsentwicklungsprozess, den ihre Einrichtung in ev. Trägerschaft durchlaufen habe. Die für die Tageseinrichtungen für Kinder zuständige Fachstelle habe sich vor einigen Jahren zum Ziel gemacht, die ev. Tageseinrichtungen für Kinder zu zertifizieren. Im Rahmen dieses Prozesses haben die Tageseinrichtungen für Kinder ihre Stärken finden, aber auch ihre Schwächen entdecken können, an denen im Anschluss gezielt gearbeitet werden konnte. Der Prozess habe ca. drei Jahre gedauert; während andere Einrichtungen auch bis zu sechs Jahre benötigt haben. Frau Andersen betont, dass nach der geleisteten Arbeit und dem Aufwand das Gütesiegel als Belohnung gesehen worden ist.


Herr Osterloh gibt zu bedenken, dass die Grundsatzdiskussion bereits geführt worden und die Implementierung des Gütesiegels beschlossen sei.


Auf Nachfrage erklärt Herr Ambrosy, es gebe keine bundes- der landesweit einheitlichen Gütesiegel für Tageseinrichtungen für Kinder. Eine Orientierung an dem im Landkreis Aurich gelebten Verfahren biete weiterhin die Möglichkeit, den Besonderheiten im Landkreis Friesland durch geringfügige Anpassungen gerecht zu werden.