6.1. Sachstandsbericht zur Arbeitsgruppe Förderzentren


Herr Meyer-Helfers berichtet, dass durch die Schulleitung der Pestalozzischule Varel ein regionales Konzept zur Förderbeschulung erstellt worden sei, über das im nächsten Treffen der Arbeitsgruppe Förderzentren am 29.09.2015 beraten werde.



6.2. Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge


Herr Meyer-Helfers führt aus, zur Verbesserung der Unterbringung, Versorgung und Betreuung ausländischer Kinder und Jugendlicher liege ein Gesetzesentwurf zur Änderung des SGB VIII vor. Inzwischen ist bekannt, dass das In-Kraft-Treten nicht wie bislang geplant zum 01.01.2016 - bzw. wie beantragt zum 01.04.2016 - erfolgt, sondern bereits zum 01.11.2015.


Somit ist in Kürze mit der landesweiten Verteilung der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge nach dem Königsteiner Schlüssel zu rechnen. Derzeit werde von rund 3.000 Kindern und Jugendlichen in Niedersachsen ausgegangen. Auf den Landkreis Friesland entfallen somit 39 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Eine Korrektur dieser Fallzahlen nach oben ist sehr wahrscheinlich.


Die Landkreise Friesland, Ammerland, Wittmund und die Stadt Wilhelmshaven haben sich zur Entwicklung einer gemeinsamen Strategie für die Unterbringung der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge zu einem interkommunalen Verbund zusammengeschlossen. Der Landkreis Friesland hat z.B. konkret Gespräche mit den zwei größten stationären Einrichtungen im Kreisgebiet, das Waisenstift Varel und die Jugendhilfe Collstede, aufgenommen.


Auf Nachfrage von Frau Bödecker erklärt Herr Meyer-Helfers, dass es sich bei den unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen in der Regel um schwer traumatisierte junge Menschen im Alter von ca. 17 Jahren handelt. Auf Grund der besonderen Herausforderungen an das Betreuungssetting sei daher vorrangig eine Unterbringung in stationärer Jugendhilfe und nicht in Pflegefamilien geplant.


Herr Ambrosy verdeutlicht, dass es aktuell erforderlich sei, den Flüchtlingen in der akuten Notsituation zu helfen. Darüber hinaus müsse der Landkreis Friesland für eine gelingende Integration investieren, um auch mit Hilfe von Zuwanderung dem demografischen Wandel zu begegnen.


Im Anschluss tauschen sich die Anwesenden über die Möglichkeiten der Integration durch Workshops, Netzwerkbildung etc. aus. Dabei werden auch bereits gelingende Projekte benannt.


Frau Vogelbusch führt aus, dass im Landkreis Friesland bereits einige minderjährige Flüchtlinge in Begleitung ihrer Eltern leben. Erste Projekte zum Spracherwerb sind angelaufen und werden teilweise durch das Kultusministerium bzw. die Bildungsregion finanziert. Auch der Kreissportbund und alle Jugendverbände engangieren sich hinsichtlich der Integration von Flüchtlingen. Es müsse aber auch bedacht werden, dass den jungen Flüchtlingen eine Eingewöhnungszeit zugestanden werden sollte; in der Regel erfolge bei Kindern und Jugendlichen automatisch eine Einbindung über Klassenkameraden und Freunde.


Auch Frau Tute bestätigt, dass es bereits zahlreiche Strukturen und Netzwerke zur Integration gibt und somit das Rad nicht neu erfunden werden müsse.


Herr Osterloh bedankt sich für den regen Austausch zu dem schwierigen Thema.



Der Jugendhilfeausschuss nimmt die Mitteilungen der Verwaltung zur Kenntnis.



Die nächste Sitzung des Jugendhilfeausschusses findet am 24.11.2015 um 14:30 Uhr im neuen Verwaltungsgebäude der Jugendhilfe Collstede, Uhlhornstraße 28 in 26345 Bockhorn statt.