Beschluss: einstimmig beschlossen

Beschluss:


Der Pilotversuch wird nicht umgesetzt.



Im Rahmen des neuen Abfallwirtschaftskonzeptes (AWIKO) des Landkreis Friesland wurde seitens der Gutachter die Erprobung einer haushaltsnahen Alttextilienerfassung mittels der Altpapierbehälter in Testläufen empfohlen (vgl. Punkt 6.6.4 AWIKO). Dabei wurde sich auch ausdrücklich für eine Zusammenarbeit mit den karitativen Organisationen ausgesprochen.

Um dieser Empfehlung nachzugehen, fanden mehrere Gesprächsrunden (26.02.2014, 27.05.2014, 22.09.2014 sowie am 10.09.2015) zwischen karitativen Organisationen – Vertreter/innen der DLRG, des DRK, der Diakonie und der Bethel Sammlung - und der Kreisverwaltung statt.  

Gleich von Beginn an wurden zu diesem Thema  vorwiegend Bedenken  durch die karitativen Verbände geäußert.

Beispiele:

- Nicht alle blauen Tonnen sind stets sauber. Bei Sammlung über die Tonnen könnte die
Kleidung verdrecken. Somit wäre sie für die Kleiderkammern nicht mehr nutzbar.

- Durch die mechanischen Vorgänge beim Leeren der Tonnen könnten ebenfalls
Textilien zerstört werden.

- Die Beraubung und massive Erlöseinbußen werden ebenso befürchtet wie das
Ausbleiben jahreszeitlicher Kleidungsstücke für die zeitnahe Bestückung von
Kleiderkammern.

- Eine gerechte Verteilung der Erlöse wird angezweifelt.

      - Die karitativen Verbände sind teilweise vertraglich an Mindestmengen gebunden. Bei
      Nichterfüllen könnten Vertragsstrafen eintreten bzw. der beauftragte Dritte könnte
      daraufhin seine Containerzahl reduzieren.

      Des Weiteren sind die vorgeschlagenen Leerungsintervalle (2 mal jährlich) skeptisch zu betrachten (Überlegung: Die Bürger möchten ihre Altkleider in dem Moment los werden, wenn sie ihre Sachen aussortieren und nicht erst 6 Monate bis zur nächsten Abfuhr warten).

Auch bei den im AWIKO genannten Beispielregionen, in denen die sogenannten „Duo-Tonnen“ (Tonne für Altkleider und Altpapier) eingeführt wurden, gibt es mittlerweile erste Zwischenergebnisse, die aufzeigen, dass die Akzeptanz und die gesammelten Mengen deutlich unter den Erwartungen liegen. Vereinzelnd werden in einigen Regionen die Modellversuche dazu auch u.a. aus oben genannten Gründen wieder eingestellt.

Prinzipiell wurde dieses Vorhaben von Anfang an seitens der Karitativen eher kritisch/negativ betrachtet. Die Tendenz der ablehnenden Haltung hat sich in den Gesprächsrunden verfestigt.

Anlässlich der sinkenden Altkleiderpreise sowie der aktuell gegebenen Situation, die eine kontinuierliche Versorgung der Kleiderläden mit tragbarer, verteilbarer Kleidung verlangt, bietet diese Situation wenig Raum für die Umsetzung eines solchen Projektes. Insofern wird bereits jetzt deutlich, dass ein Pilotversuch sehr wahrscheinlich keine anderen Ergebnisse liefern würde. Damit würde auch dem Wunsch der karitativen Organisationen entsprochen werden.



Abstimmungsergebnis:


- einstimmig -