Beschluss: zur Kenntnis genommen

Die Ausführungen der Verwaltung werden zur Kenntnis genommen.


In der Bauausschusssitzung vom 16.03.2016 wurde das Umbau- und Sanierungskonzept für das Lothar Meyer Gymnasium vorgestellt und im KA vom 06.04.2016  sowie im KT am 11.05.2016 beschlossen. Die entsprechende Vorlage 0913/2016 liegt der Niederschrift an.

Ausgangslage für die Erstellung eines tragfähigen Sanierungs- und Umbaukonzeptes waren seinerzeit die Herausforderungen und Bedarfe, die sich die Schule zu stellen hatte, der allgemeine bauliche Zustand sowie die Neuorganisation der schulischen Funktionsbereiche zu- und untereinander sowie wie eine möglichst effiziente Raumnutzung.

Hierzu wurden in Vorgesprächen mit der Schule Rahmenbedingungen und mögliche Ziele definiert, wie zum Beispiel die Auflösung des Standortes in Zetel, die Rückkehr zu G9 und der Bedarf an Räumlichkeiten für den Ganztag, Inklusions- und Differenzierungsräumen und Fachunterrichtsräumen sowie einer erweiterten Bibliothek bzw. Mediathek.

Für eine funktionale und systematische Neugliederung bzw. -strukturierung der unterschiedlichen Nutzungseinheiten in Zusammenhand mit einer baulichen und energetischen Sanierung wurde das Planungsbüro GPE beauftragt, um im ersten Schritt eine Machbarkeitsstudie zu erstellen, wie die o. g. Vorgaben und Ziele umgesetzt werden können. Zusammengefasst lautet das Ergebnis der Untersuchung:

 

­   In allen Gebäudeteilen (A+K-, S+N-, M- und T-Trakt) werden grundsätzlich folgende Arbeiten durchgeführt:

­   Bodenbelagsarbeiten, Malerarbeiten, Trockenbauarbeiten, Schallschutzmaßnahmen, Erneuerung der Trinkwasserinstallation, Sanierung der Wärmeversorgungsleitungen, Erneuerung der Beleuchtung, Sanierung der Elektro- und Telekommunikationsinstallation sowie bei Bedarf bzw. Notwendigkeit Austausch der Fenster, Sonnenschutzmaßnahmen, Errichtung von Personenaufzügen, Einbau von Lüftungsanlagen, Anpassung der Gebäudeautomation.

­   Weiterhin ist geplant bei Bedarf folgende Bereiche mit neuen Möbeln und Medien auszustatten:

­   Allgemeine Unterrichts-, Differenzierungs- und Fachunterrichtsräume, Bibliothek, Bistro- und Ganztagsbereich.

­   Im S+N-, A+K- sowie im M-Trakt sollten auch erhebliche bauliche Veränderungen im Innenbereich für die Neustrukturierung durchgeführt werden, um z.B. zusätzliche Lernbereiche für die Naturwissenschaften zu schaffen,  Klassenraumgröße an die heutigen Anforderungen anzupassen oder auch Schaffung von multifunktionalen Räumlichkeiten.

 

Das vorliegende Konzept wurde unter Einbeziehung der noch gültigen Schulentwicklungsplanung von 2013 entwickelt und ging von einer durchgehenden 4-Zügigkeit am Gymnasium in Varel aus. Die prognostizierten Anmeldezahlen lagen zwischen ca. 110 und 120 SchülerInnen pro Schuljahr.

 

Demgegenüber wurden Im Schuljahr 2016/17 am Lothar Meyer Gymnasium in der 5. Jahrgangsstufe 176 SchülerInnen neu angemeldet und somit ist dieser Jahrgang  aktuell 6-zügig. Ohne der neuen Schulentwicklungsplanung vorzugreifen, geht die Verwaltung aktuell von einer durchgängigen 5-Zügigkeit für die Zukunft und damit dauerhaft einem Zug mehr als bei Erstellung der Machbarkeitsstudie aus.

Eine wichtige Ursache hierfür ist der Wegfall der Schullaufbahnempfehlung, wodurch die Eltern freies Wahlrecht zum Besuch der weiterführenden Schulform für ihre Kinder haben.  Aber auch die Änderungen des Schulangebots, wie z. B. die Einführung des Musikzweigs,  haben dazu beigetragen, dass die Schülerzahlen am Lothar Meyer Gymnasium gestiegen sind.

Unter Berücksichtigung dieser Parameter hat die Verwaltung untersucht, inwieweit eine 5-Zügigkeit evtl. durch eine Außenstelle in Varel zu realisieren ist, bevor in bauliche Maßnahmen investiert wird. Grundsätzlich bieten sich hier die Schulstandorte OBS Varel (Arngaster Straße) sowie die BBS Varel (Stettiner Straße) an. Die Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen:

 

1.) zur OBS Varel als mögliche Außenstelle:

Unter Berücksichtigung der Entfernung zwischen dem LMG an der Moltkestraße und dem Schulgebäude der OBS Varel an der Arngaster Straße ist eine Nutzung des Schulgebäudes an der Arngaster Straße als Außenstelle durch das LMG sehr ungünstig. Ferner ist auch zu berücksichtigen, dass die Nutzung dieses Schulgebäudes als Außenstelle wegen der schulentwicklungsplanerischen Überlegungen vorerst nicht weiter verfolgt wurde, zumal abzusehen ist, dass dort nicht ausreichend Räumlichkeiten für eine Außenstelle des LMG vorhanden wären.

 

2.) Zur BBS Varel als mögliche Außenstelle:

Die Auslastung der BBS Varel ist in den letzten Jahren trotz des demographischen Wandels gleichbleibend hoch. Theoretisch wäre es denkbar verschiedene Klassen zu verlagern oder zusammen zu legen. In der Praxis stellt sich dies jedoch schwer da, da es zwar viele Klassen in der BBS mit einer kleinen Schülerzahl gibt, diese aber jeweils unterschiedliche Fachrichtungen/ Ausbildungsgänge beinhalten, so dass die Klassen nicht zusammen gelegt werden können und auch die kleineren Klassen einen eigenen Raum benötigen.

Auf der einen Seite stellt es also ein Problem dar überhaupt die notwendigen Räume für eine Außenstelle des LMG Varel zu generieren, ohne die BBS Varel zu sehr einzuschränken. Auf der anderen Seite gibt es zudem Probleme die beiden sehr unterschiedlichen Schulformen BBS und LMG anzupassen, da sich diese sowohl in der Schülerschaft (Altersstufen!) als auch den Ausbildungszielen deutlich unterscheiden

Überdies ist eine komplette Anpassung des Stundenrasters beider Schulen nicht möglich. Eine Zusammenlegung würde auch ein gleiches Stundenraster erfordern. Dies ist allerdings wegen der unterschiedlichen Anfangszeiten, den erforderlichen Zeiten für den Standortwechsel der LehrerInnen bzw. SchülerInnen des LMG und die gemeinsame Nutzung von Fachräumen schwer zu planen. Hinzu kommt bezogen auf die SchülerInnen noch der erforderliche Personaleinsatz zur Erfüllung der Aufsichtspflicht, falls diese zwischen den Standorten LMG und BBS pendeln müssen.

Zusammengefasst sehen alle drei Schulen (LMG Varel, OBS Varel und BBS Varel)  keine Möglichkeit eine Außenstelle mit ausreichend Räumlichkeiten, kurzen Wegen und ohne große Einschränkungen einzurichten. Die Überprüfung der Raumkapazitäten sowohl am Lothar Meyer Gymnasium als auch an den möglichen Außenstellenstandorten an der OBS Varel und der BBS Varel hat ergeben, dass an keinem Standort eine Lösung des fehlenden Raumbedarfs möglich ist;

Wesentliche Vorgabe für die Lösung am Standort LMG ist dabei, die Höhe des vorgesehenen Budgets von knapp 10 Mio. EUR Alle Überlegungen zur Vergrößerung der Raumkapazitäten wurden entsprechend in enger und vertrauensvoller Zusammenarbeit mit der Schule abgestimmt und daraufhin überprüft, inwieweit Einsparungen zum beschlossenen Konzept zu erzielen sind.

Ein wesentlicher Bestandteil des beschlossenen Konzeptes ist hierbei, dass die Klassenräume im A-Trakt vergrößert werden, um gerade für die relativ größeren Eingangsklassen der Stufen 5-7 ausreichend Raum zu bieten. Hiermit sind jedoch erhebliche Eingriffe in die Statik verbunden. Auch die bislang vorgesehene Aufstockung des M-Traktes ist mit nicht unerheblichen Investitionen verbunden.

Der Verzicht bzw. die Reduzierung dieser Teilbereiche ermöglicht Einsparungen, aus denen die erforderliche Erweiterung der Klassenraumkapazitäten finanziert werden können. Das beschlossene Nutzungskonzept wurde entsprechend dahingehend überarbeitet, zukünftig im Neubauteil im Wesentlichen die größeren Klassen sowie die Fachräume für Kunst untergebracht werden und Teil der Oberstufe zukünftig im A-Trakt stattfinden. Der wesentliche Kern des Konzeptes, nämlich im M-Trakt das Herz der Schule mit Ganztagsbereich entstehen zu lassen, konnte so gewahrt bleiben.

Unter Vorgabe der o.a. Rahmenbedingungen  wurde das Architekturbüro Kapels beauftragt einen Entwurf für einen Anbau (siehe Anlage 2) zu entwerfen.

Die Kosten für den Anbau inkl. Sanierung des M-Traktes liegen bei ca. 3.100.000€ und somit um ca. 662.000 teurer als für diesen Bauabschnitt seinerzeit kalkuliert. Allerdings wird das Gesamtbudget in Höhe von knapp 10 Mio. €, durch die o.a. Einsparungen nicht überschritten. Die entsprechende Anlage liegt der Niederschrift an.

Herr Alpaslan stellt den Tagesordnungspunkt vor.

Frau Vogelbusch ergänzt, dass die höheren Schülerzahlen Folgen der Wiedereinführung von G9, der Inklusion sowie des Wegfalls der Schullaufbahnempfehlungen sind.

Herr Kretteck erkundigt sich nach dem Verbleib der Fahrradständer, die sich zurzeit im Bereich des geplanten Anbaus befinden.

Herr Alpaslan erklärt, dass es keinen zentralen Fahrradstand mehr geben wird, jedoch das Schulgelände genug Platz bietet, um die Fahrradständer aufzustellen.

Herr Harms fragt, wann die Generalsanierung am LMG beschlossen wurde. Frau Vogelbusch berichtet, dass im Bauausschuss am 16.03.2016 der Beschluss gefasst wurde. Die Generalsanierung ist nur aufgrund der Änderungen in der Ausführung Beratungsgegenstand des Ausschusses.

Frau Bödecker befürwortet den Änderungsvorschlag, da dieser mehr Raum bei gleichen Kosten bietet.

Herr Homfeldt beantragt die Änderung des Beschlussvorschlages auf Kenntnisnahme des Ausschusses mit der Folge, dass die Änderung erst im Kreisausschuss weiter beraten und im nächsten Kreistag beschlossen wird. Der Antrag wird mit 10 Ja-Stimmen und einer Enthaltung genehmigt.

Herr Eilers erkundigt sich, ob durch eine größere Erweiterung des Anbaus an den M-Trakt die Nutzung der Räumlichkeiten im T-Trakt an der Mühlenstraße wegfallen und man sich somit die Sanierung sparen könnte.

Herr Neuhaus und Herr Alpaslan erläutern, dass der geplante Anbau zum Einen wegen der dann größeren Abstandsflächen und zum Anderen der T-Trakt aufgrund des Umgebungsdenkmalschutzes nicht zu realisieren wäre.