Sitzung: 16.03.2017 Ausschuss für Bauen, Feuerschutz u. Mobilität
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Vorlage: 0105/2017
Die Ausführungen der Verwaltung werden zur Kenntnis genommen.
In der
Bauausschusssitzung vom 16.03.2016 wurde das Umbau- und Sanierungskonzept für
das Lothar Meyer Gymnasium vorgestellt und im KA vom 06.04.2016 sowie im KT am 11.05.2016 beschlossen. Die
entsprechende Vorlage 0913/2016 liegt der Niederschrift an.
Ausgangslage für
die Erstellung eines tragfähigen Sanierungs- und Umbaukonzeptes waren
seinerzeit die Herausforderungen und Bedarfe, die sich die Schule zu stellen
hatte, der allgemeine bauliche Zustand sowie die Neuorganisation der
schulischen Funktionsbereiche zu- und untereinander sowie wie eine möglichst
effiziente Raumnutzung.
Hierzu wurden in
Vorgesprächen mit der Schule Rahmenbedingungen und mögliche Ziele definiert,
wie zum Beispiel die Auflösung des Standortes in Zetel, die Rückkehr zu G9 und
der Bedarf an Räumlichkeiten für den Ganztag, Inklusions- und
Differenzierungsräumen und Fachunterrichtsräumen sowie einer erweiterten
Bibliothek bzw. Mediathek.
Für eine
funktionale und systematische Neugliederung bzw. -strukturierung der
unterschiedlichen Nutzungseinheiten in Zusammenhand mit einer baulichen und
energetischen Sanierung wurde das Planungsbüro GPE beauftragt, um im ersten
Schritt eine Machbarkeitsstudie zu erstellen, wie die o. g. Vorgaben und Ziele
umgesetzt werden können. Zusammengefasst lautet das Ergebnis der Untersuchung:
In
allen Gebäudeteilen (A+K-, S+N-, M- und T-Trakt) werden grundsätzlich folgende
Arbeiten durchgeführt:
Bodenbelagsarbeiten,
Malerarbeiten, Trockenbauarbeiten, Schallschutzmaßnahmen, Erneuerung der
Trinkwasserinstallation, Sanierung der Wärmeversorgungsleitungen, Erneuerung
der Beleuchtung, Sanierung der Elektro- und Telekommunikationsinstallation
sowie bei Bedarf bzw. Notwendigkeit Austausch der Fenster,
Sonnenschutzmaßnahmen, Errichtung von Personenaufzügen, Einbau von
Lüftungsanlagen, Anpassung der Gebäudeautomation.
Weiterhin
ist geplant bei Bedarf folgende Bereiche mit neuen Möbeln und Medien
auszustatten:
Allgemeine
Unterrichts-, Differenzierungs- und Fachunterrichtsräume, Bibliothek, Bistro-
und Ganztagsbereich.
Im
S+N-, A+K- sowie im M-Trakt sollten auch erhebliche bauliche Veränderungen im
Innenbereich für die Neustrukturierung durchgeführt werden, um z.B. zusätzliche
Lernbereiche für die Naturwissenschaften zu schaffen, Klassenraumgröße an die heutigen Anforderungen
anzupassen oder auch Schaffung von multifunktionalen Räumlichkeiten.
Das vorliegende Konzept wurde unter
Einbeziehung der noch gültigen Schulentwicklungsplanung von 2013 entwickelt und
ging von einer durchgehenden 4-Zügigkeit am Gymnasium in Varel aus. Die
prognostizierten Anmeldezahlen lagen zwischen ca. 110 und 120 SchülerInnen pro
Schuljahr.
Demgegenüber wurden Im Schuljahr 2016/17 am
Lothar Meyer Gymnasium in der 5. Jahrgangsstufe 176 SchülerInnen neu angemeldet
und somit ist dieser Jahrgang aktuell
6-zügig. Ohne der neuen Schulentwicklungsplanung vorzugreifen, geht die
Verwaltung aktuell von einer durchgängigen 5-Zügigkeit für die Zukunft und
damit dauerhaft einem Zug mehr als bei Erstellung der Machbarkeitsstudie aus.
Eine wichtige Ursache hierfür ist der
Wegfall der Schullaufbahnempfehlung, wodurch die Eltern freies Wahlrecht zum
Besuch der weiterführenden Schulform für ihre Kinder haben. Aber auch die Änderungen des Schulangebots,
wie z. B. die Einführung des Musikzweigs,
haben dazu beigetragen, dass die Schülerzahlen am Lothar Meyer Gymnasium
gestiegen sind.
Unter Berücksichtigung dieser Parameter hat
die Verwaltung untersucht, inwieweit eine 5-Zügigkeit evtl. durch eine
Außenstelle in Varel zu realisieren ist, bevor in bauliche Maßnahmen investiert
wird. Grundsätzlich bieten sich hier die Schulstandorte OBS Varel (Arngaster
Straße) sowie die BBS Varel (Stettiner Straße) an. Die Ergebnisse lassen sich
wie folgt zusammenfassen:
1.) zur OBS
Varel als mögliche Außenstelle:
Unter Berücksichtigung der Entfernung zwischen dem LMG an der
Moltkestraße und dem Schulgebäude der OBS Varel an der Arngaster Straße ist
eine Nutzung des Schulgebäudes an der Arngaster Straße als Außenstelle durch
das LMG sehr ungünstig. Ferner ist auch zu berücksichtigen, dass die Nutzung
dieses Schulgebäudes als Außenstelle wegen der schulentwicklungsplanerischen
Überlegungen vorerst nicht weiter verfolgt wurde, zumal abzusehen ist, dass
dort nicht ausreichend Räumlichkeiten für eine Außenstelle des LMG vorhanden
wären.
2.) Zur BBS Varel als mögliche Außenstelle:
Die Auslastung der BBS Varel ist in den letzten Jahren trotz des
demographischen Wandels gleichbleibend hoch. Theoretisch wäre es denkbar
verschiedene Klassen zu verlagern oder zusammen zu legen. In der Praxis stellt
sich dies jedoch schwer da, da es zwar viele Klassen in der BBS mit einer
kleinen Schülerzahl gibt, diese aber jeweils unterschiedliche Fachrichtungen/
Ausbildungsgänge beinhalten, so dass die Klassen nicht zusammen gelegt werden
können und auch die kleineren Klassen einen eigenen Raum benötigen.
Auf der einen Seite stellt es also ein Problem dar überhaupt die
notwendigen Räume für eine Außenstelle des LMG Varel zu generieren, ohne die
BBS Varel zu sehr einzuschränken. Auf der anderen Seite gibt es zudem Probleme
die beiden sehr unterschiedlichen Schulformen BBS und LMG anzupassen, da sich
diese sowohl in der Schülerschaft (Altersstufen!) als auch den
Ausbildungszielen deutlich unterscheiden
Überdies ist eine komplette Anpassung des Stundenrasters beider Schulen
nicht möglich. Eine Zusammenlegung würde auch ein gleiches Stundenraster
erfordern. Dies ist allerdings wegen der unterschiedlichen Anfangszeiten, den
erforderlichen Zeiten für den Standortwechsel der LehrerInnen bzw. SchülerInnen
des LMG und die gemeinsame Nutzung von Fachräumen schwer zu planen. Hinzu kommt
bezogen auf die SchülerInnen noch der erforderliche Personaleinsatz zur
Erfüllung der Aufsichtspflicht, falls diese zwischen den Standorten LMG und BBS
pendeln müssen.
Zusammengefasst sehen alle drei Schulen (LMG Varel, OBS Varel und BBS
Varel) keine Möglichkeit eine
Außenstelle mit ausreichend Räumlichkeiten, kurzen Wegen und ohne große
Einschränkungen einzurichten. Die Überprüfung der Raumkapazitäten sowohl am
Lothar Meyer Gymnasium als auch an den möglichen Außenstellenstandorten an der
OBS Varel und der BBS Varel hat ergeben, dass an keinem Standort eine Lösung
des fehlenden Raumbedarfs möglich ist;
Wesentliche Vorgabe für die Lösung am Standort LMG ist dabei, die Höhe
des vorgesehenen Budgets von knapp 10 Mio. EUR Alle Überlegungen zur
Vergrößerung der Raumkapazitäten wurden entsprechend in enger und
vertrauensvoller Zusammenarbeit mit der Schule abgestimmt und daraufhin
überprüft, inwieweit Einsparungen zum beschlossenen Konzept zu erzielen sind.
Ein wesentlicher Bestandteil des beschlossenen Konzeptes ist hierbei,
dass die Klassenräume im A-Trakt vergrößert werden, um gerade für die relativ
größeren Eingangsklassen der Stufen 5-7 ausreichend Raum zu bieten. Hiermit
sind jedoch erhebliche Eingriffe in die Statik verbunden. Auch die bislang
vorgesehene Aufstockung des M-Traktes ist mit nicht unerheblichen Investitionen
verbunden.
Der Verzicht bzw. die Reduzierung dieser Teilbereiche ermöglicht
Einsparungen, aus denen die erforderliche Erweiterung der
Klassenraumkapazitäten finanziert werden können. Das beschlossene
Nutzungskonzept wurde entsprechend dahingehend überarbeitet, zukünftig im
Neubauteil im Wesentlichen die größeren Klassen sowie die Fachräume für Kunst
untergebracht werden und Teil der Oberstufe zukünftig im A-Trakt stattfinden.
Der wesentliche Kern des Konzeptes, nämlich im M-Trakt das Herz der Schule mit
Ganztagsbereich entstehen zu lassen, konnte so gewahrt bleiben.
Unter Vorgabe der o.a. Rahmenbedingungen
wurde das Architekturbüro Kapels beauftragt einen Entwurf für einen
Anbau (siehe Anlage 2) zu entwerfen.
Die Kosten für den Anbau inkl. Sanierung des M-Traktes liegen bei ca.
3.100.000€ und somit um ca. 662.000 teurer als für diesen Bauabschnitt
seinerzeit kalkuliert. Allerdings wird das Gesamtbudget in Höhe von knapp 10
Mio. €, durch die o.a. Einsparungen nicht überschritten. Die entsprechende
Anlage liegt der Niederschrift an.
Herr Alpaslan stellt den Tagesordnungspunkt vor.
Frau Vogelbusch ergänzt, dass die höheren Schülerzahlen Folgen der Wiedereinführung von G9, der Inklusion sowie des Wegfalls der Schullaufbahnempfehlungen sind.
Herr Kretteck erkundigt sich nach dem Verbleib der Fahrradständer, die sich zurzeit im Bereich des geplanten Anbaus befinden.
Herr Alpaslan erklärt, dass es keinen zentralen Fahrradstand mehr geben wird, jedoch das Schulgelände genug Platz bietet, um die Fahrradständer aufzustellen.
Herr Harms fragt, wann die Generalsanierung am LMG beschlossen wurde. Frau Vogelbusch berichtet, dass im Bauausschuss am 16.03.2016 der Beschluss gefasst wurde. Die Generalsanierung ist nur aufgrund der Änderungen in der Ausführung Beratungsgegenstand des Ausschusses.
Frau Bödecker befürwortet den Änderungsvorschlag, da dieser mehr Raum bei gleichen Kosten bietet.
Herr Homfeldt beantragt die Änderung des Beschlussvorschlages auf Kenntnisnahme des Ausschusses mit der Folge, dass die Änderung erst im Kreisausschuss weiter beraten und im nächsten Kreistag beschlossen wird. Der Antrag wird mit 10 Ja-Stimmen und einer Enthaltung genehmigt.
Herr Eilers erkundigt sich, ob durch eine größere Erweiterung des Anbaus an den M-Trakt die Nutzung der Räumlichkeiten im T-Trakt an der Mühlenstraße wegfallen und man sich somit die Sanierung sparen könnte.
Herr Neuhaus und Herr Alpaslan erläutern, dass der geplante Anbau zum Einen wegen der dann größeren Abstandsflächen und zum Anderen der T-Trakt aufgrund des Umgebungsdenkmalschutzes nicht zu realisieren wäre.