Sitzung: 23.10.2017 Ausschuss für Bauen, Feuerschutz u. Mobilität
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Vorlage: 0272/2017
Beschluss:
Die Ausführungen der Verwaltung werden einstimmig zur Kenntnis genommen.
Die stetige Optimierung der
Verkehrssicherheitsarbeit ist ein Handlungsschwerpunkt des Landkreises
Friesland, der sich in den einzelnen Themenfeldern wie folgt widerspiegelt:
Ø
Bau und Unterhaltung von
sicheren (kreiseigenen) Verkehrsflächen
Ø
Rechtmäßige und
nachvollziehbare Beschilderung von Verkehrsflächen
Ø Intensive und transparente
Verkehrsüberwachung
Ø
Umfassende Präventionsarbeit
Im Landkreis Friesland gibt es kaum „typische“ Unfallhäufungspunkte oder
–strecken, insbesondere die schweren Unfälle treten zu unterschiedlichen Tages-
und Nachtzeiten und an vollkommen unterschiedlichen Orten auf, so dass hieraus
ableitend das Ziel einer möglichst intensiven und flächendeckenden
Verkehrsüberwachung nur allzu verständlich ist, zumal „überhöhte Geschwindigkeit“
nach wie vor eine der Hauptunfallursachen ist!
Hier geht der Landkreis Friesland im Übrigen
konform mit den Forderungen des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR), der
–basierend auf der Erkenntnis, dass gezielte Verkehrsüberwachung ein unabdingbarer
Bestandteil erfolgreicher Verkehrssicherheitsarbeit ist, der schwere Unfälle
verhindert- unter anderem die Forderungen aufstellt, die Überwachung möglichst
flächendeckend und für den Einzelnen nicht kalkulierbar zu gestalten und die
Ausrüstung zur Durchführung der Überwachung permanent an die aktuellen
Techniken anzupassen.
Im Bereich des Landkreises Friesland werden
bisher neben 3 stationären (2 x in Jever im Bereich AS Jever/Zentrum, 1x Varel
an der B 437) auch 2 mobile Geschwindigkeitsmessanlagen im Bereich der
Verkehrsüberwachung eingesetzt. Diese Ausstattung hat sich bisher zwar
grundsätzlich bewährt, dennoch werden stets weitere technische Entwicklungen
interessiert beobachtet.
Am Markt etabliert haben sich inzwischen auch
Anhänger, die ohne Investitionen in eine stationäre Infrastruktur flexibel
eingesetzt werden können. Um festzustellen, ob eine entsprechende Anlage im
Landkreis Friesland sinnvoll einsetzbar ist und dem Ziel der
Verkehrssicherheitsarbeit „Intensive und transparente Verkehrsüberwachung“
genügt, wird der sog. „Enforcement-Trailer“ der Fa. Vitronic im Rahmen eines
vierwöchigen Test-Einsatzes ab dem 11.10. an diversen Messstellen erprobt. Der
Versuch wurde im Rahmen eines Pressegespräches am 10.10. vorgestellt.
Der Versuch erfolgt unter der Maxime, dass bei
einem noch nicht abzusehenden erfolgreichen Ausgang nicht die Absicht besteht, die Verkehrsüberwachung im Landkreis
Friesland weiter auszudehnen, sondern ggf. technisch zu verändern bzw. zu
optimieren.
Durch den Trailer bestünde ggf. die
Möglichkeit, Örtlichkeiten, die mit den derzeit eingesetzten mobilen Geräten
nicht ausreichend erreicht werden können, abzudecken, sowie (Nacht-)Zeiten zu
überwachen, die immer wieder Gegenstand von Mitteilungen über sehr hohe
gefahrene Geschwindigkeiten sind.
Im Rahmen des Versuches wird die grundsätzliche
Eignung des „Enforcement-Trailers“ in Bezug auf die im Landkreis bestehenden
Bedürfnisse geprüft, vorab wurde eine Vorauswahl von möglicherweise ca. 60
geeigneten Messstellen getroffen, die in den Versuch teilweise einbezogen
werden. Vor dem Testeinsatz des Trailers erfolgte am 10. und 11.10. eine
Schulung sämtlicher damit betrauter Mitarbeiter beim Landkreis durch die Fa.
Vitronic. Mögliche erste Erkenntnisse der Messungen erfolgen mündlich anlässlich
der Sitzung.
Herr Hinrichs betont,
dass eine wirksame Verkehrsüberwachung unverzichtbar für eine nachhaltige
Verhaltensänderung der Verkehrsteilnehmer ist, allerdings gehe es bei dem Test
des Verkehrsüberwachungsanhängers ausschließlich darum, Erkenntnisse zu
gewinnen, ob sich dieser in das Modell der Verkehrsüberwachung in Friesland
integrieren lässt, es gehe nicht darum, die Verkehrsüberwachung auszudehnen!
Erste Verstöße kann er wie folgt benennen:
B 210 (Ortsumgehung
Jever): 176 Verstöße in ca. 38 Stunden Messdauer
L 813
(Schützenhofstraße, Jever): 34 Verstöße in 46 Stunden
K 94 (Klosterweg,
Schortens): 39 Verstöße in ca. 23 Stunden
Auf Nachfrage von
KTAe Bödecker, ob man bereits ein positives Zwischenfazit ziehen könne, führt
Herr Hinrichs aus, dass es hierfür noch zu früh sei. In die Gesamtbetrachtung
seien sämtliche Erkenntnisse einzubeziehen, selbstverständlich auch die
Bedienungsweise der Technik und seine Flexibilität bei der jeweiligen
Aufstellung. Der Abschlussbericht werde aber selbstverständlich dem Ausschuss
zugehen.
Auf Antrag von KTA
Krettek wird der Beschlussvorschlag geändert und die Formulierung
"zustimmend" gestrichen.