Landrat Ambrosy stellt kurz die Koordinatorin der Gesundheitsregion JadeWeser, Frau Baars, vor und lobt die gute Zusammenarbeit.

 

Frau Baars berichtet von der letzten Lenkungsausschusssitzung am 15.02.2018 in Wilhelmshaven. Das Lenkungsgremium setzt sich aus Vertretern der Verwaltung und aus verschiedenen Bereichen des Gesundheitssektors, wie zum Beispiel der Kassenärztlichen Vereinigung (KVN), der Ärztekammer, der Pflege, der Krankenkassen und der Krankenhäuser zusammen.

In dieser Sitzung ist über zwei Projektanträge abgestimmt worden.

 

Das erste Projekt biete altersgerechte Reanimationskurse für Schülerinnen und Schüler ab Klasse 5-13 an. Ziel sei es, bereits Kinder für den Ernstfall vorzubereiten, da Kinder noch nicht solche Berührungsängste hätten wie es oft bei Erwachsenen der Fall ist und sie so angstfrei auf Notfallsituationen zugingen.

Der Projektantrag werde in der kommenden Woche beim Landesamt für Soziales eingereicht und würde im Falle einer Genehmigung zwei Jahre dauern.

 

Im zweiten Projekt gehe es um sogenannte Vorbereitungskurse für eine berufliche Zukunft in der Pflege für zugewanderte Menschen. Die Landkreise Friesland, Wesermarsch und die Stadt Wilhelmshaven seien von einem akuten Mangel an Pflegefachkräften betroffen. Durch diesen Vorbereitungskurs soll es jungen Migrantinnen und Migranten ermöglicht werden, eine Ausbildung in der Pflege zu absolvieren.

Der Kurs bestehe aus einem Theorieteil, in dem es hauptsächlich auch um den Erwerb der deutschen Sprache gehe, sowie einem praktischen Teil, der in einer Einrichtung absolviert werde.

 

KTA Wilken fragt nach, wie viele Plätze es in dem Vorbereitungskurs geben wird.

 

Frau Baars teilt mit, dass es vorerst zehn Plätze geben werde. Bei einer erfolgreichen Durchführung würden die Plätze gegebenenfalls aufgestockt werden.

 

KTA Michaelis fragt, ob der Vorbereitungskurs einem Schulabschluss gleichgesetzt ist beziehungsweise ob ein vorhandener Schulabschluss für die Teilnahme Voraussetzung ist.

 

Frau Baars teilt mit, dass es in Einzelfällen im Ermessen der Leitung der Gesundheits- und Krankenpflegeschulen liege, ob vorhandene Zeugnisse für den Beginn der Ausbildung ausreichen.

 

Herr Dr. Fuchs bestätigt die Aussage von Frau Baars und sagt, dass solch ein abgeschlossener Vorbereitungskurs im Zweifelsfall eine Entscheidungshilfe für die Schule sein könne.

Das Projekt sei am St.-Johannes-Hospital in Varel angesiedelt.

 

KTA Sudholz fragt, ob diese vereinfachten Ausbildungsmöglichkeiten auch für deutsche Schülerinnen und Schüler gelten.

 

Herr Dr. Fuchs teilt mit, dass es sich nicht um eine vereinfachte Ausbildung handelt.

 

KTA Sudholz konkretisiert ihre Nachfrage im Hinblick auf die fehlenden Zeugnisse.

 

Herr Dr. Fuchs verdeutlicht, dass die Gesundheits- und Krankenpflegeschulen hier in der Verantwortung seien, die Gleichwertigkeit der Schulabschlüsse festzustellen. Die Ausbildung sei für alle Schüler gleich, es handele sich lediglich um einen Vorbereitungskurs, insbesondere im Hinblick auf die Sprache und den unterschiedlichen Kulturkreis.

 

Landrat Ambrosy betont, dass es sich um einen reinen Vorbereitungskurs handele.

Es sollten weder Vor- noch Nachteile für Migranten entstehen.

Der Notstand in den Pflegeeinrichtungen sei mittlerweile so groß, dass unbedingt qualifiziertes Personal benötigt werde. Zudem seien in den Pflegeheimen zunehmend Bewohner mit Migrationshintergrund zu finden, sodass dies für beide Seiten einen Gewinn darstelle.

Zudem sei es wichtig, die Vermittlung in Arbeit zu fördern und allen Bürgern, ob mit oder ohne Migrationshintergrund die Möglichkeit zu geben, einen Schulabschluss zu erlangen, um die Chancen zu erhöhen, eine Beschäftigung aufzunehmen.

 

KTA Wilken unterstützt diese Aussage und macht deutlich, dass es wichtig sei, vorhandene Standards zu halten und insbesondere den Spracherwerb zu sichern, da dieser in der Pflege unabdingbar sei.