Sitzung: 19.02.2018 Ausschuss für Arbeit und Soziales
Landrat Ambrosy stellt kurz die
Koordinatorin der Gesundheitsregion JadeWeser, Frau Baars, vor und lobt die
gute Zusammenarbeit.
Frau Baars berichtet von der
letzten Lenkungsausschusssitzung am 15.02.2018 in Wilhelmshaven. Das
Lenkungsgremium setzt sich aus Vertretern der Verwaltung und aus verschiedenen
Bereichen des Gesundheitssektors, wie zum Beispiel der Kassenärztlichen Vereinigung
(KVN), der Ärztekammer, der Pflege, der Krankenkassen und der Krankenhäuser
zusammen.
In dieser Sitzung ist über zwei
Projektanträge abgestimmt worden.
Das erste Projekt biete
altersgerechte Reanimationskurse für Schülerinnen und Schüler ab Klasse 5-13
an. Ziel sei es, bereits Kinder für den Ernstfall vorzubereiten, da Kinder noch
nicht solche Berührungsängste hätten wie es oft bei Erwachsenen der Fall ist
und sie so angstfrei auf Notfallsituationen zugingen.
Der Projektantrag werde in der
kommenden Woche beim Landesamt für Soziales eingereicht und würde im Falle
einer Genehmigung zwei Jahre dauern.
Im zweiten Projekt gehe es um
sogenannte Vorbereitungskurse für eine berufliche Zukunft in der Pflege für
zugewanderte Menschen. Die Landkreise Friesland, Wesermarsch und die Stadt
Wilhelmshaven seien von einem akuten Mangel an Pflegefachkräften betroffen.
Durch diesen Vorbereitungskurs soll es jungen Migrantinnen und Migranten
ermöglicht werden, eine Ausbildung in der Pflege zu absolvieren.
Der Kurs bestehe aus einem
Theorieteil, in dem es hauptsächlich auch um den Erwerb der deutschen Sprache
gehe, sowie einem praktischen Teil, der in einer Einrichtung absolviert werde.
KTA Wilken fragt nach, wie viele
Plätze es in dem Vorbereitungskurs geben wird.
Frau Baars teilt mit, dass es
vorerst zehn Plätze geben werde. Bei einer erfolgreichen Durchführung würden
die Plätze gegebenenfalls aufgestockt werden.
KTA Michaelis fragt, ob der
Vorbereitungskurs einem Schulabschluss gleichgesetzt ist beziehungsweise ob ein
vorhandener Schulabschluss für die Teilnahme Voraussetzung ist.
Frau Baars teilt mit, dass es in
Einzelfällen im Ermessen der Leitung der Gesundheits- und Krankenpflegeschulen
liege, ob vorhandene Zeugnisse für den Beginn der Ausbildung ausreichen.
Herr Dr. Fuchs bestätigt die
Aussage von Frau Baars und sagt, dass solch ein abgeschlossener
Vorbereitungskurs im Zweifelsfall eine Entscheidungshilfe für die Schule sein
könne.
Das Projekt sei am
St.-Johannes-Hospital in Varel angesiedelt.
KTA Sudholz fragt, ob diese
vereinfachten Ausbildungsmöglichkeiten auch für deutsche Schülerinnen und
Schüler gelten.
Herr Dr. Fuchs teilt mit, dass es
sich nicht um eine vereinfachte Ausbildung handelt.
KTA Sudholz konkretisiert ihre
Nachfrage im Hinblick auf die fehlenden Zeugnisse.
Herr Dr. Fuchs verdeutlicht, dass
die Gesundheits- und Krankenpflegeschulen hier in der Verantwortung seien, die
Gleichwertigkeit der Schulabschlüsse festzustellen. Die Ausbildung sei für alle
Schüler gleich, es handele sich lediglich um einen Vorbereitungskurs,
insbesondere im Hinblick auf die Sprache und den unterschiedlichen Kulturkreis.
Landrat Ambrosy betont, dass es
sich um einen reinen Vorbereitungskurs handele.
Es sollten weder Vor- noch
Nachteile für Migranten entstehen.
Der Notstand in den
Pflegeeinrichtungen sei mittlerweile so groß, dass unbedingt qualifiziertes
Personal benötigt werde. Zudem seien in den Pflegeheimen zunehmend Bewohner mit
Migrationshintergrund zu finden, sodass dies für beide Seiten einen Gewinn darstelle.
Zudem sei es wichtig, die
Vermittlung in Arbeit zu fördern und allen Bürgern, ob mit oder ohne
Migrationshintergrund die Möglichkeit zu geben, einen Schulabschluss zu
erlangen, um die Chancen zu erhöhen, eine Beschäftigung aufzunehmen.
KTA Wilken unterstützt diese
Aussage und macht deutlich, dass es wichtig sei, vorhandene Standards zu halten
und insbesondere den Spracherwerb zu sichern, da dieser in der Pflege
unabdingbar sei.