Frau Sudholz teilt den Anwesenden mit, es sei ihr ein besonderes Anliegen gewesen, das Projekt dem Jugendhilfeausschuss vorzustellen und übergibt das Wort an Herrn Grünhagen.

 

Herr Grünhagen berichtet, dass er seit 27 Jahren bei der Polizei tätig sei und durch seine Arbeit regelmäßig Kontakt zu SchülerInnen habe. Der erhobene Zeigefinger sei jedoch oftmals nicht der richtige Ansatz, so dass er mit dem Kreispräventionsrat die Aktionswochen mit dem sogenannten Heavy-Metal-Coach Rainer Biesinger in einigen Schulen im Landkreis Friesland durchgeführt habe. Gemeinsam mit Herrn Vogt habe er ein Präventionsprojekt an der Oberschule Sande durchgeführt und zur Unterstützung weitere 13 Personen - z.B. Betroffene, einen Kollegen vom Landeskriminalamt, einen Vermittler für Gewaltfreie Kommunikation - gewinnen können.

 

Herr Voigt ergänzt, dass im Rahmen des Präventionsprojektes auch die neuen Technologien thematisiert worden seien. Ziel sei es nicht gewesen, Probleme zu heilen, sondern die SchülerInnen im Vorfeld zu schützen und zu stärken. Im Vorfeld habe zur Elternaktivierung ein Elternabend stattgefunden; von den 300 eingeladenen Eltern haben ca. 10 % teilgenommen. Es sei zudem wichtig gewesen, das Projekt sozialpädagogisch begleiten zu lassen, um betroffene SchülerInnen aufzufangen. Die Finanzierung des Projektes sei über das Schulbudget erfolgt. Auch zukünftig sei ein enger Kontakt zum planLOS-Mindclub geplant.

 

Weitere Schulen seien bislang nicht an Herrn Grünhagen herangetreten. Die Gründung eines gemeinnützigen Vereins sei geplant, um sich möglichst von Behördenstrukturen unabhängig machen zu können. Zusätzlich sei man auf der Suche nach privaten SpenderInnen.

 

Frau Vogelbusch ergänzt, dass sich der Kreispräventionsrat seit 2016 intensiv mit dem Thema Suchtprävention beschäftige. Da es nur ein jährliches Schwerpunktthema geben könne, sei zur Sicherung der Nachhaltigkeit die Schulung von MultiplikatorInnen, die in Krisenfällen unterstützen, vorgesehen. Auch an den Kreispräventionsrat seien keine weiteren Schulen herangetreten und hätten Bedarf für weitere Veranstaltungen / Projekte zum Thema Suchtprävention gemeldet.

 

Herr Vogt gibt zu bedenken, dass Schulen auf Grund der Durchführung von Aktionswochen zum Thema Suchtprävention häufig mit einem Stigma versehen werden. Er betont daher nochmals, dass es aktuell keine entsprechenden Probleme an der Oberschule Sande gebe, es aber wichtig sei, präventiv tätig zu werden und vorzubeugen.