Sitzung: 17.05.2018 Ausschuss für Umwelt, Abfall und Landwirtschaft
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Die Ausführungen werden zur Kenntnis genommen.
Aufgrund knapper personeller Ressourcen liegt der Fokus des aktuellen
Blühprogramms der jetzt anstehenden Aussaatperiode auf der Entwicklung von
entsprechend großen oder für den Bürger gut zu erreichenden Flächen.
Zudem werden 4 verschiedene Saatmischungen von 2 verschiedenen
Saatgutherstellern verwendet. So kann der künftige Anwender bzw. Bürger sich
ein Bild von einer einjährigen, einer mehrjährigen und einer sogenannten
Biogasmischung machen. Alle verwendeten Saatmischungen sind sog. Regiosaaten.
D.h. das Saatgut stammt aus dem hiesigen Naturraum, z. Bsp. vom ehem. Flugplatz
Friedrichsfeld in Varel. Dies fördert insbesondere die heimischen
Insektenarten.
Es stehen Flächen in einer
Größenordnung von ca. 25 ha für die 4 Saatmischungen zur Verfügung. Die Kosten
der Saatmischungen belaufen sich auf ca. 10.500 €.
An dem Programm nehmen die Gemeinden Wangerland (1,0 ha), Zetel (2,0 ha)
und Bockhorn (3,5 ha) sowie die Stadt Schortens (1,0 ha), das Forstamt
Neuenburg mit Upjever lieb ich (3,0 ha), das Nationalparkhaus Dangast (0,03
ha), die Friesenenergie (2,0 ha) und die Jagdgenossenschaft Jührdenerfeld (1,0
ha) teil. Zudem werden zunächst 10 Bürger mit insgesamt 12,0 ha bedient.
Um die verschiedenen Saatmischungen direkt nebeneinander vergleichen zu
können, wurde mit einem Bewirtschafter besprochen, eine ca.8 ha große Fläche im
Verhältnis 5 ha Biogasmischung, 2,0 ha einjährige und 1,0 ha mehrjährige
Mischung anzulegen.
Von besonderem Interesse ist dabei eine mit der „Biogasmischung“
(Mehrjährige Stauden) belegte und 5 ha große Fläche. Ziel ist es, diese
Pflanzen nach der Blüte zu mähen und als Biomasse zu nutzen. Diese Mischung
wird im Land Niedersachsen auf 5 Probeflächen getestet. Es ist ein gemeinsames
Projekt von Landesjägerschaft und
Landwirtschaftsministerium.
Leider gibt es in unserer Nähe keine solchen Versuchsflächen. Um diese
vielversprechende Alternative zum Maisanbau auch im Landkreis Friesland zu
testen, konnte als Abnehmer des Mähgutes ein Biogasbetreiber gewonnen werden.
Das Saatgut wird z. Zt. eingebracht. Für die Aussaat ist es aufgrund der
Artenzusammenstellung nach Auskunft der Projektleitern des
Biogasprojektes des Landvolkverbandes
Ammerland (seit Jahren zuständig für das Projekt Blühstreifen im Ammerland)
zwingend notwendig, dass der Boden einen gewissen Wärmegrad dauerhaft erreicht.
Wir haben die Aussaat in der fachlichen Abstimmung mit den
Flächenbewirtschaftern somit für Mitte Mai festgelegt.
Das „Biogasprojekt“ erfolgt unter fachlicher Begleitung von
Projektberatern.
Nach der diesjährigen Aussaatperiode ist geplant im Juni eine erste
Arbeitskreissitzung „Biodiversität“
durchzuführen.
Beratung:
Seitens der CDU
wird gerügt, dass viel zu teures Saatgut verwendet wurde.
KTA Damm habe selbst für eine Blühwiese lediglich 60,00 bis 80,00 € pro Hektar
an Saatgut aufgewendet. Die untere Naturschutzbehörde habe über 400,00 € pro
Hektar für das Saatgut ausgegeben. Dies sei so nicht im Kreistag beschlossen
worden. Aus Sicht der CDU sei die Verwendung von zu teurem Saatgut
Verschwendung von finanziellen Ressourcen.
Nach Auffassung der Verwaltung ist es erforderlich, zur Verbesserung der
Biodiversität geeignete und insbesondere regionale Saatmischungen zu verwenden.
Diese regionalen Saatgutmischungen müssen mit erheblichem Aufwand gewonnen und
sortiert werden, um die heimischen und bedrohten Insektenarten ein geeignetes
Habitat zu bieten. Dies vermögen industriell zusammengestellte Saatmischungen
nicht zu leisten. Ohnehin werden ab 2020 nur noch regionale Saatmischungen
gefördert werden können. Weitere Informationen sind der Anlage zu entnehmen.