Sitzung: 13.08.2018 Ausschuss für Schule, Sport und Kultur
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Vorlage: 0470/2018
Die Ausführungen werden zur Kenntnis genommen.
Herr
Harms berichtet von der Berufsberatung in den allgemeinbildenden Schulen.
Diese
spielt ebenso wie in den berufsbildenden Schulen eine wichtige Rolle. Die
Zusammenarbeit ist schulgesetzlich geregelt.
Im
noch gültigen Erlass zur Berufsorientierung heißt es dazu, dass Schule und
Berufsberatung der Arbeitsagenturen im Prozess der Berufsorientierung mit dem
Ziel kooperieren, allen Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe I und II
einen erfolgreichen Übergang in eine (Erst-) Ausbildung oder in weiterführende
Bildungsgänge zu ermöglichen. Ebenso schließt dieses die Information der Erziehungsberechtigten
über die Ausbildungsberufe und die studienbezogenen Bildungsgänge ein.
Ein
neuer Erlass zur Beruflichen Orientierung in allgemeinbildenden Schulen steht
kurz vor der Veröffentlichung, in dem es auch eine Aufwertung der Berufs- und
Studienorientierung im gymnasialen Bereich geben wird und auch erstmalig die
Zusammenarbeit mit einer Jugendberufsagentur benannt wird.
Die
Jugendberufsagentur ist die Kooperation aus Jugendamt, Jobcenter und Agentur
für Arbeit, die eine noch bessere Einzelberatung der jungen Menschen unter 27
gewährleisten soll und die im Landkreis Friesland schon umgesetzt wird.
Für
die weiterführenden Schulen im Landkreis Friesland sind Herr Lietsch, Leiter
U25 im Bereich Wilhelmshaven/Friesland der Agentur für Arbeit, und die
Koordinatoren in den Schulen zuständig.
Insgesamt
sind 8 Berufsberaterinnen und Berufsberater den einzelnen Schulen zugeordnet,
darunter 2 Berater für akademische Berufe und 1 Reha-Berater für Menschen mit
Behinderung.
Die
Berufsberaterinnen und Berufsberater stellen sich in der Vorvor-Abgangsklasse,
also in Klasse 8 den Schülern im Klassenverband vor (an den Gymnasien ab Klasse
10). Auch findet eine gemeinsame Informationsfahrt zum
Berufsinformationszentrum (BIZ) nach Wilhelmshaven statt.
Weitere
Aktivitäten im Klassenverband mit den Berufsberaterinnen und Berufsberater sind
auch in den Folgejahrgängen die Informationen über die unterschiedlichen
Voraussetzungen der Ausbildungsgänge und der schulischen
Weiterbildungsmöglichkeiten, sowie die grundsätzlichen Informationen zur
Bewerbung.
Auch
werden die Schülerinnen und Schüler über die Einsatzmöglichkeiten der von der
Agentur herausgegebenen Materialien und die Nutzung der verschiedenen
Informationssysteme vorbereitet (z.B. www.planet-beruf.de/schuelerinnen, www.portal.berufe-universum.de, www.berufe.tv
und www.abi.de/index.htm).
Darüber
hinaus sind die Berufsberaterinnen und Berufsberater mindestens einmal im Monat
präsent in der Schule und bieten den Schülerinnen und Schülern individuelle
Beratungsgespräche an. Schülerinnen und Schülern, die gegen Ende des Schuljahres
keine Aus- oder Weiterbildungsstelle haben, werden gesondert beraten.
Dafür
gibt es in den Schulen Berufsorientierungsbüros (seit Schuljahr 2013/14), die
so ausgestattet sind, dass die Berufsberaterinnen und Berufsberater dort
Einzelberatungsgespräche durchführen können und die Schüler sich über
Printmedien der Arbeitsagentur und auch online informieren können.
Weitere
Aktivitäten sind mit der jeweiligen Schule im Berufsorientierungskonzept
inhaltlich und zeitlich abgestimmt. Dazu gehört auch die Anwesenheit der
Beraterinnen und Berater bei den Elternsprechtagen und die Begleitung der von
der Koordinierungsstelle Berufsorientierung (www.kobo-online.de) angebotenen Module zur
vertieften Berufsorientierung, die von der jeweiligen Schulen gemäß ihres
BO-Konzeptes angefordert werden können.
In
den Schulen in Hohenkirchen, Jever, Varel, Zetel und der
Friedrich-Schlosser-Schule Jever stehen für Jugendliche, die besondere
Unterstützung bei der Berufswahl benötigen, Berufseinstiegsbegleiter (Bereb, www.vhs-frieslandwittmund.de/berufseinstiegsbegleitung-bereb-im-landkreis-friesland.html)
bereit, die auch von den Agentur für Arbeit unterstützt werden.
Frau
Stuhm fragt, ob es auch eine Berufsberatung für die 10. Klassen in den
Gymnasien gibt.
Herr
Harms erklärt, dass auch die Gymnasien die Möglichkeit haben dieses Angebot zu
nutzen. Zudem gibt es im Rahmen der Berufsorientierungskonzepte
Berufsfelderkundungen auch für die Gymnasien.
Frau
Renken ergänzt, dass zudem die Jugendberufsagentur diese Lücke für Jugendliche
bis 27 Jahre schließt.
Frau
Sudholz merkt an, dass die Berufsberatung noch enger mit den Unternehmen
zusammen arbeiten muss.
Herr
Harms bestätigt, dass die Schulen sicherlich noch mehr mit den Betrieben
arbeiten und kooperieren müssen.
Herr
Ambrosy unterstreicht, dass es einmal die Nachfrageseite mit den Schülerinnen
und Schülern gibt und auf der anderen Seite die Angebotsseite mit den
Unternehmen, die noch besser miteinander vernetzt werden müssen.
Hier
ist es von Vorteil, dass der Landkreis Friesland in seinem Jobcenter den Arbeitgeberstellenservice
hat, der sich mit der sehr guten Wirtschaftsförderung noch weiter austauschen
und vernetzen muss, aber auch die Unternehmen müssen sich noch mehr bewegen.
Frau
Stuhm fragt, warum es bei den Verwaltungen unterschiedliche Anforderungen für
den Beruf des/der Verwaltungsfachangestellten gibt.
Frau
Vogelbusch erläutert, dass der Landkreis Friesland die Erfahrung gemacht hat,
dass ein gewisser Schulabschluss vorausgesetzt sein muss, da ansonsten die
Auszubildenden die Anforderungen in der Berufsschule bzw. NSI nicht erfüllen,
womit keinem gedient ist.