Sitzung: 18.05.2020 Ausschuss für Bauen, Feuerschutz u. Mobilität
Beschluss: zustimmend zur Kenntnis genommen
Vorlage: 0934/2020
Beschlussvorschlag:
Das Pendler-Radwegekonzept der Kreisverbände Friesland und Wilhelmshaven
des ADFC wird zur Kenntnis genommen und begrüßt.
Bei künftigen Planungen des Landkreises sollte das Konzept Berücksichtigung finden, jeweils unter Einbeziehung der konkreten örtlichen Rahmenbedingungen und Fördermöglichkeiten.
Die Kreisverbände Friesland und Wilhelmshaven des ADFC e.V. (=
Allgemeiner Deutscher Fahrradclub) haben eine Konzeptstudie für ein
Pendler-Radwegenetz in der Region erarbeitet, dieses würde in erster Linie
durch einen Ausbau (vor allem in Form von Verbreiterung) bestehender Wege
(insbesondere an Bundes- und Landesstraßen, auch an Kreis- und Gemeindestraßen)
erreicht werden, punktuell durch Neubau (u.a. Landesstraße 807 von Sengwarden
bis Sillenstede).
Kern des Konzeptes ist die schnelle Verbindung der Quell-/Zielorte im
Nordteil (WHV, Sande, Schortens, Jever und Wittmund) sowie im Südteil des
Projektgebietes (WHV, Sande, Friesische Wehde, Varel), d.h. das Konzept dient
schnellen, direkten Radverkehrsverbindungen entlang der Hauptverkehrsachsen.
Inhalt ist die Anbindung an die Stadt Wilhelmshaven an mehreren markanten
Punkten, das Konzept dient auch der Verbindung zu dem in WHV in der Planung
befindlichen „Bundeswehr-Radwege-Netz“.
Das Konzept, das bereits im Januar gemeinsam mit dem ADFC Friesland und
der Nds. Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (Geschäftsbereich Aurich)
vorbesprochen wurde, ist nach Meinung der Verwaltung ein äußerst
interessanter Ansatz der Radverkehrsförderung in der Region! Allerdings bindet eine Priorisierung
erhebliche (!) personelle und finanzielle Ressourcen, die an anderer Stelle
fehlen würden, so betont die Landesbehörde beispielsweise, dass dort das
Radwegekonzept an Landesstraßen prioritär ist, zumindest bezüglich des Neubaus
von Radwegen. Bezüglich der Unterhaltung vorhandener Radverkehrsanlagen werden
ebenfalls erhebliche Anstrengungen vorgenommen, um bekannten Defiziten
(Sanierungsstau) zu begegnen. Zumindest kurz- und mittelfristig wird von dort
auf keinen Fall einem massiven Ausbau der in der Studie genannten Radwegen
näher getreten werden (können).
Dennoch sind sich alle Beteiligten einig, dass
a.)
eine
Vorstellung im zuständigen Fachausschuss des Landkreises Friesland vorgenommen
werden sollte;
b.)
nach
politischer Bewertung eine Verfeinerung gemeinsam mit dem ADFC sinnvoll sei;
c.)
das
Konzept als Grundlage für weitere Maßnahmen sämtlicher Straßenbaulastträger
dienen könne, immer auch abhängig von der jeweiligen Fördersituation für den
Radverkehr.
In der Sitzung stellt Herr Zimmering als Vorsitzender des ADFC Friesland
das derzeitige Konzept vor.
In mehreren
Wortbeiträgen wird die Bedeutung eines Pendler-Radwegenetzes betont (in diesem
Zusammenhang auch Infrastruktur wie Beleuchtung bzw. komfortable Abstellanlagen
an Verkehrsknoten), Herr Hinrichs beantwortet die Nachfrage von KTA Chmielewski
nach der konkreten weiteren Abarbeitung wie folgt: Das Konzept betrifft
unmittelbar den Landkreis straßenbaulich nur für die dort behandelten
Kreisstraßen, es seien vielmehr fast alle Straßenbaulastträger involviert
(Bund, Land, aber auch diverse Gemeinden), somit könne man dieses Gremium bzw.
auch die seitens des ADFC geplanten „Runden Tische“ eher als Multiplikatoren
verstehen. Obwohl auch andere Belange (u.a. touristische Funktionen) zu
berücksichtigen seien, stelle es einen guten Ansatz dar, um in weitere
Planungen des Landkreises (z.B. sei der Ausbau der Nebenanlagen an der K 294,
Hauptstraße, in Sande genannt) einzufließen. Eine prioritäre Abarbeitung unter
Bindung sämtlicher dort vorhandener Kapazitäten sei jedoch nicht möglich, wie
Herr Buchholz für Bund und Land ausführt, denn man sei z.B. an das Radwegebedarfskonzept
an Landesstraßen gebunden, auch die Sanierung der bestehenden Anlagen (ohne
Ausbau) sei wichtig. Insgesamt sei zu berücksichtigen, dass eine
Querschnittsveränderung in den meisten Fällen nicht ohne ein Planverfahren
möglich sei, auch der damit verbundene Grunderwerb dürfte häufig durchaus
problematisch sein.
Festzuhalten
bleibt, dass das Konzept keine förmlichen Radschnellwege (dann mind. 4 m
Breite) beinhalte, diese seien für die hier aufgezeigten Belange eher
überdimensioniert und nicht zu realisieren.
Anlage:
keine
Abstimmungsergebnis:
zustimmend zur Kenntnis genommen