Beschluss: zustimmend zur Kenntnis genommen

Beschlussvorschlag:

Das Pendler-Radwegekonzept der Kreisverbände Friesland und Wilhelmshaven des ADFC wird zur Kenntnis genommen und begrüßt.

 

Bei künftigen Planungen des Landkreises sollte das Konzept Berücksichtigung finden, jeweils unter Einbeziehung der konkreten örtlichen Rahmenbedingungen und Fördermöglichkeiten.


Die Kreisverbände Friesland und Wilhelmshaven des ADFC e.V. (= Allgemeiner Deutscher Fahrradclub) haben eine Konzeptstudie für ein Pendler-Radwegenetz in der Region erarbeitet, dieses würde in erster Linie durch einen Ausbau (vor allem in Form von Verbreiterung) bestehender Wege (insbesondere an Bundes- und Landesstraßen, auch an Kreis- und Gemeindestraßen) erreicht werden, punktuell durch Neubau (u.a. Landesstraße 807 von Sengwarden bis Sillenstede).

 

Kern des Konzeptes ist die schnelle Verbindung der Quell-/Zielorte im Nordteil (WHV, Sande, Schortens, Jever und Wittmund) sowie im Südteil des Projektgebietes (WHV, Sande, Friesische Wehde, Varel), d.h. das Konzept dient schnellen, direkten Radverkehrsverbindungen entlang der Hauptverkehrsachsen. Inhalt ist die Anbindung an die Stadt Wilhelmshaven an mehreren markanten Punkten, das Konzept dient auch der Verbindung zu dem in WHV in der Planung befindlichen „Bundeswehr-Radwege-Netz“.

 

Das Konzept, das bereits im Januar gemeinsam mit dem ADFC Friesland und der Nds. Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (Geschäftsbereich Aurich) vorbesprochen wurde, ist nach Meinung der Verwaltung ein äußerst interessanter Ansatz der Radverkehrsförderung in der Region! Allerdings bindet eine Priorisierung erhebliche (!) personelle und finanzielle Ressourcen, die an anderer Stelle fehlen würden, so betont die Landesbehörde beispielsweise, dass dort das Radwegekonzept an Landesstraßen prioritär ist, zumindest bezüglich des Neubaus von Radwegen. Bezüglich der Unterhaltung vorhandener Radverkehrsanlagen werden ebenfalls erhebliche Anstrengungen vorgenommen, um bekannten Defiziten (Sanierungsstau) zu begegnen. Zumindest kurz- und mittelfristig wird von dort auf keinen Fall einem massiven Ausbau der in der Studie genannten Radwegen näher getreten werden (können).

 

Dennoch sind sich alle Beteiligten einig, dass

 

a.)    eine Vorstellung im zuständigen Fachausschuss des Landkreises Friesland vorgenommen werden sollte;

b.)    nach politischer Bewertung eine Verfeinerung gemeinsam mit dem ADFC sinnvoll sei;

c.)     das Konzept als Grundlage für weitere Maßnahmen sämtlicher Straßenbaulastträger dienen könne, immer auch abhängig von der jeweiligen Fördersituation für den Radverkehr. 

 

In der Sitzung stellt Herr Zimmering als Vorsitzender des ADFC Friesland das derzeitige Konzept vor.

 

 

 

In mehreren Wortbeiträgen wird die Bedeutung eines Pendler-Radwegenetzes betont (in diesem Zusammenhang auch Infrastruktur wie Beleuchtung bzw. komfortable Abstellanlagen an Verkehrsknoten), Herr Hinrichs beantwortet die Nachfrage von KTA Chmielewski nach der konkreten weiteren Abarbeitung wie folgt: Das Konzept betrifft unmittelbar den Landkreis straßenbaulich nur für die dort behandelten Kreisstraßen, es seien vielmehr fast alle Straßenbaulastträger involviert (Bund, Land, aber auch diverse Gemeinden), somit könne man dieses Gremium bzw. auch die seitens des ADFC geplanten „Runden Tische“ eher als Multiplikatoren verstehen. Obwohl auch andere Belange (u.a. touristische Funktionen) zu berücksichtigen seien, stelle es einen guten Ansatz dar, um in weitere Planungen des Landkreises (z.B. sei der Ausbau der Nebenanlagen an der K 294, Hauptstraße, in Sande genannt) einzufließen. Eine prioritäre Abarbeitung unter Bindung sämtlicher dort vorhandener Kapazitäten sei jedoch nicht möglich, wie Herr Buchholz für Bund und Land ausführt, denn man sei z.B. an das Radwegebedarfskonzept an Landesstraßen gebunden, auch die Sanierung der bestehenden Anlagen (ohne Ausbau) sei wichtig. Insgesamt sei zu berücksichtigen, dass eine Querschnittsveränderung in den meisten Fällen nicht ohne ein Planverfahren möglich sei, auch der damit verbundene Grunderwerb dürfte häufig durchaus problematisch sein.

 

Festzuhalten bleibt, dass das Konzept keine förmlichen Radschnellwege (dann mind. 4 m Breite) beinhalte, diese seien für die hier aufgezeigten Belange eher überdimensioniert und nicht zu realisieren.

 

Anlage:

keine


Abstimmungsergebnis:

zustimmend zur Kenntnis genommen